Die Berufs- bzw. Ausbildungswahl ist eine wichtige Entscheidung! Viele Menschen denken bei PsychologInnen sofort an die Therapie und sind sich oft nicht bewusst, dass das bei weitem nicht der einzige Beruf von PsychologInnen ist. Denn nach einem Psychologiestudium hast du eine sehr große Bandbreite an Berufsfeldern die dir potentiell offen stehen. Immerhin ist Psychologie in jedem Bereich relevant, der an irgendeinem Punkt mit Menschen zu tun hat und das sind ziiiemlich viele Bereiche.
Was machen Psychologen?
Als Psychologin bzw. Psychologe befasst man sich mit dem menschlichen Verhalten, Handeln und Erleben. Der Fokus liegt darauf, die Vorgänge in der menschlichen Psyche zu verstehen und zu erklären, sie vorauszusagen und, falls nötig, zu verändern. Sie beraten Menschen mit psychischen Leiden, arbeiten in der Forschung und Lehre (Wissenschaft), in Wirtschaft und Werbung, Sport und Medien. Als Psychologe/-in beschäftigt man sich mit der menschlichen Psyche, also mit der Gesamtheit des Erlebens, Verhaltens, Denkens und Empfindens. Diesen inneren Vorgängen geht man mithilfe wissenschaftlicher Methoden auf den Grund.
Laien nutzen die Berufsbezeichnungen „Psychologe/-in“, „Psychiater/in“ und Psychotherapeut/in“ tendenziell synonym. Doch jeder Job ist anders und der Weg dahin ebenso. Also was ist der Unterschied zwischen den Berufsgruppen Psychologe/-in, Psychiater/in und Psychotherapeut/in? Psychologinnen und Psychologen studieren Psychologie. Im Unterschied dazu studieren Psychiater/innen Medizin, sodass sie zu den Ärzten/-innen zählen. Als Psychiater/in darf man Medikamente verschreiben und muss eine psychotherapeutische Ausbildung absolviert haben. Psychotherapeuten/-innen machen ebenfalls eine Ausbildung, häufig zusätzlich zu anderen Berufsausbildungen.
Aufgaben und Tätigkeiten
Trotz dieser vielen unterschiedlichen Einsatzfelder gibt es jedoch einige grundlegende Aufgaben, die Psychologen/-innen während ihrer Tätigkeit wahrnehmen. Als Psychologe/-in analysiert man menschliche Verhaltens- und Denkweisen und versucht, die zugrunde liegenden Strukturen und Prozesse zu erkennen. Die aus der Analyse gewonnenen Erkenntnisse werden in einen größeren Zusammenhang eingeordnet. Was sagt es zum Beispiel aus, wenn sich bestimmte Verhaltensweisen in bestimmten Situationen zeigen? Schließlich versuchen Psychologen/-innen, unerwünschte Verhaltensweisen und Denkmuster zu verändern und erwünschte Verhaltensweisen herbeizuführen. So zeigen sie beispielsweise Menschen mit Angststörung auf, wie diese mit ihren Ängsten umgehen können.
Beispielsweise unterstützen Psychologen/-innen Menschen, die mit Angststörungen, Depressionen oder PTBS (posttraumatischen Belastungsstörungen) kämpfen. Jene untersuchen mithilfe spezieller wissenschaftlicher Methoden, welches Krankheitsbild vorliegt. Dann erklären Psychologen/-innen Patienten/innen ihre Ergebnisse. Die in der “Untersuchung” festgestellten Beschwerden sollen nun mit einer Behandlung bewältigt werden. Gemeinsam wird versucht, die Ursachen zu ermitteln und Geschehenes aufzuarbeiten. Auch geben Psychologen/-innen Methoden an die Hand, etwa mit möglichen Triggern umzugehen.
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In der Werbepsychologie besteht das Hauptziel der Arbeit darin, bei Konsumenten/-innen eine Reaktion oder Emotion durch das Marketing auszulösen. Ist man als Psychologe/-in in der Lehre und Forschung tätig, ist der Arbeitsplatz etwa an Bildungseinrichtungen. Dort unterrichtet man Studenten/-innen, hält Vorträge, besucht Veranstaltungen. In Unternehmen tätige Psychologen/-innen beraten beispielsweise bei der Umgestaltung des Arbeitsplatzes, damit Beschäftigte motivierter arbeiten.
Das Psychologie Studium in Österreich
Zu den Studiengängen Du bist am menschlichen Verhalten und Erleben interessiert und möchtest die Prozesse dahinter verstehen? Dann kommt eigentlich nur ein Psychologie Studium für dich in Frage. Wir informieren dich über Voraussetzungen, Studieninhalte und Karriereoptionen nach dem Studium. Die menschliche Psyche (griech. Hauch, Seele, Gemüt) beschäftigt Menschen schon seit Generationen - selbst Plato und Aristoteles waren vom menschlichen Verhalten und unserem emotionalen Innenleben fasziniert. Mit einem Psychologie Studium hast du zahlreiche berufliche Möglichkeiten: So steht es dir frei, nach dem Studium eine Psychotherapie Ausbildung zu absolvieren und eine Laufbahn als Psychotherapeut/in einzuschlagen oder doch lieber in die Wirtschaft zu gehen oder eine Karriere in der Forschung zu starten.
Das Psychologie-Studium gliedert sich in einen Bachelor- und Masterstudiengang. Zunächst macht man das Bachelorstudium (B.Sc.). Es umfasst 180 ECTS. An den staatlichen Universitäten findet das Studium in Präsenzveranstaltungen statt und ist in Vollzeit zu absolvieren. An verschiedenen privaten Hochschulen ist ebenfalls ein berufsbegleitendes Fernstudium in Psychologie möglich. Einige Schulen fokussieren sich dabei auf eine bestimmte psychologische Fachrichtung, zum Beispiel angewandte oder Wirtschafts-Psychologie. Zu beachten ist, dass nicht alle Fernstudiengänge die gesetzlich geforderten 300 ECTS umfassen.
Im Masterstudium schärfen Studierende ihr fachliches Profil im gewählten Schwerpunkt. Das Psychologie-Bachelorstudium umfasst sechs bis acht Semester, also drei bis vier Jahre. Das Masterstudium dauert vier bis sechs Semester. Das entspricht einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren. Den Studiengang Psychologie bieten die staatlichen Universitäten in Wien, Innsbruck, Graz, Salzburg und Klagenfurt an. Darüber hinaus lassen sich der Bachelor- und der Masterstudiengang an verschiedenen privaten Hochschulen in ganz Österreich absolvieren.
Das Bachelorstudium Psychologie schließt mit einer schriftlichen Bachelorarbeit ab. Der geforderte Umfang richtet sich entsprechend nach der Hochschule und ist daher den jeweiligen Studienordnungen zu entnehmen. Zum Abschluss des Masterstudiengangs müssen Studierende erstens ein Masterseminar belegen, zweitens eine schriftliche Masterarbeit vorlegen und drittens eine mündliche Prüfung bestehen. Der erfolgreiche Abschluss berechtigt in beiden Fällen zum Führen der Berufsbezeichnung “Psychologe” oder “Psychologin”.
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Das Hochschulstudium der Psychologie wird nicht vergütet. Stattdessen fallen Studiengebühren an. An staatlichen Hochschulen betragen diese rund 363 Euro pro Semester. Darauf kommen noch etwa 25 Euro für den Beitrag zur Österreichischen Hochschülerschaft. Das ist die gesetzliche Vertretung der Studierenden auf allen Ebenen.
Voraussetzungen für das Studium
Folgende Voraussetzungen musst du für das Psychologie Studium mitbringen: Du musst das Reifezeugnis (Matura, Abitur oder ausländisches Äquivalent) vorweisen. Alternativ kannst du die Hochschulreife auch mit der Studienberechtigungsprüfung oder Berufsreifeprüfung erlangen. Um Psychologie an einer staatlichen Universität zu studieren, musst du die zentrale Aufnahmeprüfung erfolgreich bestehen. Um an der Prüfung teilzunehmen, musst du dich frühzeitig bei der Universität deiner Wahl registrieren. Dein Ergebnis bzw. dein Platz auf der Rangliste entscheidet darüber, ob du einen Studienplatz ergatterst. Bereite dich also gut auf die Prüfung vor!
Viele Hochschulen veröffentlichen auf ihrer Webseite Testfragen, damit du dich entsprechend auf den Aufnahmetest vorbereiten kannst. Private Universitäten führen häufig jeweils ein eigenes Aufnahmeverfahren durch.
Karrieremöglichkeiten nach dem Studium
Ob im klinischen Bereich, in der Wirtschaft, Bildung oder Medien: Psychologen/-innen sind gefragt. Studienabsolventen/-innen stehen vielfältige, interessante Tätigkeitsfelder offen. Viele Menschen denken bei PsychologInnen sofort an die Therapie und sind sich oft nicht bewusst, dass das bei weitem nicht der einzige Beruf von PsychologInnen ist. Denn nach einem Psychologiestudium hast du eine sehr große Bandbreite an Berufsfeldern die dir potentiell offen stehen. Immerhin ist Psychologie in jedem Bereich relevant, der an irgendeinem Punkt mit Menschen zu tun hat und das sind ziiiemlich viele Bereiche.
Mit einem Bachelorabschluss findest du im Regelfall wenige Jobs, bei denen die Psychologie wirklich im Mittelpunkt steht. Die meisten Jobangebote richten sich an Absolventen eines Masterstudiums. Daher empfehlen wir auch, nach dem Bachelor noch einen Masterstudiengang zu absolvieren. Nichtsdestotrotz kannst du auch schon mit einem Bachelor ein paar Berufe ausüben. Dazu zählen vor allem Berufe, bei denen das Psychologiestudium eher als Zusatzqualifikation gesehen wird. Ein Beispiel wäre die psychosoziale Betreuung (z.B. betreutes Wohnen), was sich gut als Job neben dem Masterstudium eignet. Auch eine Arbeit als Coach lässt sich nach einem Bachelorstudium bereits verwirklichen. Solltest du bereits weitere relevante Erfahrungen gesammelt haben, steht dir, als Quereinsteiger, auch ein Teil der Wirtschaft offen. So kannst du z.B.
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Nachdem du dein Masterstudium abgeschlossen hast und dich nun offiziell als PsychologIn bezeichnen darfst, steht dir der Großteil der Berufswelt offen. Allen voran kannst du nun im klinischen Bereich arbeiten, wenn auch nicht als Therapeut. In Deutschland steht dir hiermit außerdem der rechtspsychologische Bereich offen.Je nachdem ob und welche Spezialisierung dein Masterstudiengang hatte, ist der Einstieg in den jeweiligen Bereich natürlich wesentlich leichter. Es sollte daher schon vorher überlegt werden, ob dein Traumberuf Voraussetzungen hat, die du erfüllen musst.
Angestellte Psychologen/-innen werden in privaten Kur- und Rehabilitationseinrichtungen in die Verwendungsgruppe 6 eingeordnet. Je nachdem, welcher Schwerpunkt im/nach dem Psychologie-Studium gewählt wurde und in welcher Branche man tätig ist, gestaltet sich die Arbeit von Psychologen/-innen recht unterschiedlich: Im klinischen Bereich begutachtet und behandelt man zum Beispiel psychische Auffälligkeiten und Leiden. Als psychologischer Coach berät man Klienten/-innen bei ihrer Lebensführung.
Mit einem Psychologie Bachelorabschluss und Masterabschluss können sie z.B. im Bildungswesen und in der pädagogischen Psychologie arbeiten oder im Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie sowie Wirtschaftspsychologie beschäftigt sein. Hier wirken sie z.B. in der Personalentwicklung, im Personalmanagement oder in der Unternehmensberatung mit. Auch das Gesundheitswesen hält zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für Psychologen und Psychologinnen bereit, z.B. in der Rehabilitationspsychologie. Außerdem finden Absolvent/-innen in der Wissenschaft, Forschung und Lehre (u.a. an Universitäten oder in der Erwachsenenbildung), bei Beratungsstellen aber auch in den Gebieten Forensik und Recht Beschäftigung.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Im Anschluss an das Bachelorstudium in Psychologie kann man einen Master im gleichen Fach machen. Dieser dauert dann zwei bis drei Jahre und man spezialisiert sich auf einen oder mehrere Fachbereiche. Nach dem Psychologie-Studium kann man zu einem bestimmten Schwerpunkt eine Weiterbildung besuchen, zum Beispiel in der Gesundheitskommunikation, in Mediation und Konfliktmanagement oder in der Bildungs- und Berufsberatung.
Möchte man als Gesundheitspsychologe/-in oder klinische/-r Psychologe/-in arbeiten, ist die postgraduelle Ausbildung verpflichtend. Die Ausbildung dauert mindestens zwei Jahre und umfasst 340 Stunden fachtheoretischen Unterricht sowie 2.098 Stunden berufspraktische Einheiten in der klinischen bzw. 1.553 Stunden Berufspraxis in der Gesundheitspsychologie. Hinzu kommen regelmäßige Supervisions- und Selbsterfahrungseinheiten. Die Ausbildung schließt mit einer kommissionellen, mündlichen Prüfung ab. Anschließend können die Absolventen/-innen den Eintrag in die Berufsliste Klinische bzw.
Postuniversitäre Ausbildungen Dein Bildungsweg muss nach dem Masterstudium nicht zwingend vorbei sein, du kannst dich danach immer weiterbilden. Je nachdem was du machen möchtest, sind weitere Ausbildungen nach dem Master sogar Pflicht. Wenn du Therapeut werden möchtest, musst du in Österreich eine zweiteilige Ausbildung nach dem Studium absolvieren. Diese besteht aus dem Propädeutikum und dem Fachspezifikum. Für das Propädeutikum kannst du dir allerdings schon Teile deines Psychologiestudium anrechnen lassen. Möchtest du in Österreich als psychologischer Gutachter arbeiten, benötigst du ebenfalls eine postuniversitäre Ausbildung. Des Weiteren wäre hier auch der PhD zu nennen.
Gehaltsaussichten für Psychologen in Österreich
Das Gehalt eines/r Psychologe/-in richtet sich stark nach der im/nach dem Studium gewählten Fachrichtung und der jeweiligen Branche. So ist man als Forensische/r Psychologe/-in zum Beispiel für die Polizei tätig. Zu den Aufgaben dabei gehört etwa das Erstellen von Täterinnenprofilen bzw. Täterprofilen. Als Schulpsychologe/-in verdient man zum Berufseinstieg zwischen 3.020 Euro bis 3.510 Euro brutto im Monat. Weitere Einflussfaktoren für das Gehalt von Psychologen/-innen sind die Arbeitsform, also ob man freiberuflich oder angestellt tätig ist, die Berufserfahrung und die Region. Hat man eine eigene Praxis, liegt die Vergütung monatlich bei circa. 4.100 Euro brutto im Durchschnitt. In der Klinischen Psychologie beträgt das Bruttomonatsgehalt durchschnittlich 4.450 Euro.
Das Durchschnittseinkommen für Psychologen/-innen beträgt in Österreich etwa 3.820 Euro brutto im Monat. Die Gehaltsspanne erstreckt sich von 3.300 Euro bis 5.880 Euro brutto im Monat. Die höchsten Einkommen lassen sich in der Regel mit Psychologie-Jobs in der freien Wirtschaft erzielen.
Die Gehaltsangaben entsprechen den Bruttogehältern bzw Bruttolöhnen beim Berufseinstieg. Achtung: meist beziehen sich die Angaben jedoch auf ein Berufsbündel und nicht nur auf den einen gesuchten Beruf. Datengrundlage sind die entsprechenden Mindestgehälter in den Kollektivverträgen (Stand: 2023). Mindestgehalt für BerufseinsteigerInnen lt. typisch anwendbaren Kollektivverträgen.
Gehaltsübersicht
Wer/Wann/Wo | Bruttomonatsgehalt |
---|---|
Schulpsychologe/-in | 3.500 € |
Klinische/r Psychologe/-in | 4.450 € |
Forensische/r Psychologe/-in | 4.200 € |
In Kur- und Rehaeinrichtungen | 3.850 € |
Einstiegsgehalt | 3.300 € |
Über 20 Jahre Berufserfahrung | 5.833 € |
Psychologe/-in mit eigener Praxis | 4.100 € |
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