Bluthochdruck und Panikattacken: Ursachen und Zusammenhänge

Bluthochdruck, auch arterielle Hypertonie genannt, ist eine häufige chronische Erkrankung, von der etwa ein Viertel der Weltbevölkerung betroffen ist. Oft bleibt er lange unbemerkt, da er anfänglich keine spürbaren Beschwerden verursacht. Es gibt aber auch jüngere Menschen, die zunehmend unter "Druck" kommen. Laut einer Studie der MedUni Wien (2022) ist jeder fünfte männliche Jugendliche von Bluthochdruck betroffen.

Panikattacken sind weit verbreitet und können mit einer Vielzahl körperlicher Symptome einhergehen. Vereinzelte Panikattacken sind relativ häufig. Bis zu 20 Prozent der Menschen erleiden mindestens einmal in ihrem Leben eine Panikattacke, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.

Was ist Bluthochdruck?

Der Blutdruck ist die Kraft, die den Fluss des Blutes aufrechterhält und die Organe bis in die kleinste Zelle des Körpers mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Ein Blutdruck im Körperkreislauf von 120/70 mmHg wird als optimal angesehen.

Ursachen von Bluthochdruck

Die Höhe des Blutdrucks wird unter anderem über Hormone und das sympathische Nervensystem reguliert. Bei körperlicher Anstrengung oder seelischen Belastungen nehmen die Gefäßwandspannung und/oder die Pumpleistung des Herzens zu, wodurch auch der Blutdruck steigt. Es wird unterschieden zwischen:

  • Primäre Hypertonie: Hier sind keine spezifischen Grunderkrankungen als Ursache feststellbar. Verschiedene Risikofaktoren begünstigen die Entstehung.
  • Sekundäre Hypertonie: Bei rund 5 % der Betroffenen liegt die Ursache in einer Erkrankung eines Organs (z.B. Nieren, Nebennieren oder Schilddrüse, Schlafapnoe). Bestimmte Medikamente können den Blutdruck ebenfalls erhöhen.

Risikofaktoren für Bluthochdruck:

  • Höheres Alter
  • Familiäre Veranlagung
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Salzreiche Ernährung
  • Hoher Alkoholkonsum
  • Stress

Auswirkungen von Bluthochdruck

Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck belastet die Gefäße stark und kann im Krankheitsverlauf zu Schäden an wichtigen Organen wie Herz, Gehirn, Nieren und Augen führen. Bluthochdruck beschleunigt den Prozess der Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), was zu Verengungen der Herzkranzgefäße (Angina Pectoris, Herzinfarkt), der hirnversorgenden Arterien (Schlaganfall) oder der Nieren (Nierenversagen) führen kann.

Lesen Sie auch: Stressbedingter Bluthochdruck

Blutdruck und Geschlecht

Im Vergleich zu Männern ist der Blutdruck von Frauen lange Zeit ihres Lebens niedriger, da Veränderungen in den Sexualhormonen eine Rolle spielen. In den Wechseljahren sinkt die Produktion des Geschlechtshormons Östrogen, das blutdrucksenkend wirkt. Frauen ab dem 45. Lebensjahr sind daher häufiger von Bluthochdruck betroffen.

Bluthochdruck in der Schwangerschaft

Laut den Informationen der Deutschen Herzstiftung entwickeln bis zu 10 % der Frauen in der Schwangerschaft einen Bluthochdruck. Hypertonie kann in der Schwangerschaft zu Komplikationen bzw. Erkrankungen oder auch Sterblichkeit der Mutter, aber auch des ungeborenen oder neugeborenen Kindes führen.

Was ist eine Panikattacke?

Panikattacken sind plötzlich auftretende Angstanfälle, die mit einer Vielzahl körperlicher Symptome einhergehen. Die Angstzustände, die Betroffene dabei empfinden, beschränken sich oft nicht auf eine spezifische Situation oder besondere Umstände und sind deshalb auch nicht vorhersehbar.

Mediziner sprechen von einer Panikstörung, wenn die Panikattacken immer wieder auftreten (mindesten einmal im Monat) und die Angst vor einer erneuten Attacke über mindestens einen Monat anhält.

Panikattacken und Agoraphobie

Panikattacken treten auch häufig gemeinsam mit anderen psychischen Erkrankungen auf. Vor allem Menschen mit Agoraphobie ("Platzangst") sind häufig von Panikattacken betroffen. Mediziner sprechen dann von einer "Agoraphobie mit Panikstörung".

Lesen Sie auch: Erklärung des Glaubensbekenntnisses

Panikattacken bei Kindern

Auch bei Kindern und Jugendlichen treten Panikattacken auf, allerdings weitaus seltener als bei Erwachsenen. Mädchen treffen sie etwa doppelt so häufig wie Jungen. Die Auslöser für die Panikanfälle sind vielfältig. Oft haben die Kinder Angst, vor anderen Menschen zu sprechen oder fürchten sich vor Tieren oder der Dunkelheit beim Einschlafen.

Panikattacken bei Schwangeren

Bei manchen Frauen sind hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft Auslöser von Panikattacken. Die Angst vor der Geburt und vor dem Muttersein verstärken diese oft zusätzlich. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Schwangere bei anhaltenden Ängsten möglichst frühzeitig Hilfe bei einem Frauenarzt, Hausarzt, Psychiater oder Therapeuten suchen.

Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und Panikattacken

Emotionen wie Ärger, Wut und starke Ängste führen zu Spannungszuständen im Körper, die den Blutdruck in die Höhe treiben können. In Stresssituationen steigt der Blutdruck auf Grund des erhöhten Adrenalinausstoßes enorm an. Mögliche Begleiterscheinungen sind etwa Kopfschmerzen, Ohrensausen, Verspannungen und Probleme im Magen-Darm-Trakt.

Herzneurose (Herzangst)

Bei der Herzneurose fürchten Betroffene, eine Herzerkrankung oder einen Infarkt zu erleiden, obwohl das Herz organisch in Ordnung ist. Die Angst, schwer herzkrank zu sein, geht dabei häufig mit einer intensiven Selbstbeobachtung einher.

Ursachen der Herzneurose

  • Überbehütung in der Kindheit
  • Mangelnde Strategien zur Angstbewältigung
  • Unbewusste Trennungskonflikte
  • Schuldgefühle

Symptome der Herzneurose

  • Schmerzen in der Brust
  • Herzrasen
  • Atemnot
  • Schwindel
  • Todesangst

Diagnose von Bluthochdruck

Um Bluthochdruck sicher festzustellen, sind mehrere Bestimmungen unter genau festgelegten Rahmenbedingungen nötig. Es erfolgen mindestens drei Messungen, wobei das erste Ergebnis nicht berücksichtigt wird und Mittelwerte der weiteren Messungen herangezogen werden. Hilfreich sind auch Messungen, die der Betroffene selbst zu Hause durchführt. Wenn der Mittelwert über 135/85 mmHg liegt, kann man von einer Hypertonie ausgehen.

Lesen Sie auch: Symptome erkennen

Diagnose von Panikattacken

Um eine Herzneurose nach Ausschluss organischer Ursachen zu diagnostizieren, werden verschiedene Aspekte aus dem ICD-10 herangezogen, da die Symptome teilweise mit hypochondrischen Symptomen oder einer Panikstörung einhergehen bzw. überlappen. Grundlegend wird die Herzneurose zu den somatoformen autonomen Funktionsstörungen des kardiovaskulären Systems gezählt.

Behandlung von Bluthochdruck

Lebensstilverändernde Maßnahmen stellen die Basis jeder Therapie dar:

  • Gewichtsreduktion
  • Mehr Bewegung (Ausdauertraining)
  • Umstellung der Ernährung (mediterrane Ernährung)
  • Beschränkung von Kochsalz
  • Stressabbau

Wenn diese Maßnahmen allein nicht zur Blutdrucknormalisierung reichen, werden zusätzlich Medikamente verabreicht.

Behandlung von Panikattacken und Herzneurose

Die vielversprechendste Behandlungsform bei Herzneurosen ist die Psychotherapie. Zu Beginn der psychotherapeutischen Arbeit können auch bestimmte Medikamente zum Einsatz kommen, die etwa bei schweren Panikattacken eingesetzt werden, oder eine gleichzeitige Depression bzw. Angststörung behandeln können.

Selbsthilfe bei Angst

Körperliche Betätigung, Bewegung und Sport sind gute Skills und Fähigkeiten, welche unsere Ängste mildern können und unser Selbstvertrauen stärken. Zudem können Wissen und Kenntnisse über die körperlichen Symptome der Angst oder Panikattacken Halt und Zuversicht geben.

Natürliche Mittel zur Unterstützung

Es gibt auch eine Reihe von Lebensmitteln und natürlichen Substanzen, die eine blutdrucksenkende Wirkung haben können.

  • Yamswurzel
  • Rotklee-Isoflavon
  • Mönchspfeffer
  • Soja-Isoflavon
  • Traubensilberkerze

Zusammenfassung

Bluthochdruck und Panikattacken können sich gegenseitig beeinflussen. Ein gesunder Lebensstil, Stressmanagement und gegebenenfalls psychotherapeutische Unterstützung sind wichtige Bausteine zur Behandlung beider Erkrankungen.

tags: #hoher #blutdruck #panikattacke #ursachen