Wohneinrichtungen für psychisch kranke Menschen

Jeder vierte Mensch muss sich zumindest einmal in seinem Leben der Situation stellen, dass das Leben durch eine psychische Erkrankung nachhaltig aus der Balance geraten ist. Oft kann diese Phase durch professionelle Hilfe bald überwunden werden.

Professionelle Beratung, Betreuung und Begleitung eröffnen diese Wege. Hier finden Sie eine breite Auswahl an verschiedenen Angebote und Hilfen. Sie suchen professionelle Hilfe.

Psychosoziale Dienste und ihre Angebote

Die psychosozialen Dienste ermöglichen ein Beratungs- und Betreuungsangebot für psychisch kranke Menschen und ihre Angehörigen, um stationäre Krankenhausaufenthalte zu verhindern sowie den Umgang mit der Erkrankung zu lernen bzw. die Integration im sozialen Umfeld zu ermöglichen.

Angeboten werden:

  • Beratung in psychiatrischen und psychosozialen Belangen
  • Förderung der psychosozialen Integration
  • Hilfestellung bei familiären und persönlichen Konflikten
  • Information bei rechtlichen und finanziellen Problemen
  • medizinische Beratung
  • Angehörigen- und Familienberatung

Die Beratung erfolgt durch ein Team bestehend aus Sozialarbeitern und Ärzten.

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Psychosoziale Übergangsbetreuung

Caritas Wr. Psychosoziale Übergangsbetreuung soll der Hilfe suchenden Person direkt im Anschluss an einen Aufenthalt in der Akutpsychiatrie eine Stabilisierungsphase in Form einer stationären Betreuung von bis zu maximal 26 Wochen bieten.

Die Betreuung erfolgt durch ein multiprofessionelles Team und der Schwerpunkt liegt je nach Therapieziel in der pflegerischen, pädagogischen, psychotherapeutischen/psychologischen, ergotherapeutischen und sozialarbeiterischen Betreuung.

Durch die Betreuung soll wieder ein selbstständiges Leben zu Hause (mit oder ohne Betreuung) oder in einer niederschwelligen Betreuungsform (z. B. teilzeitbetreute Wohneinrichtung) ermöglicht werden.

Anspruchsvoraussetzungen

  • Österreichische Staatsbürgerschaft oder Gleichstellung
  • Hauptwohnsitz der Hilfe suchenden Person in Niederösterreich
  • kein Bedarf an psychiatrischer Langzeitpflege
  • Bezug von Pflegegeld ist keine Voraussetzung
  • Zugehörigkeit zur Zielgruppe psychosoziale Übergangsbetreuung

Ziele der psychosozialen Übergangsbetreuung

  • leichterer, unbürokratischer und mit zumutbarer Eigenleistung verbundener Zugang zur Rehabilitation/psychosozialen Übergangsbetreuung
  • Stabilisierung und Erreichen bzw.

Platzbörse für Betreuungsplätze

Die Platzbörse zeigt in tagesaktueller Qualität, wo in burgenländischen Einrichtungen für behinderte und psychisch kranke Menschen freie Betreuungsplätze in den Bereichen Wohnbetreuung und Tagesbetreuung an einem bestimmten Standort zur Verfügung stehen.

Spezifische Informationen betreffend Ausstattung, Angebote, Ansprechpartner, etc. können direkt über eine Verlinkung zur Homepage der Betreiber abgerufen werden.

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Die einfache Handhabung steht bei der Anwendung im Mittelpunkt. Auf einer Burgenlandkarte sehen Sie auf einen Blick die Standorte der Einrichtungen und die freien Betreuungsplätze. Darüber hinaus sind die einzelnen Einrichtungen bezirksweise und alphabetischer Reihenfolge abrufbar.

AntlasHof in Hofstetten-Grünau

Am vergangenen Samstag wurde der AntlasHof in Hofstetten-Grünau, ein Bauernhof als Zentrum für Menschen mit psychischen Erkrankungen, von Sozial-Landesrätin Barbara Schwarz als Tagesstätte offiziell eröffnet. Dort finden seit kurzer Zeit psychisch kranke Jugendliche professionelle Hilfe und Betreuung.

„Wir wissen, dass es gerade für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung enorm wichtig ist, dass sie qualitativ hochwertige Hilfe in einem geeigneten Umfeld, in dem sie sich wohlfühlen können, bekommen. Hier am AntlasHof finden die Anwesenden professionelle Betreuung vor und können ein würdevolles Leben im Einklang mit der Natur erleben. Zwei wertvolle Kriterien am Weg in die psychische Stabilität und eine selbstbestimmte Lebensweise. Aus diesem Grund unterstützt das Land Niederösterreich diese wichtige Einrichtung“, formulierte Landesrätin Schwarz bei der Festansprache.

Auf dem bestehenden Wirtschaftshof wurde ein zweigeschossiger Zubau errichtet. Zwölf Menschen nutzen bereits die Sozialhilfeeinrichtung, wobei Raum für bis zu 18 Personen geschaffen wurde. Die Tätigkeitsfelder umfassen Gemüsebau, Obstbau, Holzarbeiten und Werkstätten.

Seit Generationen befindet sich der AntlasHof in Hofstetten-Grünau im Familienbesitz. Ein Bauernhof, wie er im Buche steht. Projektleiter Roland Hammerschmid übernahm den Hof seiner Familie und Schritt für Schritt nahm eine Idee Formen an.

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„Vor ungefähr vier Jahren war immer öfter der Bedarf nach kleinen Einrichtungen für psychisch Kranke jeden Alters gegeben und ich begann über mögliche Lösungsvorschläge nachzudenken“, erinnerte sich Hammerschmid. Als ausgebildeter Sozialpädagoge war er schon viele Jahre zuvor im Sozialbereich tätig, wusste über Engpässe Bescheid und wollte Abhilfe schaffen. Ein Zubau auf dem elterlichen Hof wurde nach einer intensiven Planungsphase in die Wege geleitet.

Warum der Standort so ideal für Erkrankte ist, ist für den Profi leicht erklärt: „Sie sollen durch die Einbindung in landwirtschaftliche Tätigkeiten die Kreisläufe der Natur miterleben und spüren. So werden Zusammenhänge sichtbar und die Natur trägt zusätzlich zur gesundheitlichen Stabilität bei.“

NÖ Pflege- und Betreuungszentrum Mauer

Das PBZ Mauer wurde mit 1. Jänner 1999 aus dem Landesklinikum Mauer herausgelöst. Damit wurde neben dem Klinikum eine eigenständige Betreuungs- und Langzeitpflegeeinrichtung am Standort Mauer geschaffen.

Das NÖ Pflege- und Betreuungszentrum Mauer befindet sich am Areal des NÖ Landesklinikums Mauer und umfasst aktuell 5 Häuser.

Die Anlage des PBZ Mauer ist Teil der in den Jahren 1898 - 1902 erbauten "Kaiser-Franz-Joseph-Landesheil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling". Das bedeutsamste Jugendstilbauwerk in Niederösterreich wurde seit dem Jahr 1999 saniert bzw. durch neue Objekte ergänzt.

200 Menschen mit psychischen Erkrankungen, intellektuellen Beeinträchtigungen und Auffälligkeiten im Verhalten leben in unserer Einrichtung. Dies bedarf einer ganzheitlichen, fachlich fundierten Betreuung und Begleitung und beinhaltet auch die entsprechend pflegerische Zuwendung. Das multiprofessionelle Team ist bestrebt, Privatheit zu ermöglichen.

Wohnbereiche im PBZ Mauer

  • Haus 2 EG: Ein Wohnbereich mit zwei Wohngruppen, deren Schwerpunkt sowohl in der Pflege als auch in der Betreuung psychisch Kranker und intellektuell beeinträchtigter Menschen liegt.
  • Haus 2 OG: Eine Betreuungseinheit für jüngere Menschen mit psychischen Erkrankungen und/oder kognitiven Einschränkungen. Im Fokus der Betreuung steht, den BewohnerInnen ihre Identität und "Mein Ich Leben können", jedoch auch Sicherheit, Vertrauen und Geborgenheit in einer heimeligen Atmosphäre zu vermitteln.
  • Haus 4 EG: Hier werden schwerpunktmäßig Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung und mit einer mehrfachen körperlichen Behinderung betreut. Zwei Wohngruppen ermöglichen eine vertraut häusliche Atmosphäre, um das Wohlbefinden und die Wahrnehmung unserer BewohnerInnen zu fördern.
  • Haus 4 OG: Ein Wohnbereich, deren Schwerpunkt in der klassischen Pflege sowie in der Schwerstpflege liegt. Es werden Menschen mit psychischen Erkrankungen und intellektueller Beeinträchtigung gepflegt und betreut. Wesentliches Augenmerk wird auf die bedeutsamen Beziehungen gelegt, die für die BewohnerInnen soziale Integration bedeuten, das heißt, dass der Pflege von zwischenmenschlichen Beziehungen der BewohnerInnen untereinander, mit Familienangehörigen und Freunden große Bedeutung zugemessen wird, um das Wohlbefinden zu fördern. Eng damit verwoben steht das Wachsen von Vertrauen und Sicherheit.
  • Haus 42 OG: Hier finden intellektuell beeinträchtigte Menschen mit autistischen Störungen, Verhaltensauffälligkeiten, wie Auto- und Fremdaggressionen, sowie Menschen mit chronisch-psychiatrischen Krankheitsbildern eine Heimat.
  • Haus 44: Hier werden psychisch kranke Menschen mit einem hohen Betreuungsaufwand, jedoch mit wenig Pflegebedarf betreut. Im Erdgeschoß des Hauses befindet sich eine eigene Wohngruppe für Menschen mit Demenzerkrankungen.
  • Haus 46 EG: Hier finden in einer Wohngruppe 10 intellektuell behinderte Menschen ein Zuhause.

Wir bieten Menschen in ihren individuellen Ausdrucks- und Lebensweisen die Möglichkeit, sich bei uns im PBZ Mauer Zuhause zu fühlen.

Sozialpsychiatrische Wohngemeinschaft MOSAIK

Soziallandesrat Schneemann: „Angebot deckt Nachfrage in Quantität und Qualität - wohnortnahe Betreuung wesentliches Kriterium!“

„Soziale Gerechtigkeit steht im Burgenland im Zentrum unseres politischen Handelns. Daher bringen wir auch das Chancengleichheitsgesetz auf den Weg, um Burgenländerinnen und Burgenländer mit Beeinträchtigungen mehr Chancen und Teilhabe zu geben“, so Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann gestern, Sonntag, bei der Eröffnung der neuerrichteten Sozialpsychiatrischen Wohngemeinschaft MOSAIK.

Die neue Wohngemeinschaft bietet zehn Dauerwohnplätze, zwei Krisenzimmer und eine Beschäftigungstherapie mit Verkaufsraum. Die große Nachfrage nach Betreuungs- und Beschäftigungsplätzen für psychisch erkrankte Menschen soll durch die neue sozialpsychiatrische Wohngemeinschaft mit integrierter Tagesstruktur gedeckt werden. Betroffene müssen nicht mehr in anderen Bundesländern, auf der Akutpsychiatrie oder in Pflegeheimen aufgenommen werden.

Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann ist es ein Anliegen, das im Burgenland Angebot und Nachfrage nicht nur in Quantität kongruieren, sondern auch qualitativ hochwertige Arbeit an und mit den Klientinnen und Klienten gleistet wird. Durch strukturierte Beschäftigung und die Teilhabe an Gemeindeleben und sozialen Aktivitäten wird die größtmögliche Lebensqualität erreicht. Durch ein dauerhaftes Beziehungsangebot soll Stabilität und Selbständigkeit erhalten und gefördert werden.

Die Klientinnen bzw. Klienten werden vom Fachpersonal bei der sozialen und beruflichen Integration unterstützt, der Erhalt der Wohnungsmöglichkeit sowie der psychischen und physischen Gesundheit stehen im Fokus der Betreuung. Durch das Krisenzimmer und die Wohnplätze samt integrierter Tagesstruktur sollen betreuende Angehörige entlastet werden, die häusliche Betreuung gestützt und längerfristig ermöglicht werden. Die Bereitstellung von Betreuungs- und Beschäftigungsplätzen ermöglicht eine raschere Entlassung aus dem Krankenhaus.

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