Psychologische Hilfe nach Unfall Trauma

Ein psychisches Trauma ist eine seelische Verletzung, die durch einschneidende Erfahrungen entsteht, welche ohne Unterstützung von außen nicht verarbeitet werden kann (z. B. Unfall, plötzlicher Verlust eines Menschen, körperliche und seelische Gewalt). Dadurch entstehen körperliche und seelische Beschwerden, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen können.

Die Traumabehandlung unterstützt Sie bei der Verarbeitung der traumatisierenden Erlebnisse und hilft Ihnen so, wieder zu mehr Lebensfreude zu finden!

Traumafolgesymptome und Traumafolgestörungen

Traumafolgesymptome sind normale Reaktionen auf extremen Stress und ein Versuch von Seele und Körper, das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Halten die Beschwerden länger als einen Monat an, wird von einer posttraumatischen Belastungsstörung gesprochen.

Betroffene leiden dann über längere Zeit an typischen Symptomen wie heftigen Erinnerungen, Angst, Vermeidung von Situationen oder Gedanken, die an das Trauma erinnern und einer Übererregung der Sinne und des Körpers.

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Daneben gibt es noch andere Traumafolgestörungen wie Belastungsreaktionen, Anpassungsstörungen, andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung, dissoziative Störungen und Somatisierungsstörungen.

Menschen leiden oft noch lange Zeit an den Folgen eines Traumas. Es kann auch vorkommen, dass Personen plötzlich in die traumatisierende Situation zurückversetzt werden ohne den Zusammenhang dafür zu erkennen.

Auslöser dafür können sehr unterschiedlich sein: ein Geruch, ein Geräusch, ein Bild oder eine Situation lösen starke negative körperliche und emotionale Reaktionen aus („triggern“ aus dem Englischen: „trigger“ = auslösen). Betroffene werden von den damit verbundenen Gefühlen völlig überflutet.

Eine professionelle Unterstützung hilft Trauma-Folgebeschwerden zu erkennen und damit richtig einordnen zu können.

Wie äußern sich Trauma- Folgebeschwerden?

Die Auswirkungen eines Traumas sind unterschiedlich und können auch lange nach dem traumatischen Ereignis als sogenannte „Trauma-Folgebeschwerden“ auftreten.

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Direkt nach einem traumatisierenden Ereignis leiden die Mehrzahl der Betroffenen an psychischen Beschwerden. Diese können sich ausdrücken durch Angstzustände und/oder Gefühle wie Wut, Trauer, Scham. Auch negative Gedanken und Verhaltensweisen, die für die Person selbst nicht ganz klar sind, können auf ein Trauma hinweisen.

Vermeidung: Menschen mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung versuchen, Erinnerungen und Gedanken an das traumatische Ereignis und die damit verbundenen Gefühle zu vermeiden. Sie meiden Orte, Situationen und Menschen, die Erinnerungen an das Geschehen wachrufen.

Veränderungen im Denken und Fühlen: Betroffene können sich an traumatische Erlebnisse nicht mehr richtig erinnern oder interpretieren das Ereignis in einer Weise, die nicht den Tatsachen entspricht. Angst, Schuld- und Schamgefühle können das Selbstbild oder die Sicht auf andere Menschen negativ beeinflussen. Betroffene verlieren das Interesse an anderen Menschen und an Aktivitäten, die ihnen zuvor Freude bereitet haben.

Traumaspezifische Behandlung

Die psychologische Traumabehandlung hilft Ihnen dabei, die eigenen Ressourcen zu stärken und das Trauma zu verarbeiten.

Dabei kommen verhaltenstherapeutische Methoden, psychodynamisch imaginative Verfahren oder EMDR zum Einsatz.

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Die Behandlung gliedert sich in 3 Abschnitte:

  1. STABILISIERUNG

    In dieser Phase wird äußere Sicherheit hergestellt, sodass es nicht zu weiteren Traumatisierungen kommen kann. Außerdem werden Techniken erlernt, die der Gefühlsregulation und der Herstellung eines Gefühls innerer Sicherheit dienen.

  2. TRAUMADURCHARBEITUNG

    Die Traumabearbeitung ermöglicht es, die krisenhaften Erfahrungen so zu verarbeiten, dass die belastenden Erinnerungen zwar bleiben, aber keine überschießenden Gefühle oder andere Symptome mehr die körperliche und seelische Befindlichkeit beeinträchtigen.

  3. INTEGRATION UND TRAUERARBEIT

    In dieser Phase geht es darum, die eigene Geschichte anzunehmen und zu integrieren, wobei oftmals die Trauer über das, was geschehen ist, Raum bekommt.

In einer Therapie werden Betroffene dazu ermutigt, über das traumatische Ereignis zu sprechen. Eine etablierte Behandlungsmethode ist die „Exposition”. Das heißt, die Betroffenen stellen sich ihrem Trauma. Dies geschieht zunächst nur in ihrer Vorstellung. In einem weiteren Schritt suchen sie mit ihrem Therapeuten Orte oder Situationen auf, die sie an den Unfall erinnern. Beispielsweise setzen sie sich wieder in ein Auto und fahren.

Die persönliche Ressourcen und Selbstheilungskräfte werden gestärkt, um innerlich von den Ereignissen loszukommen, die seelische Erschütterung zu überwinden und frei zu werden für die Zukunft.

Wie so oft hängt der Erfolg einer Therapie maßgeblich davon ab, dass die Erkrankung schnell erkannt und die Behandlung begonnen wird. Je früher sich Patienten dazu entschließen, umso besser sind die Heilungschancen. Wenn sie keine familiäre Anbindung haben und mit ihren Sorgen allein dastehen, passiert das oft nicht.

Ist eine PTBS diagnostiziert, gilt es, zügig einen Platz für eine Einzel- oder Gruppentherapie zu bekommen. Das kann schwierig werden, denn Psychotherapeuten haben oft monatelange Wartezeiten. Und die Zahl der Psychotherapien, die durch die Krankenkasse finanziert werden, ist in Österreich durch Kontingente gedeckelt.

Opfer eines unverschuldeten Verkehrsunfalls stehen vor eine weiteren Herausforderung: von der Kfz-Versicherung des Unfallverursachers die Übernahme der Kosten für eine Psychotherapie zu erreichen. Dafür muss die medizinische Notwendigkeit nachgewiesen werden.

Krisenintervention

Die Mitarbeiter:innen der Rotkreuz-Kriseninterventionsteams ergänzen die Rettungsteams perfekt. Bei schweren Unfällen oder medizinischen Notfällen steht klarerweise der/die Notfallpatient:in im Zentrum des Geschehens.

Ist die Arbeit des/der Notarzt/Notärztin getan, bleiben Angehörige, Freund:innen oder Kolleg:innen oft schockiert und überfordert zurück. Aber auch das Umfeld braucht in dieser schwierigen Zeit jemanden an seiner Seite, der erklärt, beruhigt und zuhört. Das Umfeld darf mit den traumatisierenden Bildern und der Angst nicht alleine gelassen werden!

Psychische Stabilität ist das A und O! Traumatische Ereignisse können Belastungsstörungen hervorrufen, die gesundheitliche Schäden mit sich bringen. Die psychologisch geschulten Fachkräfte der Krisenintervention beugen hier in enger Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst vor.

Die Krisenintervention erfolgt unmittelbar nach dem Ereignis und ist nicht als Therapie zu verstehen! Krisenintervention schließt „das Fenster“ zwischen Ereignis und professioneller psychosozialer Nachbetreuung. Die Betreuung durch das Krisen-Interventions-Team des österreichischen Roten Kreuz ist einmalig.

Die Mitarbeiter:innen der Krisenintervention können über die Rettungsleitstellen des Roten Kreuzes täglich von 0-24 Uhr alarmiert werden. Die Alarmierung erfolgt auf Anforderung von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt sowie Ämtern, wie die Landes- oder Bundesinnenministerien oder das Auswärtige Amt.

In den Jahren 1998 und 1999 gaben das Grubenunglück von Lassing und die Lawinenkatastrophe in Galtür den Ausschlag für die Gründung der Krisenintervention. Das Österreichische Rote Kreuz veranlasste im Rahmen der 47.

Nach besonders belastenden, traumatischen Ereignissen (z.B. plötzlicher Tod eines Angehörigen, schwerer Unfall, Gewalt, Katastrophe) sind viele Menschen in einem seelischen "Ausnahmezustand". Notfallpsychologische Maßnahmen helfen in den ersten Tagen und Wochen nach dem Ereignis, wieder "Boden unter die Füße" zu bekommen.

Wer Unfälle oder Gewalt erlebt - und sei es auch nur als Beobachter - oder mit plötzlichen Todesfällen konfrontiert ist, kann mit einem Trauma reagieren. Ein Trauma ist eine psychische und akute Krise, die in jedem Fall das persönliche und gewohnte System von Sicherheit und sozialer Identität auf den Kopf stellt - und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Unser Gehirn reagiert auf Erlebnisse, die der Mensch als einschneidend und emotional belastend erlebt, mit einem recht klaren und nicht beinflussbaren Programm.

Typisch für Menschen, die unter schwerem Schock stehen: Das Denken scheint „abgeschaltet“, Namen, Telefonnummern oder Adressen fallen den Betroffenen plötzlich nicht mehr ein. Ebenso ist aber das andere Extrem möglich: Der Betroffene agiert scheinbar „gefühlskalt“ und unbeeindruckt und agiert „wie ein Roboter“.

Die Areale für das Denken und das Fühlen im Gehirn sind vom Hippocampus (lateinisch: Seepferdchen) getrennt. Der Hippocampus agiert als eine Art „Sicherheitsbeauftragter“ zwischen den Arealen für das Denken (Cortex, in der Gehirnrinde) und dem Fühlen (Amygdala, im inneren des Gehirns). Der Hippocampus ist aus der Evolution erklärbar.

Typisch für Menschen, die unter schwerem Schock stehen: Das Denken scheint „abgeschaltet“.

Eine weitere, im Moment sinnvolle Funktion, die beim Menschen in Extremfällen beobachtbar ist: Ein Betroffener fühlt - trotz offensichtlich schwerer körperlicher Verletzungen - vorübergehend keinen Schmerz. Derart schwere Schockreaktionen können wenige Sekunden, aber auch bis zu 48 Stunden anhalten.

Auch wenn der akute Schock abklingt, ist Beistand für den Betroffenen wichtig. Schmerzunempfindlichkeit und ähnlich dramatische Reaktionen sind Zeichen eines schweren Traumas.

Bei „nur“ schweren Stressreaktionen lässt uns der Hippocampus in unserem Kopf weiterhin zwischen Gefühl und Denken wechseln.

Weitere Hilfsangebote

  • Beratung und Unterstützung bei Trauma- Folgebeschwerden bieten die Gewaltschutzzentrum und die Fachberatungsstellen bei sexueller Gewalt an.
  • Die Beratungsleistungen der Krisenhilfe OÖ können von Menschen mit Wohnsitz in OÖ kostenlos in Anspruch genommen werden. Ausnahmen sind Erstinterventionen in akuten Notfällen.
  • Die Krisenhilfe OÖ bietet gezielte Unterstützung für Einsatzkräfte, um belastende und traumatische Erlebnisse besser zu verarbeiten. (SVE).
  • Suizidprävention ist der Krisenhilfe OÖ ein großes Anliegen. Darüber sprechen und rasch professionelle Hilfe holen - so können Suizide verhindert werden.

In besonders herausfordernden Momenten kann es eine große Entlastung sein, schnell professionelle Unterstützung zu erhalten.

Wir organisieren Ihnen eine individuelle, schnelle und unkomplizierte Unterstützung nach traumatischen Erlebnissen, und zwar bei Ihnen zu Hause.

Ein schwerer Unfall kann neben dem körperlichen Schaden auch zu hohen Kosten führen, die nicht von der Krankenkasse gedeckt werden.

Ein psychisches Trauma wird durch die Konfrontation mit einer ernsthaften körperlichen oder seelischen Verletzung, durch Todesgefahr oder das Erlebnis des Todes anderer verursacht. Ein schwerer Unfall ist eine Situation, die ein solches Trauma verursachen kann. Eine starke emotionale Reaktion ist nach einem solchen Erlebnis normal.

Am schnellsten erreichen Sie uns telefonisch. sein. Diese finden für gewöhnlich im Kriseninterventionszentrum in Linz statt. einfach persönlich vorbei kommen. wenn die Situation es erfordert. sind, kommen zwei erfahrene psychosoziale Fachkräfte zu einem einmaligen Hausbesuch zu Ihnen. entwickeln. Manchmal treffen einen ganz unvorbereitet besonders schwere Erlebnisse. verstirbt, bei einem Unfall, oder weil sich jemand das Leben nimmt.

Ein geliebter Mensch hat sich das Leben genommen, nicht enden wollende Trauer breitet sich aus. Wir helfen uns im schützenden Raum einer vertrauensvollen Gesprächsgruppe. Verständnisvolles Zuhören und das Zulassen unserer Gefühle hilft uns auf dem leidvollen Weg durch die Trauer.

Linz: jeder 2. & 4. Wels: jeder 2. & 4.

Das Kriseninterventionszentrum befindet sich in Linz (Scharitzerstrasse 6-8). schwierigen, möglicherweise bereits lange bestehenden Problemsituationen konfrontiert sehen.

Ein schwerer Unfall ist ein einschneidendes Erlebnis. Die Betroffenen werden völlig unvorbereitet aus der Bahn geworfen.

Die akute medizinische Versorgung bei Verletzungen ist in Österreich in der Regel gut. Um die körperliche Leistungsfähigkeit wieder herzustellen, sind außerdem oft langfristige Rehabilitationsmaßnahmen notwendig.

Verkehrsunfälle in Österreich (2021)

Merkmal Anzahl
Verletzte Personen über 41.000
Verletzte pro Tag 112
Schwerverletzte pro Tag 19

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