Was tun bei Depressionen im Alter? Behandlung und Therapie

Traurige Verstimmungen und trübe Gedanken kennen wir alle. Depressionen hingegen sind ernsthafte psychische Erkrankungen, die verschiedene Aspekte des menschlichen Lebens betreffen. Sie gehen über vorübergehende traurige Verstimmungen hinaus und wirken sich stark auf die Gefühle, Gedanken und Verhalten der Betroffenen aus. Typischerweise treten positive Gefühle wie Freude, Energie und Interesse in den Hintergrund oder fehlen ganz, während negative Gefühle wie Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Angst, Verbitterung und Hoffnungslosigkeit dominieren. Menschen mit Depressionen können ein Gefühl der Leere, der Isolation und des inneren Leids erfahren. Sie klagen oft über Gedächtnisprobleme und das Gefühl, nicht mehr so leistungsfähig zu sein wie früher. Die Zukunft wird pessimistisch gesehen, und das Leben erscheint freudlos und bedeutungslos. Neben den seelischen Veränderungen manifestieren sich Depressionen oft auch in einer Vielzahl von körperlichen Beschwerden.

Verbreitung und Besonderheiten von Depressionen im Alter

Zehn bis 15 Prozent der älteren Menschen leiden unter Depressionen und circa zehn Prozent entwickeln eine Angststörung. Die Wahrscheinlichkeit an einer Depression zu erkranken, ist bei Menschen in Pflegeeinrichtungen noch höher und wird auf 35 Prozent geschätzt. Zuerst ist anzumerken, dass die Mehrzahl der Menschen über 65 Jahre zufrieden, glücklich, gesund, aktiv und vielseitig interessiert sind. Obwohl immer wieder vermutet wird, dass es einen Zusammenhang zwischen höherem Alter und Depressionen gibt, zeigen die meisten Untersuchungen, dass dem nicht so ist. Ältere Menschen leiden nicht häufiger an dieser Erkrankung als Junge.

Dennoch können Schwermut und Depressionen bei älteren Menschen auftreten und zählen zu den häufigsten seelischen Beeinträchtigungen in dieser Altersgruppe. Bei älteren Menschen spielen zusätzliche Faktoren, wie körperliche Krankheiten oder persönliche Verluste eine große Rolle bei der Entstehung von psychischen Erkrankungen. Leider denken viele Menschen über 65 Jahren noch immer, dass Depressionen und psychische Erkrankungen eher eine Sache der Persönlichkeit, oder des Charakters sind. Aber Depressionen und Angststörungen bei älteren Menschen sind verbreitete Krankheitsbilder, die behandelt werden können und nicht etwas, das in einem bestimmten Alter einfach „dazu gehört“.

Nein, im Alter zeigen sich Depressionen nicht grundsätzlich anders. Da die Betroffenen allerdings oft auch körperlich Erkrankungen aufweisen oder schwere Verluste erlebt haben, werden depressive Symptome oft fälschlicherweise als „natürlich“ und „normal“ abgetan. Bei älteren Menschen zeigen sich Depressionen häufig auf der körperlichen Ebene, zum Beispiel in Form von Schlafproblemen, Magen-Darm-Beschwerden, Appetitlosigkeit oder Schmerzen.

Ursachen und Risikofaktoren

Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, dass jemand an Depressionen leidet, darunter Stress, Überforderung, genetische Veranlagung, belastende Lebensereignisse oder soziale Isolation. Häufig treten Depressionen auch gemeinsam mit körperlichen Erkrankungen auf, wie zum Beispiel Schlaganfall, Herzinfarkt, Krebs, Allergien, Demenz und Diabetes. Es besteht eine Wechselwirkung zwischen Depressionen und dem Immunsystem, die zu einem geschwächten Immunsystem führen kann. Umgekehrt können Herz-Kreislauferkrankungen Depressionen auslösen.

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Das Suizidrisiko

Bei älteren Menschen, die unter Depressionen leiden, ist das Risiko für suizidale Gedanken und Handlungen signifikant höher als bei jüngeren Menschen. Leider ist dieses Thema oft ein Tabu, und es wird kaum darüber gesprochen. Es ist wichtig zu betonen, dass Hilfe verfügbar ist und in Anspruch genommen werden sollte. Durch Unterstützung und professionelle Hilfe können Krisen bewältigt und Suizidgedanken überwunden werden.

Der Weg zur Besserung: Diagnose und Behandlung

Absolut! Der zügige Gang zum Arzt ist entscheidend, da eine klare Diagnose der erste Schritt zur Lösung ist. Wie bei jeder psychischen Krankheit werden Sie zuerst einmal von Ihre Ärzt:innen oder Psychiater:innen untersucht. Bei einer Depression gibt es körperliche und psychische Anzeichen. Nach der Untersuchung schlägt Ihnen die:der Psychiater:in eine Therapie vor. Gemeinsam könnt Sie die für Sie passende Kombination aussuchen. Sie entscheiden, welche Therapie Sie machen möchten.

Wie bei jeder Therapie sollen Beschwerden weniger werden oder ganz verschwinden. Mit der Zeit soll es möglich sein, dass Sie den Alltag mit alter Kraft meistern. Auch die dunklen Gedanken sollen sich auflösen. Das geht nicht von heute auf morgen. Es dauert, bis Sie wieder fit sind. Im Laufe der Behandlung wird es Höhen und Tiefen geben. Es braucht vielleicht Zeit, die für Sie richtige Behandlung zu finden. Dabei sind Geduld und Ausdauer gefragt. Aber es lohnt sich.

Die fünf wichtigsten Punkte auf dem Weg zur Besserung sind:

  • Medikamente
  • Psychotherapie
  • Die eigenen Gedanken
  • Das eigene Handeln
  • Ein unterstützendes Umfeld

Die Ziele können sich auch im Verlauf der Behandlung ändern. Milderung bzw. Zur Behandlung einer Depression stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Zu wesentlichen Therapiemaßnahmen zählen vor allem Medikamente, meist sogenannte Antidepressiva, und Psychotherapie. In jedem Fall erfolgt eine Aufklärung über die Erkrankung. Die Fachwelt nennt das Psychoedukation. Bei der Behandlung einer Depression können auch Ergotherapie oder Musiktherapie zum Einsatz kommen.

Psychotherapie

Psychotherapeut:innen helfen Menschen, die sich in einer Krise befinden oder Sorgen haben. Bei einer Psychotherapie kann man ganz offen über alle Probleme reden. Manchmal hören die Psychotherapeut:innen einfach nur zu. Gemeinsam versucht man Lösungen zu erarbeiten. Dabei muss man mitarbeiten. Das hilft den Betroffenen, dass sie wieder gesund werden. Es gibt Einzeltherapien und Gruppentherapien. Und es gibt verschiedene Arten von Psychotherapien.

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Bei einer leichten Depression eignen sich besonders zwei Arten von Psychotherapie als Behandlung:

Kognitive Verhaltenstherapie

Hier arbeitet man als Patient:in mit seinen Ärzt:innen daran, seine Probleme selbst unter Kontrolle zu bringen. Patient:innen lernen, sich selbst zu beobachten, Probleme zu identifizieren und individuelle Blockaden zu erkennen. Dann werden Alternativen entwickelt und ausprobiert sowie die Denkmuster und Verhaltensweisen neu bewertet: Zum Beispiel indem Patient:innen sich bewusst distanzieren, etwas positiv umdeuten oder ein Problem als Herausforderung sehen.

Interpersonelle Psychotherapie (IPT)

Dies ist ein evidenzbasierter, Leitlinien-empfohlener Ansatz zur Behandlung von Depressionen. Die Interpersonelle Psychotherapie nach Klerman und Weissman gehört zu den am umfassendsten untersuchten und wirksamsten psychologischen Depressionstherapien.

Die IPT setzt direkt an den belastenden interpersonellen Lebensbezügen der Betroffenen an, also an den individuellen, persönlichen Problemfeldern. Der Fokus liegt auf dem zwischenmenschlichen Kontext, in dem sich die depressive Episode entwickelt hat. Das kann zum Beispiel Trauer, Isolation oder Arbeitsstress sein.

Der Behandlungsablauf ist in vier Abschnitte gegliedert: In der ersten Phase geht es um die akute Entlastung und Hoffnungsvermittlung. In der zweiten Phase wird das vordergründige Problemfeld bearbeitet und emotional bewältigt. In der dritten Phase wird das Erlernte zusammengefasst und das Ende der Akuttherapie besprochen. In der vierten Phase dreht es sich schließlich um die Erhaltung des Zustands und die Vermeidung eines Rückfalls (einer so genannten Remission).

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Medikamente

Gegen Depressionen gibt es verschiedene Medikamente. Mediziner:innen sagen zu Medikamenten gegen Depressionen auch Antidepressiva. Bei mittelschweren Depressionen können Medikamente wirksam sein. Medikamente bringen die Chemie im Gehirn wieder in Ordnung. Dadurch fühlen Sie sich besser, die Beschwerden gehen zurück. Hier finden Sie Antworten auf häufige Fragen zu Medikamenten.

Sogenannte Antidepressiva sind Medikamente gegen Depressionen, denen ein ähnliches Prinzip zugrunde liegt. Diese sollen mit unterschiedlichen Wirkmechanismen die Konzentration von sogenannten Neurotransmittern im Gehirn, vor allem von Serotonin bzw. Noradrenalin oder Dopamin, erhöhen. Alpha2-Rezeptor-Antagonisten: Diese erhöhen ebenfalls die Konzentration von Serotonin und Noradrenalin. Monoaminooxidase-Inhibitoren (MAO-Hemmer): Diese blockieren die Wirkung des Enzyms Monoaminooxidase. Nicht selektive Monoamin-Rückaufnahme-Inhibitoren (NSMRI) erhöhen die Konzentration von Serotonin und Noradrenalin.

Es dauert ungefähr 14 Tage, bis Antidepressiva wirken. Nach ungefähr drei bis vier Wochen rechnet man mit der vollen Wirkung. Dann bespricht die Ärztin oder der Arzt mit der betroffenen Person, ob die Symptome weniger geworden sind. Studien zeigen, dass Antidepressiva Beschwerden einer Depression lindern und Rückfälle verhindern können. Jedoch wirken sie nicht bei allen Betroffenen gleich gut. Ein Teil hat weiterhin Beschwerden. Tritt eine Wirkung nach ca. Bei der Behandlung einer Depression können auch andere Medikamente als Antidepressiva zum Einsatz kommen. Auch Benzodiazepine oder Antipsychotika können zur Anwendung kommen. Zum Beispiel zur Beruhigung oder bei einer Psychose im Rahmen einer Depression.

Weitere mögliche Behandlungen

Die Elektrokrampf-Therapie ist eine Behandlung gegen eine schwere Depression, bei der andere Behandlungen nicht gewirkt haben. Während einer kurzen Narkose bekommt das Gehirn der Patientin elektrische Reize. Meist zeigt sich im klinischen Alltag nach sechs bis acht Sitzungen ein klinischer Erfolg.

Bei der repetitiven Transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) wird eine Spule an die Kopfhaut angelegt. Diese erzeugt elektromagnetische Impulse, die wiederholt verabreicht werden. Dafür ist keine Betäubung bzw. Narkose notwendig. Ein Behandlungszyklus umfasst fünf Sitzungen pro Woche, die 20 bis 30 Minuten dauern. Die Behandlung erfolgt über drei bis sechs Wochen. In seltenen Fällen kann es zu einem Krampfanfall kommen.

Gesunde Lebensführung

Durch Bewegung und gesunde Ernährung können Sie ganz viel für Ihren Körper tun. Wenn Sie gerade genug Kraft haben, treffen Sie auch Freund:innen und Kolleg:innen. Ein starkes soziales Netzwerk und gute Beziehungen zu Menschen, die wir mögen, sind in jedem Alter wichtig, da dies unsere psychische Gesundheit fördert. Man kann selbst ganz viel für die psychische Gesundheit tun. Auch wenn Sie sich vielleicht gerade schwach und ausgeliefert fühlen: Sie müssen nicht tatenlos abwarten. Sie können selbst ganz viel dazu beitragen, dass es Ihnen wieder besser geht. Bildlich gesprochen nehmen Sie das Steuer wieder in die Hand. Das Tempo bestimmen Sie.

Neben Bewegungstherapie hat sich vor allem Sport in der Gruppe als sporttherapeutische Maßnahme bewährt. Bei der Musiktherapie kommen musikalische Mittel zum Einsatz. Bei Depressionen, die einen Zusammenhang mit den Jahreszeiten zeigen, empfehlen Fachleute mitunter Lichttherapie. Diese hat das Ziel, den Spiegel der Hormone Serotonin und Melatonin zu regulieren. Am häufigsten kommt bei der Lichttherapie ein Licht von hoher Lichtstärke zum Einsatz. Fachleute raten zu einer Lichtstärke von ca. 10.000 Lux.

Wichtige Hinweise und Tipps

Auch wenn Ihnen das schwerfällt: Gehen Sie bitte zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Sie denken vielleicht, dass sowieso alles aussichtslos ist. Aber Gedanken wie diese gehören zu den Anzeichen einer Depression. Und nicht jeder Gedanke ist wahr. Holen Sie sich bitte Hilfe. Sie müssen eine Depression nicht alleine durchstehen. Sprechen Sie mit Ihren Ärzt:innen. Vor allem Psychiater:innen und Psychotherapeut:innen sind auf dem Weg aus der Depression für Sie da. Fragen Sie nach den verschiedenen Behandlungen, die bei Ihnen in Frage kommen.

Sie können eine Vertrauensperson zur Therapie mitbringen, wenn Ihnen das guttut und hilft. Wichtig ist, dass Sie der Person vertrauen und sie Ihnen nahesteht. Dadurch gibt es zusätzlich die Sicht einer anderen Person auf die Therapie. Bitte sagen Sie Ihren Ärzt:innen oder Psychotherapeut:innen schon vorher Bescheid, wenn Sie jemanden mitbringen. Sie:er kann sich dann besser darauf vorbereiten.

Ärzt:innen und Therapeut:innen unterliegen der Schweigepflicht. Sie dürfen also nichts weitererzählen, auch nicht Ihrem Arbeitgeber, Angehörigen oder sonst jemandem. Sie können also ganz offen über sich und Ihre Gefühle reden.

Umgang mit Rückschlägen

Auf dem Weg der Besserung kann es Ihnen auch einmal wieder schlechter gehen. Das ist ein Teil der Krankheit. Aber wie mit einem Rückschlag umgehen? Machen Sie einfach mit dem Therapieplan weiter wie vorher. Auch ein Rückschlag geht vorbei. Und Sie sind nicht alleine damit: Ihre Ärzt:innen und Therapeut:innen können Sie in schweren Zeiten unterstützen.

Mögliche Fragen an Ihre Ärzt:innen

Bitte denken Sie daran: Ihre Ärzt:innen sind für Sie da. Sie beantworten gerne Ihre Fragen. Sie besprechen mit Ihnen, wie es weitergeht.

Hier finden Sie wichtige Fragen an Ihre Ärzt:innen:

  • Welche Art von Depression habe ich?
  • Welche Behandlungen gibt es?
  • Welche Arten von Psychotherapie gibt es?
  • Wie erkenne ich, ob mein:e Psychotherapeut:in die:der richtige für mich ist?
  • Gibt es auch wirksame Behandlungen ohne Medikamente?
  • Muss ich Medikamente nehmen?
  • Welche möglichen Nebenwirkungen können sich bei den Medikamenten zeigen?
  • Was muss ich beachten, wenn ich noch andere Medikamente einnehme?
  • Welche verschiedenen Arten von Medikamenten gibt es?
  • Wie unterscheiden sich die verschiedenen Medikamente in der Wirkung?
  • Soll ein anderer Gesundheitsberuf bei meiner Behandlung miteinbezogen werden?
  • Welche anderen Krankheiten können neben einer Depression auftreten?
  • Was soll ich in der Ausbildung, in der Arbeit und zu Hause beachten?
  • Wie soll ich anderen Menschen meine Krankheit erklären?
  • Was kann ich tun, wenn ich eine Krise oder einen Notfall habe?
  • An wen kann ich mich wenden, wenn ich Gedanken an Suizid habe?

Die richtigen Expert:innen finden

Wer krank ist, braucht Hilfe. Ganz gleich, ob es eine Lungenentzündung ist oder eine Depression. Für die psychische Gesundheit gibt es verschiedene Expert:innen. Wie bei jeder Krankheit sollte eine Ärztin oder ein Arzt die Behandlung anleiten. Deshalb hilft ein unterstützendes Team meist besser, als nur ein:e Expert:in.

Psychiater:innen

Psychiater:in sind spezielle Ärzt:innen für psychische Krankheiten. Sie behandeln auch die körperlichen und psychischen Seiten einer Depression. Durch die Ausbildung zu Fachärzt:innen wissen Psychiater:in auf diesen Gebieten, was zu tun ist. Sie haben auch eine Ausbildung zur Psychotherapie. Psychiater:innen untersuchen Patient:innen und achten auf verschiedene Anzeichen einer Krankheit. Mediziner:innen sagen zu den Anzeichen „Symptome“. Erst dann wird die Krankheit bestimmt, also die Diagnose gestellt. Als Ärztin bzw. Arzt darf Ihnen die/der Psychiater:in Medikamente verschreiben.

Hausärzt:innen

Hausärzt:innen sind meist die erste Anlaufstelle, wenn man sich krank fühlt. Sie kennen ihre Patient:innen meist über viele Jahre, manchmal sogar seit der Kindheit. Daher bemerken sie Veränderungen recht früh. Wenn Hausärzt:innen einen Verdacht auf eine Depression haben, überweisen sie ihre Patient:innen an Psychiater:innen. Hausäzt:innen dürfen Ihnen ebenfalls Medikamente verschreiben.

Psychotherapeut:innen

Psychotherapeut:innen helfen Menschen, die sich in einer Krise befinden oder Sorgen haben. Bei einer Psychotherapie kann man ganz offen über alle Probleme reden. Manchmal hören Psychotherapeut:innen einfach nur zu. Gemeinsam versucht man Lösungen zu erarbeiten. Dabei muss man mitarbeiten. Das hilft Betroffenen, wieder gesund zu werden. Es gibt Einzeltherapien und Gruppentherapien. Man kann aus verschiedenen Arten von Psychotherapien wählen. Psychiater:innen wissen, welche Psychotherapie bei einer Depression geeignet ist. Psychotherapeut:innen dürfen keine Medikamente verschreiben.

Psycholog:innen

Psycholog:innen haben an der Universität Psychologie studiert. Sie müssen die Ausbildung zur:zum Klinischen Psycholog:in machen, damit sie kranke Menschen untersuchen und behandeln dürfen. Psycholog:innen dürfen keine Medikamente verschreiben.

Selbsthilfegruppen

Bei einer Selbsthilfegruppe treffen sich Menschen mit den gleichen Problemen. Diese Gruppen treffen sich meist einmal pro Woche. In der Gruppe reden alle offen und vertraulich, wie es ihnen geht. Dadurch lernt man, wie andere mit der Krankheit umgehen. Man fühlt sich weniger alleine mit seinen Problemen. Eine Selbsthilfegruppe ersetzt keine Therapie oder Behandlung durch Ärzt:innen. Bitte besprechen Sie alle Entscheidungen zu Ihrer Behandlung immer mit Ihrer:Ihrem Psychiater:in.

Unterstützung für Angehörige

Auch für Angehörige gibt es Unterstützung! Das Leben mit einem Menschen mit Depression kann belastend sein. Es ist wichtig, auf die eigene Gesundheit zu achten und sich Hilfe zu holen. Die wichtigste Anlaufstelle ist HPE - Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter. HPE bietet Informationsmaterialien, Beratung, Selbsthilfegruppen, Seminare und vieles mehr in ganz Österreich. Es kann sowohl der:dem Betroffenen als auch Ihnen selbst als Angehörige:r, Partner:in oder Freund:in sehr helfen, wenn auch Sie sich Unterstützung holen: www.hpe.at

Antworten auf häufige Fragen zu Medikamenten

Medikamente gegen Depressionen heißen Antidepressiva. Diese Medikamente beginnen unmittelbar im Körper zu wirken. Es dauert bei traditionellen Medikamenten selbst bei regelmäßiger Einnahme ca. zwei bis vier Wochen, bis Sie diese Wirkung auch tatsächlich wahrnehmen können. In den letzten Jahren wurde eine Reihe neuer Therapien erforscht, die schneller wirken sollen. Sollten die Beschwerden trotz Behandlungen mit zwei oder mehr verschiedenen Antidepressiva nicht weniger werden, spricht man von einer therapieresistenten Depression. Auch in diesem Fall gibt es für Patient:innen weitere Behandlungsmöglichkeiten. Wenn Ihnen Ihre Medikamente nicht helfen, sprechen Sie bitte mit der:dem Ärztin:Arzt darüber. Bitte setzen Sie Ihre Antidepressiva nie alleine ab.

Die Antidepressiva wirken, egal ob Sie daran glauben oder nicht. Es ist nur wichtig, dass Sie sie regelmäßig einnehmen. Bitte halten Sie sich an das, was Ihr:e Ärztin:Arzt Ihnen gesagt hat. So wirken die Antidepressiva am besten.

Antidepressiva müssen manchmal lange eingenommen werden. Sie machen aber nicht süchtig. Patient:innen mit Depression werden genauso wenig süchtig nach Antidepressiva wie Patient:innen mit Diabetes nach Insulin.

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