Verhalten nach kieferchirurgischen Eingriffen

Um eine möglichst beschwerdefreie Wundheilung nach Ihrem kieferchirurgischen Eingriff sicherzustellen, bitten wir Sie, folgende Ratschläge zu befolgen:

  • Tupfer: 30 Minuten auf den Tupfer drücken oder aufbeißen, dann den Tupfer vorsichtig entfernen.
  • Essen und Trinken: Bis zum kompletten Abklingen der Wirkung des Lokalanästhetikums nichts essen und trinken. (Medikamenteneinnahme erlaubt!)
  • Wunde: Die Wunde nicht mit der Zunge betasten, am Tag der Operation keine Mundspülungen durchführen.
  • Rauchen: Bitte bis zur Nahtentfernung nicht rauchen, Sie senken dadurch Ihr Risiko eine Wundinfektion zu bekommen.
  • Mundhygiene: Ab dem Tage nach der Operation ist die Reinigung der Zähne und der Mundhöhle besonders wichtig. Die Mundpflege kann mit entsprechender Vorsicht durchaus auch mit der Zahnbürste durchgeführt werden.
  • Wärme und Alkohol: Keine Wärme anwenden, keine heißen Speisen (Kaffee, Suppe, etc.) essen, keinen Alkohol trinken. (Dadurch kann eine Entzündung gefördert werden!) Nur weiche Nahrung essen!
  • Schwellung: Nach Kieferoperationen ist das Auftreten einer oft beträchtlichen Schwellung für 2 bis 3 Tage normal. Eventuell kalte, feuchte Umschläge anwenden.
  • Blutung: Falls nachträglich eine Blutung auftreten sollte, ein sauberes Stofftaschentuch auf die Wunde legen und 30 min. fest auf-beißen, einen Eisbeutel außen auflegen und bei Bedarf diesen Vorgang eventuell wiederholen.
  • Notfall: Im Zweifelsfall bei starken Schmerzen, bei Blutungen, die nicht aufhören, und/oder deutlichem Temperaturanstieg, bitte mit unserer Praxis Kontakt aufnehmen.
  • Termine: Vereinbarte Termine im Interesse Ihrer Gesundheit bitte pünktlich einhalten.

Spezielle Hinweise

Weisheitszahnentfernung

Der 3. Backenzahn (Molare) im Ober- und Unterkiefer wird Weisheitszahn genannt. Er bricht als letzter Zahn durch den Kiefer. Findet er nicht genügend Platz, bleibt er im Kiefer stecken oder bricht nur teilweise durch.

Müssen Weisheitszähne immer entfernt werden? Nein. Zeigt sich jedoch im Röntgen eine krankhafte Veränderung, kommt es wiederholt zu Entzündungen oder liegt ein Engstand in Ober- oder Unterkiefer vor, ist eine Entfernung medizinisch sinnvoll.

Die Entfernung eines oberen Weisheitszahnes dauert durchschnittlich 5 Minuten, im Unterkiefer 5-10 Minuten inklusive Naht, abhängig davon, ob der Zahn achsgerecht steht oder querliegt. Bei Erwachsenen ab dem 25.

Meine Weisheitszähne sind noch gar nicht sichtbar. Ist eine Entfernung jetzt schon möglich? Das ideale Alter für die Entfernung der Weisheitszähne ist zwischen dem 18. und 20. Lebensjahr. Zu diesem Zeitpunkt sind die Wurzeln der Weisheitszähne noch nicht vollständig ausgebildet und die Entfernung einfacher.

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Ich habe ein akutes Problem mit einem Weisheitszahn (Schwellung, Schmerzen). Warum ist gerade jetzt die Entfernung nicht möglich? Solange eine akute (eitrige) und schmerzhafte Entzündung vorliegt, ist die operative Entfernung kontraindiziert.

Es besteht absolutes Rauchverbot! In der Regel wird mit örtlichen Maßnahmen (Spülungen, Desinfektionsstreifen) und medikamentös (Antibiotika, Schmerzmittel) vorbehandelt, bis ein entzündungs- und schmerzfreies Intervall erreicht wird. Erst jetzt kann der Weisheitszahn gefahrlos und schmerzfrei entfernt werden.

Zahnimplantate

Implantate bieten in der modernen Zahnmedizin die Möglichkeit, einzelne fehlende Zähne, größere Zahnlücken oder einen ganzen zahnlosen Kiefer optimal in Form, Funktion und Ästhetik zu versorgen. Ein Implantat ist eine aus Titan hergestellte Schraube, welche anstatt einer natürlichen Zahnwurzel im Kieferknochen befestigt wird.

Durch ein Implantat wird eine dauerhafte Verbindung mit dem Kieferknochen hergestellt. Sie bietet die Basis für einen langlebigen, stabilen und hochwertigen Zahnersatz. Implantate können in vielen Fällen eingesetzt werden:

  • als Einzelzahnersatz, beispielsweise nach Unfällen bzw. bei Nichtanlagen von Zähnen, um den herkömmlichen Beschliff der Nachbarzähne für eine Brücke zu vermeiden
  • bei Zahnlosigkeit als Fundament für festsitzende Brücken („All-on-Four“ - Konzept)
  • zur Stabilisierung von Totalprothesen
  • bei verkürzter Zahnreihe zur Ermöglichung eines festsitzenden Zahnersatzes und zur Vermeidung abnehmbarer Teilprothesen

Für jedes Implantat ist ein ausreichendes Knochenangebot Voraussetzung. Nur wenn das Implantat an allen Seiten von Knochen umgeben ist, lässt sich ein langzeitstabiles und auch ästhetisch perfektes Ergebnis erreichen.

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Sollte sich im 3D-Röntgen zeigen, dass nicht genug Knochen für das Einsetzen eines Implantates vorliegt, so ist ein Knochenaufbau notwendig. Je nach Situation gibt es unterschiedlichste Verfahren (z.B. laterale Augmentation, Sinuslift, Bone Splitting, etc), die gegebenenfalls im Detail erklärt werden.

All-on-4

All-on-4, das ganz spezielle und wirklich patientenfreundliche Konzept für ein „Neues Lächeln über Nacht“. Bei dieser modernen Behandlung gibt es keine monatelangen Einheilungszeiten und keine unangenehmen Prothesen als Zwischenlösung. Innerhalb von nur 24 Stunden erhalten Sie einen festsitzenden Zahnersatz auf nur 4 Implantaten.

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