Gefahrenbremsung: Richtiges Verhalten in Notsituationen

Ein abgebrochener Auspufftopf mitten auf der Fahrbahn oder ein Tier, das plötzlich auf die Straße läuft - auch für geübte Autofahrer sind das herausfordernde Situationen. Wenn Gegenstände oder Tiere plötzlich auf der Straße auftauchen, kommen selbst erfahrene Autofahrer rasch in eine brenzlige Situation. Dann ist die richtige Reaktion gefragt.

Prinzipiell lassen sich viele gefährliche Situationen durch eine angepasste Fahrweise, vorausschauendes Fahren und den richtigen Abstand vermeiden. "Es gilt 'Fahren auf Sicht'. Das heißt, man muss sein Fahrzeug innerhalb der Sichtweite zum Stillstand bringen können.

Kommt man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in eine gefährliche Situation und ein Zusammenstoß mit dem Hindernis wird unvermeidbar, muss der Lenker stark bremsen und dabei das Lenkrad mit beiden Händen festhalten. Eine rasche Reaktion kann entscheidend sein - was innerhalb der ersten Meter verschenkt wird, kann nicht mehr zurückgeholt werden.

"Wo man mit 100 km/h bei rechtzeitigem Bremsen noch zum Stillstand kommt, fährt man mit 80 km/h ins Hindernis, wenn man nur eine Sekunde später bremst", rechnet Frisch vor.

Die richtige Technik bei der Gefahrenbremsung

Bei einer Gefahrenbremsung muss man den Druck während des gesamten Bremsvorgangs halten. Gleichzeitig gehört bei Fahrzeugen ohne Automatikgetriebe die Kupplung getreten, damit der Motor nicht abgewürgt wird.

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"Wichtig ist auch die richtige Blickführung. Richtiges Bremsen und Reagieren auf plötzliche Gefahrensituationen kann man üben.

Übung macht den Meister: Fahrtechniktrainings

Bei einem Training in einem der acht ÖAMTC Fahrtechnikzentren lernt man das Gefühl einer Vollbremsung kennen und Vertrauen in die Technik zu entwickeln. Dabei zeigt sich immer wieder, was Übung ausmacht: "Beim ersten Versuch bremsen die Teilnehmer im Training meist zu leicht. Mit der Anzahl der Übungen wird der optimale Ablauf einer Notbremsung gefestigt. Dadurch wird der Anhalteweg kürzer", berichtet Frisch.

Ziel des Trainings ist es, zuerst Gefahren zu erkennen, dadurch Gefahren zu vermeiden und letztlich Gefahren zu bewältigen.

Verhalten während der Fahrprüfung

Die bloße Kenntnis der Verkehrsvorschriften (also auswendig gelernte Inhalte aufsagen zu können) alleine ist zu wenig: Die Verkehrsvorschriften müssen sinnvoll angewandt und eingehalten werden.

  • Nicht beachten von Verkehrszeichen: Wenn du Hinweiszeichen bzw. Wegweiser nicht beachtest, wird das als Fehler [L] bewertet.
  • Wenn du Gefahrenzeichen nicht beachtest, ist das ein Fehler [M].
  • Wenn du Vorschriftszeichen (also Verbots-, Gebots- und Vorrangzeichen) nicht beachtest, kommt die Fehlerkategorie [S] zur Anwendung.

Falsches Verhalten gegenüber Einsatzfahrzeugen (nicht erkennen, nicht ausreichend Platz machen, ...) fällt unter die Fehlerkategorie [S]. Unzulässiges Befahren von Gleisen bzw. Gleiskörpern, unmittelbares Queren von Gleisen, Missachten von gebotenem Ausweichen gilt als Fehler [S].

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Der Prüfer achtet vor allem auf das Erkennen von verborgenen Gefahren (z.B. Ladegut auf der Straße, offene Fahrzeugtüren bei stehenden Fahrzeugen, Staubildung, ...). Außerdem achtet er auf dein Verhalten bei seitlicher Sichtbehinderung durch parkende Kraftfahrzeuge, Werbeschilder, Büsche, ...

Wenn du Gefahren spät erkennst, dann aber richtig reagierst, wird daraus ein Fehler [L] oder [M] resultieren. Zeigst du keine Reaktion, ist ein Fehler [S] die Folge.

Wenn du andere Fahrzeuglenker zum Bremsen nötigst, wird ein Fehler [L] oder [M] eingetragen.

Gefahrenbremsung (Vollbremsung) beim Motorrad

Der Bremsweg wird durch das ABS nicht unbedingt kürzer, er wird nur sicherer: ABS-gebremste Motorräder kennen keine blockierenden Räder. Du kannst daher bei gerader Fahrt auch auf rutschiger Fahrbahn mit ganzer Kraft abbremsen.

Aufgabe:

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  • Anfahrtsgeschwindigkeit mindestens 50 km/h (Geschwindigkeitsmessung!)
  • Möglichst rasches Erreichen der maximalen Bremswirkung gleich nach Beginn des Bremsvorganges
  • Die Räder sollen nicht blockieren
  • Das Motorrad muss beim Bremsen in der Spur bleiben
  • Richtige Blickführung (nicht knapp vor das Motorrad)

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