Hast du schon einmal von Cenosillicaphobie gehört? Hinter dem unaussprechlichen Wort verbirgt sich die Angst vor einem leeren Bierglas. Auch wenn du diesen "Fachbegriff" lieber nicht zu ernst nehmen solltest: Gemeinsam mit Stiegl Bier sorgen wir dafür, dass du nicht so schnell wieder auf dem Trockenen sitzen musst.
Egal ob direkt aus der Flasche oder doch lieber stilvoll aus dem Krügerl: Für Studenten gehört Bier vermutlich genauso zu den Grundnahrungsmitteln, wie Brot und Wasser.
Der erste Freitag im August ist der Tag des Bieres! Heute steht eine Tour am Programm, die vor allem jene freuen wird, die an schwerer Cenosillicaphobie leiden - der Angst vorm leeren Glas. Dank der vielen Brauereien, die Salzburg zu bieten hat, muss man sich davor aber wirklich nicht fürchten. Und das schon sehr lange nicht mehr: Immerhin wird in der Stadt schon seit 600 Jahren Bier gebraut.
Salzburger Brauereien: Eine Vielfalt für jeden Geschmack
Salzburg hat biertechnisch einiges zu bieten. Neben Urgesteinen wie die Stiegl Privatbrauerei oder das Augustiner Bräu laden auch zahlreiche kleinere Brauereien zum Genusstrunk ein, die ausgezeichnete hauseigene Bierspezialitäten im Angebot haben. Und wenn dann auch noch im Lokal schön polierte Kupferkessel für das richtige Brauerei-Feeling sorgen, schmeckt die Halbe gleich doppelt so gut.
Kastner’s Schenke
Einst ein Ort, an dem sich Vieh- und Gemüsehändler trafen, dann ein Bierdepot, später eine Weinschenke: Eine bewegte Geschichte hatte das Haus in der Schallmooser Hauptstraße 27 hinter sich, als sich schließlich zwei „Hansen“ mit Kastner’s Schenke ein kleines kulinarisches und bieriges Paradies schufen. Der eine Hans ist Johann Maislinger, zuständig für s’kloane Brauhaus.
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Untertags zieren die hübschen Tanks dekorativ den urig-gemütlichen Innenraum und erfreuen das Gast-Auge. Nach Bedarf gebraut, naturtrüb belassen, gekonnt weiterverwertet: Das Bier landet im Magen der Gäste und die beim Brauen anfallenden Treber im Magen der Kuh.
Die wiederum lebt am Bauernhof des Bruders von Johann Pommer, dem zweiten Hans, der die Gäste mit regionalen und saisonalen Schmankerln verwöhnt - unter anderem mit der Kuh, die den Treber fraß. Sie ist die Älteste.
Die Weisse
Zwar nicht die älteste Brauerei, dafür aber die älteste Weißbierbrauerei in ganz Österreich. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte man sich in den damals 50 Salzburger Brauereien vorrangig dem starkem Bockbier verschrieben. Ein gewisser Adelbert Behr schwamm gegen diesen Bierstrom und braute ab 1901 ein duftig leichtes Weißbier - und hatte damit Erfolg.
Noch heute baut man auf Tradition und braut streng nach dem Original-Rezept des Gründers. Dass sich hier Tradition und moderner Zeitgeist nicht im Wege stehen, zeigt auch die Gestaltung der Innenräume: Neben dem urigen Wirtshaus steht ganz selbstverständlich auch das moderne Sudwerk im Urban Design, wo moderne Architektur auf Kessel alter Braukunst stoßen.
Gusswerk
Die Brauerei mit einem im wahrsten Sinne des Wortes klingenden Namen: „Gusswerk“ verweist auf die ehemalige fürsterzbischöfliche Glockengießerei, auf dessen Areal sich heute die Bio-Brauerei neben diversen anderen Firmen befindet. Die Brauerei von Reinhold Barta wartet mit einem breit gefächerten, ausschließlich Bio-Biere beinhaltenden Sortiment auf.
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Da fällt die Wahl schwer - reiht sich doch auf der Karte eine Bierspezialität an die andere: Vom Steinbier, das seinen kernigen Karamellcharakter durch Zugabe heißer Steine zur Würze bekommt, über das Jakobsgold, das immer zu Vollmond gebraut wird, um die Kraft und Magie des Mondes zu bündeln, bis hin zum Krinnawible, einem Whisky Bier, gereift in ehemaligen Sherry- und Bourbon-Fässern.
Die Spezialitäten können im vorgelagerten Gastgarten auf Bierbänken, oder im gemütlichen Inneren genossen werden, wo sich die Biere auch in Regalen aneinanderreihen.
FRANZ
„Franz, ein Bier bitte!“ heißt es in Bergheim - oder auch: „Ein Franz-Bier bitte!“ Funktioniert in beiden Varianten. Denn neben dem Wirt und dem Metzger bekommt der durstige Gast seit 2017 im Genussdorf Gmachl beim Brauer das hauseigene Bier mit dem hübschen Namen: Ein naturtrübes FRANZ Zwickl.
Franz heißt aber auch der Biersommelier, der dort mit Braumeister Hans Seidl schaltet und waltet - und natürlich braut. Im Inneren sorgen sie für das richtige Brauereiambiente. Eine tolle Möglichkeit ergibt sich hier jeden Mittwoch von 17:00-23:00 Uhr, denn zu dieser Zeit kann dem Brauer bei seiner Tätigkeit neugierig über die Schulter gespäht werden - ein Tag des offenen Kupferkessels sozusagen. Verkostung und Bierjause gehören zu diesem Zwickltag natürlich auch dazu.
Und wer damit noch nicht genug hat: Beim Franz, dem Brauer, finden auch regelmäßig Braukurse statt, jeden ersten Dienstag im Monat auf Anfrage.
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Stiegl-Gut Wildshut
Es liegt zwar knapp hinter der Grenze Salzburgs, gehört aber zu einem der bierigen Aushängeschilder der Stadt: Die Stiegl-Eigentümerfamilie Kiener gründete das Stiegl-Gut Wildshut als erstes Biergut Österreichs im Ort St. Pantaleon im oberösterreichischen Innviertel, um sich dort voll und ganz der Kreislaufwirtschaft zu widmen.
Hier findet das Bier seinen Weg vom Feld bis ins Glas: Die Bierspezialitäten „Gmahde Wiesen“, „Sortenspiel“ und „Männerschokolade“ werden zu 100% aus dem in Wildshut angebauten Urgetreide hergestellt. Etwas ganz Besonderes ist das Wildshuter Urbier, hergestellt auf urtümliche Art in handgetöpferten, in der Erde eingegrabenen Tonamphoren. Ein Bier, wie es bereits vor 5.000 Jahren genossen wurde.
Auch heute genießt man das Bier - und zwar entweder im liebevoll eingerichteten Kråmerladen, wo es auch diverse hausgemachte Schmankerl vom Gewürzsalz bis zum Bio-Bieressig sowie Produkte der eigenen Bio-Landwirtschaft zu erstehen gibt.
Bierfakten und Kuriositäten
Hier sind einige interessante Fakten und Kuriositäten rund ums Bier:
- Cenosillicaphobie beschreibt die Angst eines Menschen vor leeren Biergläsern. Die Angstkrankheit ist eine anerkannte Phobie.
- Ein amerikanischer Archäologe hat herausgefunden, dass die Pyramidenbauer im alten Ägypten pro Tag rund vier Liter Bier tranken. Es war gesünder als das schmutzige Nilwasser zu trinken. Somit waren die Arbeiter beim Bauen der Pyramiden regelmäßig angeheitert.
- Wenn der Bierschaum bei leichtem Kippen am Glas hängen bleibt, dann zeugt das von hoher Bierqualität und sauberen Gläsern.
Raschhofer Bier: Tradition und Innovation aus dem Innviertel
„Das Bier der Braudynastie ist in aller Munde, wird von Altheim aus nach ganz Österreich geliefert und schmeckt auch Deutschen und Italienern. Mein Mann und ich führen das Unternehmen jetzt in der 10. Generation", sagt die ehemalige Bankerin. Gemeinsam mit ihrem Lebens- und Geschäftspartner Christoph hat sie die Brauerei aus Altheim im Innviertel in das 21. Jahrhundert geführt.
Und das höchst erfolgreich: Bereits sieben Mal hat die kleine Brauerei der großen Biere einen Stockerlplatz beim European Beer Star Award gewonnen. Der Preis ist quasi der Bier Oscar der Szene und dementsprechend in ganz Europa heiß begehrt.
„Wir sind ein Traditionsunternehmen. Aber man darf auch nicht vor dem Stammbaum erstarren, davon kann man nicht abbeißen", sagt Doris Scheriau-Raschhofer sehr pragmatisch. Generell ist sie eine Frau der Tat, hat sie doch quasi über Nacht vor mehr als 20 Jahren das Unternehmen übernommen: "Geplant war eigentlich alles ganz anders. Mein Bruder Georg war designierter Nachfolger, verunglückte aber bei einem Autounfall." Und so wurde aus dem Wiener Banker-Ehepaar - sie Handelswissenschafterin, er Jurist - bald Profis im Biergeschäft und stolze Innviertler.
Erst kürzlich wurde der ganze Stolz der Brauerei eröffnet, der Innviertler Brauturm. Dabei handelt es sich um eine Art Bier-Erlebniswelt, die den Besuchern von der Hopfenpflanze bis zum Bier im Glas alle Brauprozesse lebhaft und anschaulich näherbringt. "Wir wollten die Gäste reinschauen lassen, mit wie viel Sorgfalt und Herzblut unser Bier gebraut wird", sagt Christoph Scheriau.
Die Raschhofer-Biere werden in ganz Österreich ausgeliefert und ausgeschenkt. Fast 100 Prozent der Zutaten stammen aus dem Land ob der Enns. "Das Wasser kommt aus dem Kobernaußerwald, der Hopfen großteils aus dem Mühlviertel und das Malz aus Grieskirchen."
Was den beiden Bierbrauern am besten an ihrem Geschäft gefällt? Dass Bier ein klassenübergreifendes Getränk ist, das mitten in der Gesellschaft verankert ist. "Es ist ein schönes Getränk, das Menschen Freude macht."
Bier Quiz Fragen
- Unterschiedliche Biere werden in unterschiedlichen Gläsern serviert. Warum?
- Was kostete 2006 eine 33 cl Flasche Bitburger Pils in den staatlichen norwegischen Alkohol-Verkaufsstellen?
- Was ist das besondere am Münchner Oktoberfest 2010?
- Welche Brauerei betreibt während des Münchner Oktoberfests im Armbrustschützenzelt den Ausschank?
- Wie viele Aprikosen werden für das belgische Fruchtbier „Cantillon Fou`Foune“ verwendet?
- Eine Studie … fand heraus, dass regelmäßiger Alkoholkonsum besser für das Herz ist als nur gelegentlicher. Für welche Gruppe Menschen gilt diese Aussage?
- Bei welchem Wärmegrad wird Dosenbier pasteurisiert?
- In welchem Land gab es 1936 die erste Bierdose?
- Wovor fürchten sich Menschen, die an Cenosillicaphobia leiden?