Angst ist ein überlebenswichtiges Gefühl, das uns hilft, Bedrohungen zu erkennen und abzuwenden. Tritt Angst jedoch anhaltend ohne konkrete Gefahr auf, spricht man von einer Angststörung. Fast ein Viertel aller Menschen erlebt eine solche Störung einmal im Leben. Angststörungen zu behandeln ist ein wichtiger Faktor für die Gesundheit der Psyche. Denn unbehandelt können Ängste zu weitreichenden Folgen und schließlich Begleiterkrankungen führen.
Was sind Affirmationen?
Affirmationen sind Bejahungen von Wünschen. Ein Wunsch wird so formuliert und aufgeschrieben, als wäre er bereits erfüllt. Die Arbeit mit Affirmationen setzt voraus, dass jemand seine eigenen Wünsche bereits kennt. Es ist wichtig, bei Affirmationen immer solche Absicherungen zu verwenden. Das Wort perfekt hat in dieser Anwendung nichts mit Perfektionismus zu tun. Gemeint ist perfekt im Sinn von zum höchsten Gut oder zum Besten der wünschenden Person.
Beispiele für Affirmationen
Es gibt ein paar Formulierungen, die für die meisten Menschen relevant sind:
- Ich, [Name], bin ein/e selbstbewusste/r Mann/Frau.
- Ich, [Name], lebe meine Berufung.
- Ich, [Name], gehe den Weg meines Herzens.
Ich empfehle, relevante Affirmationen aufzuschreiben, zu datieren und zu unterschreiben. Es bewährt sich zum Aufschreiben des Anliegens ein besonders schönes Papier zu verwenden.
Affirmationen im Kontext von Angststörungen
Es ist verständlich, dass Panikattacken äußerst beängstigend und überwältigend sein können. Der erste Schritt besteht darin, die Symptome einer Panikattacke als solche zu erkennen. Sprechen Sie sich selbst beruhigend und positiv zu. „Ich bin sicher. Gefühle vorübergehen werden.
Lesen Sie auch: Ausbildung in Positiver Psychotherapie
Praktische Tipps zur Anwendung von Affirmationen bei Angst
- Nutzen Sie eine „Panik-Notfallkiste“ mit beruhigenden Gegenständen wie Lavendelöl, beruhigenden Tees, einem Lieblingsbuch oder einer Liste mit positiven Affirmationen.
- Denken Sie daran, dass es vollkommen in Ordnung ist, Hilfe in Anspruch zu nehmen - ob durch den Austausch mit vertrauten Personen oder professionelle Unterstützung wie Therapie.
Mantras als Form der Affirmation
Mantras sind eine wundervolle Möglichkeit, sich selbst positive Affirmationen zu schenken. Sie helfen uns, uns selbst zu heilen und in eine positive Energie zu kommen. Sie sind eine Form der Meditation, bei der bestimmte Laute, Worte oder Sätze wiederholt werden. Sie stammen aus dem Hinduismus und Buddhismus, werden aber heute von vielen Menschen unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit praktiziert.
Durch das fortwährende Wiederholen wird der Fokus weg von negativen Gedanken und hin zu positiven Empfindungen gelenkt, was dazu beiträgt, dass du dich ruhiger und ausgeglichener fühlst. Hier gilt, verwende, was für dich stimmig ist und probiere ruhig am Anfang etwas mehr aus! Die wichtigste Regel, wie auch im Sport ist, regelmäßige Wiederholung und vollständige Konzentration.
Beispiele für Mantras
- Om (Aum): Das universelle Mantra, das den Klang des Universums darstellt und tiefen inneren Frieden bringt.
- Om Shanti: Ein Mantra für Frieden und Harmonie. „Om Shanti Shanti Shanti“ wird wiederholt, um innere und äußere Ruhe zu fördern.
- Lokah Samastah Sukhino Bhavantu: Ein Mantra, das Mitgefühl und Wohlwollen für alle Lebewesen ausdrückt. Es bedeutet: „Mögen alle Wesen glücklich und frei sein.“
- Gayatri: Ein kraftvolles Mantra, das Licht und Weisheit anruft. Es wird gesagt, dass es die geistige Klarheit fördert.
- So-Hum: „So“ während der Einatmung und „Hum“ während der Ausatmung.
Beginne damit, dass du für dich eines findest, welches dir gut gefällt. Du sollst bereits beim Aufsagen kleine erste positive Emotionen spüren. Dieses beginnst du anschließend regelmäßig zu wiederholen - beispielsweise beim Aufwachen oder vor dem Einschlafen. Hier können kleine Begleiter wie Heilsteinbänder oder auch Mala-Ketten helfen. Durch das Tragen wirst du immer wieder an dein "Vorhaben" deines Mantras erinnert werden.
Weitere Strategien zur Angstbewältigung
Neben Affirmationen und Mantras gibt es weitere bewährte Strategien zur Bewältigung von Angst:
- Atemtechniken: Eine bewusste tiefe Atmung ist bei Angstzuständen von besonderer Bedeutung.
- Achtsamkeit: Achtsamkeit und achtsamkeitsfokussierte Methoden wie Meditation können dabei helfen, sich insgesamt ausgeglichener und wohler zu fühlen.
- Progressive Muskelentspannung: Sie basiert darauf, dass wir Menschen unsere Muskeln besonders gut entspannen können, wenn wir sie davor bewusst und aktiv angespannt haben.
- Positive Glaubenssätze: Versuchen Sie, in entspannten Zeiten, positive Glaubenssätze zu entwickeln, die Sie in sorgenvollen Phasen abrufen können.
- Entspannungstechniken: In Phasen erhöhter Anspannung ist es wichtig, den erlebten Stress abzubauen.
- Sport: Untersuchungen belegen den Zusammenhang körperlicher Bewegung und der Reduktion von Angst.
Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch anders auf verschiedene Mantras reagiert. Es lohnt sich also, einige auszuprobieren, um herauszufinden, welche am besten für dich funktionieren.
Lesen Sie auch: Positive Psychologie in Deutschland
Die Rolle der Psychotherapie
In der Psychotherapie arbeiten Patient:in und Therapeut:in über spezifische psychotherapeutische, zumeist gesprächsbasierte Methoden am psychosozialen Erleben der Betroffenen. Ziel der Psychotherapie ist es, psychisches Leid zu lindern oder zu heilen. Psychotherapie lebt dabei immer auch von der aktiven Mitwirkung der Patient:innen und ist zumeist nach dem individuellen Anliegen der Betroffenen gestaltet.
Medikamentöse Unterstützung
Je nach Form der Angststörung können ganz unterschiedliche synthetische Medikamente gegen die Angst eingesetzt werden, die je nach Wirkstoff auf spezifische Stoffwechselvorgänge im Gehirn wirken und sich damit auf die psychische Konstitution der Betroffenen auswirken. Man nennt diese Medikamente auch Psychopharmaka. Der Wirkstoff Silexan® gilt als am besten erforschtes pflanzliches Anxiolytikum.
Umgang mit Entscheidungsangst
Entscheidungen zu treffen kann manchmal einschüchternd wirken - vor allem, wenn die Angst vor dem Scheitern im Raum steht. Doch Entscheidungen sind der Schlüssel, um das Leben aktiv zu gestalten. Indem du dir bewusst machst, dass Angst normal ist, kannst du sie als Teil des Prozesses akzeptieren, anstatt dich von ihr blockieren zu lassen. Der Schlüssel liegt darin, die Angst nicht zu verdrängen, sondern sie in etwas Positives umzuwandeln.
Tabelle: Strategien zur Entscheidungsfindung
| Strategie | Beschreibung |
|---|---|
| Informationen sammeln | Finde heraus, was du über die bevorstehende Entscheidung wissen musst. |
| Pro-und-Contra-Liste erstellen | Schreibe die Vor- und Nachteile deiner Optionen auf. |
| Fristen setzen | Lege einen festen Zeitpunkt fest, bis wann du eine Entscheidung treffen möchtest. |
| Positive Affirmationen | Schreibe dir drei positive Affirmationen auf, die dich motivieren. |
Lesen Sie auch: Definition von positiver Resonanz
tags: #positive #affirmationen #angststörung #beispiele