Kliniken zur Behandlung von Depressionen in Deutschland

Seelische Gesundheit ist eine wichtige Basis für ein zufriedenes und stabiles Leben. Depressionen und depressive Anpassungsstörungen können Menschen in jedem Alter treffen und sind neben den Angsterkrankungen die häufigsten psychischen Erkrankungen.

Aufgrund großer Differenzen in der Ausprägung der verschiedenen Symptome werden Depressionen häufig erst spät erkannt. Zudem werden Frauen zweimal häufiger als depressiv diagnostiziert als Männer, sodass gerade bei letzteren von einer großen Dunkelziffer ausgegangen wird.

Häufig bestehen bei Depressionen starke Wechselwirkungen zwischen physischen und psychischen Erkrankungen. Deshalb hat sich die psychosomatische Behandlung in den vergangenen Jahren als besonders erfolgreich etabliert. Das gilt vor allem im Vergleich zur ausschließlich medikamentösen Therapien.

Hauptindikationen und Symptome

Von depressiven Episoden, depressiven Anpassungsstörungen und chronisch-depressiven Störungen betroffene Menschen leiden an einer gedrückten Stimmung. Sie bemerken einen geminderten Antrieb mit Denkhemmung oder häufigem Grübeln sowie Interesse-, Freud- und Lustlosigkeit. Diese gehen oft mit einer Vernachlässigung von Freunden, Freizeitaktivitäten oder Sexualität einher.

Hinzu kommen Gefühle von Minderwertigkeit, Schuld oder Hilf- und Hoffnungslosigkeit.

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Zusätzlich können unterschiedlichste körperliche Symptome wie Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Gewichtszu- oder -abnahme, Verspannungen, Schmerzen im ganzen Körper und speziell Kopfschmerzen vorliegen. Vor allem bei Männern zeigen sich häufig auch eine erhöhte Reizbarkeit und ein gesteigerter Konsum von Alkohol oder Nikotin.

Behandlungsmethoden

Die Behandlung von Depressionen kann vielfältig sein und wird oft individuell auf den Patienten abgestimmt. Dazu gehören:

  • Einzelpsychotherapie zur Analyse depressiver Denk- und Verhaltensmuster
  • Gruppenpsychotherapie mit gegenseitiger Stärkung und Austausch über die Depression verursachende Lebensumstände
  • Soziales Kompetenztraining
  • Genusstraining und Psychoedukation
  • Nonverbale Kreativtherapien (z.B. Tanz,- Gestaltungs- und Musiktherapie) sowie körperorientierte Psychotherapie
  • Entspannungsverfahren und Meditation
  • Sozialpädagogische Unterstützung
  • Physikalische Behandlungen und Physiotherapie
  • Sport- und Bewegungstherapien
  • Antidepressive Pharmakotherapie unter ärztlicher Betreuung

Ziele der Therapie

Die Therapie zielt darauf ab:

  • Erarbeitung der die Depression auslösenden und die Depression aufrecht erhaltenden Faktoren
  • Erarbeitung einer Tagesstruktur
  • Stärkung der sozialen Kompetenzen
  • Wiedergewinnung sozialer Kontakte
  • Belebung der Gefühle und Erweiterung des Gefühlsspektrums
  • Ausbau der Genussfähigkeit
  • Wiedereingliederung in den Beruf bzw. Alltag

Spezielle Therapieangebote

CBASP ist eine störungsspezifische Psychotherapie zur Behandlung von Menschen mit chronischer Depression.

Die biologische Spezialambulanz bietet ein Beratungsangebot für Patient*innen, die von ihrem Facharzt/ihrer Fachärztin zu einer Elektrokrampftherapie oder einer Behandlung mit Esketamin-Nasenspray zugewiesen werden. In der Ambulanz wird die notwendige Indikation für die Therapien überprüft und mit den Patient*innen das weitere Vorgehen besprochen.

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In der My Way Betty Ford Klinik sind wir auf die Behandlung von Suchterkrankungen in Kombination mit zusätzlichen psychischen Krankheitsbildern und Störungen spezialisiert.

Patienten, die mit einer chronischen Erschöpfung sowie einer ausgeprägten Suchtproblematik in unsere Klinik kommen, werden stets individuell unter Berücksichtigung der jeweiligen Symptomatik und Krankenhistorie behandelt. Deshalb wird für jeden Betroffenen ein individueller Therapieplan entwickelt. Dieser umfasst nicht nur alle relevanten Behandlungsbausteine, sondern dient den Patientinnen und Patienten gleichermaßen als Orientierungshilfe, die Halt und Struktur verspricht. Gerade für Menschen mit Burnout, Depressionen und Angst kann diese Form der Stabilität in der Behandlung sehr hilfreich sein.

Besonderheiten bei Doppeldiagnosen

Als private Fachklinik bieten wir Ihnen die Möglichkeit, sich während Ihres Aufenthalts bei uns nicht nur der Behandlung Ihrer Suchterkrankung zu widmen, sondern sämtliche Komorbiditäten direkt mitzubehandeln. Beim Burnout-Syndrom sind das häufig Depressionen und/oder Angststörungen. Dadurch wird die Therapie insgesamt effektiver und das Rückfallrisiko sinkt.

Grundsätzlich gilt, dass die Behandlung von Doppeldiagnosen meist umfassender und langwieriger ist als bei reinen Abhängigkeitserkrankungen. Die für depressive Menschen typische Antriebslosigkeit und Demotivation behindern oft den Entzugsverlauf und den Weg in ein erfülltes Leben.

Stationäre Therapie

Zu Beginn der stationären Therapie legen wir gemeinsam mit dem Patienten die Therapieziele fest und erstellen einen individuellen Therapieplan. Dieser beinhaltet wöchentlich 5 Einzeltherapien und 5 Gruppentherapien, in denen aktuelle Probleme analysiert und bearbeitet werden.

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Während eines stationären Aufenthalts in unserer Klinik setzen Sie sich ausführlich und umfassend mit Ihrer Erkrankung auseinander und können durch die veränderte Umgebung und Distanz zum Alltag eher abschalten, als bei einer ambulanten Behandlung. Wir zeigen Ihnen Wege aus der Depression.

Depression: Eine weit verbreitete psychische Störung

Laut WHO ist die Depression oder auch affektive Störung eine „weit verbreitete psychische Störung, die durch Traurigkeit, Interesselosigkeit und Verlust an Genussfähigkeit, Schuldgefühle und geringes Selbstwertgefühl, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwächen gekennzeichnet sein kann. Sie kann über längere Zeit oder wiederkehrend auftreten und die Fähigkeit einer Person zu arbeiten, zu lernen oder einfach zu leben beeinträchtigen. Im schlimmsten Fall kann eine Depression zum Suizid führen.

Selbst bei ähnlichen Symptomen ist Depression nicht gleich Depression. Die häufigste Depression ist die primäre Depression (oder auch Major Depression). Obwohl keine körperlichen oder psychischen Ursachen vorhanden zu sein scheinen, verfällt der Patient in eine tiefe Traurigkeit (Melancholie) und Antriebslosigkeit.

Seelische Probleme und Erkrankungen beinhalten eine große Suchtgefahr und gelten als Risikofaktor für Alkohol, Medikamenten- und Drogenprobleme im Sinne eines ersten selbsttherapeutischen Linderungsversuchs. Daher sollte in einer Depressionstherapie immer auch thematisiert und erörtert werden, ob Sie aufgrund der Depression Ihr Trinkverhalten oder Ihren Medikamentenkonsum verändert haben.

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