Erste Hilfe bei einem Asthmaanfall

Ungefähr jeder 20. Mensch leidet in Österreich unter Asthma, einer dauerhaften Erkrankung der Atemwege. Oft beginnt die Erkrankung bereits im Kindes- und Jugendalter.

Ein Asthmaanfall ist eine akute Verschlechterung der Grunderkrankung Asthma (Asthma bronchiale, Bronchialasthma) - eine chronische Erkrankung der Lungen. Bei einem akuten Asthmaanfall leiden Betroffene unter plötzlich auftretender Atemnot und Husten. Zudem verspüren sie ein akutes Engegefühl in der Brust.

Menschen mit Asthma haben überempfindliche Bronchien. Bestimmte Auslöser wie beispielsweise Pflanzenpollen, Tierhaare oder körperliche Belastung können bei diesen Personen zu einem Asthma-Anfall führen. Husten, Atemnot, pfeifende Atemgeräusche und ein enges Gefühl in der Brust sind dabei typische Symptome.

Fachleute empfehlen eine konsequente Behandlung: Dazu zählen u.a., Auslöser zu meiden und die ärztlich verordneten Medikamente regelmäßig einzunehmen. Asthma ist eine dauerhafte Erkrankung der Atemwege. Fachleute bezeichnen eine dauerhafte Erkrankung auch als chronisch.

Was tun bei einem Asthmaanfall?

Bei einem Asthmaanfall sollten Sie rasch Erste Hilfe leisten, um die Sauerstoffversorgung des Betroffenen sicherzustellen. Das sollten Sie tun:

Lesen Sie auch: Hilfe bei Angst

  • Ruhe: Angst kann die Atemnot verstärken. Deshalb sollten Sie den Patienten unbedingt beruhigen. Beruhigen Sie die Person und helfen Sie ihr eine angenehme Lagerung einzunehmen. Beruhigen Sie das Kind und versuchen Sie selbst, ruhig zu bleiben.
  • Fenster und Kleidung: Auch wenn es oft nur einen psychologischen Effekt hat: Öffnen Sie ein Fenster, um eine bessere Luftversorgung zu signalisieren (Fenster öffnen). Lockern Sie zudem einengende Kleidungsstücke. Öffnen Sie beengende Kleidung.
  • Richtige Position: Bestimmte Körperhaltungen erleichtern das Atmen, z. B. Kutschersitz (im Sitzen Hände oder Unterarme auf den Knien abstützen, Oberkörper leicht nach vorn neigen), Reitersitz (rittlings auf einen Stuhl setzen, Arme auf der Lehne ablegen) oder Torwarthaltung (breitbeinig hinstellen, leicht in die Knie gehen, Oberkörper nach vorn beugen, Hände auf den Knien abstützen). Helfen Sie ihr eine angenehme Lagerung einzunehmen, z. B. mit erhöhtem Oberkörper und abgestützten Armen. Fragen Sie den Patienten, in welcher Position er sich am wohlsten fühlt. Kind in sitzender Position beim Atmen unterstützen bzw. Babys und Säuglinge in aufrechter Position halten.
  • Atemtechniken: Oftmals haben Asthmatiker bestimmte Atemtechniken gelernt, um bei Luftnot effektiver atmen zu können, etwa die Lippenbremse (beim Ausatmen die Lippen locker aufeinanderlegen, sodass die Luft mit einem leichten Geräusch entweicht). So soll der Patient langsamer und länger ausatmen. Versuchen Sie, ihn dazu zu bringen, erlernte Atemtechniken trotz Angst anzuwenden.
  • Medikamente: Falls nötig, sollten Sie dem Patienten bei der Anwendung seiner Notfallmedikamente (z.B. Inhalationsspray) helfen. Wenn vorhanden, sollen Notfallmedikamente eingenommen oder verabreicht werden. Wenn vorhanden, sollen Notfallmedikamente eingenommen werden.
  • Rettungsdienst: Bei einem schweren Asthmaanfall (normales Sprechen nicht mehr möglich, flache Atmung, Blaufärbung von Lippen und Fingernägeln etc.) sollten Sie schnellstens den Rettungsdienst rufen! Rufen Sie rasch den Notruf 144 oder stellen Sie sicher, dass dies jemand anderer macht. Wichtig bei schwerer Atemnot ist, gleich den Notruf 144 zu wählen. Rufen Sie laut um Hilfe und machen Sie umstehende Personen auf die Notfallsituation aufmerksam.

Viele Asthma-Patienten sind dank Schulung gut auf einen Asthmaanfall vorbereitet. Sie haben mit ihrem behandelnden Arzt besprochen, wie sie im Notfall reagieren sollen (ruhig bleiben, Peak-Flow-Wert messen, Bedarfs- und Notfallmedikamente anwenden - eventuell unter Anpassung der Dosis, Atemtechniken nutzen etc.). Unterstützen Sie einen Patienten bei der Umsetzung seines persönlichen Notfallplans!

Erste Anzeichen für einen Asthma-Anfall können Husten, Geräusche beim Ausatmen oder erschwertes Atmen beim Sprechen sein. Besonders das Ausatmen fällt der betroffenen Person zunehmend schwer. Hinzu kann ein zunehmendes Engegefühl in der Brust kommen.

Die zunehmende Atemnot wird von vielen Betroffenen als bedrohlich empfunden, sodass viele zunehmende Angst verspüren zu ersticken. Ein Asthma-Anfall kann von Person zu Person sehr unterschiedlich verlaufen.

Selten kann ein Asthma-Anfall so schwer sein, dass er lebensbedrohlich wird: Dauert der Anfall länger als 24 Stunden und helfen die üblichen Medikamente nicht, sprechen Fachleute von einem „Status asthmaticus“.

Asthmaanfall-Symptome:

  • akute Kurzatmigkeit
  • Husten
  • Engegefühl in der Brust
  • Angst und Unruhe
  • Herzrasen
  • in schweren Fällen Sauerstoffunterversorgung (erkennbar etwa an bläulich verfärbten Lippen)

Bei solchen Anzeichen eines schweren Asthmaanfalls müssen Sie sofort den Rettungsdienst rufen!

Lesen Sie auch: Was tun bei einer Hai-Begegnung?

Eine lebensgefährliche Komplikation ist der Status asthmaticus. Das ist ein sehr schwerer Asthmaanfall, der sich trotz Anwendung der üblichen Medikamente (wie Kortison, Beta-2-Sympathomimetika) nicht beenden lässt und mehr als 24 Stunden anhält. Dann kann der Gasaustausch in der Lunge versagen, was schließlich zu Bewusstseinsstörungen und Atemstillstand führen kann.

Asthmaanfall: Wann zum Arzt?

Patienten mit einem sehr schweren Asthmaanfall sollten von einem Rettungsdienst mit Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden. Durch das stark erschwerte Atmen kann der Körper mit Sauerstoff gefährlich unterversorgt sein. Besonders empfindlich reagiert das Gehirn auf einen Mangel an Sauerstoff. Zudem besteht die Gefahr lebensbedrohlicher Komplikationen des Herz-Kreislauf-Systems.

Asthmaanfall: Behandlung durch den Arzt

Der Arzt (Notarzt) wird dem Patienten notwendige Asthma-Medikamente verabreichen - Wirkstoffe, wie sie auch der Patient selbst als Notfallmedikamente anwendet. Dazu zählen zum Beispiel Betasympathomimetika zum Inhalieren oder als Infusion. Sie entspannen und weiten die Atemwege.

Wichtig ist auch "Kortison", das als Tablette oder Spritze verabreicht wird. Es hemmt die Entzündungsreaktion in den Bronchien.

Falls nötig, bekommt der Patient zudem Sauerstoff über eine Nasensonde zugeführt.

Lesen Sie auch: Wichtige Verhaltensregeln nach Katarakt-OP

Bei einem sehr schweren Asthmaanfall müssen Patienten umgehend auf der Intensivstation behandelt werden.

Asthmaanfall vorbeugen

Sie können einiges tun, um das Risiko für einen Asthmaanfall zu verringern:

  • Auslöser meiden: Sie sollten nach Möglichkeit bekannte Auslösern für einen Asthmaanfall meiden, z.B.
  • Nicht rauchen - und auch Passivrauchen vermeiden. Der Qualm reizt die Lunge zusätzlich und verstärkt die dortigen Entzündungsprozesse.
  • Sport treiben: Regelmäßiges sportliches Training in angepasster Intensität kann die Häufigkeit und Schwere von Asthmaanfällen verringern. Am besten geeignet sind Ausdauersportarten wie Schwimmen. Überanstrengen Sie sich beim Training nicht und starten Sie zunächst mit leichten Trainingseinheiten. Sporteln Sie nicht in sehr kalter oder sehr trockener Luft, im Freien bei erhöhten Ozon- oder Pollenwerten oder ohne Aufwärmen. Nehmen Sie immer Ihre Notfallmedikamente mit zum Sport.

Sinnvoll ist es auch, an einem speziellen Schulungsprogramm (Disease-Management-Programm, DMP) für Asthmatiker teilzunehmen. Dort erfahren Sie Wichtiges über Asthma und bekommen Tipps, wie Sie besser mit der chronischen Erkrankung umgehen. Sie erlernen dort beispielsweise Atemtechniken, mit denen Sie bei einem Asthmaanfall besser Luft bekommen.

tags: #verhalten #bei #asthmaanfall #erste #hilfe