Psychische Zerrissenheit: Ursachen und Behandlung

So manches Mal werden wir von unseren Emotionen einfach überwältigt. Wir lachen und weinen, fühlen uns manchmal fröhlich gestimmt, manchmal niedergeschlagen. Nicht immer zeigen wir unseren Mitmenschen, wie es uns geht, verstecken unsere Emotionen, die je nach Tagesverfassung und Ereignis variieren. Doch was passiert, wenn solche Gefühle unkontrollierbar werden?

Ungewollt Single ab Mitte Dreißig: Herausforderungen und Chancen

Ungewollt Single zu sein, betrifft viele Menschen ab Mitte dreißig und wirft verschiedene Fragen auf. Fühlst du dich manchmal in deinem Singledasein gefangen und fragst dich, warum es so herausfordernd ist, ab Mitte dreißig eine erfüllende Beziehung zu finden? Ungewollt Single zu sein ab Mitte 30 bringt zahlreiche emotionale und soziale Herausforderungen mit sich, die oft durch gesellschaftliche Erwartungen verstärkt werden.

Die Herausforderungen, mit denen ungewollt Singles ab Mitte dreißig konfrontiert sind, sind vielfältig. Der Druck von Familie und Freunden, der oft subtil oder direkt geäußert wird, kann zusätzlich belasten. Darüber hinaus empfinden viele Singles in diesem Alter eine innere Zerrissenheit zwischen dem Wunsch nach einer Partnerschaft und der Akzeptanz ihrer aktuellen Lebenssituation. Die emotionale Belastung, die Isolation und der Druck von außen können überwältigend einhergehen, oft intensiver als in jüngeren Jahren. Auch das ständige Vergleichen mit dem Lebensweg anderer, das oft zu einem tiefen Gefühl des Versagens führt, verstärken kann. Konfliktsituation kann zu einem Gefühl der Isolation führen, wenn man das Gefühl hat, dass andere in stabilen Beziehungen leben und man selbst nicht dazugehört.

Gesellschaftliche Erwartungen und Dating

Gesellschaftliche Normen und Erwartungen können den Druck auf Singles ab Mitte dreißig verstärken. Die Suche nach einem Partner wird somit oft von externen Erwartungen begleitet, die den eigenen Wunsch nach einer authentischen Verbindung überlagern können. Lebensentscheidungen wahrnehmen, die man in einem bestimmten Alter erreicht haben sollte.

Für queere und LGBTQIA-Personen können zusätzliche Hürden bestehen, die das Finden eines Partners erschweren. Die Suche nach einer Beziehung wird oft von der Notwendigkeit begleitet, sich selbst zu akzeptieren und gleichzeitig in einer Gesellschaft zu navigieren, die nicht immer unterstützend ist. führen, dass sich queere Menschen isoliert fühlen oder Angst haben, sich in Dating-Situationen zu öffnen. Es ist entscheidend für queere Menschen, sichere Räume zu finden, in denen sie sich wohlfühlen und authentisch sein können. Die Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer besseren Selbstwahrnehmung und zur Entwicklung eines positiven Selbstbildes.

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Positive Aspekte des Singledaseins

Trotz der Herausforderungen gibt es auch positive Seiten am Singledasein ab Mitte dreißig. Eine der größten Stärken des Singledaseins ist die persönliche Freiheit. Diese Unabhängigkeit erlaubt es dir, deine Zeit so zu planen, wie es dir am besten passt. Rücksicht auf die Bedürfnisse oder Wünsche eines Partners nehmen zu müssen. Darüber hinaus bietet das Alleinsein die Chance, deine eigenen Prioritäten zu setzen. Das Singledasein ab Mitte dreißig ist auch eine Phase der Selbstentfaltung. Du hast Zeit und Raum, um herauszufinden, wer du wirklich bist und was du im Leben erreichen möchtest. Selbstreflexion kann dir helfen, ein besseres Verständnis für deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu entwickeln.

Oftmals wird das Selbstbild von externen Faktoren wie Beziehungen oder gesellschaftlichen Erwartungen beeinflusst. In einer Beziehung neigen viele dazu, die Interessen des Partners in den Vordergrund zu stellen. Wenn du jedoch allein bist, hast du die Möglichkeit, dich unabhängig von diesen Einflüssen zu definieren. Wenn du ungewollt Single hast du die Möglichkeit, dich voll und ganz auf deine eigenen Ziele und Träume zu konzentrieren. Das kann sowohl berufliche als auch persönliche Aspekte umfassen.

Ein weiterer positiver Aspekt des Singledaseins ist die Möglichkeit, tiefere Freundschaften aufzubauen. Wenn du nicht in einer Beziehung bist, hast du mehr Zeit für deine Freunde und Familie. Du kannst aktiv an sozialen Aktivitäten teilnehmen und neue Bekanntschaften schließen. Es ist auch eine Gelegenheit, verschiedene soziale Gruppen auszuprobieren oder neue Interessen zu verfolgen. Das Alleinsein ermöglicht es dir auch, dich intensiver mit deinen eigenen Interessen auseinanderzusetzen. Wenn du dich auf deine eigenen Interessen konzentrierst, kannst du auch neue Leidenschaften entdecken und Fähigkeiten entwickeln, die dir vielleicht vorher nicht bewusst waren.

Das Singledasein ab Mitte dreißig bietet dir zudem die Möglichkeit, deine Perspektive auf Beziehungen neu zu überdenken. Anstatt dich auf das zu konzentrieren, was dir fehlt, kannst du lernen, was für dich in einer Beziehung wirklich wichtig ist. Du kannst beginnen, die Qualitäten zu identifizieren, die du in einem Partner suchst und welche Werte für dich entscheidend sind. Die positiven Aspekte des Singledaseins ab Mitte dreißig sind vielfältig und können dir helfen, diese Lebensphase als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung wahrzunehmen.

Strategien zur Bewältigung des Singledaseins

Psychotherapie kann eine wertvolle Unterstützung für ungewollt Singles bieten. Betroffene können verschiedene Strategien entwickeln, um mit ihrem Singledasein umzugehen. Wenn du das Gefühl hast, dass dich dein Singledasein stark belastet, ist es wichtig, aktiv zu werden und neue Wege zu erkunden. Ein zentraler Schritt zur Bewältigung des Singledaseins ist die Entwicklung von Selbstakzeptanz. Beziehung zu definieren. Es ist jedoch entscheidend zu erkennen, dass du als individuelle Person wertvoll bist, unabhängig davon, ob du in einer Beziehung bist oder nicht. Achtsamkeit und Selbstreflexion können dir helfen, dein Selbstbild zu stärken.

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Die Pflege sozialer Kontakte kann ebenfalls eine wichtige Strategie sein, um das Gefühl der Isolation zu überwinden. allein lebt. Daher ist es ratsam, aktiv nach Möglichkeiten zu suchen, um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. geschehen, aber auch durch die Teilnahme an Gruppenaktivitäten oder Veranstaltungen in deiner Umgebung. Das Entdecken neuer Hobbys kann eine weitere wertvolle Strategie sein. aufzubauen. Zufriedenheit steigern.

Es ist wichtig zu erkennen, dass du nicht allein bist und dass es Unterstützung gibt. Gespräche mit Freunden oder Familienmitgliedern über deine Gefühle können sehr hilfreich sein. es entlastend sein, einfach nur gehört zu werden. Darüber hinaus kann professionelle Hilfe in Form von Psychotherapie eine wertvolle Ressource darstellen. emotionale Belastungen besser zu bewältigen und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Ein weiterer Ansatz zur Bewältigung des Singledaseins besteht darin, das eigene Leben aktiv zu gestalten. Entwicklungen - und arbeite darauf hin. Die Fokussierung auf deine eigenen Wünsche und Träume kann dir helfen, ein Gefühl von Kontrolle über dein Leben zurückzugewinnen.

Wenn du bereit bist, dich wieder auf die Partnersuche einzulassen, ist es wichtig, flexibel zu bleiben. ausreichend. Experimentiere mit verschiedenen Wegen des Kennenlernens und sei offen für neue Erfahrungen. Die aktive Auseinandersetzung mit deinem Singledasein kann dir helfen, diese Phase deines Lebens als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung wahrzunehmen.

Die Rolle von Dating-Apps

Die Nutzung von Dating-Apps hat sich als zweischneidiges Schwert für Singles ab Mitte dreißig erwiesen. können sie auch zu Frustration und Enttäuschung führen. Dating-Apps können oft den Eindruck erwecken, dass es einfacher ist, einen Partner oder eine Partnerin zu finden. Doch die Realität sieht häufig anders aus. oberflächlichen Interaktionen, die oft nicht über das erste „Swipen“ hinausgehen. Warum ist es heute so schwer ab Mitte dreißig noch eine gesunde und gute Beziehung zu finden oder aufzubauen? Grund dafür könnte der hohe Druck sein, der durch die Vielzahl an Möglichkeiten entsteht. suchen. Zudem sind viele Profile auf Dating-Apps oft idealisiert. Nutzer präsentieren sich in einem besten Licht, was die Erwartungen an ein erstes Treffen unrealistisch hochsetzt.

Für ungewollt Singles ab Mitte dreißig kann die Suche nach einem Partner über Apps besonders herausfordernd sein. Beziehungen haben oder sogar Familien gründen, kann Druck erzeugen und das Gefühl des Versagens verstärken. Partner oder eine Partnerin zu finden. Die Anonymität des Internets kann zwar eine gewisse Sicherheit bieten, aber sie kann auch dazu führen, dass Menschen weniger bereit sind, sich authentisch zu zeigen. Charakter hinter Bild und Beschreibung verborgen.

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Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um Menschen außerhalb von Dating-Apps kennenzulernen. Gelegenheiten, neue Bekanntschaften zu schließen. Auch Gruppenaktivitäten oder Workshops können helfen, Gleichgesinnte zu treffen und gleichzeitig neue Fähigkeiten zu erlernen. Für Singles ab Mitte dreißig ist es wichtig, proaktiv auf andere Menschen zuzugehen und sich nicht ausschließlich auf digitale Plattformen zu verlassen. Gerade für queere und LGBTQIA-Personen kann das Leben auf dem Land zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen. Veranstaltungen teilzunehmen, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. teilzunehmen. Darüber hinaus können Online-Communities eine wertvolle Ergänzung sein. Die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen des digitalen Datings eröffnet neue Perspektiven auf das Kennenlernen von Menschen.

Psychotherapie als Unterstützung

Psychotherapie kann eine wertvolle Unterstützung für ungewollt Singles bieten. eine therapeutische Begleitung helfen, emotionale Belastungen zu bewältigen und ein positives Selbstbild zu entwickeln. Wohlbefinden beeinträchtigen. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen ist ein zentraler Bestandteil der Therapie. Singledasein verstärkt wird. In der Therapie hast du die Möglichkeit, deine Emotionen in einem geschützten Rahmen zu erkunden. verdrängen. Ein erfahrener Therapeut kann dir helfen, die Ursachen deiner Einsamkeit zu identifizieren und Strategien zu entwickeln, um damit umzugehen.

Viele Singles neigen dazu, ihren Wert über ihren Beziehungsstatus zu definieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Psychotherapie ist die Förderung eines positiven Selbstbildes. einem negativen Selbstbild führen, das sich auf alle Lebensbereiche auswirkt. Therapeutische Ansätze wie kognitive Verhaltenstherapie können dir helfen, negative Denkmuster zu erkennen und durch positive Überzeugungen zu ersetzen. In der Therapie hast du auch die Möglichkeit, an deinen sozialen Fähigkeiten zu arbeiten. romantische Beziehungen geht. Hier kann die Therapie als Übungsfeld dienen. Ein weiterer Vorteil der psychotherapeutischen Unterstützung ist die Möglichkeit, einen Raum für Reflexion und Selbstentdeckung zu schaffen. das Gefühl haben, dass sie den Erwartungen nicht gerecht werden, bietet die Therapie einen geschützten Rahmen zur Selbstreflexion. welche Werte für dich entscheidend sind.

Darüber hinaus kann Psychotherapie auch dazu beitragen, den Umgang mit Rückschlägen beim Dating zu verbessern. dies sehr frustrierend sein. Ein Therapeut kann dir helfen, diese Erfahrungen zu verarbeiten und daraus zu lernen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Psychotherapie ein wertvolles Werkzeug für ungewollt Singles sein kann. Herausforderungen, sondern fördert auch die persönliche Entwicklung und das Wachstum. Wünsche in den Vordergrund zu stellen.

Borderline-Persönlichkeitsstörung: Eine tiefergehende Betrachtung

„Ich fühle alle Gefühle viel stärker als andere und meine Emotionen können von einem auf den anderen Moment umschlagen“1, wie die heute 35-jährige Alex erzählt. Und die Beschreibung von Alex ist das Hauptmerkmal dieser psychischen Erkrankung, wie der deutsche Psychiater Martin Bohus erklärt: „Ganz häufig sind dies ausgesprochen hypersensible Menschen, deren emotionales System in allen Bereichen deutlich intensiver arbeitet. Die Gefühle werden leicht ausgelöst, sind extrem stark und halten lange an“2.

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass bei dieser Erkrankung die Kommunikation bestimmter Hirnareale (hier vor allem jene im Frontallappen), welche für die Emotionen und die Impulssteuerung verantwortlich sind, gestört bzw. abgeschwächt sind.3 Von der BPS betroffen sind etwa 1 bis 2 % der Bevölkerung jährlich; sie tritt in den meisten Fällen zwischen dem 18. und 25. Neben extremen Stimmungsschwankungen sowie anhaltenden, heftigen und kaum kontrollierbaren Gefühlen deuten außerdem noch Symptome wie starke Selbstzweifel, Dissoziation, ein ausgeprägtes Schwarz-Weiß-Denken sowie das Gefühl der inneren Leere auf eine Borderline-Persönlichkeitsstörung hin.6

Vor allem „ist die Art und Weise, wie Betroffene sich selbst und andere betrachten, sehr instabil“7, erklärt Moritz de Greck, Facharzt für Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Frankfurt. Deswegen gestalten sich Partnerschaften oder familiäre bzw. freundschaftliche Beziehungen, bei denen eine Person an der BPS leidet, häufig sehr schwierig, da einerseits eine große Angst vor Nähe besteht, andererseits aber auch Angst vor Verlust und Einsamkeit. Dies mündet schließlich in extremen Versuchen der Anklammerung und gleichzeitig auch Zurückweisung.

Das gefährlichste Kennzeichnen der Erkrankung sind Selbstverletzungen bis hin zu Suizid, dessen Versuch etwa von jeder*jedem 10. Betroffenen unternommen wird.9 Alex weiß, warum viele dies als einzigen Ausweg sehen: „Es fühlt sich an, als hätte man super viele starke Emotionen, die einen zerreißen. In diesen Moment will man nicht mehr und macht alles, damit die innere Anspannung weggeht“10, wie Alex aus eigener Erfahrung spricht.

„Man kann sich die Wirkung der Selbstverletzung wie ein Ventil vorstellen: In einem tobt ein gewaltiger Sturm an Emotionen. […] Dadurch, dass sich diese Emotionen vermischen, fühlen Betroffene irgendwann nur noch eine starke […] Zerrissenheit. Was außerdem hinzukommt: Betroffene haben neben der Erkrankung ein erhöhtes Risiko, andere psychische Krankheiten zu entwickeln, beispielsweise weitere Formen der Persönlichkeitsstörung12, Depressionen, Ängste und Panik13 sowie posttraumatische Belastungsstörungen14 oder Abhängigkeitserkrankungen,15 aber eben auch Essstörungen, wie Alex aus Erfahrung weiß: „Ich suchte verzweifelt einen Weg mit ihnen [Anm.: Emotionen] umzugehen und fand durch Zufall raus, dass ich meine Emotionen kontrollieren kann, indem ich wenig esse. Ich wurde so dünn, dass ich auf der Straße angeschaut und von meinen Lehrern angesprochen wurde“16.

Im Allgemeinen ist die Borderline-Persönlichkeitsstörung jedoch schwer zu diagnostizieren, weil Betroffene häufig aufgrund von anderen, scheinbar vordergründigen Erkrankungen in Behandlung sind, so auch Alex, die sich ursprünglich aufgrund von Ängsten und Panik in Therapie begab - erfolglos: „Ich war kurz davor, mein Vertrauen in Therapien zu verlieren, als ich im Alter von 28 Jahren und nach neun Jahren erfolgloser Therapie die Diagnose Borderline-Persönlichkeitsstörung bekam“17. Im Generellen wird eine Testung vorgenommen, um die Erkrankung zu diagnostizieren.

Therapeutische Ansätze zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Vor allem zwei therapeutische Verfahren haben sich dabei als äußerst erfolgreich in der Behandlung einer Borderline-Persönlichkeitsstörung herausgestellt, nämlich zum einen die sogenannte dialektisch behaviorale Therapie und zum anderen die Schematherapie. Beide Methoden zielen darauf ab, die Krankheit als solche zu akzeptieren und Techniken zu erlernen, mit den überbordenden Gefühlen anders umzugehen und dabei vor allem selbstverletzendes Verhalten zu vermeiden. Zwar gestaltet sich die Therapie häufig als ein mehrjähriger Prozess,23 aber Bohus macht Mut: „Etwa 40 Prozent der Betroffenen werden wieder ganz gesund, weitere 40 Prozent können mit etwas Hilfe ein erfülltes Leben führen“24, womit die Borderline-Persönlichkeitsstörung als schwerwiegende, aber gut behandelbare Krankheit eingestuft wird.

Und auch Alex hat mithilfe der Therapie einen angemessenen Umgang mit der Krankheit erlernt, benennt mittlerweile auch die positiven Aspekte der BPS: „Heute weiß ich, dass meine Erkrankung auch gute Seiten hat: Ich empfinde nicht nur negative Emotionen stärker, sondern erlebe auch Freude, Lebenslust und Begeisterungsfähigkeit noch ähnlich stark wie Kinder es tun“25, denn sie habe gelernt, „dass ich mehr bin als meine Gedanken und Gefühle, dass ich sie kommen und gehen lassen kann, ohne mich mit ihnen zu identifizieren“26.

Bindungsangst: Ursachen, Auswirkungen und therapeutische Hilfe

Bindungsangst ist ein Thema, das viele Menschen betrifft, oft ohne dass sie es bewusst wahrnehmen. In unserer modernen Gesellschaft, die häufig von Leistungsdruck und oberflächlichen Verbindungen geprägt ist, können tiefere emotionale Bindungen Herausforderungen darstellen. Betroffen sind oft Menschen mit negativen Beziehungserfahrungen oder einer unsicheren Bindung in der Kindheit.Wenn Sie sich in Ihren Beziehungen immer wieder zurückziehen oder sich emotional distanziert fühlen, könnte die Ursache in Bindungsangst liegen. Psychotherapie kann ein zentraler Schlüssel sein, diese Hürden zu überwinden und ein erfüllteres Leben zu führen.

Was ist Bindungsangst?

Bindungsangst bedeutet, dass Menschen Schwierigkeiten haben, enge und stabile emotionale Beziehungen aufzubauen. Oft tritt diese Angst in romantischen Partnerschaften auf, kann sich aber auch in Freundschaften oder familiären Beziehungen zeigen. Typische Anzeichen für Bindungsangst sind:

  • Rückzug bei emotionaler Nähe.
  • Häufiger Zweifel an der Beziehung.
  • Angst vor Verpflichtungen oder Abhängigkeit.
  • Gedanken wie „Ich verliere mich in dieser Beziehung“.

Häufige Szenarien sind etwa das plötzliche Abbrechen einer harmonischen Beziehung oder der Drang, Emotionen bewusst zu unterdrücken und eine „Unabhängigkeit um jeden Preis“ zu bewahren.

Die Auswirkungen von Bindungsangst auf die psychische Gesundheit

Bindungsangst kann sich langfristig auf Ihre mentale und körperliche Gesundheit auswirken. Viele Betroffene leiden unter:

  • Stress und innerer Anspannung, da sie ständig zwischen Nähe und Distanz hin- und hergerissen sind.
  • Isolation, da sie tiefere Beziehungen meiden.
  • Niedrigem Selbstwertgefühl, oft begleitet von Gedanken der eigenen Unzulänglichkeit: „Bin ich gut genug?“ oder „Ich setze andere unter Druck.“
  • Verhaltensmustern, die auf Verdrängung und emotionale Mauern setzen.

Die innere Zerrissenheit kann die Lebensqualität massiv beeinträchtigen und zu weiteren psychischen Herausforderungen wie Depressionen oder Angststörungen führen.

Wie Psychotherapie bei Bindungsangst helfen kann

Eine professionelle Psychotherapie bietet von Bindungsangst Betroffenen einen sicheren Raum, um emotionale Blockaden zu reflektieren und aufzulösen. Die Ziele einer Therapie reichen von der Bearbeitung vergangener Beziehungserfahrungen bis zur Entwicklung eines gesunden Bindungsverhaltens. Dabei können folgende Ansätze helfen:

  • Erkennen von Mustern: Gemeinsam analysieren wir, wie sich Ihre Bindungsängste entwickelt haben.
  • Emotionale Stabilität stärken: Durch gezielte Techniken lernen Sie, Ängste zu akzeptieren und mit ihnen umzugehen.
  • Selbstwert aufbauen: Sie erkennen, wie wichtig Sie als Person sind, unabhängig von einer Beziehung.
  • Neue Lösungswege finden: Anhand praktischer Übungen erhalten Sie Strategien, wie Sie in Beziehungen Nähe zulassen und gleichzeitig Ihre Bedürfnisse wahren.

Jede Therapie ist einzigartig und darauf ausgelegt, Ihre Widerstandskraft (Resilienz) zu stärken und Sie auf Ihrem Weg zu einer erfüllten Beziehungskompetenz zu begleiten.

EMOTIO und RATIO im Zusammenspiel bei Bindungsangst

Bindungsangst beschreibt eine tiefes Unbehagen vor emotionaler Nähe und Kontrollverlust in Beziehungen. Menschen mit Bindungsangst sehnen sich oft nach Nähe, werden aber gleichzeitig von starken Ängsten überwältigt, wenn eine Beziehung tiefer wird. Sie fürchten den Verlust ihrer Unabhängigkeit oder befürchten, verletzt zu werden und beenden vielversprechende Bindungen, sobald diese intensiver werden. In diesem Zusammenhang spielt das Zusammenspiel von EMOTIO und RATIO eine entscheidende Rolle.

Die EMOTIO, unser schnelles, intuitives Denksystem, reagiert bei Menschen mit Bindungsangst mit sofortigen Alarmsignalen auf emotionale Nähe. Die EMOTIO arbeitet auf einer vorrationalen Ebene und aktiviert das sympathische Nervensystem, lange bevor die RATIO die Situation bewusst analysieren kann.

Bei Bindungsangst jedoch übernimmt die EMOTIO die Kontrolle - die automatischen Angstreaktionen sind so stark, dass die RATIO mit ihren rationalen Überlegungen kaum dagegen ankommt. Menschen mit Bindungsangst entwickeln ein komplexes System unbewusster Strategien. Diese dienen dem Selbstschutz: Ein häufiges Muster ist das “Push-Pull-Verhalten”. Dabei wechseln sich Phasen intensiver Nähesuche mit plötzlichem Rückzug ab. Betroffene sabotieren oft unbewusst ihre eigenen Beziehungen.

In der Therapie entdeckte Julia die Wurzeln ihrer Angst. Frühe Bindungserfahrungen prägen unser Beziehungsverhalten lebenslang. Julias Vater verließ die Familie, als sie vier Jahre alt war. Ihre Mutter war emotional unberechenbar, mal überfürsorglich, mal distanziert. Julia lernte früh: Nähe ist nicht verlässlich. Diese frühen Erfahrungen haben Julias EMOTIO nachhaltig geprägt. Ihre EMOTIO lernte, emotionale Nähe mit Gefahr zu assoziieren, lange bevor ihre RATIO überhaupt entwickelt war.

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)

In der kognitiven Verhaltenstherapie erkennen wir diese Ursachen und Muster. Wir verstehen sie als erlernte Reaktionen. Was einst zum Schutz diente, wird im Erwachsenenalter zum Hindernis. Diese Erkenntnis entlastet viele Betroffene. In der KVT identifizieren Sie zunächst Ihre problematischen Überzeugungen, Einstellungen und damit verbundene Emotionen. Diese werden systematisch untersucht. Wie auch bei den meisten anderen psychischen Problemen ist es ein zentrales Ziel der Therapie, das Gleichgewicht zwischen EMOTIO und RATIO wiederherzustellen.

Die Expositionstherapie bildet einen wichtigen Baustein. Hierbei nähern Sie sich schrittweise angstauslösenden Situationen an, beginnend mit leichteren Übungen wie dem Mitteilen persönlicher Gedanken im Rahmen von authentischer Selbstöffnung. Später folgen intensivere Situationen emotionaler Verbundenheit. Jeder Fortschritt geschieht in Ihrem individuellen Tempo, ohne Überforderung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das ungewollte Singledasein ab Mitte dreißig sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringt. Menschen in dieser Lebensphase. Doch während diese Herausforderungen überwältigend erscheinen mögen, gibt es auch viele positive Aspekte des Singledaseins, die oft übersehen werden. persönliche Freiheit, die Möglichkeit zur Selbstentfaltung und das Potenzial für tiefere Freundschaften sind nur einige der Vorteile, die du nutzen kannst, um dein Leben aktiv zu gestalten. du dich auf deine eigenen Interessen konzentrierst und neue Hobbys entdeckst, kannst du nicht nur neue Perspektiven gewinnen, sondern auch dein Selbstwertgefühl stärken. erkennen, dass Unterstützung in Form von sozialen Kontakten oder professioneller Hilfe durch Psychotherapie eine wertvolle Ressource sein kann. zur Reflexion und hilft dir, emotionale Belastungen zu bewältigen sowie ein positives Selbstbild zu entwickeln. es gibt, um neue Verbindungen zu knüpfen, erinnere dich daran, dass du nicht allein bist und dass es viele Möglichkeiten gibt, dein Leben zu bereichern.

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