Verhalten von Hühnern

Das sogenannte Haushuhn stammt vom Bankivahuhn ab, das noch heute in weiten Teilen Südostasiens in freier Wildbahn lebt. Das Halten von Hühnern ist auch für Anfänger gut zu meistern, erfordert jedoch ausreichend Zeit für die Pflege.

Jeweils morgens und abends ist nach den Tieren zu sehen, denn sie benötigen neues Futter sowie frisches Wasser. Es gibt ja das sprichwörtliche „dumme Huhn“. Wer selbst Hühner hält, weiß aus eigener Erfahrung, dass an diesem Spruch wenig dran ist und Hühner ziemlich intelligent sein können. Vor allem, wenn man sie artgerecht hält und sie ihren Verhaltensweisen nachgehen können.

Natürliches Verhalten von Hühnern

Die natürliche Lebenserwartung von Haushühnern beträgt im Durchschnitt 10-15 Jahre. Entgegen häufiger Annahmen sind Hühner sehr intelligent. Sie kommunizieren mit über 30 verschiedenen Lauten.

Hühner leben in Herden von variabler Größe mit einer festen Rangordnung, die Hackordnung genannt wird. Diese ergibt sich aus Geschlecht, Alter, Größe und hormonellem Status. Auch die Farbe und Form des Kamms, der Kehllappen und Ständer (= Beine) bestimmen die Stellung innerhalb der Herde. Bankivahühner gesellen sich in kleinen Gruppen mit einem oder seltener mehreren Hähnen zusammen. Manche dieser Gruppen bilden sich auch nur während der Paarungszeit und trennen sich dann wieder. Haushühner erkennen sich am Gefieder gegenseitig.

Viele Auseinandersetzungen bezüglich der Rangordnung werden in stabilen Gruppen nur verbal ausgefochten, wobei ranghöhere Tiere schlichtend eingreifen können. Die Hackordnung hat Auswirkungen auf die Nahrungsaufnahme, die Höhe des Schlafplatzes und auf den zur Verfügung stehenden Platz bei räumlicher Einschränkung. Ranghöhere Tiere erfüllen zugleich Aufgaben wie etwa die Feindesabwehr.

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Für die Hygiene von Hühnern ist das Sand-, Staub- oder Erdbaden von wesentlicher Bedeutung. Einerseits wird damit die Struktur der Daunen aufrechterhalten, andererseits wirkt der Staub/Sand als Schutz vor dem Eindringen von Insekten ins Gefieder. Hühner verbringen den Tag am Boden. Sie scharren den Boden, um Nahrung zu finden.

Hauptsächlich ernähren sie sich von Gras, Körnern, Würmern, Schnecken und Insekten, manchmal fressen sie auch Mäuse, Frösche und Eidechsen. Etwa die Hälfte des Tages verbringen Hühner damit, nach Nahrung zu suchen und zu picken. Zum Schlafen bevorzugen Hühner sichere Plätze, die vom Boden entfernt sind. Wildlebende Hühner als auch Haushühner mit der Möglichkeit dazu schlafen auf Bäumen.

Das wildlebende Bankivahuhn legt und brütet im Jahr etwa 40 Eier aus. Hochgezüchtete Haushühner legen bis zu 300 Eier pro Jahr. Normalerweise hat eine Henne einen sehr starken Brutinstinkt, der aber den Legerassen durch gezielte Selektion weggezüchtet wurde.

In Experimenten schnitten sie hinsichtlich Lernfähigkeit und Verhaltensflexibilität teilweise gleich gut ab wie die als schlau geltenden Krähen.

Geflügel in der Tierhaltung

Das Leben von Hühnern in der Tierhaltung gestaltet sich leider wesentlich anders. Heutzutage überwiegt die Verwendung von sogenannten Legerassen und Mastrassen. Selten finden sich Zweinutzungsrassen.

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Die heutigen „Eierrassen“ wurden gezielt so gezüchtet, dass sie mehr Eier in kürzerer Zeit legen, wobei ihnen zugleich der Brutinstinkt gezielt weggezüchtet wurde. „Mastrassen“ von Hühnern und Puten setzen schnell viel Fleisch an - hauptsächlich im Brustbereich - was zu gesundheitlichen Problemen geführt hat. In der Tierhaltung wird aber ein Masthuhn nur 5-6 Wochen alt. Legehennen werden nach 1,5 Jahren geschlachtet. Männliche Küken von Legehennen leben sogar nur wenige Augenblicke ehe sie vergast oder lebendig geschreddert werden.

Da die männlichen Küken von Legerassen für die Eierindustrie wertlos sind, werden sie sofort nach dem Schlüpfen in Massen getötet. Durch spezielle Züchtungen produzieren Legerassen ca. 300 Eier pro Jahr. Zugleich wurde der Brutinstinkt weggezüchtet, wodurch die Hennen nicht auf den Eiern sitzen bleiben, um sie auszubrüten.

Die Eierproduktion wird zusätzlich durch die Stimulierung mit Lichtimpulsen maximiert. Indem den Legehennen künstlich ein beschleunigter Tag-Nacht-Wechsel vorgespielt wird, legen sie mehr Eier.

Verschiedene Haltungsformen

In der Eierindustrie gibt es verschiedene Haltungsformen für Legehennen. Die meisten davon bedeuten für die Hühner immensen Stress. VIER PFOTEN erklärt, wie Hennen in Käfighaltung, Bodenhaltung, Freilandhaltung und Bio-Haltung leben.

  1. Käfighaltung und Kleingruppenhaltung: Außerhalb der EU leben viele Legehennen in sogenannten "Legebatterien" in winzigen Käfigen. Einem Huhn steht eine Fläche von 550 Quadratzentimeter zur Verfügung - weniger als ein DIN-A4-Blatt. Vier bis fünf Hennen leben in einem Käfig. Diese Käfige stehen in Doppelreihen und bis zu acht Etagen übereinander. Zusammengedrängt leben die Legenennen auf Drahtgitterboden, ohne Tageslicht. Sie können weder scharren, flattern noch sandbaden. Mangelnde Bewegungsmöglichkeiten und fehlendes Sonnenlicht verursachen brüchige Knochen und Osteoporose. Schwere Verletzungen wie Knochen- und Flügelbrüche sind an der Tagesordnung. Das Stehen auf dem Drahtgitter führt zu Verletzungen an den Zehenballen. Da die Tiere nicht Scharren können, nutzen die Krallen nicht ab und die Hühner können sich leicht gegenseitig verletzen. Diese konventionellen Käfige wurden 2012 in der EU verboten. Nun sind nur noch sogenannte „ausgestaltete Käfige“ erlaubt. Hier hat jedes Huhn 750 Quadratzentimeter Platz. In dem Käfig gibt es „Legenester“, „Sitzstangen“ und eine „Scharrfläche“, die jedoch diese Namen nicht verdienen. Den Bedürfnissen der Tiere entsprechen sie nicht einmal ansatzweise. Die Käfighaltung ist somit ein Auslaufmodell, wird aber immer noch in einigen Ländern und Formen praktiziert. Achten Sie deshalb auf die erste Ziffer auf dem Ei-Stempel: 3 steht für Käfig!
  2. Bodenhaltung: Die meisten Hühner in der Eierproduktion leben heute in Bodenhaltung. Bei der Bodenhaltung leben neun Hennen pro Quadratmeter in riesigen Hallen. Sind Sitzstangen und Legenester in mehreren Etagen angebracht (sogenannte Volierenhaltung), dürfen es sogar 18 Hennen pro Quadratmeter Stallgrundfläche sein. Bis zu 24.000 Tiere drängen sich in einem solchen Stall. Das überfordert die Tiere bei der Bildung von Hierarchien und Hackordnung - dieser und weitere Faktoren führen zu Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus. Wie in der Käfighaltung mangelt es den Hennen auch in der Bodenhaltung an Beschäftigung, da es keinen Grünauslauf gibt. Verhaltensweisen wie Futtersuche, Scharren, Kratzen und Picken können nur bedingt ausgeübt werden, zumal die Tiere hier weniger Platz haben als in der Freilandhaltung. Achten Sie auf den Ei-Stempel: 2 steht für Bodenhaltung.
  3. Freilandhaltung: Bei der Freilandhaltung steht den Hühnern tagsüber ein Auslauf von mindestens acht Quadratmetern pro Tier zur Verfügung. Die Bedingungen im Stall entsprechen denen der Bodenhaltung. Es stehen Sitzstangen, Legenester und eingestreute Scharräume zur Verfügung. Bei dieser Haltungsform können die Grundbedürfnisse der Hennen wesentlich besser umgesetzt werden als im Käfig. Es gibt in der Freilandhaltung zusätzlich die Möglichkeit, nur vier Quadratmeter Auslauf pro Tier anzubieten - nämlich dann, wenn es eine Biodiversitätsweide gibt. Aber auch in großen Freilandhaltungen kann es zu Problemen kommen, zum Beispiel zu einer Übernutzung des stallnahen Auslaufbereiches und der Grünfläche. Ebenso kann es passieren, dass die Tiere durch einen mangelhaft strukturierten Weide-Auslauf diesen nicht vollständig nutzen. Achten Sie auf den Ei-Stempel: 1 steht für Freilandhaltung.
  4. Biohaltung: Bei der Biohaltung hat jedes Huhn mindestens acht Quadratmeter Auslauf. Im Stall dürfen maximal sechs Tiere pro Quadratmeter gehalten werden. Mindestens ein Drittel der Stallfläche ist ein eingestreuter Scharrraum, Legenester und Sitzstangen stehen zur Verfügung. In einem Stall dürfen maximal 3.000 Hennen untergebracht sein. Das größte Plus gegenüber allen anderen Haltungsformen ist hier die biologische Wirtschaftsweise der Betriebe. Das heißt zum Beispiel, dass die Tierhaltung flächengebunden ist: Es werden nur so viele Tiere gehalten wie von der Fläche ernährt werden können. Von allen Haltungsformen ist die Biohaltung sicherlich die tierfreundlichste. Doch nicht immer werden die Haltungsvorschriften in der Praxis auch eingehalten. Zudem kann es durch die großen Gruppen ebenfalls zu Verhaltensstörungen bei den Tieren kommen.

Während in Österreich die Käfighaltung (mit Ausnahme von sogenannten "ausgestalteten Käfigen") verboten ist, ist sie in anderen Teilen der EU und der restlichen Welt noch weit verbreitet. Hennen haben dabei kaum den Platz eines DIN-A4-Blattes. Aber auch in Kleingruppenkäfigen von bis zu 60 Hennen und in der Bodenhaltung erhalten sie nur geringfügig mehr Bewegungsraum. In der Bodenhaltung ist es Gang und Gebe, dass bis zu 6.000 Legehennen in einer Halle gehalten werden. Ein Drittel des Raumes ist mit Einstreu versehen, der Rest besteht aus Gittern, Holz oder Plastik.

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Der einzige Unterschied von der Freiland- zur Bodenhaltung ist, dass die Hennen ins Freie können. Ungefähr vier Quadratmeter werden für eine Henne berechnet. Der Auslauf wird aber nur genutzt, wenn Unterschlupfmöglichkeiten gegeben sind. In der Bio-Haltung ist die Gruppengröße auf 3.000 Hennen beschränkt. Auf einen Quadratmeter Stallfläche kommen sechs statt neun Tiere. Aber auch diese Haltungsform entspricht nicht einmal den natürlichen Bedürfnissen der Hennen. Dafür sind die Gruppengrößen zu hoch sowie die Rahmenbedingen durch Platz, Untergrund etc. nicht gegeben.

Durch die Maximierung der Eierproduktion leiden die Legehennen an Gelenksschmerzen und Arthritis, Verformungen der Knochen und Gelenke, Muskelschwäche und Herzversagen. Ein weiteres Symptom ist Osteoporose, da für die Erzeugung des Eies und der Eierschale Mineralstoffe aus den Knochen der Hennen herausgezogen werden.

Mastrassen wurden so gezüchtet, dass sie möglichst schnell im Brustbereich Fleisch ansetzen. Dies hat aber erhebliche gesundheitliche Konsequenzen. Viele Masthühner können ihr eigenes Gewicht nicht mehr tragen und fallen um. Andere leiden an Gelenksschmerzen oder gar -deformierungen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleber, Wirbelsäulenverkrümmungen und viele weitere Symptome entstehen durch die Überzüchtung und die Haltung auf zu kleinem Raum.

Laut Vorschriften können 26 Masthühner auf einem Quadratmeter gehalten werden, wodurch jedem Tier gerade einmal der Platz von etwas mehr als einem DIN-A5-Blatt zukommt. Masthühner werden in Gruppen von bis zu 10.000 Tieren gehalten, was die Etablierung einer natürlichen Rangordnung verhindert. Zugleich ist meist nur ein Drittel der Fläche mit Einstreu bedeckt. Der Rest ist Beton oder gar Gitter, was für die Hühner schmerzhaft ist.

Unter diesen qualvollen Haltungsbedingungen werden die Hühner aggressiv und gereizt, attackieren sich gegenseitig, reißen einander die Federn aus und picken einander blutig.

Damit sich sowohl Legehennen als auch Masthühner nicht oder weniger schwer gegenseitig verletzen, werden ihnen schon nach dem Schlüpfen die empfindsamen, mit Nerven durchzogenen Schnäbel kupiert. Entweder werden sie mit den Schnäbeln gegen heißes Metall gedrückt oder sie werden ihnen mit heißen Messern abgeschnitten. Für die Hühner ist dies äußerst schmerzhaft, da dies ohne Betäubung geschieht, die Schnäbel aber eines der empfindlichsten Tastinstrumente von Hühnern sind.

Masthühner werden mit 5-6 Wochen getötet. Legehennen werden nach 1,5 Jahren ausrangiert, weil dann ihre Legeleistung abnimmt und sie nicht mehr rentabel sind. Diese kommen dann als Suppenhühner in den Handel. Puten sind zum Zeitpunkt der Schlachtung 3-4 Monate alt.

Nach der Einlieferung ins Schlachthaus werden Hühner und Puten entweder mit einem Kohlendioxidgemisch betäubt. Dadurch ersticken die Tiere. Sie werden aber nicht sofort ohnmächtig, sondern sind etwa eine Minute lang bei Bewusstsein. Manche Tiere erleiden Fehlbetäubungen, wodurch sie das folgende Durchschneide der Halsschlagadern sowie das Ausbluten miterleben.

Bei der anderen Variante werden die Hühner und Puter an den Beinen an einer Förderkette aufgehängt. Viele erleiden dabei Knochenbrüche, weil dies alles andere als sanft und unter Zeitdruck passiert. Sie werden mit den Köpfen in ein Elektrowasserbad getaucht. Insbesondere Puten, aber auch Hühner, können der Betäubung entgehen, indem sie die Köpfe nach oben ziehen. Dann werden ihnen die Halsschlagadern durchgeschnitten. Nach dem Ausbluten folgt das Eintauchen in siedendes heißes Wasser, damit sich später die Federn besser lösen.

Gesetzliche Aspekte der Hühnerhaltung in Österreich

Bei der Hühnerhaltung in Österreich gibt es einige Vorschriften und Regeln zu beachten. In Österreich gibt es keine einheitliche Gesetzeslage zur Hühnerhaltung in Wohngebieten. Die entsprechenden Vorschriften variieren je nach Bundesland.

Um Legehennen artgerecht zu halten, benötigt man pro Henne einen Auslauf von mindestens 10 Quadratmeter. Hält man seine Hennen in Bodenhaltung, dürfen pro Quadratmeter Stallfläche maximal 7 Tiere gehalten werden, bei einem kleinen Stall sind es 3 - 4 Tiere pro Quadratmeter.

Für die Hühnerhaltung in Österreich müssen Sie die Hühner bei der Veterinärabteilung der Bezirksverwaltungsbehörde anmelden. Wenn Sie im Wohngebiet Hühner halten möchte, informieren Sie sich bei Ihrer zuständigen Gemeinde über Regelungen zur Geflügelhaltung. Sprechen Sie außerdem vorab mit naheliegende Nachbarn, um mögliche Konflikte zu vermeiden.

Wer in einem Mietverhältnis steht, sollte sich im Vorfeld an den Vermieter wenden und um Erlaubnis bitten. Fremdes Eigentum darf durch die Tiere nicht beschädigt werden.

Beim Kauf eines Hühnerstalls sind die Vorgaben des Baurechts zu beachten: Mobile Ställe sind meist genehmigungsfrei, feste Bauten hingegen genehmigungspflichtig. In jedem artgerechten Hühnerstall sollten Sitzstangen für Hennen angebracht sein, auf denen die Tiere genügend Platz zum Schlafen finden. Es ist wichtig, die Stangen im oberen Drittel des Stalles zu befestigen, da Hühner nachts gerne weiter oben sitzen. Als Bodenbelag dient eine ausreichend dicke Schicht Einstreu.

Hühner sind sehr intelligente und neugierige Tiere, die nicht nur im Stall sitzen, sondern auch ihre Umgebung und den Garten erkunden möchten. Mit einer Hühnerklappe ermöglichen Sie den Hennen, sich frei zwischen Stall und Freiland zu bewegen. Besonders eine natürliche Gestaltung des Auslaufes findet bei den Hühnern Gefallen. Für die Eingrenzung des Gartens empfiehlt sich ein Zaun.

Um Hühner zu halten, haben sich insbesondere Maschendraht und spezielle Netzzäune bewährt. Die Höhe des Zauns hängt von der Art der Hühner hab. Für schwere, nahezu flugunfähige Tiere reichen niedrige Zäune mit ca. 1 m Höhe. Mittelschwere Hühner, die nicht besonders zum Fliegen neigen, benötigen eine Höhe von 1,20-1,50 m. Für kleine, leicht und flugfreudige Rassen ist ein Zaun mit einer Höhe von 1,80 m notwendig.

Generell ist es sowohl für das natürliche Verhalten der Tiere als auch für die Hühner schöner, einen Hahn an ihrer Seite zu haben, der Ruhe in die Herde bringt, sie zum Nest begleitet und während der Ablage der Eier über sie wacht. Doch gerade bei der Hühnerhaltung für Anfänger geht es auch ohne den männlichen Anführer: Wenn das Ziel der Hühnerhaltung nicht die Nachzucht von Küken ist, können Hennen auch gut allein gehalten werden.

Gesunde Hühner sind aktiv, neugierig, haben klares Gefieder, sauberen Kot und eine normale Legeleistung.

Fütterung und Hühnerpflege

Auch bei der Hühnerhaltung ist artgerechte Pflege das A und O. Auch wenn Hühner fast den ganzen Tag scharren und picken, reicht die Nahrung, die sie dabei finden, in der Regel nicht aus. Denn Hühner können keine Nahrungsvorräte aufbauen. Die Futtermenge, die ein erwachsenes Huhn täglich benötigt, hängt von mehreren Faktoren ab. Neben Gewicht und Größe der Tiere spielt auch die Jahreszeit eine Rolle, denn im Winter brauchen Hühner ungefähr 20 % mehr Futter.

Hühner brauchen viel Calcium für die Eiproduktion, Knochen, Gelenke, sowie Schnabel und Federn. Unsere Experten empfehlen deshalb die Zufütterung mit Grit. Dieser besteht meistens aus Muschelkalk und versorgt die Hühner mit Calcium. Geschlossene, runde Futtertröge eignen sich für den Stall am besten. Denn dort ist das Futter gut vor Verunreinigungen geschützt. Bei großen Hühnerscharen sind breite und schmale Tröge besser.

Generell ist die Pflege von Hühnern nicht sehr aufwändig. Hühner morgens aus dem Stall lassen und am Abend wieder einsperren. Stellen Sie Ihren Hühnern morgens und abends frisches Futter bereit. Beobachten Sie die Gesundheit Ihrer Hühner: Ein dünnes, ungepflegtes Federkleid, geringer Bewegungsdrang oder ungewöhnlicher Kot können auf einen Parasitenbefall hindeuten.

In regelmäßigen Abständen sollten Sie außerdem den Hühnerstall gründlich reinigen und die Sicherheit von Stall und Auslauf überprüfen.

Hühner im Winter

Sie können Ihre Hühner problemlos im Winter draußen halten. Die robusten Tiere sind durch ihr dichtes Wintergefieder gut vor Kälte geschützt, allerdings mögen sie keine Nässe. Das Trinkwasser muss immer frei zugänglich sein und darf auf keinen Fall einfrieren. Eine Grundreinigung des Stalls sollte bereits im Herbst erfolgen. Streichen Sie die Wände mit Kalk an. Damit reduzieren Sie die Keimbelastung und halten Parasiten fern. Überprüfen Sie auch das Hühnerhaus auf Schäden.

Achten Sie darauf, dass Ihre Hühner 13 - 14 Stunden Lichtzufuhr haben. Vor allem, wenn der Stall dunkel ist, muss eine artgerechte Beleuchtung von früh bis spät angebracht werden. In der Nacht muss es dunkel sein. Hühner möchten auch im Winter ins Freie.

Tatsächlich legen viele Hühnerrassen im Winter kaum oder nur wenige Eier am Tag. Denn Hühner benötigen Licht, um Eier zu legen. Erst im Februar, wenn die Tage langsam wieder heller werden, beginnen die Hühner wieder mit dem Ei legen.

Tabelle: Vergleich der Haltungsformen von Legehennen

Haltungsform Platz pro Huhn Maximale Gruppengröße Besonderheiten Ei-Stempel
Käfighaltung 550-750 cm² 4-5 Hennen pro Käfig Drahtgitterboden, wenig Bewegungsfreiheit 3
Bodenhaltung 9 Hennen pro m² Bis zu 24.000 Tiere pro Stall Kein Grünauslauf, eingeschränkte Beschäftigung 2
Freilandhaltung Mind. 8 m² Auslauf pro Tier - Zugang zu Freigelände 1
Biohaltung Mind. 8 m² Auslauf pro Tier, max. 6 Tiere pro m² im Stall Max. 3.000 Hennen pro Stall Biologische Wirtschaftsweise, Futter ohne Pestizide 0

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