Gutes Benehmen ist im Umgang miteinander von großer Bedeutung. Die Regeln der Etikette vermitteln wir mit viel Humor, denn es ist wichtig zu verstehen, dass gutes Benehmen der eigenen Karriere dienlich ist. Ob beim Zusammensein im Freundeskreis, beim ersten Date oder beim Geschäftsessen, gute Manieren sind unerlässlich.
In Zeiten von KI bleibt der persönliche Umgang entscheidend. Gerade für Lehrlinge im Tourismus sind gute Manieren und ein professionelles Auftreten unerlässlich, um sich abzuheben. Fluchen, Unpünktlichkeit und fehlender Augenkontakt machen beim Gegenüber keinen guten ersten Eindruck. Kleine Gesten wie etwa das Abdecken des Bodens bzw. ein freundliches "Grüß Gott" hingegen schon. Auf der Baustelle zählt nicht nur, was gemacht wird, sondern auch, wie.
Was versteht man unter Etikette und Knigge-Regeln?
Das Wort Etikette setzen wir heute häufig mit Knigge gleich. Das geht auf ein Werk des Schriftstellers Adolph Franz Friedrich Freiherr von Knigge zurück. In seiner Schrift "Über den Umgang mit Menschen" (1788) beschäftigte sich der humanistische Aufklärer mit den sozialen Umgangsformen zwischen verschiedenen Charakteren. Im Laufe der Zeit wurde es mehrmals neu aufgelegt und umgeschrieben, wodurch es immer mehr zu einem Ratgeber mit Regeln für gutes Benehmen wurde.
Etikette steht für Benimmregeln und stellt dadurch eine Art Verhaltensregelwerk dar. Diese sind damals wie heute in verschiedenen sozialen Gruppen unterschiedlich und sind identitätsstiftend innerhalb einer Gesellschaft. Die Etikette lässt sich dabei nicht eins zu eins mit Höflichkeit gleichsetzten. Dabei gibt es verschiedene Traditionen, Sitten oder Gebräuche, sie sich stets im Wandel befinden und in den diversen Kulturen unterschiedlich ausfallen.
Warum ist Etikette wichtig?
Gute Umgangsformen sorgen für ein reibungsloses Zusammenleben. Die Etikette bestimmt, wie wir uns richtig verhalten. Sie funktioniert dabei als Orientierung und gibt einen Rahmen für bestimmte Situationen vor, der durch die richtige Rücksichtnahme für einen stressfreien Alltag im Leben und im Büro sorgt. Unser Umgang miteinander ist durch Kommunikation geprägt - verschiedene Verhaltensmuster sorgen dabei für einen zivilisierten Ablauf.
Lesen Sie auch: Verkehrsregeln Kreuzungen
Dein Verhalten das du bei einem Bewerbungsgespräch an den Tag legst, bestimmt beispielsweise den ersten Eindruck, den du vermittelst. Das kann sich natürlich sehr positiv auswirken. Dabei ist es vor allem wichtig, das richtige Verhaltensmuster parat zu haben. Wer sich vorab mit einer Firma und ihrem Unternehmensportrait auseinander setzt, wird auch recht schnell ein Gefühl dafür bekommen.
Die wichtigsten Benimmregeln
Zu den einzelnen Regeln der Etikette gehören die korrekte Begrüßung sowie Verabschiedung, aber auch Kleiderordnungen wie Business-Dresscodes. Anstand, Höflichkeit, Fairness und achtsamer Umgang miteinander stehen dabei für Verhaltensweisen, die wir schon von klein auf lernen. Verschiedenen spezielle Knigge-Regeln, die eventuell für einen Business-Fernreise gebraucht werden, erlernt man im Laufe des Lebens.
Hier ein paar Benimmregeln, die als besonders wichtig erachtet werden:
- Pünktlichkeit
- Die richtige Anrede: Ob "Du" oder "Sie"
- Rücksichtsvolles und achtsames Verhalten gegenüber Mitmenschen
- Hilfsbereitschaft und Zivilcourage
- Höfliche Ausdrucksformen in der Kommunikation miteinander
- Andere Ausreden lassen
- Wertschätzung und Toleranz gegenüber Mitmenschen und anderen kulturellen Gepflogenheiten
- Gute Tischmanieren
- Abstand wahren und die persönliche Intimsphäre (0,60 m) anderer einhalten
- Hust- und Niesetikette einhalten
Knigge: Hochzeit Kleidung
Ein gutes Beispiel für allgemeine Dresscodes sind Hochzeiten. Hier haben sich besonders was die Farbe der Gäste betrifft, diverse Regeln eingebürgert. Unbedingt den Dresscode in der Einladung berücksichtigen und auf die Wünsche des Brautpaares eingehen!
Gute Tischmanieren
Ein paar Regeln für gute Tischmanieren:
Lesen Sie auch: Sicher auf der Autobahn: Was tun bei blauem Pkw?
- Pünktlichkeit zeigt Disziplin und Respekt.
- Das Messer nicht zum Mund führen, dafür gibt es die Gabel.
- Weinglas am Stil heben.
- Der Brotteller steht links vom Teller.
- Brötchen in mundgerechte Stücke reißen, statt davon abzubeißen.
- Die Ellbogen haben am Tisch nichts zu suchen.
- Die Serviette gehört auf den Schoß und sollte nicht zum Nase putzen verwendet werden.
Die wichtigsten Business- und Büro-Knigge-Regeln
Damit es im Büro gut miteinander und harmonisch läuft, macht es Sinn sich an ein paar Regeln zu halten und dadurch den Kollegen:innen Achtsamkeit und Respekt zu zeigen. Natürlich haben Firmen da meist unterschiedliche Regeln, einige sind dabei sicher mehr casual als andere.
Büro-Knigge:
- Auch hier ist Pünktlichkeit ein Muss und ein Zeichen für Disziplin und Respekt.
- Höflichkeit in der Kommunikation.
- Hilfsbereitschaft zeigen
- Contenance und Respekt - Private Launen nicht an den Kolleg:innen auslassen.
- Gemeinsam benutzte Räumlichkeiten in Ordnung halten.
- Auf die Lautstärke achten: Gerade in Großraumbüros sollten man hier den Pegel leise halten.
- Das Smartphone auf lautlos stellen.
- Auf das Essen achten - über das stark riechende Mittagessen anderer freut man sich selten im Büro, das gilt auch für Abgelaufenes im Kühlschrank.
- Das Handy lautlos stellen.
- Bei Krankheit zuhause bleiben.
- Tratsch vermeiden.
Gutes Benehmen im Geschäftsleben kann oft auch eine Herausforderung sein. Das Verhalten im Berufsalltag unterliegt Regeln, die sich teilweise deutlich von jenen im Privatleben unterscheiden.
Die Begrüßung
Bei der Begrüßung gibt es einiges zu beachten. Zunächst ist die Distanz zum Gesprächspartner wichtig. Ist diese zu gering, kann das schnell ein unangenehmes Gefühl auslösen. Augenmerk sollte auch auf den Händedruck gelegt werden: ein Respektabstand von mindestens 50 cm zum Gegenüber, die Hand des Gesprächspartners vollständig ergreifen, bewusst aber nicht zu fest drücken, die Hand ca. drei Sekunden lang halten, maximal drei Mal schütteln, dem Gegenüber in die Augen sehen. Auch die Reihenfolge der Begrüßung ist wichtig: Begonnen wird immer mit der ranghöchsten Person im Raum. Eine höfliche, offene Art sowie ein selbstsicheres Auftreten runden die perfekte Begrüßung ab.
Kommunikation und Höflichkeit
Egal ob Meeting, Besprechung, Smalltalk in den Pausen: Höflichkeit ist die wichtigste Grundlage für Gespräche im Berufsalltag. Kommunikation funktioniert dann besonders gut, wenn sich alle an gewisse Grundregeln halten. Dazu zählt beispielsweise, die anderen aussprechen zu lassen und den Augenkontakt zu halten, wenn man mit jemandem spricht. Das A und O der effektiven Kommunikation. Ein Absolutes No Go ist, während eines Gesprächs ständig auf sein Handy zu blicken.
Lesen Sie auch: Autobahn-Knigge: Tipps für Stau und Panne
Verhalten im Büro
In Bezug auf das Verhalten im Büro ist Wertschätzung ein zentrales Element. Dazu zählt das Anklopfen vor dem Betreten eines Raums oder Büros, aber auch das Merken von Namen. Wer ein schlechtes Namensgedächtnis hat, sollte sich angewöhnen, Namen aufzuschreiben. Wenn es um die Frage “du oder Sie?” geht, sollte beachtet werden, dass das Du-Wort immer von der ranghöheren Person angeboten wird.
Besondere Anlässe
In jedem Büroalltag gibt es besondere Anlässe, bei denen die Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem verschwimmen können. Ein berüchtigtes Beispiel ist die Weihnachtsfeier. Es spricht zwar nichts dagegen, ein bisschen Spaß zu haben und die Kollegen besser kennen zu lernen, dennoch gibt es Grenzen, die nicht überschritten werden sollten. Dazu zählen übermäßiger Alkoholkonsum, ein zu legeres Outfit oder ausgelassene Flirts mit den Kollegen.
Kleidung im Berufsalltag
Immer wieder ist die richtige Kleidung ein Thema im Berufsalltag. Das beginnt bereits beim ersten Kontakt mit einem Unternehmen im Rahmen des Vorstellungsgesprächs, wenn man das perfekte Outfit für das Bewerbungsgespräch auswählt, um sich ins beste Licht zu rücken. Natürlich gibt es Regeln, was akzeptabel und was ein absolutes Tabu ist, dennoch ist es wichtig, sich wohlzufühlen, ein gepflegtes Erscheinungsbild zu haben und Authentizität auszustrahlen.
Je nach Branche können die Anforderungen variieren: Während in konservativeren Branchen oder Jobs mit viel Kundenkontakt eher ein klassischer Anzug oder ein elegantes Kostüm erwartet werden, kann in kreativeren Branchen auch eine Jeans mit einem Hemd oder eine Bluse kombiniert genau das Richtige sein, um dynamisch aufzutreten. Bei der Outfitwahl im Büroalltag sind die Erwartungen meist nicht ganz so hoch wie beim Bewerbungsgespräch, aber auch hier gibt es Regeln.
Um noch für zusätzliche Verwirrung zu sorgen, hat die Geschäftswelt eine Reihe von Fachausdrücken hervorgebracht, die es zu verstehen und umzusetzen gilt:
- Day Informal / Business Attire: Meist für Treffen mit Geschäftspartnern, Geschäftsessen oder auf Geschäftsreise.
- Business: Meist für offizielle Veranstaltungen bzw. von Führungskräften erwartet. Männer tragen hier einen dreiteiligen Anzug in dunklen Businessfarben mit Weste. Die Krawatte ist obligatorisch, schlichte Manschettenknöpfe werten das Outfit auf.
- Semi Formal: Achtung: Dieser Dresscode klingt lockerer, als er tatsächlich ist.
- Business Casual: Lockere, elegante Kleidung, weder Jeans noch Krawatte - etwas dazwischen. Greife zu Polo-Shirts, Hemden/Blusen in dezenten Farben, Strickpullover, Baumwoll- und Cordhosen bzw.
- Casual: Hier darfst du zu Jeans und Poloshirt greifen, eventuell mit Jackett.
Weitere Aspekte des Erscheinungsbildes
Neben der Geschäftskleidung gibt es auch andere Elemente des Erscheinungsbildes, auf die man achten sollte. Damen sollen auf zu auffälliges Make-up und zu viele Schmuckstücke verzichten. Bei Männern ist das Tragen eines Bartes oftmals Thema. Wenn aus hygienischen Gründen nichts gegen einen Bart spricht, sollte dennoch darauf geachtet werden, dass der Bart gepflegt ist. Dies gilt auch für die Frisur generell: Gepflegte Haare sind das Um und Auf.
Sicherheit im Alltag
Neben gutem Benehmen spielt auch Sicherheit eine wichtige Rolle im Alltag. Dies betrifft verschiedene Bereiche wie Sport, Freizeit, Haushalt und Heimwerken.
Sicherheit beim Sport und in der Freizeit
Eine aktive Freizeitgestaltung im Sinne einer gesunden und nachhaltigen Work-Life-Balance wird in Österreich groß geschrieben. Viele Österreicherinnen und Österreicher finden als Ausgleich zu ihrem beruflichen Alltag Gefallen an sportlichen Freizeitaktivitäten. Damit einher geht jedoch auch ein erhöhtes Risiko, sich bei Freizeit- und Sportaktivitäten zu verletzen. Aus diesem Grund bedarf es konkreter Maßnahmen, um an den Problemfeldern des Unfallgeschehens im Sport und in der Freizeit ansetzen zu können. Eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen ist die richtige und individuelle Vorbereitung auf die geplante Freizeitaktivität. Das kann von jeder und jedem Einzelnen umgesetzt werden.
Sicherheit im Haushalt und beim Heimwerken
Kochen, Putzen, Waschen oder auch Heimwerken und Gartenarbeiten - all dies sind routinemäßige Haushalts- und Freizeittätigkeiten. Diese Tätigkeiten werden von vielen Österreicherinnen und Österreichern täglich durchgeführt - am liebsten schnell und alles auf einmal. Oft wird die Haushalts- und Freizeitsicherheit vernachlässigt, obwohl sich in diesem Bereich die meisten privaten Unfälle ereignen. Eine große Rolle spielen hierbei Stress, Ablenkung, Leichtsinn und Unachtsamkeit. Mit den richtigen Maßnahmen und Tipps, wie z. B. korrekte und persönliche Vorbereitung sowie regelmäßigen Pausen, verringert sich das Unfallrisiko im Haushalt und beim Heimwerken stark.
Sturzprävention und Barrierefreiheit
Aufgrund der demografischen Veränderungen und der Tatsache, dass wir Menschen immer älter werden, stellen Sturzprävention und Barrierefreiheit wichtige Pfeiler in der Unfallverhütung dar. Mit zunehmendem Alter steigt das Sturzrisiko und vor allem das häusliche Umfeld birgt hierbei einige Gefahren. Infolge von Stürzen können Verletzungen und erhebliche Einschränkungen im alltäglichen Leben entstehen. Um dies zu vermeiden, kann das häusliche Umfeld barrierefrei gestaltet, aber auch das individuelle Verhalten verändert werden.
Handy-Knigge
Für ein harmonisches Miteinander ist es förderlich, das 1×1 der Handy-Knigge zu beherrschen. Mit diesen Grundregeln stellst du sicher, dass du niemanden vor den Kopf stößt und im Berufsleben sowie darüber hinaus einen guten Eindruck hinterlässt. Der umsichtige Umgang mit dem Smartphone gehört zum guten Ton und ist die Basis für einen harmonisches Zusammenleben in Beruf und Alltag. Damit hinterlässt du nicht nur einen guten Eindruck in der Öffentlichkeit, sondern vermittelst deinen Mitmenschen auch Respekt und Wertschätzung.
Die richtige Smartphone-Etikette sorgt für einen umsichtigen Umgang mit dem Handy. Dadurch trägst du zu einem guten Auskommen mit deinem Umfeld bei und bis ein Vorbild für andere. Indem du Rücksicht auf Deine Umwelt nimmst, schaffst du eine positive Basis für gutes Miteinander.
- Ruhezeiten respektieren: Gönne Dir und Deiner Umwelt dennoch Auszeiten.
- Umsichtiges Verhalten in den öffentlichen Verkehrsmitteln: Sei ein Vorbild: Genieß die Treffen mit Freunden oder das gemeinsame Familienessen - das Handy muss nicht immer dabei sein.
- Leise sprechen oder Raum verlassen: Du musst einen Anruf entgegennehmen? Dann sprich leise oder verlasse den Raum.
- Handyverbote beachten: Im Krankenhaus, auf dem Friedhof, im Kino, Theater oder in der Oper sowie in Bibliotheken oder Kirchen gilt in der Regel Handyverbot.
- Der Ton macht die Musik: Passe auch den Klingelton an deine Umgebung an - gemeint sind die Auswahl des Klingeltones sowie dessen Lautstärke.
- Mit Namen melden: Gutes Benehmen zeigt sich gleich am Anfang und hält bis zum Schluss: Wer deine Nummer eingespeichert hat, sieht wer dran ist. Es kann dennoch nicht schaden, sich mit dem Namen zu melden - insbesondere im Businessumfeld. Das sorgt für einen professionellen Auftritt und verhindert Missverständnisse.
- Ständiges Filmen und Fotografieren: Aber vermeide „dauerfilmen“ bzw. sieh davon ab Menschen beim Essen oder in zu lauschiger Partylaune zu verewigen.
- Smombie & Phubbing: Das Wort ‚Smombie‘ setzt sich aus den Begriffen „Smartphone“ und „Zombie“ zusammen. Diese Wortkreation beschreibt Menschen, die ihr Umfeld nicht mehr wahrnehmen und ihrem Handy den Vorrang geben.
Indem Sie diese Richtlinien befolgen, können Sie sicherstellen, dass Ihr Verhalten im Alltag positiv und respektvoll ist, sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld.