Wechseljahre und Depressionen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Wechseljahre beschreiben die Zeit dieser Veränderung. In den Wechseljahren können Beschwerden auftreten, die die Lebensqualität betroffener Frauen erheblich schmälern. Auch die psychische Befindlichkeit ändert sich im Laufe dieser Phase. Viele Frauen neigen zu depressiven Verstimmungen oder fühlen sich "überflüssig".

Ursachen für Depressionen in den Wechseljahren

Bereits ab dem 40. Lebensjahr beginnen die Eierstöcke die Hormonproduktion zu verlangsamen. Ab dem 40. Lebensjahr (bei etwa 1 % der Frauen auch davor) beginnen die Eierstöcke die Hormonproduktion zu verlangsamen. Dadurch sinken zuerst der Progesteronspiegel und dann der Östrogenspiegel kontinuierlich ab, das führt letztlich zur Unfruchtbarkeit der Frau. Ab dem 40. Lebensjahr verlangsamt sich die Hormonproduktion der Eierstöcke, was langfristig zur Unfruchtbarkeit führt.

Die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren können zu geringem Selbstwertgefühl und schlechter Stimmungslage führen. Stimmungsschwankungen sind ein häufiges Symptom der Wechseljahre. Dies kann sich verständlicherweise auf Ihr Selbstwertgefühl auswirken und auch Ihre Beziehungen belasten. Seien Sie offen und ehrlich zu sich selbst und sprechen Sie mit den Menschen, die Sie lieben, darüber.

Es ist "Schuld" an den Wechseljahresbeschwerden also die Hormonumstellung im weiblichen Körper, die von der Gehirnanhangsdrüse (Hypophyse) gesteuert werden. Dieses evolutionäre Programm ist in unseren Gene seit Jahrtausenden eingeschrieben und veranlasst, dass in den Eierstöcken (im geringen Mengen auch in der Nebennierenrinde) die Hormone Östrogen und Progesteron ab dem 40.

Die nachlassende Produktion der weiblichen Sexualhormone Progesteron und Östrogen spielt sicherlich eine Rolle. Östrogene haben eine stimmungsaufhellende Wirkung, die mit den sinkenden Hormonspiegeln verloren geht. Das kann sich in Stimmungsschwankungen, Unruhe, Nervosität und Gereiztheit äußern. Auch Antriebslosigkeit ist ein mögliches Anzeichen der Wechseljahre. In schweren Fällen kommt es auch zu Depressionen.

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Wie Hormone die Psyche beeinflussen

Eine sehr wahrscheinliche Erklärung für das häufige Auftreten von psychischen Wechseljahrbeschwerden sind die natürlichen Schwankungen des weiblichen Hormonspiegels in dieser Zeit durch die abnehmende Aktivität der Eierstöcke. Diese Hormon-Schwankungen wirken sich auch auf Vorgänge im zentralen Nervensystem im Gehirn aus. Sinkt der Östrogenspiegel, nimmt auch der Serotoninspiegel ab, was erklärt, warum du dich empfindlicher als sonst, niedergeschlagen oder sogar deprimiert fühlen kannst.

Man weiß zudem, dass die hohen Östrogenspiegel vor dem Klimakterium einen gewissen Schutz vor neurologischen Erkrankungen im Gehirn wie Alzheimer, Parkinson und sogar Multiple Sklerose bieten, der nach dem Wechsel nicht mehr nachweisbar ist. Das Östrogen selbst verbessert die Hirndurchblutung, unterstützt die Versorgung der „grauen Zellen“ mit Glukose und reduziert Entzündungen in diesem Bereich.

Das andere weibliche Sexualhormon, das Progesteron oder auch Gelbkörperhormon, hat eine beruhigende Wirkung. Ein sinkender Progesteronspiegel kann daher zu Schlafstörungen, schlechter Laune, Reizbarkeit und auch Angstzuständen führen.

Auch ein weiteres Hormon, dessen Spiegel mit dem Älterwerden sinkt, nämlich DHEA (Dehydroepiandrosteron), wirkt bei der Entwicklung von Depressionen mit. Studien haben gezeigt, dass der DHEA-Spiegel bei depressiven Frauen in den Wechseljahren nachweislich niedriger ist als bei Frauen, die nicht unter Depressionen leiden.

Symptome von Depressionen in den Wechseljahren

Typische Beschwerden sind unter anderem Nervosität, Schlafstörungen, Erschöpfung, depressive Verstimmungen und Hitzewallungen. Viele der körperlichen Symptome der Wechseljahre, wie Gewichtszunahme, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen, sind bekannt. Jedes dieser Symptome kann dazu führen, dass man sich schlecht fühlt, und so ist es nicht überraschend, dass sie sich auf die Stimmung auswirken. Darüber hinaus besteht immer die Möglichkeit, dass in dieser Zeit eine Blasenschwäche auftritt, die ihre eigenen Probleme mit sich bringt und Ihr Selbstwertgefühl beeinträchtigt.

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Wenn Sie in der Vergangenheit an Depressionen gelitten haben, werden Sie vielleicht feststellen, dass einige vertraute Gefühle wieder auftauchen. Bestimmte Symptome der Wechseljahre können Angstgefühle auslösen oder mit ihnen verbunden sein.

Erst machen sie sich als Antriebslosigkeit bemerkbar, später können sie in ein Gefühl der Leere und des Überflüssigseins münden. Aufgrund der sinkenden Östrogenproduktion werden die Schleimhäute der Haut schlechter durchblutet. Das betrifft auch die Scheide, die trocken wird und mitunter mit brennendem Juckreiz auf die Hormonumstellung reagiert.

Die häufigsten psychischen Probleme,unter denen Frauen in den Wechseljahren leiden, sind:

  • Reizbarkeit
  • Traurigkeit, Niedergeschlagenheit bis hin zur Depression
  • mangelnde Motivation, Müdigkeit
  • Angst, Anspannung, innere Unruhe
  • aggressives Verhalten
  • Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit
  • weniger oder gar keine Lust auf Sex
  • Stimmungsschwankungen

Erschwerend hinzu kommen die häufigen „typischen“ Wechseljahrbeschwerden wie Schlafprobleme, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsstörungen, Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Gewichtszunahme und Gelenkschmerzen, die allein die Lebensqualität schon beträchtlich einschränken können.

Behandlung von Depressionen in den Wechseljahren

Ein gesunder Lebensstil kann zur Linderung der Symptome beitragen. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Betätigung wirken sich oft positiv aus. Frauen müssen sich nicht mit Beschwerden abfinden.

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Um eine Gewichtszunahme zu vermeiden, sollten Sie Kohlenhydrate mit Bedacht auswählen. Pflanzliche Ernährung, die reich an Phytoöstrogenen ist, kann zwar den Hormonverlust nicht wettmachen, doch in gewissem Ausmaß die Auswirkungen davon günstig beeinflussen. Sie sind reichlich z.B. Phytoöstrogene, wie sie z.B. in Sojabohnen und Tofu enthalten sind, können die Beschwerden mildern.

Vor allem Ausdauersportarten wie Laufen, Rudern und Radfahren sind in den Wechseljahren und danach besonders geeignet, den Sauerstoffaustausch in den Zellen anzukurbeln. Schwimmen schont die Gelenke und Tanzen reduziert auf vielfache Weise altersbedingte Probleme.

Eine mögliche Behandlungsoption bei Wechseljahresbeschwerden bietet die Hormonersatztherapie (HET, HRT "hormone replacement therapy"), da sie eine kausale Therapie darstellt. Sie kann die Beschwerden und Symptome verringern, nicht aber die Wechseljahre hinauszögern. Ob eine derartige Therapie durchgeführt werden soll, ist eine individuelle Entscheidung, denn die Behandlung hat sowohl Vor- wie auch Nachteile.

Die Hormonersatztherapie(HET) werden Beschwerden und Erkrankungen, die durch einen Hormonmangel ausgelöst wurden, mithilfe von Hormonpräparaten behandelt. Das Ziel der Hormontherapie ist nicht, die ursprüngliche Hormonkonzentration wiederherzustellen, sondern die typischen Beschwerden der Wechseljahre zu beseitigen oder zu lindern.

Grundsätzlich unterscheidet man bei der HRT zwischen einer Mono- und einer Kombinationstherapie. Wie der Name vermuten lässt, wird bei der Monotherapie nur eine Wirkstoffgruppe, nämlich das Östrogen verwendet. In der Kombinationstherapie kommen Östrogen-Gestagen-Präparate zum Einsatz. Hier wird oft die Kombination aus Östrogen und Progesteron verwendet.

Bei leichten depressiven Verstimmungen kann eine Hormon-Ersatztherapie in Kombination mit Lifestyle-Veränderungen wie Sport, ausgewogene Ernährung und Entspannungsübungen durchaus helfen, wieder mehr positive Aspekte ins Leben zu bringen.

Wichtig ist generell, bei anhaltenden psychischen Veränderungen bzw. auch anhaltenden Schlafproblemen rasch professionelle ärztliche Hilfe zu suchen.

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