Die Geräusche, die man nachts im Wald hört... sie können beunruhigend sein. Doch was steckt wirklich hinter der Angst, die viele Menschen in solchen Situationen empfinden?
Angst als Schutzmechanismus
Angst ist ein natürlicher Schutzmechanismus, der uns vor Gefahren warnt. Ob diese Gefahren real sind oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Es ist ein natürlicher Mechanismus des Körpers. Natürlich lässt sich Angst "bekämpfen", sei es durch Wissen oder durch Gewöhnung an eine Situation, aber eben nicht immer und in jeder Situation.
Manche Menschen empfinden Angst als ein durchaus positives "Gespür". Und sie sind in der Lage, ein potenzielles Risiko einzuschätzen. Wie schon Survival-Asia schrieb, im Wald brauchst Du weniger Angst zu haben, als in der Stadt - überhaupt in Europa.
Die Rolle des Wissens
„Angst ist immer ein Mangel an Wissen!“ Wer sich Wissen erarbeitet hat, der hat auch keine Angst mehr! Dieses Zitat bringt einen wichtigen Punkt auf den Punkt. Wissen kann helfen, Ängste abzubauen, indem es uns ermöglicht, Situationen besser einzuschätzen und zu kontrollieren.
Allerdings geht der Autor in seinem Beispiel davon aus, dass sich durch Wissen Gefahren vermeiden lassen. Es gibt aber auch Dinge, welche sich nicht oder nur sehr schwer vermeiden lassen. In manchen Gegenden herrscht eine sehr hohe Wildpopulation. Da kann es regelmäßig passieren, dass direkt auf dem Waldweg Rehe laufen, seit kurzem an einer Weggabelung eine neue Suhle entstanden ist usw. Das Antreffen von Wildschweinen beim normalen Gassi gehen ist somit schon mal durchaus wahrscheinlich. Des Weiteren lassen sich diese Gebiete schwer meiden, wenn Du ein Suchopfer für eine Rettungshundestaffel darstellst, da liegst du zwangsläufig irgendwo in Wald oder Feld. Erst letzten Monat stiefelte ein paar Meter neben einer Bekannten ein Wildschwein entlang. Wissen hilft klar, nur lassen sich solche Situationen nicht immer vermeiden. Außer hier werden mehr Tiere abgeschossen, ich gehe nicht mehr im Wald spazieren und wir stellen die Rettungshundearbeit ein. Alles Optionen, welche ich nicht möchte bzw. welche für mich nicht in Frage kommen. Wissen ist vorhanden, die Gefahr lässt sich aber nicht immer vermeiden.
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Gefahren im Wald: Reale Bedrohungen und irrationale Ängste
Das gefährlichste im Wald sind m.E. Geländeunebenheiten, Bodenlöcher, herausragende Wurzeln und sonstige Stolperfallen, die eine abstrakte Gefahr für das Wohlergehen der Fuß - bzw. Beinsehnen - u. Bänder darstellen. Entweder bleibe ich auf den Wegen oder lediglich im Bereich meines evtl. Campfeuers. Sofern ich kein Feuer anlege, halte ich es wie die alten Keiler und schiebe mich rückwärts (Augenschutz) in das Dunkel von dichtem Buschwerk.
Im Prinzip richtig, aber in einigen Regionen kommen noch Wolfsrudel und mittlerweile wohl auch Wolfshybriden hinzu. Auch der Luchs als Lauerjäger kann unangenehm werden, wenn er einem im Genick hängt. OK, sehr wahrscheinlich ist das alles nicht und die Tiere werden normalerweise mehr Angst vor uns als wir vor ihnen haben.
Das Thema Wildschweine scheint hier bei den meisten sehr negativ besetzt zu sein -geradezu bedrohlich erscheinen diese Tiere wohl manchen Zeitgenossen. Doch so bedrohlich sind sie in den meisten Fällen gar nicht. Ich lebe in einer Region, in der verhältnismäßig viele Rotten ("Wildschweinrudel" bestehend aus Weibchen und Jugendlichen, bzw. Frischlingen) leben und folglich kann man bei Nacht auch öfter mal eine solche beobachten, bzw. belauschen. Allerdings nur, wenn sie einen nicht bemerken (also riechen, hören, sehen) -denn dann ergreifen sie die Flucht!
Wildschweine ergreifen wie alle Wildtiere im Normalfall die Flucht vor Menschen! Nur in den allerseltensten Fällen greifen sie an und dann meistens, weil sie sich bedroht fühlen (Weibchen, die ihre Jungen beschützen). Meistens erfolgt dies jedoch nicht ohne Vorwarnung. So werden z.B. die kräftigen Kiefer zusammengeschlagen, was ein dumpfes Klopfen erzeugt und den vermeintlichen Feind eindeutig zum Rückzug auffordern soll. Das sollte man denn auch tun! Desweiteren ist immer die Flucht auf eine höher gelegene, für das Wildschwein unerreichbaren Stelle das sicherste, z.B. ein Baum.
Und Vorsicht: Hat man sich auf einen Baum geflüchtet und das Schwein dann außer Sichtweite, bedeutet das nicht automatisch, dass es sich ganz davon gemacht hat! Beim Verlassen der "sicheren Zone" also immer wachsam sein. Immer wachsam sein ist aber sowieso immer die beste Lösung, wenn man draußen unterwegs ist.
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Umgang mit Angst: Strategien und Tipps
Bei Waldläufen empfiehlt sich eine Trillerpfeife. Ein kurzer Pfiff aus dieser Trillerpfeife reicht in der Regel aus, um auch Wildschweine zu verscheuchen, da brauche ich keine weitere "Bewaffnung".
Hier sind einige allgemeine Tipps, um mit Angst im Wald umzugehen:
- Wissen aneignen: Informieren Sie sich über die Tierwelt und die potenziellen Gefahren in der Region.
- Achtsamkeit: Seien Sie aufmerksam und beobachten Sie Ihre Umgebung.
- Vermeidung: Meiden Sie potenziell gefährliche Gebiete, wie z.B. Wildwechsel oder Dickichte.
- Verhalten: Verhalten Sie sich ruhig und besonnen, wenn Sie einem Tier begegnen.
- Ausrüstung: Führen Sie eine Trillerpfeife oder andere Signalmittel mit sich.
Jedes Mal, wenn man umzieht und in neue Wälder geht, fühlt man sich 'unwohl', weil man noch nicht weiß, womit man rechnen muss/kann/darf. Nach ein paar solchen Besuchen, wo man es wie üblich im Wald rascheln hört, und dann trotz Schnee nichts sieht, verflüchtigt sich das Unwohlsein / die Angst.
Angst als Teil von 7 vs. Wild
Die Teilnehmer von "7 vs. Wild" sind in einer extremen Situation, in der Angst ein ständiger Begleiter ist. Sie müssen nicht nur mit realen Gefahren wie Wildtieren und Verletzungen umgehen, sondern auch mit der psychischen Belastung durch Isolation und Ungewissheit. Die Fähigkeit, Angst zu bewältigen und rationale Entscheidungen zu treffen, ist daher entscheidend für ihren Erfolg.
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