Bachblüten bei Depressionen und Angst: Eine natürliche Therapie

Die Bachblüten-Therapie wurde von dem Engländer Dr. Edward Bach entwickelt und basiert auf der Idee, dass die gebundene Energie von Blüten eine regulierende Wirkung auf psychische Zustände des Menschen hat. Durch diese psychische Wirkung können häufig auch körperliche Symptome gebessert werden.

Bachs Auffassung vom Menschen liegt eine tiefe Religiosität zugrunde. Er stellte fest, dass viele Krankheiten eine seelische Ursache haben oder durch seelische Fehlhaltung verschlimmert werden.

Edward Bach hat 38 Blüten untersucht und beschrieben, welche speziell auf den Gemüts- oder Gefühlszustand wirken. In Kalifornien wurden später weitere Blüten hinzugenommen.

Die Bach-Blüten unterstützen die Selbstheilungskräfte und wirken ganzheitlich, ähnlich wie die Homöopathie, auf Seele, Geist und Körper.

Die Herstellung von Bachblüten-Essenzen

Die Blüten werden zur höchsten Blütezeit an bestimmten Plätzen gesammelt und in Quellwasser gelegt und der Sonne ausgesetzt. Dadurch überträgt sich laut Bach die Energie der Blüten auf das Wasser. Auch heute noch werden zur Gewinnung der Essenzen, bis auf eine Ausnahme (Rock Water) - die jeweiligen Blüten in Quellwasser gelegt (oder darin gekocht) und dem Sonnenlicht ausgesetzt. So wird das innewohnende Heilprinzip auf das Quellasser übertragen.

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Das Wasser wird später mit Alkohol haltbar gemacht und verdünnt eingesetzt. Die sogenannten "Stockbottles" (Vorratsflaschen) enthalten die Bach-Blüten-Essenzen in konzentrierter Form. Zur Anwendung werden sie auf Einnahmestärke verdünnt!

Anwendung und Dosierung

Bachblüten können auf verschiedene Arten eingesetzt werden. Das hängt davon ab, ob der Zustand akut oder chronisch ist und ob die Anwendung innerlich oder äußerlich erfolgen soll. Jedoch muss man nicht krank sein, um von der Wirkung der Bach-Blüten profitieren zu können. Viele von uns erleben schwierige Zeiten oder aber auch Zeiten der Mattheit und Lustlosigkeit, wodurch sich eine negative Grundstimmung entwickeln kann. Genau hier kann die richtige Bach Blütenmischung einen wertvollen Beitrag leisten, um das seelische Gleichgewicht wieder herzustellen.

Nach eingehender Beratung können sie für jeden Menschen, individuell nach seinen persönlichen Angaben, gemischt werden: Es können beliebig viele Blüten gemischt werden, sinnvoll sind aber max. 6 Blüten, wobei man sich auf die momentane problematische Situation konzentrieren soll.

Die Bach-Blüten Essenzen werden einzeln oder in Kombination verwendet. Alle Essenzen sind miteinander mischbar. Die Anzahl der Blüten sollte zwischen 1 und 7 liegen. Mehr als 7 Blüten sollten nicht gleichzeitig verwendet werden, damit es für den Körper nicht verwirrend wird.

Von den fertigen Mischungen sollten nach Dr. Bach über einen längeren Zeitraum täglich 4 mal 4 Tropfen eingenommen werden. Entweder gibt man sie direkt auf die Zunge oder auf einen nicht metallischen Löffel (Plastiklöffel). Am besten nimmt man die Tropfen morgens, mittags, nachmittags und abends, nicht direkt vor oder nach dem Essen. Die Tropfen vor dem Schlucken einige Zeit im Mund behalten, da die Aufnahme über die Mundschleimhaut erfolgt.

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Die Bachblüten sind völlig harmlos und sicher. Man kann keine Überdosis davon nehmen, auch können sie keine anderen Medikamente verstärken oder ihnen entgegenwirken. Wegen der sicheren und sanften Wirkungsweise können die Bachblütenmischungen von der ganzen Familie und auch für Tiere genutzt werden.

Hat man sich in der Auswahl getäuscht, gibt es keine Nebenwirkungen.

Dosierung für Tiere:

Entweder Tropfen dem Tier ins Maul geben, ins Trinkwasser bzw. Futter geben oder flüssig auf die Nase des Tieres träufeln bzw. Dosierung: 1-2 Tropfen pro Liter Gießwasser.

Die 38 Bachblüten und ihre Anwendungsbereiche

Im Folgenden werden die 38 Bachblüten und ihre spezifischen Anwendungsbereiche detailliert beschrieben:

  1. Agrimony: Gefühle zeigen und selbst wahrnehmen. Sich hinter einer mutigen Maske verstecken. Angst, Schmerz und Unzulänglichkeit hinter einem fröhlichen Gesicht verbergen. Die Unzulänglichkeiten oder das Verletztsein verstecken.
  2. Aspen: Unbestimmte Ängste. Angst ohne bekannten Auslöser oder ohne sichtbaren Grund. Überwältigt von den Emotionen oder Bildern, die aus dem Blauen heraus auf den Geist einströmen.
  3. Beech: Kritik und Toleranz. Arroganz. Engstirnig, hyperkritisch und intolerant anderen gegenüber sein. Spöttisch.
  4. Centaury: Eigener Wille, Selbstwert. Leicht gelenkt oder manipuliert von anderen. Gutmütig aber schwachen Willens und leicht auszunützen. Oft zum Sündenbock gemacht werden.
  5. Cerato: Vertrauen in die innere Stimme. Mangel an Zuversicht oder Unsicherheit gegenüber dem eigenen Urteil. Entscheidungsunwillig und nach Bestätigung oder Zustimmung bei anderen suchend.
  6. Cherry Plum: Angst, die Kontrolle zu verlieren. Den Kopf mit ununterdrückbaren Gedanken oder Emotionen gefüllt haben. Unkontrollierbare, irrationale Gedanken.
  7. Chestnut Bud: Lernblüte für Klein und Groß. Die selben Fehler immer wieder wiederholen. Unfähig, aus den Fehlern oder vorhergegangenen Erfahrungen zu lernen.
  8. Chicory: Besitzergreifende „Übermutter“. Besitzergreifende und verlangende Einstellung. Von anderen zu viel erwarten. Nehmen, ohne zu geben. Den Märtyrer spielen um Aufmerksamkeit zu erheischen. Ein Mangel an innerer Erfüllung.
  9. Clematis: Der phantasievolle Tagträumer. Verträumt oder unaufmerksam. In einem weggetretenen oder tagträumerischen Zustand sein.
  10. Crab Apple: Selbstekel. Das Gefühl von Unreinlichkeit haben. Überreaktionen auf kleinere Macken und Unperfektionen.
  11. Elm: Der großen Aufgabe gewachsen. Überwältigt von Verantwortung. Die zusätzliche Belastung verursacht einen Abfall der Leistungsfähigkeit.
  12. Gentian: Pessimismus, Optimismus. Unfähig, auch nur eine einfache Entscheidung zu treffen. Depression mit bekanntem Auslöser (z.B. Menopause, Midlife crisis). Leicht zu entmutigen.
  13. Gorse: Wieder Hoffnung schöpfen. Groll und Hoffnungslosigkeit. "Es ist nutzlos"- Einstellung. Pessimismus.
  14. Heather: Ich-Bezogenheit, Gesehen werden. Selbstzentriert aber nicht selbst bemitleidend. Der Drang, über alles zu reden und seine eigenen Sorgen auf andere zu laden. Überfordert mit den eigenen Problemen sein. Giert nach Zuhörern.
  15. Holly: Liebe leben. Besitzergreifend. Neid und Hass. Sich böswillig fühlen. Eifersucht und Abweisung.
  16. Honeysuckle: In der Vergangenheit leben. Überwältigende Nostalgie. Den guten alten Tagen nachweinen und nicht die Gegenwart leben wollen.
  17. Hornbeam: Mentale Erschöpfung oder Ermüdung. Unerfüllte Träume. Montag-Morgen Gefühl. Apathie. Unzulänglich geistig herausgefordert. Von der ewigen Routine ausgelaugt sein.
  18. Impatiens: Überspannung durch Ungeduld. Ungeduld. Frustration, dass nichts schnell genug geht. Reizbarkeit vor allem durch Langsamkeit.
  19. Larch: Selbstvertrauen. Mangel an Vertrauen. Erwartet sich, zu versagen. Minderwertigkeitskomplex. Übervorsichtig und so begrenzt durch sich selbst, dass man nichts versucht, aus Angst zu versagen. Sich sinnlos und unfähig fühlen.
  20. Mimulus: Benennbare Ängste. Angst. Angst ohne ersichtlichen Grund. "Beladen" mit vielen verschiedenen Ängsten. Zurückhaltend und sensibel, schüchtern oder ängstlich. Angst mit spezifischem Auslöser.
  21. Mustard: Melancholie, Depression. Schwermut und Depression. Eine schwarze Wolke aus Depression mit Lethargie und fehlendem Antrieb. Depression, die ohne ersichtlichen Grund aufkommt. Perioden von tiefem Trübsinn, die kommen und gehen.
  22. Oak: Pflichtgefühl. Erschöpfung aufgrund von Überarbeitung. Hart gegen das Missgeschick ankämpfen. Erschöpfung durch Zugeständnisse oder anhaltende Pflichten, die man Bekannten oder anderen schuldet.
  23. Olive: Vitalität, Rekonvaleszenz. Erschöpfung. Bar jeder Energie und nicht fähig, weiter zu machen. Extreme Übermüdung, krank vor Erschöpfung.
  24. Pine: Schuldgefühle loslassen. Schuldkomplex. Ständiges Entschuldigen und um Verzeihung bitten für sich selbst. Sich selbst herunterreden. Beschuldigt sich selbst der zu schlechten Leistungsfähigkeit und übernimmt die Schuld von anderen. Sündenbock.
  25. Red Chestnut: Selbstlosigkeit, Selbstaufopferung. Zwanghaftes Kümmern um andere, nicht fähig loszulassen. Sich selbst aufopfern für die Sachen Anderer.
  26. Rock Rose: Akute Angst und Panik. Panikattacken. Schrecken und Albträume. Plötzliche Alarmbereitschaft. Gelähmt vor Angst sein.
  27. Rock Water: Selbstverleugnung. Sich selbst strikte und unnachgiebige Regeln auferlegen und innere Bedürfnisse unterdrücken.
  28. Scleranthus: Stimmungsschwankungen. Schwankende Gedanken bei für und wider. Unentschlossen, Meinungen und Launen ändern sich von einem Moment zum anderen.
  29. Star of Bethlehem: Trauma, sowohl mental als auch physisch. Die Nachwirkungen eines physischen und emotionellen Schocks. Hoffnungslosigkeit. Akute Ängstlichkeit und Seelenqual von einem Schock und Verzweiflung.
  30. Sweet Chestnut: Verzweiflung. Hoffnungslosigkeit, Gefühl der Ausweglosigkeit.
  31. Vervain: Überenthusiastisch im eigenen Verhalten. Übereifrig andere zu begeistern. Fanatisch oder sehr nervös.
  32. Vine: Tyrannisch, dominierend. Übt vorsätzlich Druck aus, um seine Grenzen auszuforschen. Machtgierig und unflexibel. Überselbstsicher und ein Tyrann.
  33. Walnut: Kompletter Umbruch, Neubeginn. Das Leben verändert sich. Sich vorbereiten auf Veränderung und neue Herausforderungen. Mit schwierigen Übergängen umzugehen lernen.
  34. Water Violet: Stolz, reserviert und losgelöst. Überlegenheitskomplex, der durch Stolz zu Isolation führt. Im Geheimen verachtungsvoll gegenüber anderen. Anderen zwar überlegen vorkommen, aber dennoch emotionell allein stehend.
  35. White Chestnut: Überwältigt von hartnäckigen Gedanken, die einem immer wieder in den Kopf schießen. Gefangener der eigenen Gedanken.
  36. Wild Oat: Finden der Lebensaufgabe. Planlos aufgrund des Nicht-Bereitseins, einen eigenen Weg zu wählen. Zu viele Möglichkeiten zur Wahl haben, aber trotzdem das Gefühl von Unausgefülltheit haben.
  37. Wild Rose: Resignation ohne Antrieb. Apathie, fehlendes Interesse am Leben. Ehrgeizlos. Fehlendes Begehren. Faul. Das Gefühl von Resignation, bar jeder Hoffnung.
  38. Willow: Groll, Verbitterung. Nachtragend und verbittert. "Ich Armer". Harte Zeiten erlebt haben, glauben, des Lebens Opfer zu sein. Passiver Groll, negative Emotionen nach innen verdrängen. Verbitterung über den eigenen Zustand.

Bachblüten gegen Depressionen und Burnout

Das Leben fließt - Hochs und Tiefs wechseln sich ab. Daher sind wir ständig aufgefordert, uns mit Veränderungen und mit uns selbst auseinander zu setzen. Es kann mit Hilfe von Bachblüten eine Therapie unterstützt werden bzw. kann man sich bereits in den Anfängen leichter den eigentlichen Herausforderungen, die einem eine Depression stellt, stellen.

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Stressreduktion und Entspannung durch Bachblüten sind typische Anwendungsweisen. Die Betroffenen können sich endlich entspannen und ihren Kopf frei bekommen. Dabei unterstützen die Blütenessenzen und helfen bei rascher Heilung.

Wichtiger Hinweis

Grundsätzlich aber gilt: nicht jede psychsiche Auffälligkeit ist krankhaft oder behandlungsbedürftig. Sie kann auch ein wesentlicher Bestandteil der Persönlichkeit sein und die Originialität des betreffenden Menschen ausmachen. Erst wenn jemand darunter zu leiden hat - entweder in Form von inneren Konflikten, Frustrationen, Depressionen oder dadurch, dass er mit seiner Umwelt Schwierigkeiten bekommt - ist eine Behandlung erforderlich.

Die Bachblüten sind keine Wundermittel, auch können sie körperliche Gebrechen nicht heilen! Die eigentliche Wirkung der Bachblüten beruht hauptsächlich auf der Umkehr eines negativen, belastenden Persönlichkeitszustandes in den positiven. Kritische Selbstbeobachtung und Beachtung der Grenzen der Selbstbehandlung sind Voraussetzung für ein verantwortungsvolles Handeln ihrem Körper oder einem anderen Körper, vielleicht der ihres Kindes, gegenüber. Bei schwereren Erkrankungen, vor allem bei Schmerzen, ist eine Behandlung mit Bachblüten nicht möglich, hier muß der Arzt hinzugezogen werden.

Treten jedoch körperliche Beschwerden oder ernsthafte seelische Probleme auf, so gehört der Mensch in ärztliche Betreuung.

Die Bachblütentherapie behandelt also nicht direkt körperliche Krankheiten, sondern setzt Impulse auf der Gefühlsebene.

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