Die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben selbst: So bizarr, wunderlich, kuschelig-warm, frostig-kalt, tröstend, angsteinflößend, wunderschön, traurig und unbegreifbar das Leben oft selbst ist, so emotional und thematisch vielfältig sind auch Filme, die auf wahren Begebenheiten basieren. Es muss beim Film-Schauen nicht immer der Eskapismus im Vordergrund stehen. Manchmal lehrt es uns mehr, wenn wir der harten (und genauso wunderschönen!) Realität ins Auge blicken.
Filme und Serien basierend auf wahren Begebenheiten
Leonardo DiCaprio scheint einen Narren an "Based on true events"-Filmen gefressen zu haben: Bei "Titanic", "Jim Carroll - In den Straßen von New York", "Aviator", "This Boy's Life", "J. Edgar" und "The Revenant" schrieb das Leben selbst das Drehbuch.
"Catch me if you can"
Das ist bei "Catch me if you can" nicht anders: Der Spielberg-Klassiker nimmt sich wahre Ereignisse aus dem Leben des US-amerikanischen Betrügers Frank Abagnale zum Vorbild. Dieser lieferte sich viele Jahre lang mit dem FBI ein legendäres Katz-und-Maus-Spiel, das Tom und Jerry vor Neid erblassen lassen würde.
"Das Streben nach Glück"
Will Smith in seiner vielleicht besten Rolle: Als obdachloser Vater setzt er alles daran, das Leben für seinen Sohn so schön wie möglich zu gestalten, während er versucht, (erneut) im US-Börsengeschäft Fuß zu fassen. Ein herzerwärmender, bittersüßer und hoffnungsloser Film, der die wahre Geschichte von Chris Gardner erzählt, der den US-amerikanischen Traum tatsächlich verwirklichen konnte: Er lebte gemeinsam mit seinem Sohn ein Jahr auf der Straße, hat es aber dank reichlich Widerstandsfähigkeit, Mut, Herz und eben ganz viel Hoffnung zum Self-Made-Millionär gebracht. "Das Streben nach Glück" trifft noch mehr ins Herz, weil die liebevolle Vater-Sohn-Beziehung im Film nicht gespielt ist: Gardners Nachwuchs wird nämlich von Jaden Smith gespielt, Will Smiths Sohn.
"Ziemlich beste Freunde"
Das Leben schreibt nicht nur todtraurige und dramatische Geschichten: "Ziemlich beste Freunde" erzählt die berührende wahre Geschichte von der tiefen Freundschaft zwischen dem wohlhabenden Pariser Philippe Pozzo di Borgo, der seit einem Unfall querschnittgelähmt ist, und seinem jungen algerischen Pflegehelfer Abdel Yasmin Sellou (im Film: Driss), der ganz nebenbei ein Ex-Sträfling ist. Trotz aller Unterschiede in Sachen Alter, Herkunft und Klasse gehen die beiden Männer eine lebenslange Verbindung ein, die besonders Philippe wieder neuen Lebensmut verleiht. Gemeinsam unternahmen sie viele Reisen. Heute leben beide in Marokko, sind verheiratet und haben Kinder.
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"The Good Nurse"
Amy (Jessica Chastain) ist eine mitfühlende Krankenpflegerin und alleinerziehende Mutter mit einem lebensbedrohlichen Herzleiden. Ihre Arbeit in der Nachtschicht auf der Intensivstation bringt sie sowohl körperlich als auch emotional an ihre Grenzen. Die beiden entwickeln während der gemeinsamen langen Nächte im Krankenhaus eine starke und hingebungsvolle Freundschaft, und Amy blickt zum ersten Mal seit Jahren für sich und ihre kleinen Töchter vertrauensvoll in die Zukunft. Cullen gilt als einer der berühmtesten Serienkiller der USA, soll mehr als 400 Menschen ermordet haben.
"Im Westen nichts Neues"
Sara und Yusra Mardini sind zwei jugendliche Schwimmerinnen, die zusammen mit ihrer Familie im Vorort Darayya in Damaskus leben. Die Flucht ist lebensgefährlich: Als sie in der Türkei ankommen, wollen sie mit weiteren 18 Personen in einem für 7 Menschen ausgelegten Boot über die Ägäis auf die griechische Insel Lesbos übersetzen. Die Strecke beträgt nur circa 9 Kilometer, doch während der Fahrt versagt der Außenbordmotor und das Schlauchboot droht zu sinken. Packend und motivierend zugleich. Die Message ist klar: Hoffnung kann Berge versetzen ...
"Die Ausgrabung"
Ein im besten Sinn altmodischer Film, der wunderschön fotografiert und mit Ralph Fiennes, Carey Mulligan und Lily James top besetzt ist. Leider will "Die Ausgrabung" zu viel und verzettelt sich in zu viele Handlungsstränge.
"Die Frau in Gold"
Eine wahre Geschichte, die nicht zuletzt die Hollywood-Stars Ryan Reynolds und Helen Mirren für Dreharbeiten nach Wien holte: Im Fokus steht der nationsalsozialistische Kunstraub, dem bis heute in der Geschichtsschreibung zu wenig Beachtung geschenkt wird. Am realen Beispiel des Gustav-Klimt-Gemäldes "Die goldene Adele", das rund 60 Jahre lang im Belvedere zu bewundern war, zeigt der Film, wie zahlreiche jüdische Familien im Nationalsozialismus um ihr Erbe gebracht wurden. Nicht immer faktengetreu, funktioniert "Die Frau in Gold" trotzdem als Allegorie für realitätsferne Bürokratie und herzlose Staats-Gier.
"Der Fall Richard Jewell"
Wie bei "Ziemlich beste Freunde" ist es das unzertrennliche Band zwischen zwei Menschen, das beiden Seiten Kraft gibt und niemals aufgeben lässt. Dass ein Täter, der von Ex-Freundinnen beschuldigt wird, sich als unschuldig herausstellt, hat in Post-MeToo-Zeiten allerdings einen fahlen Nachgeschmack. Trotzdem: Hilary Swank schlüpft gewohnt souverän in die Rolle einer weiblichen Kämpfernatur.
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"The Wolf of Wall Street"
Kult-Regisseur Martin Scorsese nimmt sich der wahren Geschichte des erfolgreichen Börsenmaklers, aber auch verurteilten Betrügers Jordan Belfort an, natürlich mit seinem Stammschauspieler Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle. Laut, frech, hedonistisch und zugleich nihilistisch, sexy, zynisch und mit einem Protagonisten, dessen Wesen zielsicher an alle nur vorhandenen Grenzen anrennt, ist "The Wolf of Wall Street" Popcorn-Unterhaltung und cineastisches Natur-Spektakel zugleich. Eine exzessive Bilder-Orgie an Luxus und verkommener Moral, nie trivialisierend, aber immer bestens unterhaltend.
"Moneyball - Die Kunst zu gewinnen"
Da sich sein Baseball-Team keine Starspieler leisten kann, entwickelt Billy Beane, der Manager der Oakland Athletics, eine revolutionäre neue Strategie: Beane wählt Spieler nur nach deren Spielstatistik aus. Weil sie wegen anderer Gründe von anderen Baseball-Teams abgelehnt wurden, kann Beane sie preisgünstig einkaufen. Trotz finanzieller Unterlegenheit konnte Beanes Team Achtungserfolge erzielen. Klingt trocken, ist aber überraschend fesselnd.
"Pain & Gain"
Dass es sich bei der verrückten Story um eine Entführung, die aufgrund unfassbarer Dummheit einer Bodybuilder-Bande scheiterte, tatsächlich um eine wahre Geschichte handelt, daran zweifelt "Pain & Gain" selbst an der einen oder anderen Stelle mit herrlicher Ironie. Der Film handelt von Männern, die um jeden Preis den Amerikanischen Traum verwirklichen wollen. Dass dieser durch deren Unfähigkeit und die vielen skurrilen Geschehnisse aber vielmehr ad absurdum geführt und pervertiert wird, scheint Bay nicht ganz klar zu sein. Viel zu flach, zu oberflächlich und selbstverliebt präsentieren sich 90 Prozent der Action-Comedy. Dafür präsentiert er uns zeitlupen-affine Fights, abgeschnittene Gliedmaßen, genussvoll inszenierte Folterszenen und rasend-schnelle Autoverfolgungsjagden. Ist ja auch etwas!
"Hillbilly-Elegie"
Regisseur Ron Howard erzählt eine intime Familiengeschichte, basierend auf dem autobiografischen Roman "Hillbilly Elegy: A Memoir of a Family and Culture in Crisis" von J. D. Vance. Still und leise, ein bisschen zu gewollt eindringlich und mit erhobenem moralischen Zeigefinger, stark dialoglastig, aber mit Glenn Close und Amy Adams toll besetzt, kommt "Hillbilly-Elegie" etwas zu auf Hochglanz poliert und auf Auszeichnungen abschielend daher.
"Sieben Jahre in Tibet"
Die Geschichte des Dalai Lama mal aus einem anderen Gesichtswinkel, wenn man so will. "Sieben Jahre in Tibet" stellt nämlich nicht "Seine Heiligkeit" in den Fokus, sondern den exzentrischen österreichischen Bergsteiger Heinrich Harrer, der zu Beginn des Zweiten Weltkrieges nach Tibet flüchtet, nachdem er vorher den Himalaya besteigen wollte, daran aber scheitert. Dort freundet er sich mit dem damals 11-jährigen Dalai Lama an und wird über die (sieben) Jahre hinweg selbst zum geläuterten Buddhisten. Nicht ohne Pathos, aber trotzdem zum Nachdenken anregend ist "Sieben Jahre in Tibet" ein universeller und zeitloser Film über Läuterung, Glauben und die Macht der Freundschaft (Harrer und der Dalai Lama waren bis zu Harrers Tod befreundet).
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"Schindlers Liste"
Der deutsche Industrielle Oskar Schindler (Liam Neeson) riskiert all sein Vermögen und das eigene Leben, um während des Zweiten Weltkrieges 1200 Juden und Jüdinnen vor dem KZ und somit vor dem sicheren Tod zu bewahren. Das vielleicht größte Meisterwerk von Steven Spielberg verbindet den unsagbaren Horror des Holocaust mit dem zarten Humanismus, für den der Regisseur bekannt ist. Vorbildlich recherchiert, mit viel Herz und Leidenschaft inszeniert und auf groteske Weise mutmachend hat sich "Schindlers Liste" für immer einen großen Platz in der Filmgeschichte gesichert und wird an vielen Schulen auch als Lehrmaterial verwendet.
"King Richard"
Der Oscar-prämierte Film (für Will Smith in der Hauptrolle) basiert auf der wahren Geschichte von Richard Williams (Smith), dem Vater der legendären Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams. Um seinen Töchtern den Weg an die Spitze des Erfolgs zu ebnen, musste Richard enorme Hindernisse überwinden. Aber Richard hat einen Plan. So fegt er die Spritzen der Drogenabhängigen von dem heruntergekommenen örtlichen Tennisplatz und wehrt sich tapfer gegen die Gangs, die den Platz als ihr Revier beanspruchen. Unermüdlich bringt er seinen Töchtern die Feinheiten eines Spiels bei, das er selbst nie gespielt hat und kämpft gegen die uralten Grenzlinien von Rasse und Klasse um eine faire Chance für seine Mädchen. Der Streifen erzählt die schon klassische Geschichte des US-amerikanischen Traums, vom gesellschaftlichen Aufstieg dank harter Arbeit und Zuversicht sowie dem Zusammenhalt der Familie.
Serien auf Netflix
"MINDHUNTER"
In the late 1970s two FBI agents expand criminal science by delving into the psychology of murder and getting uneasily close to all-too-real monsters.
Starring: Jonathan Groff, Holt McCallany, Anna Torv
Creators: Joe Penhall
Episode | Kurzbeschreibung |
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1. Episode 1 | In 1977, frustrated FBI hostage negotiator Holden Ford finds an unlikely ally in veteran agent Bill Tench and begins studying a new class of murderer. |
2. Episode 2 | Holden interviews the eerily articulate murderer Ed Kemper, but his research provokes negative feedback at the Bureau. |
3. Episode 3 | Dr. Wendy Carr joins Holden and Tench in their first success, when their insights lead to an arrest. |
4. Episode 4 | Bill and Holden consult with Dr. Wendy Carr to begin classifying their subjects. They receive surprising news. |
5. Episode 5 | Holden and Bill return to a perplexing case in Pennsylvania where a set of clues leading in multiple directions leaves no shortage of suspects. |
6. Episode 6 | Wendy considers an offer. Holden and Bill struggle to communicate the meaning of their findings to the judicial system in the baffling Altoona case. |
7. Episode 7 | Wendy takes a career risk to relocate and join the team full time. Holden and Bill find it harder to keep the emotional intensity of work at bay. |
8. Episode 8 | Bill and Wendy interview candidates for a fourth member of the team. Holden is intrigued by complaints about a school principal's odd habit. |
9. Episode 9 | Holden's methods during a disturbing interview with mass murderer Richard Speck create dissension among the team and kick off an internal FBI probe. |
10. Episode 10 | The team cracks under pressure from an in-house review. |
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