Psychologe Paderborn: Depression Behandlung

Depressive Störungen stellen neben organischen Störungen die Hauptgruppe der psychischen Erkrankungen im Alter dar. Der Anteil von depressiven Störungen liegt bei der Gruppe der über 70-jährigen bei etwa 26 %, wobei mittelschwere (13,8 %) und leichte Formen (12,4 %) überwiegen. Die Erfassung der Schwere der depressiven Symptomatik erfolgt meist mittels der Geriatrischen Depressionsskala (Yesavage et al.).

Ursachen von Depressionen im Alter

Bei affektiven Störungen im Alter ist in den meisten Fällen eine multifaktorielle Genese anzunehmen.

  • Organische Faktoren wie etwa Krankheiten, Veränderungen der Neurotransmitter (vor allem Serotonin), Nebenwirkungen von Medikamenten, Schmerzen, Gebrechlichkeit, aber auch Beeinträchtigungen beim Sehen und Hören stellen biologische Grundbedingungen dar (Niklewski und Baldwin 2003), auf denen psychologische Verarbeitungsprozesse aufbauen, die affektive Störungen zur Folge haben können.
  • Diese sind abhängig von der Persönlichkeit des Betroffenen, dessen Werten, Normen und Einstellungen, Verstärkerprozessen, kognitiven und emotionalen Prozessen und auch übergeordneten Schemata des Denkens und Fühlens (vgl. Beck 2004; Young et al. 2005).
  • Weiters spielen soziale Umgebungsbedingen bei der Krankheitsentstehung, der Verarbeitung und dem Verlauf eine wesentliche Rolle.

Die wichtigsten, ursächlich für eine Depression in Betracht kommenden körperlichen Erkrankungen sind nach Haupt (2004) Hirnerkrankungen, entzündliche Erkrankungen, kardiopulmonale Erkrankungen, endokrine und metabolische Störungen, Neoplasien und Drogen bzw. Medikamente.

Die psychosozialen Ursachen einer Depression im Alter können sehr vielfältig sein. In etwa 50 % sind es belastende Lebensereignisse, die eine depressive Störung auslösen (Niklewski und Baldwin 2003). Die Entwicklung einer depressiven Symptomatik kann mitunter durch den persönlichen Lebensstil beeinflusst werden. Zusätzlich spielen auch Umweltfaktoren, wie die Lichtverhältnisse, das Ausmaß von Stimulation, das Vorhandensein von Unterstützungsmaßnahmen, die finanzielle Situation und die Wohnverhältnisse, eine wesentliche Rolle (Bartova L. et al.).

Aspekte bei der Entstehung von Depressionen

  • Der biologische Aspekt: Krankheiten sowie körperliche Veränderungen nehmen im Alter vermehrt zu. Insofern kann deren Relevanz auch für psychologische und psychotherapeutische Maßnahmen nicht geleugnet werden.
  • Der biographische Aspekt: Nicht verarbeitete biographische Konfliktsituationen können im Alter wieder aktualisiert werden und dazu beitragen, dass noch vorhandene Entwicklungspotentiale nicht genützt werden und dadurch die Auseinandersetzung mit dem Alter erschwert wird.
  • Der situative Aspekt: Im Alter entstehen oft auch neue Konflikte und Belastungen, die sich aus der individuellen Lebenssituation ergeben. Dazu gehören z. B. Veränderungen in den Lebensbedingungen z. B.
  • Der personale Aspekt: Thomae (1996) konnte in seinen Untersuchungen feststellen, dass die subjektive Sicht der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft zentrale Dimensionen der individuell erlebten Welt darstellen und wesentlichen Einfluss auf den Alterungsprozess haben. Insofern spielen die eigenen Werte, Normen, Einstellungen etc.
  • Der soziale Aspekt: Soziale Kontakte stellen einen wichtigen Aspekt bei der Auseinandersetzung mit den Aufgaben und Anforderungen des Alterns dar.
  • Der kontextuelle Aspekt: Neben den bisher beschriebenen Faktoren kann der positive Alterungsprozess auch durch Umweltfaktoren negativ beeinflusst werden.

Verhaltenstherapie als Behandlungsansatz

Das Menschenbild der Verhaltenstherapie (Gatterer 2013; Abb. 1) geht davon aus, dass das Verhalten von Menschen das Resultat multifaktorieller Lernprozesse ist. Biologische Faktoren (Nerven, Gehirn, Neurotransmitter, etc.) stellen die biologische Grundlage dar. Lernprozesse führen in weiterer Folge zur Ausformung einer Persönlichkeit (Denkprozesse, emotionale Muster, Bindungsstile, Beziehungsmuster, Rollen, …), die sich mit sozialen Faktoren auseinandersetzen muss (soziales Lernen von z. B. Werten und Normen der Gesellschaft). Weiters haben Umweltfaktoren und kontextuelle Faktoren (Licht, Kleidung, Hilfsmittel, Geld etc.) einen modulierenden Einfluss. Das endgültige motorische, kognitive, emotionale und soziale Verhalten ist dann das Resultat dieses Prozesses.

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Dabei entwickeln sich einerseits automatisierte Verhaltensweisen (multifaktorielle Skripts), die etwa 80 % unseres Lebens beeinflussen. Weiters sind jedoch auch ständig neue Lernprozesse notwendig, um sich an neue Lebenssituationen anzupassen. Medizinische und psychologische Untersuchungen zum Altern haben gezeigt (Oswald et al. 2008), dass die Flexibilität und Plastizität des Gehirns abnimmt (verminderte Speed-Funktionen), jedoch die gut eintrainierten Verhaltensweisen sehr stabil bleiben. Dies gilt auch für biologische Prozesse wie schnelle biologische Verarbeitung von Reizen und Anpassung des Körpers an neue Situationen.

Depressionen sind oft die Folge eines nicht geglückten Bewältigungsprozesses. Im Gegensatz zur Behandlung bei jüngeren Menschen, die oft mehr Ressourcen aufweisen, müssen bei der Auswahl der Probleme und Therapieziele bzw.

Therapeutische Maßnahmen bei Depressionen im Alter (Verhaltenstherapie)

  • Genaue Verhaltensanalyse und Aufdecken von Ressourcen: Hier geht es vor allem um die genaue Ursachenanalyse, deren mögliche Beseitigung und das Aufgreifen von Ressourcen. Gerade ältere Menschen denken sehr defizitorientiert.
  • Aktivitätsaufbau bzw. Aktivitätstraining: Depressionen sind durch einen Mangel an Aktivität charakterisiert bzw. besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Aktivitätsniveau und der Stimmung der/des Betroffenen. In der Therapie wird versucht, vorhandene Aktivitäten zu nützen bzw. neue langsam aufzubauen.
  • Wahrnehmungstraining: Depressive sind dadurch charakterisiert, dass ihr Denken und ihre Wahrnehmung negativ gefärbt sind. Durch gezielte Übungen zur Wahrnehmung (sehen, hören, riechen, schmecken, tasten) soll eine realitätsbezogene Sicht ermöglicht werden. Dazu gehören auch achtsamkeitsbasierte Techniken z. B.
  • Kognitives Umstrukturieren: Verhaltenstherapie geht davon aus, dass negative Gefühle durch verzerrte Denkstrukturen bedingt sind. Dadurch kommt es zu einer negativen Sicht von sich selbst, der Umwelt, der Gegenwart und der Zukunft. In der Therapie werden diese kognitiven Grundannahmen, z. B. Werte, Normen, Einstellungen und Rollenbilder müssen im Rahmen des Alterungsprozesses oft neu überdacht und angepasst werden.
  • Arbeit an übergeordneten kognitiven Schemata: Schemata sind übergeordnete Denkstrukturen, die das Verhalten, Denken und Fühlen massiv beeinflussen. So kann etwa das Schema „Nur Menschen, die etwas leisten, sind etwas wert!“ im Falle einer Krankheit und damit verbundener verminderter Leistungsfähigkeit zu Depressionen führen. In der Therapie werden diese Schemata aufgedeckt (z. B. durch den Schemafragebogen von Young), hin sichtlich ihrer Gültigkeit überprüft und neue Denkmuster erarbeitet, z. B. „Meine Familie liebt mich wie ich bin, auch wenn ich nichts leiste!“.
  • Genusstraining: Menschen mit Depression haben verlernt zu genießen. Insofern wird in der Therapie genießen mit allen Sinnen wieder geübt (vgl.
  • Selbstsicherheitstraining: Gerade ältere Frauen sind nach dem Tod des Mannes mit der neuen Lebenssituation und dem Aufbau neuer sozialer Kontakte überfordert. Viele Dinge hat der „Mann“ gemacht. Diese müssen deshalb oft neu erlernt werden. Hierzu gehören auch Konzepte wie „individuelle“ neue Sinnfindung und neuen Aufgaben im Alter trotz aller Einschränkungen und Veränderungen.

Ergänzend können auch soziale Interventionen, körperliche Übungen und Sport, Entspannungstraining (Jacobson-Progressive Muskelentspannung) bzw. Klinisch psychologische Behandlungsprogramme (z. B. Eine medikamentöse Therapie mittels moderner Antidepressiva kann unterstützend eingesetzt werden bzw.

Mit Verhaltenstherapie (VT) wird ein Spektrum von Methoden im Fachgebiet der Psychotherapie bezeichnet. Diesen ist trotz zahlreicher Unterschiede hinsichtlich theoretischer Annahmen und praktischer Methoden gemeinsam, dass sie das Modell der klassischen Konditionierung als zentral für die Abläufe in der menschlichen Psyche bewerten. Ein weiteres Merkmal verhaltenstherapeutischer Verfahren ist die Hilfe zur Selbsthilfe für den Patienten.

Im Mittelpunkt steht, dem Patienten nach Einsicht in Ursachen und Entstehungsgeschichte seiner Probleme Methoden an die Hand zu geben, die ihn ermächtigen sollen, seine psychischen Beschwerden zu überwinden.

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Prinzip der Verhaltenstherapie

Verhaltenstherapeutische Verfahren basieren ursprünglich auf der Lerntheorie. Die Grundidee ist, dass störungsbedingtes Verhalten erlernt wurde und auch wieder verlernt werden kann, bzw. dass angemessenere Denk- und Verhaltensweisen erlernt werden können. Inzwischen wurde die Verhaltenstherapie in vielerlei Weise weiterentwickelt und in verschiedene Methoden ausdifferenziert.

Charakteristisch für die Verhaltenstherapie ist die Konzentration auf gegenwärtige statt auf vergangene Handlungsursachen, ohne frühere Erfahrungen in der Analyse der Problementstehung zu vernachlässigen. Somit liegt der Schwerpunkt auf beobachtbarem Verhalten und dessen Veränderung.

Vorgehensweise in der Verhaltenstherapie

Üblicherweise steht jedoch am Beginn einer verhaltenstherapeutischen Behandlung die Verhaltens- und Problemanalyse, in der die Probleme des Patienten in Abhängigkeit zu ihren aufrechterhaltenden Bedingungen und im Hinblick auf ihre Konsequenzen untersucht werden. Ein zugrundeliegendes Konzept ist dabei die Verhaltensanalyse nach Frederick Kanfer, das so genannte SORKC-Modell. Neben der Untersuchung von Reiz-Reaktions-Zusammenhängen werden in der Regel auch Gefühle, Gedanken und körperliche Prozesse mit einbezogen.

Ebenso die Einflüsse des erweiterten Umfelds des Patienten, wie zum Beispiel das Verhalten von Familienangehörigen, Arbeitskollegen, Freunden und Bekannten. Auch die Ebene der Pläne und Systemregeln wird berücksichtigt. Ein weiteres Analysefeld ist die Therapeut-Klient-Beziehung, der heutzutage mehr Platz als in den Anfängen der Verhaltenstherapie eingeräumt wird.

Verfahren der Verhaltenstherapie (Auswahl)

Um die im Therapievertrag vereinbarten Therapieziele zu erreichen, können in der Verhaltenstherapie inzwischen mehr als 50 verhaltenstherapeutische Einzelverfahren eingesetzt werden. Einige von ihnen seien an dieser Stelle genannt:

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  • Konfrontationsverfahren
  • Operante Verfahren
  • Biofeedback nach Miller
  • Training sozialer Kompetenzen (Social Skills Training)
  • Training von Entspannungstechniken (v. a. Progressive Muskelentspannung und Autogenes Training)
  • Kognitive Ansätze
  • Kognitive Therapie nach Aaron T. Beck
  • Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT), vormals verkürzt Rational-Emotive Therapie (RET) genannt, nach Albert Ellis
  • Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion nach Jon Kabat-Zinn
  • Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) nach Steven C. Hayes

Psychologische Anpassung im Alter

Mit dem Ende der Teenagerjahre gilt es auch für Jugendliche mit Down-Syndrom sich von der Welt des Kindes zu befreien und in die Verantwortlichkeiten des Erwachsenenlebens einzutreten. Auch wenn dieser Übergang für junge Leute ohne Behinderung eine oft kritische und oft komplikationsreiche Phase bedeutet, kann dies umso mehr für Jugendliche mit Down-Syndrom angenommen werden. Trotz ihrer annähernd normalen körperlichen Reife fehlt es doch häufig an intellektuellen und gestalterischen Fähigkeiten, sowohl mit den Anforderungen der sozialen Umwelt als auch mit ihrem eigenen Wunsch nach Unabhängigkeit zurecht zu kommen. Nach der relativ behüteten Kindheit gilt es nun, auf eine berufliche Kompetenz vorbereitet zu werden und soziale Fähigkeiten zu entwickeln, um in der Gesellschaft bestehen zu können.

In dieser Zeit ist die psychologische Anpassung an diese Phase des Umbruchs besonders bedeutsam, bei deren Bewältigung es einer behutsamen und toleranten Unterstützung von Angehörigen, Betreuern und Therapeuten bedarf. Störungen im Ablauf dieser Übergangsphase können durch vielfältige äußere Umstände ausgelöst werden:

  • Schwierigkeiten, mit dem Umstand umzugehen, wenn Geschwisterkinder das Elternhaus verlassen, Jugendliche mit Down-Syndrom aber noch längere Zeit dort bleiben (müssen).
  • Der Tod von geliebten Menschen (z.B. Großeltern)
  • Änderungen innerhalb des Schulmilieus oder der Wechsel von der Schule in eine beschützende Werkstatt.
  • Unglückliche Freundschaft / Liebe / sexueller Missbrauch.
  • Überforderung, aber auch Unterforderung in der Schule / am Arbeitsplatz.

Ergebnis eines gestörten Anpassungsprozesses sind häufig Verhaltensauffälligkeiten, emotionale Symptome bis hin zu ernsthaften psychiatrischen Diagnosen:

  • Aufmerksamkeitsstörungen
  • Aggressives Verhalten
  • Angstsyndrome
  • Essstörungen
  • Stereotypen
  • Zwangsvorstellungen
  • Mutismus
  • Autismus
  • Depression

Es soll hier darauf hingewiesen werden, dass - eine spezifische Diagnose vorausgesetzt - psychiatrische Symptome auch bei Patienten mit Down-Syndrom häufig erfolgreich behandelt werden können. Deshalb ist eine erhöhte Aufmerksamkeit für die Schwierigkeiten psychologischer Anpassungsprozesse gerade in dieser Zeit des Übergangs vom Jugendlichen zum Erwachsenenalter notwendig, um psychiatrische Komplikationen vermeiden zu helfen.

Teilemodelle in der Psychotherapie

Der Beitrag gibt einen Überblick über Theorie und Anwendung von Teilemodellen in der psychodynamisch fundierten Hypnosepsychotherapie in ihren Modi der Konfliktbearbeitung und Strukturbildung, aber auch im ressourcenorientierten bzw. lösungsorientierten Modus und in traumatherapeutischen Ansätzen. Mit der Metapher der Vielstimmigkeit tragen Teilemodelle zum Verständnis der therapeutischen Beziehung, der Gegenübertragung und von korrigierenden emotionalen Erfahrungen bei. Teilesprache erleichtert die Bearbeitung von Allianzrupturen und das Ansprechen psychodynamischer Hypothesen.

Teilemodelle finden Anwendung in der psychodynamischen, der verhaltenstherapeutischen, der systemischen und der humanistischen Tradition. Sie sind Landkarten für das subjektive Erleben von innerer Zerrissenheit zwischen Anteilen, wie den „zwei Seelen in der Brust“. Sie helfen zu verstehen, wie sich „Zustände“ von Menschen durch bestimmte Auslöser von einem Moment auf den anderen so verändern können, dass man meint, jemand anderen vor sich zu haben. Für die Betroffenen fühlt es sich im Nachhinein oft so an, als sei „etwas mit ihnen durchgegangen“.

In unserer Kultur finden sich viele Hinweise auf die Multiplizität der Psyche. Schon Platon beschrieb sie im Dialog des Sokrates mit seinem Freund Phaidros als dreigeteilt mit einem Wagenlenker, dessen Wagen von einem besonnenen und einem impulsiven Pferd gezogen wird. Augustinus gestand in seinen „Confessiones“, dass sich seine „heidnische Persönlichkeit“ auch noch nach seiner Bekehrung in nächtlichen Träumen zeigte. Im Mittelalter wurden viele unerklärliche Verhaltensänderungen als Besessenheit interpretiert, wobei manche Betroffene bewusst gegen den „Geist innerhalb der eigenen Seele“ ankämpften, bei anderen sprach er aus ihnen und bestimmte ihr Handeln, wobei später jede Erinnerung fehlte (Ellenberger 1956).

Im Rahmen der Ich-Psychologie prägte Paul Federn (1952/1987) mit seinem Energiemodell erstmals den Begriff der „Ich-Zustände“ (Ego-States). Mit der Ego-State-Therapie (Watkins und Watkins 2003; Frederick 2007) leistete Hypnose einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung von Teilemodellen. Ego-State-Therapie ist nur eine von vielen Formen der Teilearbeit. So beschreibt in der Verhaltenstherapie die Schematherapie unterschiedliche Modi (Young et al. 2005). In der systemischen Tradition finden sich Modelle wie die „Parts Party“ Virginia Satirs, der hypnosystemische Ansatz von Gunther Schmidt mit „Seiten“ und einem „inneren Parlament“ und das „Internal Family Systems“ (Schwartz und Sweezy 2021). In der humanistischen Tradition spricht der Personzentrierte Ansatz von „Konfigurationen des Selbst“ (Mearns und Thorne 2000) und die Gestalttherapie externalisiert Anteile, indem sie dazu einlädt, ihnen auf unterschiedlichen Stühlen Raum und Stimme zu geben. Schulz von Thun (2005) hat das auch für die Psychotherapie relevante „Innere Team“ (Kumbier 2019) beschrieben. Begriffe wie „Innerer Schweinehund“ oder „Innerer Kritiker“ wurden zum Allgemeingut.

Die Vielfalt der in der Teilearbeit verwendeten Begriffe kann verwirrend sein. Sie verweist jedoch auf deren theoretische Hintergründe und unterschiedliche Aspekte. Der Terminus „Teilearbeit“ wird hier als Schirm verwendet, unter dem alle Formen therapeutisch genutzter Teilemodelle Platz finden. Um einer Verdinglichung prozesshafter Vorgänge vorzubeugen, verwendet der vorliegende Beitrag die Bezeichnung „Anteile/Zustände“. Persönlichkeitsanteile sind keine autonomen Wesenheiten. Vielmehr handelt es sich um mentale Konstrukte, die im Rahmen der Teilearbeit bewusst personifiziert und in einem „als-ob-Modus“ wie selbstständige Persönlichkeiten behandelt werden.

Integrative Gestaltpädagogik und biblische Spiritualität

Die Integrative Gestaltpädagogik bewirkt nicht nur im schulischen Feld Wertvolles, sondern darüber hinaus in Erwachsenenbildung, Pastoral, Beratung und Supervision. Zugang der Schülerinnen und Schüler zu diesen Ressourcen und Hoffnungspotentialen in Krisen eine Schlüsselrolle. Dies kann für die schulischen Bereiche, den Religionsunterricht, Schulpastoral neue Möglichkeiten eröffnen.

»Gestaltarbeit mit biblischen Geschichten und eine Ahnung von Gottesbegegnung mit Hilfe der Gestaltpädagogik - das sehe ich als wunderbare Kombination. Auch Menschen, die jenseits einer bestimmten Religion Heil suchen, kann dieses Buch einen einladenden Ansatz bieten.

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