Risperidon ist ein Antipsychotikum der zweiten Generation und wird vor allem in der Behandlung von Schizophrenie und bipolaren Störungen eingesetzt. Im Gegensatz zu den Antipsychotika der ersten Generation weist Risperidon weniger Nebenwirkungen auf und wird deshalb oft als Mittel der ersten Wahl eingesetzt. Hier lesen Sie alles Wissenswerte zu Wirkung und Anwendung von Risperidon, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen.
Wirkungsweise von Risperidon
Risperidon wirkt antipsychotisch, kann also psychotische Symptome wie Wahnvorstellungen und Halluzinationen lindern. Psychotische Symptome werden mit einer erhöhten Konzentration des Nervenbotenstoffes Dopamin im Gehirn in Verbindung gebracht. Antipsychotika wie Risperidon blockieren die Andockstellen von Dopamin an den Nervenzellen und damit dessen Wirkung.
Die erste Generation dieser Wirkstoffe (wie Chlorpromazin und Haloperidol) hatte jedoch ganz typische Nebenwirkungen: extrapyramidal-motorische Störungen (EPMS). Diese zeigen sich bereits bei der normalen therapeutischen Dosierung als sogenanntes Parkinsonoid - es treten Nebenwirkungen auf, die an die Symptome der Parkinson-Krankheit erinnern. Bei dieser Krankheit sterben Dopamin-ausschüttende Nervenzellen ab, wodurch es zum Dopaminmangel im Mittelhirn kommt. Das löst die typischen Symptome Muskelstarre (Rigor), Muskelzittern (Tremor) und verlangsamte Bewegungen (Bradykinese) bis hin zu Bewegungslosigkeit (Akinese) aus.
Diese schwerwiegenden Nebenwirkungen treten bei den atypischen Antipsychotika wie Risperidon in therapeutischer Dosierung nicht oder nur stark vermindert auf. Die bessere Verträglichkeit der neuen Wirkstoffe hat dazu geführt, dass sie bevorzugt eingesetzt werden. Als hochpotentes Antipsychotikum ist die antipsychotische Potenz (also die Wirksamkeit) von Risperidon etwa um das Fünfzigfache höher als die des ersten Antipsychotikums Chlorpromazin.
Nach der Einnahme wird Risperidon aus dem Darm vollständig ins Blut aufgenommen und erreicht dort nach ein bis zwei Stunden seine maximale Konzentration. Im Körper wird es in der Leber zu Hydroxyrisperidon (= Paliperidon) verstoffwechselt, das ebenso wirksam ist. Der Wirkstoff und seine ebenfalls antipsychotisch-wirksamen Abbauprodukte werden innerhalb von 24 Stunden etwa zur Hälfte ausgeschieden, und zwar hauptsächlich über den Harn.
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Anwendungsgebiete von Risperidon
Die Anwendungsgebiete (Indikationen) von Risperidon umfassen:
- die Behandlung von Schizophrenie einschließlich der Erhaltungstherapie zur Prophylaxe
- die Behandlung von mäßigen bis schweren manischen Episoden im Zusammenhang mit bipolaren Störungen
- die kurzzeitige Behandlung von starker Aggressivität mit Eigen- und Fremdgefährdung von Patienten mit Demenz vom Alzheimer-Typ, die auf nicht-medikamentöse Maßnahmen nicht ausreichend anspricht
- die symptomatische Behandlung von anhaltender Aggression bei Verhaltensstörungen sowie anderen Störungen des Sozialverhaltens bei Kindern ab fünf Jahren mit unterdurchschnittlicher intellektueller Leistungsfähigkeit oder mentaler Retardierung ("geistiges Zurückgebliebensein") im Rahmen eines umfassenden Behandlungsprogramms, das auch psychosoziale und erzieherische Maßnahmen umfasst
Anwendung von Risperidon
Üblicherweise wird Risperidon als Tablette ein- bis zweimal täglich eingenommen. Die Aufnahme wird durch Nahrung nicht beeinflusst. Die Behandlung wird mit einer niedrigen Dosierung begonnen. Diese wird dann langsam gesteigert, bis die gewünschte Wirkung eingetreten ist.
Neben Tabletten stehen noch weitere Darreichungsformen zur Verfügung. So gibt es für Menschen mit Schluckbeschwerden Präparate zur Injektion sowie Schmelztabletten und für Menschen mit Magensonde Lösungen zur Einnahme. Aggressive Patienten wehren sich manchmal gegen die Gabe von Medikamenten. Für sie wurde eine Risperidon-Depot-Spritze entwickelt: Dieses Präparat muss nur einmal alle zwei Wochen gespritzt werden und setzt dann über zwei Wochen konstant den Wirkstoff frei, was die Behandlung sehr vereinfacht.
Nebenwirkungen von Risperidon
Sehr häufig (bei mehr als jedem zehnten Behandelten) treten als Nebenwirkungen Parkinson-Symptome, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen auf.
Weitere Nebenwirkungen bei jedem zehnten bis hundertsten Patienten sind Infektionen der Atemwege, der Ohren und der Harnwege, ein Anstieg des Hormons Prolaktin im Blut, Gewichtszunahme, Schlafstörungen, Depressionen, Schwindel, Bindehautentzündung, Herzrasen, Bluthochdruck, Atemnot, Husten, Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen, Hautausschlag, Muskelkrämpfe und -schmerzen sowie Harninkontinenz.
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Wichtige Hinweise zur Anwendung von Risperidon
Gegenanzeigen
Risperidon darf nicht eingesetzt werden bei:
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der anderen Bestandteile des Medikaments (z.B. bestimmte künstliche Farbstoffe)
In der Schweiz werden darüber hinaus folgende Kontraindikationen in der Fachinformation genannt:
- Demente Patienten mit Parkinsonsymptomen
- Demente Patienten mit wahrscheinlicher Diagnose einer Lewy-Körperchen-Demenz
Wechselwirkungen
Risperidon wird wie viele andere Arzneistoffe in der Leber verstoffwechselt. Es nimmt dabei kaum Einfluss auf den Abbau anderer Arzneistoffe. Allerdings sollte Risperidon nicht mit Arzneimitteln kombiniert werden, welche die Reizweiterleitung im Herzen beeinflussen (das heißt, eine sogenannte Verlängerung des QT-Intervalls bewirken). Dazu gehören beispielsweise:
- Mittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) wie Chinidin, Procainamid, Amiodaron und Sotalol
- einige andere Antipsychotika wie Ziprasidon und Sertindol
Risperidon kann die beruhigende (sedierende) Wirkung von anderen zentral wirksamen Arzneistoffen und von Alkohol verstärken. Umgekehrt schwächt Risperidon als Dopamin-Antagonist die Wirkung von Dopamin-Agonisten ab. Solche Wirkstoffe werden zum Beispiel bei Parkinson und beim Restless-Legs-Syndrom ("Syndrom der unruhigen Beine") eingesetzt.
Weitere Wechselwirkungen sind mit Substanzen zu erwarten, die das Enzym CYP3A4 oder das P-Glykoprotein (ein Transportprotein in Zellmembranen) entweder hemmen oder die Bildung eines dieser Eiweiße steigern. Beispiele für solche Stoffe sind Carbamazepin, Phenytoin und Phenobarbital (allesamt bei Epilepsie gegeben), Fluoxetin und Paroxetin (bei Depressionen), Rifampicin (Antibiotikum) und Verapamil (bei Herzrhythmusstörungen).
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Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie neben Risperidon noch andere Arzneimittel einnehmen (möchten) - auch wenn es sich um rezeptfreie oder pflanzliche Präparate handelt. Dann können mögliche Wechselwirkungen individuell abgeklärt werden.
Altersbeschränkung
Wirksamkeit und Sicherheit von Risperidon zur Behandlung von Schizophrenie und bipolaren Störungen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind nicht hinreichend belegt.
Für die symptomatische Behandlung von anhaltender Aggression bei Verhaltensstörungen sowie anderen Störungen des Sozialverhaltens bei Kindern mit unterdurchschnittlicher intellektueller Leistungsfähigkeit oder mentaler Retardierung ist Risperidon ab fünf Jahren zugelassen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Risperidon sollte nicht in der Schwangerschaft angewendet werden, außer der Arzt hält es für unbedingt notwendig.
Vor einer Anwendung in der Stillzeit sind Nutzen und Risiken der Behandlung sorgfältig vom Arzt gegeneinander abzuwägen. Das Stillen bei Monotherapie (Behandlung allein mit Risperidon und keinem anderen Medikament) und guter Beobachtung des Kindes ist Experten zufolge unter Vorbehalt akzeptabel, da bei den bisher untersuchten Kindern keine Nebenwirkungen beobachtet wurden.
So erhalten Sie Medikamente mit Risperidon
Risperidon ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz in jeder Dosierung verschreibungspflichtig und nur in der Apotheke zu erwerben.
Seit wann ist Risperidon bekannt?
Als eines der ersten atypischen Antipsychotika wurde Risperidon von 1988 bis 1992 entwickelt und 1994 in den USA für die Behandlung der Schizophrenie zugelassen. Der Patentschutz lief 2003/04 aus, woraufhin mehrere Generika mit dem Wirkstoff Risperidon auf den Markt kamen.
Depot-Ambulanzen: Ein moderner Ansatz in der Behandlung chronischer Psychosen
Mit der Entwicklung der Antipsychotika (AP) der zweiten Generation (second generation Antipsychotics: sgAP), die lange Zeit ausschließlich in oraler Form zur Verfügung standen, geriet die Behandlung mit Depot-Neuroleptika (Antipsychotika der ersten Generation; fgAP) in den Hintergrund. Depot-Neuroleptika galten zunehmend als Therapie der zweiten oder dritten Wahl. Mit der Verfügbarkeit von Depot Applikationen mehrerer sgAP hat sich das Bild geändert. Sie vereinen die Vorteile von Depot-Medikation mit der besseren Verträglichkeit moderner sgAP und lassen so eine verbesserte Adhärenz und damit weniger Behandlungsabbrüche erwarten.
Eine aktuelle Analyse von nahezu 30.000 Patientendaten in Schweden zeigt ein um 20% - 30% verringertes Rückfallrisiko unter Depot-AP im Vergleich zu äquivalenter oraler AP-Therapie. (1) Das hat sich auch in den aktuellen Behandlungs-Leitlinien niedergeschlagen, die für Depot-Medikation, bei speziellen Patientengruppen schon nach der ersten Krankheitsepisode, mittlere Evidenz und Empfehlungsgrade, für Vorteile bei der Rückfallprophylaxe sogar hohe Evidenz und Empfehlungsgrade angeben.
Damit Patienten mit chronischen Psychosen von modernen Behandlungsverfahren profitieren können, müssen diese aber so angeboten werden, dass die Patientengruppe auch davon Gebrauch machen kann. Die herkömmlichen Abläufe im ambulanten Bereich sind für diese spezielle Patientengruppe oftmals zu kompliziert: Rezept beim Hausarzt besorgen, eventuelle Bewilligungen einholen, Medikament in der Apotheke bestellen und abholen und neuerlich zum Hausarzt gehen für die eigentliche Behandlung. Das überfordert viele, weshalb mittlerweile an einigen psychiatrischen Abteilungen so genannte Depot-Ambulanzen entstanden sind.
Nach dem Prinzip des „One Stop Shop“ kann der Patient mit einem einzigen Besuch seine Depot Behandlung erhalten, wobei durch die ständige Facharzt Anwesenheit im Krankenhaus eine große Termin Flexibilität auch an Tagesrandzeiten und Wochenenden gegeben ist. Zusätzlich ermöglichen die technischen Ressourcen eines großen Krankenhauses rasche ambulante Bestimmungen der Serumkonzentration der verwendeten Antipsychotika, was an der Depot-Ambulanz regelmäßig durchgeführt wird.
Mangelnde Therapie-Adhärenz ist bei Patienten mit chronisch psychotischen Störungen leider ein häufiges Phänomen und mitunter schwierig zu erkennen und zu managen. Eine Analyse von mehr als 34.000 Patienten mit Schizophrenie über 4 Jahre hat gezeigt, dass bis zu 60 % der Patienten zu irgendeinem Zeitpunkt in diesen 4 Jahren ihre Medikamente für mindestens 1 Jahr unregelmäßig oder mangelhaft eingenommen haben, 18% waren über die gesamten 4 Jahre ohne Medikation.
Obwohl in Österreich den Sozialversicherungsträgern bei sogenannten „heavy user“ Patienten („Drehtürpatienten“) durch die wiederholten Krankenhausaufenthalte keine unmittelbaren Kosten entstehen, so sind die indirekten Kosten einer unbehandelten chronischen Psychose durch schlechteren allgemeinen Gesundheitszustand, Schäden durch Substanzabusus, Delinquenz, soziale Betreuungskosten usw. in Summe deutlich höher einzuschätzen. Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass die Umstellung auf Depot-AP die Medikamentenkosten im ambulanten Bereich zwar erhöht, die gesamten Gesundheitskosten in den meisten Studien teils deutlich senkt, in einigen wenigen Studien zumindest nicht erhöht.
Zusätzlich bietet eine Depot Ambulanz die Möglichkeit, diese schwierige Patientengruppe regelmäßig medizinisch zu untersuchen und behandeln (metabolische Störungen, Hypertonie etc.) was nachweislich zu einer Verringerung der Gesamtmortalität führt. (7) Auch eine regelmäßige psychosoziale Betreuung mit Wohnungs- und Arbeitshilfen, Tagesbetreuung usw. ist nur unter laufender Behandlung möglich und sinnvoll.
Das zeigt eine aktuelle Studie, bei der knapp 300 klinisch stabile Patienten von ihrem 1 Monat-Depot auf ein Paliperidon 3-Monat-Depot umgestellt und 1 Jahr beobachtet wurden. Die zu Beginn mit 13,5 % schon niedrige Rehospitalisierungsrate konnte weiter bis auf 4,6 % gesenkt werden. Bei 56,8 % der Patienten dieser Studie konnte eine symptomatische Remission beobachtet werden, 31,8 % erreichten zusätzlich ein normales psychosoziales Leistungsniveau.
Das erste Quartal 2020 mit dem, Pandemie bedingten, sogenannten „lock-down“ hat die Vorteile einer solchen Ambulanz gezeigt: Trotz der plötzlichen Unterbrechung fast aller psychosozialen Betreuungsmaßnahmen, der Versorgung in Arztpraxen und der Einschränkung von sozialen Kontakten, ist es, zumindest bisher, zu keinen ungeplanten stationären Aufnahmen dieser 60 Patienten gekommen. Ihre Versorgung konnte an der Depot-Ambulanz, die wir im Gegensatz zu den vielen anderen Ambulanz-Schließungen, unter den notwendigen Hygienemaßnahmen, weitergeführt haben, sichergestellt werden. Die Ambulanz war für viele Patienten in dieser Krise außerdem eine verlässliche Anlaufstelle, was für die Patienten das Gefühl der Sicherheit subjektiv erhöht hat.
Neue Entwicklungen in der Schizophreniebehandlung
Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat ein neues Medikament zur Behandlung von Schizophrenie zugelassen - es ist die erste neuartige antipsychotische Therapie seit Jahrzehnten. Seit den 1950er Jahren, als mit dem ersten Medikament Chlorpromazin gegen Halluzinationen und Wahnvorstellungen ein Durchbruch gelang, wurden zwar weitere Medikamente entwickelt, sie beruhen jedoch alle auf demselben Wirkmechanismus im Gehirn: Sie wirken direkt auf den Botenstoff Dopamin, indem sie den Dopaminrezeptor blockieren.
Das neue Medikament KarXT mit dem Markennamen Cobenfy führt nicht mehr zu den typischen Nebenwirkungen bisheriger Antipsychotika. Es beeinflusst zwar ebenfalls den Dopaminspiegel, allerdings indirekt. Es verändert den Spiegel von Actylcholin, einem weiteren Neurotransmitter. Dieser Wirkmechanismus führt dazu, dass es nicht nur Halluzinationen und Wahnvorstellungen reduziert, sondern auch Probleme beim Denken.
In einer im Fachjournal The Lancet veröffentlichten Studie zeigte KarXT eine gute Wirkung. Die Symptome einer akuten Psychose konnten fünf Wochen nach Beginn der Behandlung reduziert werden. Eine weitere im Fachjournal JAMA Psychiatry veröffentlichte Studie zeigte ebenfalls diese Effekte. Weitere Daten belegen eine Wirksamkeit von KarXT bis 52 Wochen nach Beginn der Behandlung. Zudem hatte das Medikament in den Studien eine bessere Verträglichkeit als die bisherigen Medikamente.
Die Kosten des Medikaments sind allerdings sehr hoch. In den USA werden Patienten pro Jahr voraussichtlich rund 20.000 Dollar bezahlen müssen. Ob KarXT auch in Europa auf den Markt kommt, ist noch offen - eine Entscheidung der EMA steht noch aus.
Einschränkungen der Depot-Injektionen: Eine Studie aus Innsbruck
Eine großangelegte Studie bei Schizophrenieerkrankten unter der Leitung des Rektors der Medinischen Universität Innsbruck, Wolfgang Fleischhacker, hat gezeigt, dass sich die Rate der die Behandlung abbrechenden Patienten bei Verabreichung von "Depotinjektionen" im Vergleich zur Einnahme von Antipsychotika nicht verringert.
Für das belastbare Datenmaterial der Studie inkludierte man im Zeitraum von 2015 bis 2020 über 500 Schizophreniepatienten. Diesen Patienten, die in 15 europäischen Ländern und Israel jeweils eineinhalb Jahre begleitetet worden waren, wurden je zur Hälfte im Zufallsverfahren orale Antipsychotika oder eine Depot-Medikation verabreicht.
Lediglich bei den Gründen für die Abbrüche, die die Patienten angeben mussten, sei es laut Fleischhacker zu einer beachtenswerten Abweichung gekommen. "Die Patienten, die statt Gründen wie mangelnde Wirksamkeit oder mangelnde Verträglichkeit den Bereich Sonstige Gründe auswählten, stachen aus dem Schnitt heraus", erläuterte der Rektor. Zu diesen "Sonstigen Gründen" zählte beispielsweise das Nichterscheinen zu Untersuchungsterminen, die Weigerung der Patienten, weiter an den Untersuchungen teilzunehmen oder auch die Einstellung von Patienten zur Therapie. Genauere Analysen zur Kategorie "Sonstige Gründe" liefen aktuell noch.
Moderne Therapie reduziert Kosten
Den Krankenkassen steht mit dieser neuen Depot-Form erstmals seit langem - genau gesagt seit rund 30 Jahren - eine Applikationsform zur Verfügung, die anerkannte positive Eigenschaften eines Depots mit den Vorteilen der atypischen Antipsychotika verbindet.
Auf Grund des deutlich verringerten Rückfallsrisikos durch diese neue Form der Medikamentenverabreichung hat nicht nur der Patient enorme Vorteile, sondern es ermöglicht auch den Krankenkassen eine gesamtwirtschaftliche Einsparung bei den Therapiekosten - denn nichts ist teurer in der Therapie der Schizophrenie als ein Krankenhausaufenthalt, der heute "nur noch" rund einen Monat dauert.
Tabelle: Vorteile der Depot-Ambulanz
Vorteil | Beschreibung |
---|---|
Verbesserte Adhärenz | Weniger Behandlungsabbrüche durch Kombination von Depot-Medikation und besserer Verträglichkeit moderner sgAP. |
Reduziertes Rückfallrisiko | Studien zeigen ein um 20-30% verringertes Rückfallrisiko im Vergleich zu oraler Therapie. |
"One Stop Shop" Prinzip | Patienten erhalten die gesamte Behandlung (Rezept, Medikament, Injektion) an einem Ort. |
Terminflexibilität | Durch die Facharztanwesenheit im Krankenhaus sind flexible Termine auch an Tagesrandzeiten und Wochenenden möglich. |
Schnelle Serumkonzentrationsbestimmung | Technische Ressourcen des Krankenhauses ermöglichen rasche ambulante Bestimmungen der Serumkonzentration. |
Regelmäßige medizinische Untersuchung | Ermöglicht die Behandlung von metabolischen Störungen, Hypertonie, etc. und reduziert die Gesamtmortalität. |
Psychosoziale Betreuung | Ermöglicht regelmäßige psychosoziale Betreuung mit Wohnungs- und Arbeitshilfen. |
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