Verhaltensänderungen bei Katzen können verschiedene Ursachen haben. Oft ist es schwierig, die genaue Ursache von Stress zu erkennen, aber die Symptome sind meist gut erkennbar. Stress bei Katzen kann sich auf unterschiedliche Weise äußern.
Symptome von Stress, Angst und Aggression bei Katzen
Eine gestresste Katze kann sich zum Beispiel übermäßig lecken oder aufhören, sich zu pflegen. Sie kann auch ins Haus oder die Wohnung urinieren oder das Fressen verschmähen. Wenn Sie eines dieser Symptome bei Ihrem Stubentiger feststellen, sollten Sie nicht zögern, einen Tierarzt aufzusuchen, um ein Mittel gegen den Stress zu finden.
Zusätzlich zum Stress leiden Katzen regelmäßig unter Angstproblemen und können dadurch ängstlich werden. Diese Angst kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden und hängt vom Charakter des Tieres ab. Tatsächlich kann eine Katze aufgrund einer genetischen Veranlagung ängstlicher sein als eine andere. Auch die Umgebung, in der sie lebt, spielt eine Rolle bei den Ängsten, die die Katze erlebt. Die ersten 7 Wochen im Leben einer Katze sind besonders wichtig. Sie sollten Ihre Katze daher so früh wie möglich Menschen, anderen Tieren und Lärm vertraut machen.
Wenn die Katze unter Angstzuständen leidet, versteckt sie sich in dunklen Ecken, wenn Menschen oder andere Tiere in der Nähe sind.
Schließlich ist Aggression ein weiteres häufiges Verhaltensproblem bei Katzen. Katzen können aggressiv werden, wenn sie Angst, Nervosität oder Schmerzen empfinden. Auch der Jagd- und Fluchtinstinkt kann eine Rolle spielen. Wenn die Katze aggressiv ist, sind ihre Ohren abgeflacht und ihre Augen sind weit geöffnet. Die Katze kann miauen oder fauchen und beginnt verärgert mit dem Schwanz zu wedeln.
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Ursachen für Verhaltensänderungen
Die Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten bei Katzen sind vielfältig. Eine Möglichkeit, um herauszufinden, ob Ihre Katze gestresst ist, besteht darin, sich in ihre Lage zu versetzen und eine Situation aus ihrer Sicht zu betrachten. Für ihren Besitzer mag es spannend sein, einen Gast im Haus zu haben, für die Katze aber ist es ein neuer Geruch, eine neue Person und eine Unterbrechung ihrer Routine.
Katzen zeigen Stress auf vielfältige Weise. Sie können Probleme mit der Haut, der Blase und/oder Magendarmbeschwerden entwickeln. Eventuell setzen sie auch außerhalb ihrer Katzentoilette Harn ab, machen übermäßig viele Geräusche, knurren oder zischen, verhalten sich aggressiv gegenüber Menschen oder anderen Tieren oder sie pflegen sich auf obsessive Weise.
Wenn Katzen sich nicht auslasten können, können sie sich schnell langweilen. Leiden Katzen an Langeweile, sind Verhaltensstörungen häufig die Konsequenz.
Weitere Ursachen
- Ungeeignete Umgebung: Katzen sind sehr saubere Tiere und mögen es nicht, wenn die Katzentoilette in der Nähe von Fress- und Schlafplatz steht. Außerdem sollten mehrere Wassernäpfe in der Wohnung aufgestellt werden, alle mit ausreichend Abstand zum Fressplatz.
- Konkurrenzkämpfe: Vermeiden Sie Konkurrenzkämpfe zwischen Katzen in einem Haushalt. Katzen benötigen ein eigenes Revier, auch innerhalb der eigenen vier Wände. Stellen Sie vor dem Aufnehmen einer Zweitkatze sicher, dass Sie genügend Platz für beide Tiere haben. Jede Katze benötigt eine Rückzugsmöglichkeit, einen eigenen Futternapf und eine eigene Katzentoilette. Erhöhte Liegeflächen ermöglichen es dem neugierigen Vierbeiner, das Geschehen aus sicherer Distanz zu beobachten.
- Schilddrüsenüberfunktion: Wenn die Katze ein auffälliges und stark verändertes Verhalten zeigt, steckt nicht selten eine Schilddrüsenüberfunktion dahinter. Der Hormonhaushalt des Tieres ist in ein krankmachendes Ungleichgewicht geraten. Die Katze ist unruhig, teilweise sogar aggressiv.
Lösungen und Produkte zur Stressbewältigung
Außerdem können Sie mit den richtigen Produkten Angst- und stressbedingte Verhaltensweisen bei Katzen verhindern oder lindern. Feliway Classic ist ein Stressmittel, das im Allgemeinen gut funktioniert. Diese natürliche Anti-Stress-Lösung setzt die gleichen Pheromone frei, die Katzen aussenden, wenn sie sich an Gegenständen in ihrer Umgebung reiben. Dieses Beruhigungsspray reduziert unerwünschtes Verhalten wie Markieren und Kratzen deutlich. Feliway beseitigt Spannungen und gibt der Katze ein Gefühl der Sicherheit in ungewohnter Umgebung oder in stressigen Situationen.
Zerstäuber sind nicht die einzige Lösung zur Bewältigung von Stress und Ängsten bei Katzen. Das Thundershirt für Katzen zum Beispiel ist ein beruhigend wirkender Body, der die Katze ohne den Einsatz von Medikamenten und/oder Betäubungsmitteln beruhigt. Er übt einen konstanten, leichten Druck aus, der eine beruhigende Wirkung auf die meisten ängstlichen oder gestressten Katzen hat.
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Sollten die genannten Vorschläge den emotionalen Stress Ihrer Katze nicht lindern, gibt es weitere Möglichkeiten zur Stresslinderung. Katzenpheromone (chemische Substanzen, die in die Umwelt freigesetzt werden und das Verhalten von Tieren beeinflussen) sind als Sprays erhältlich und können dabei helfen, Stress abzubauen. Lassen Sie sich vor der Verwendung von Ihrem Tierarzt beraten. Ihr Tierarzt kann auch verschreibungspflichtige Medikamente empfehlen. Ihr Tierarzt ist der beste Ansprechpartner und berät Sie gerne in Bezug auf Stress bei Ihrer Katze.
Die Katzensprache verstehen
Katzen sind in der Lage, ihre Ansprache an den Menschen so anzupassen, dass die Signale des Tieres für ihre Halter einfach zu verstehen sind. Mit ihren Artgenossen kommuniziert die Katze hauptsächlich über Düfte und Körpersprache. Bei der Kontaktaufnahme zum Menschen verwendet sie dagegen bevorzugt Laute. So erreicht sie eher die Aufmerksamkeit der angesprochenen Person und kann ihre Wünsche und Probleme einfacher kundtun.
Die intensive Kommunikation mit ihren Menschen ist entscheidend für das Wohlbefinden und das ausgeglichene Sozialleben der Katze.
Körpersprache der Katze
Viele Formen der Körpersprache einer Hauskatze sind auf Anhieb verständlich. Wenn sie das Fell sträubt und den Rücken zu einem Buckel krümmt, hat sie entweder Angst oder will durch Imponiergehabe ein als Bedrohung empfundenes Gegenüber vertreiben. Das wissen selbst Menschen, die keine Katze haben. Und wenn die Katze gähnt, ist sofort klar, dass sie müde ist. Aber hier beginnen auch schon die Eigenheiten im Katzenverhalten. Gähnen ist oft auch ein deutliches Zeichen für Wohlfühlen und ein Ausdruck von tief empfundener Geborgenheit.
Wenn die Katze versucht uns mit der Nase anzustupsen, ist damit mehr gemeint als ein einfaches Antippen, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Es ist vielmehr ein Zeichen von Vertrauen und Freundschaft. Die Nase der Katze ist sehr empfindlich. Nie würde sie einem bedrohlich wirkenden Wesen diese verletzliche Körperpartie entgegenstrecken.
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Das Wackeln mit dem Schwanz ist bei Katzen keineswegs gleichbedeutend mit fröhlichem Schwanzwedeln, wie es ein Hund zeigt. Es ist eher kein gutes Zeichen und zeigt Nervosität, innere Erregung oder Unentschlossenheit an. Ein gesträubter Schwanz ist sogar ein Angriffssignal.
Katzenlaute
Hauskatzen verwenden Laute fast nur, um mit Menschen zu kommunizieren. Wenn die Katze schnurrt, ist man froh, dass es ihr gut geht. In seltenen Fällen schnurren Katzen aber auch, wenn sie krank, verletzt oder gestresst sind. Dann wendet sich das Schnurren jedoch nicht an den Menschen, sondern dient eher der Selbstberuhigung und dem Stressabbau.
Eindeutig ist die Botschaft dagegen, wenn deine Katze faucht oder knurrt. Dieses Signal wird nicht nur vom Menschen sofort verstanden, sondern auch von anderen Tierarten und den eigenen Artgenossen.
Das Miauen der Katze bedeutet prinzipiell: "Mensch, ich will etwas von dir." Die Katze variiert den Laut zu ganz unterschiedlichen Botschaften. Ein kurzer Ton steht für eine freundliche Begrüßung. Langgezogenes Miauen steht eher für große Not, etwa starken Hunger oder den dringenden Wunsch, eine geschlossene Tür geöffnet zu bekommen.
Betont deine Katze die erste Silbe des „Miau“, zeigt das an, dass sie verängstigt und eingeschüchtert ist.
Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen
Wenn die Katze ein auffälliges und stark verändertes Verhalten zeigt, steckt nicht selten eine Schilddrüsenüberfunktion dahinter. Die Katze ist unruhig, teilweise sogar aggressiv.
Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion
- Nervosität
- Reizbarkeit
- teilweise Aggressivität
- Verlust von Körpergewicht
- verstärkter Hunger
- größere Kotmengen
- erhöhte Flüssigkeitsaufnahme
- nachlassende Körperpflege
- Haarausfall des Fells
- häufigeres Wasserlassen
- Zunahme der Aktivität
- Hecheln und Atemprobleme
- Suche nach Abkühlung
- Muskelschwäche
- teilweise auch Apathie und Futterverweigerung
Zeigen sich diese Krankheitszeichen, sollte die Katze unbedingt in eine Tierarztpraxis gebracht werden. Nur hier kann die Krankheit sicher diagnostiziert und eine wirksame Therapie begonnen werden.
Behandlungsmöglichkeiten
- Medikamente: Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen kann mit Tabletten behandelt werden. Die beiden Medikamente "Thiamazol" und "Carbimazol" senken die Produktion von Schilddrüsenhormonen.
- Radiojod-Therapie: Das verabreichte radioaktive Jod sammelt sich in der Schilddrüse der Katze an, ohne den übrigen Körper zu beeinträchtigen. So kann es gezielt einen Teil der Zellen im Schilddrüsengewebe zerstören.
- Operation: Unter Umständen muss die Schilddrüse der Katze ganz oder teilweise chirurgisch entfernt werden. Das gilt vor allem nach der Diagnose eines bösartigen Tumors im Organ.
Verhaltensauffälligkeiten bei Katzen
Verhaltensauffälligkeiten bei Katzen sind keine Seltenheit, aber oft ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Wenn Deine Katze plötzlich aggressiv wird, sich versteckt oder unsauber wird, solltest Du die Ursachen analysieren. Manchmal reicht es aus, kleine Anpassungen im Alltag vorzunehmen, doch in schwerwiegenden Fällen kann ein Experte helfen.
Ataxie bei Katzen
Ataxie beschreibt eine Störung des Nervensystems, die sich in unsicheren Bewegungen, einem wackeligen Gang, Schwierigkeiten beim Springen oder einem schief gehaltenen Kopf äußert. Angeborene Ataxie (zerebelläre Hypoplasie): Diese Form tritt auf, wenn das Kleinhirn der Katze nicht vollständig entwickelt ist.
Ataxie-Katzen können ein glückliches und erfülltes Leben führen, wenn ihre Umgebung entsprechend angepasst wird. Wichtig ist, sie nicht zu bemitleiden, sondern ihnen mit Verständnis und Geduld zu begegnen.
Zusammenfassung
Verhaltensänderungen bei Katzen können vielfältige Ursachen haben, von Stress und Angst bis hin zu gesundheitlichen Problemen wie Schilddrüsenüberfunktion. Es ist wichtig, die Symptome frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls einen Tierarzt aufzusuchen. Mit den richtigen Maßnahmen und Produkten kann das Wohlbefinden der Katze jedoch deutlich verbessert werden.
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