Türen knallen: Psychologie und Ursachen

Das Knallen von Türen ist oft ein Zeichen für aufgestaute Emotionen. Gefühle verschwinden nicht einfach, wenn man sie ignoriert; sie stauen sich auf und können später explodieren.

Toxische Männlichkeit und ihre Auswirkungen

Ein toxisches Idealbild des Mannes besagt: Er muss alles wissen und alles können. Viele Frauen sagen, sie wollen einen „richtigen Mann“, was Männer verwirrt und dazu führt, dass sie sich anpassen, sich verlieren oder aggressiv werden.

Laut einer Studie der American Psychological Association (APA) fällt es Männern, die stark in traditionellen Männlichkeitsnormen denken, schwerer, intime und emotionale Beziehungen zu führen. Männer sterben im Schnitt 6 Jahre früher als Frauen.

Es geht darum, alte Denk- und Verhaltensweisen hinter sich zu lassen. Frag dich ehrlich: Wo lebe ich alte Rollenbilder? Wo verhalte ich mich wie ein Roboter statt wie ein Mensch?

Gefühle sind wie Muskeln: Wenn du sie nicht benutzt, verkümmern sie. Hol dir Hilfe, wenn du’s allein nicht schaffst. Coaching, Therapie, Männergruppen. Du musst nicht perfekt sein.

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Aggressionen in der Pubertät

Während der Pubertät wird der Familienalltag oft zum Tanz auf rohen Eiern. Immer öfter wird die Reaktion der Jugendlichen aggressiv, oft bemerken Eltern während der Pubertät ihres Kindes vermehrt eine Aggression gegen die Mutter, die immer offensichtlicher wird.

In der Phase der Pubertät durchlaufen Jugendliche eine Reihe von hormonellen Veränderungen, die ihre Stimmung und ihr Verhalten beeinflussen können. Teenager und ihre Eltern streiten nicht selten darum, welche Regeln in der Familie eingehalten werden müssen.

Externe Stressfaktoren wie schulische Herausforderungen, Schulangst, Peer-Pressure (Gruppendruck), familiäre Probleme oder persönliche Schwierigkeiten können Aggressionen von Jugendlichen gegen die Mutter während der Pubertät verstärken.

Umgang mit aggressivem Verhalten in der Pubertät

  1. Offene und respektvolle Kommunikation: Versuche, genau hinzuhören, was dein Kind beschäftigt.
  2. Balance zwischen Freiheit und Grenzen: Im Idealfall verhandelt ihr die Grenzen gemeinsam in einem ruhigen Gespräch.
  3. Empathie: Um Konflikte zu entschärfen und Beziehungen zu stärken ist es jedoch wichtig, die Bedürfnisse hinter dem gezeigten Verhalten zu kennen.
  4. Liebe und Akzeptanz: Dabei sage und zeige deinem Kind aber immer wieder, dass es nur sein aggressives Verhalten ist, das dich stört, dass du dein Kind als Person aber liebst, schätzt und ganz toll findest.
  5. Professionelle Hilfe: Manchmal ist die Situation bereits so verfahren, dass Gespräche immer nach dem gleichen Muster ablaufen und die Aggressionen gegen die Mutter immer schwerwiegender werden.

Plötzlich schreit die Tochter „Ich hasse dich!“ und knallt die Türe hinter sich zu. Dass die Aggression während der Pubertät zumeist die Mütter trifft, liegt daran, dass diese immer noch die meiste Zeit mit den Kindern verbringen. Mach dir also klar, dass die Aggression nicht dir gilt, sondern dein Kind im Moment schlicht und ergreifend überfordert ist mit allem, was gerade mit ihm und rundherum passiert. Das aggressive Verhalten ist Ausdruck des Unvermögens, adäquat mit der Situation umzugehen.

Manchmal können die Aggressionen gegen die Mutter oder den Vater während der Pubertät jedoch ausarten. Eltern halten die physische und psychische Gewalt durch ihre Kinder oft viel zu lange aus, da das Kind noch klein ist. Viele Mütter haben Angst, dass sie in ihrer Erziehung versagt haben, und trauen sich deshalb nicht, Hilfe zu suchen.

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Borderline-Persönlichkeitsstörung und Beziehungen

Eine Borderline-Beziehung ist geprägt von intensiven Emotionen - in einem Moment euphorisch und idealisierend, im nächsten Moment wütend und aggressiv. Viele Menschen mit Borderline brechen ihre Beziehungen zu anderen Menschen vorschnell ab.

Für Borderline-Patienten sind diese Herausforderungen besonders schwer zu bewältigen. Die unerwarteten Stimmungswechsel, schnelle Gereiztheit und die geringe Frustrationstoleranz von Menschen mit Borderline-Syndrom stellen die Beziehungen zu anderen Menschen auf eine harte Probe. Insbesondere mit einem Borderline-Partner oder eine Borderline-Partnerin dauerhaft eine Liebesbeziehung einzugehen, ist nicht leicht.

Menschen mit Borderline stellen häufig einen Alleinanspruch auf nahestehende Personen. Sie werden schnell eifersüchtig. So intensiv, wie der Partner oder Freund zu Beginn angehimmelt wurde, wird er nun gehasst.

Borderliner richten Gewalt meist gegen sich selbst, indem sie sich absichtlich Verletzungen zufügen. Trotzdem besteht die Möglichkeit zu Gewaltausbrüchen gegenüber anderen. Das führt zusätzlich zu Problemen in Beziehungen.

Beziehungsmuster und Partnerschaft

Menschen mit Borderline haben große Angst vor dem Alleinsein. Gleichzeitig halten sie Beziehungen nicht lange aus. Häufig springen sie von einer Beziehung in die nächste. Die Gefühlsschwankungen eines Borderliners sind für den Partner oft nicht nachvollziehbar, und das Borderline-Beziehungsverhalten ist häufig zermürbend.

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Reagiert der Partner daraufhin abweisend oder genervt, verstärkt sich bei den Bordeline-Patienten die Angst, verlassen zu werden. Wutanfälle oder auch Manipulationsversuche sind häufige Reaktionen. Manche drohen mit Selbstmord, wenn der Partner sie verlässt. So kommt es schnell zu einer Co-Abhängigkeit in der Borderline-Beziehung.

Tipps zum Umgang mit Borderlinern

  • Angehörigen sowie Partnern von Betroffenen empfiehlt man, sich an Beratungsstellen zu wenden, um Informationen und Kontakte zu Therapeuten zu erhalten.
  • Eine therapeutische Behandlung - ambulant oder stationär - ist für Borderline-Patienten in jedem Fall zu empfehlen.
  • Nicht nur viel Verständnis und Wohlwollen, sondern auch sinnvolle Grenzen zu setzen, hilft im Umgang mit Borderline Patienten.
  • Nehmen Sie als Angehöriger die Androhung eines Selbstmordversuches immer ernst!
  • Es ist ratsam, sich bei Bedarf Unterstützung zu holen und sich immer wieder eine Auszeit von dem herausfordernden Umgang mit dem Borderliner zu gönnen, um Kraft zu tanken.

Streitverhalten und Konfliktlösung

Streit kommt in den besten Beziehungen vor. Wer so wütend ist wie Karl, der kann nicht mehr klar denken. Sich zu streiten veranlasst den Körper, große Mengen von Adrenalin auszuschütten. Adrenalin ist ein Hormon, das den Menschen darauf vorbereitet, vor einer Gefahr zu fliehen.

Sich zu streiten ist für Männer noch schwieriger als für Frauen, da sich bei ihnen die durch das Adrenalin ausgelöste körperliche Erregung sehr viel langsamer abbaut als bei Frauen. Das hat biologische Gründe.

Ein Streit ist ein Machtkampf. Das Ziel sollte sein, eine Lösung zu finden, die beide Partner einander näher bringt.

Strategien zur Konfliktlösung

  1. Der Streitstopp: Beenden Sie das Gespräch, wenn Sie merken, wie wütend Sie sind.
  2. Die Schnittmenge vergrößern: Gibt es nicht noch eine dritte Möglichkeit, die wir beide gut finden?
  3. Vorwürfe unterlassen: Wer den Charakter des Partners angreift, der erreicht, dass ein Konflikt eskaliert.
  4. Eskalation vermeiden: "Das ist ziemlich unfair, was du da sagst", wäre eine bessere Lösung.

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