Sicherer Schulweg: Rücksichtnahme auf Kinder im Straßenverkehr

Die Sicherheit der Kinder - auch am Schulweg - ist ein wichtiges Anliegen. Es ist wichtig, die Kindersicherheit im Straßenverkehr auf allen Ebenen weiter zu erhöhen.

Mit mehr Rücksicht im Straßenverkehr schützen wir auch unsere Kinder. Kinder sind vielfältig unterwegs: Als Mitfahrer im Auto, auf dem Fahrrad oder zu Fuß, teilweise mit Spiel- und Sportgeräten.

Daher zielt die Sicherheits-Initiative "Sicherer Schulweg" darauf ab, die Rücksichtnahme gegenüber Kindern im Straßenverkehr zu erhöhen. Mit Plakaten, speziell im Umfeld von Schulen, sollen die Autofahrenden auf die Kinder aufmerksam gemacht werden und zu angepasster Fahrweise motiviert werden.

Unachtsamkeit, Ablenkung und überhöhte Geschwindigkeit gehören zu den Hauptunfallursachen auf Salzburgs Straßen. Deshalb wird speziell zu Schulbeginn an das Verantwortungsbewusstsein der Erwachsenen appelliert: Einerseits mit den Plakaten und andererseits mit Radiobeiträgen und -hinweisen im Verkehrsservice.

Die Verkehrspolizei unterstützt die Aktion "Sicherer Schulweg" mit landesweiten Geschwindigkeitskontrollen im Nahbereich von Schulen. Es soll damit die Sensibilität der Autofahrer erhöht werden.

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Im Jahr gab es Verletzte Kinder (bis 14 Jahre) im Straßenverkehr, knapp die Hälfte davon wurde als Mitfahrer im Auto verletzt.

In Österreich gilt für Kinder der „unsichtbare Schutzweg“, und sie sind vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen. Damit haben Kinder im Straßenverkehr immer Vorrang.

Der Vertrauensgrundsatz besagt, dass sich Verkehrsteilnehmende auf das richtige Verhalten der anderen verlassen können. Kinder sind vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen.

Alle Verkehrsteilnehmenden haben daher eine besondere Verpflichtung, auf Kinder im Straßenverkehr besonders achtzugeben.

Wenn ein Fahrzeuglenker erkennen kann, dass ein Kind, einzeln oder in Gruppen (auch wenn sie von Erwachsenen begleitet werden), die Fahrbahn überqueren will, muss der Lenker das unbehinderte und ungefährdete Überqueren der Fahrbahn ermöglichen. Das gilt auch, wenn ein Kind (oder mehrere Kinder) noch am Gehsteig stehen und über die Fahrbahn gehen wollen.

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Außerdem brauchen unsere Kinder auch die nötigen Fähigkeiten und Fertigkeiten, um selbstständige und sichere Straßenverkehrsteilnehmer zu werden.

Was auch noch die Sicherheit erhöht: Kindersicherheitssitze im Auto, Fahrradhelm (für Kinder bis zwölf Jahre Pflicht), helle Bekleidung, reflektierende Materialien.

Sicherheitstipps für Eltern

  • Kleiden Sie sich und Ihr Kind hell.
  • Schultaschen und Rucksäcke sollen mit reflektierenden Elementen ausgestattet sein.
  • Reflektoren sollten rundum strahlen, um Fußgänger auch seitlich sichtbar zu machen.
  • Eltern sind die wichtigsten Verkehrserzieherinnen und Verkehrserzieher für das Kind - vor allem durch ihre Vorbildfunktion.

Empfehlungen für das Üben von Schulwegen

  • Suchen Sie einen möglichst sicheren Schulweg aus (wenige oder gesicherte Querungen). Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste.
  • Das Queren an unübersichtlichen Stellen, wie zum Beispiel zwischen parkenden Fahrzeugen oder Sträuchern und Kurven oder Kuppen, sollte vermieden werden. Suchen Sie einen möglichst sicheren Übergang, selbst wenn ein Umweg nötig ist. Besser sind Querungen mit Ampelregelung, Mittelinsel sowie Sicherung durch Exekutive oder Schülerlotsen.
  • Bei Fußgängerampeln: Erklären Sie Ihrem Kind, dass „Grün“ alleine nicht reicht. Immer nach beiden Seiten schauen und auf Abbieger achten.
  • Der Zebrastreifen (ohne Ampel) wird in seiner Schutzwirkung häufig überschätzt, da viele Fahrzeuglenker nicht anhalten. Wichtig ist mit dem Kind zu üben, erst dann loszugehen, wenn die Fahrbahn frei ist bzw. alle Fahrzeuge angehalten haben.
  • Üben Sie den ausgewählten Schulweg mit Ihrem Kind. Erklären Sie Ihrem Kind bei problematischen Stellen worauf genau es besonders achten muss. Allgemeine Aufforderungen wie zum Beispiel "Sei vorsichtig" oder "Pass auf" enthalten keine Information und verunsichern das Kind nur.
  • Machen Sie Ihrem Kind niemals Angst vor dem Straßenverkehr. Ängstliche Kinder sind unsichere Kinder, die leichter Fehler machen.
  • Lassen Sie sich nach einiger Zeit von Ihrem Kind führen. Damit können Sie erleben, was ihr Kind alles richtig macht.
  • Kurz, aber oft üben. Loben Sie Ihr Kind für richtiges Verhalten.

Kinder sollen möglichst nicht mit dem Pkw in die Schule gebracht bzw. abgeholt werden. Eltern gefährden durch den Pkw-Transport ihres Kindes von und zur Schule die zu Fuß gehenden Schülerinnen und Schüler durch den zusätzlichen Verkehr und die Park- und Wendemanöver beim Aussteigen.

Wenn es unbedingt erforderlich ist, das eigene Kind mit dem Pkw in die Schule zu bringen, gilt:

  • Verwenden Sie einen passenden Kindersitz (fehlende Kindersicherung ist ein Vormerkdelikt!).
  • Halten Sie nicht direkt vor der Schule verkehrsbehindernd. Reversieren am schmalen Schulvorplatz gefährdet Kinder.
  • Bitte nützen Sie auch die Haltemöglichkeiten abseits der Schule.

Der sichere Schulweg für Ihr Kind erfordert Übung und vor allem Ihr gutes Vorbild.

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Sicherheitstipps speziell für Schulkinder

  • Besondere Vorsicht bei Querungen: Autolenkende halten sich nicht immer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit.
  • Vor der Querung: Nach beiden Seiten schauen und erst losgehen, wenn die Fahrbahn frei ist oder alle Autofahrenden angehalten haben.
  • Zebrastreifen zügig queren, nicht laufen - Sturzgefahr!
  • Bei der Bushaltestelle immer ausreichend Abstand zum ankommenden Bus halten.

Allen, die im Umfeld von Schulen und Kindergärten unterwegs sind, muss klar sein: Weg vom Gas, Augen auf, um Fehler der Kinder noch ausgleichen zu können. Kinder reagieren spontan, ohne realistisches Gespür für Gefahren.

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