In einer zunehmend globalisierten Welt sind interkulturelle Begegnungen und religiöse Vielfalt längst Teil des privaten und beruflichen Alltags. Das Bedürfnis nach einer vertieften Spiritualität und ihrer Verortung im bunten Angebot religiöser und nicht-religiöser Sinnangebote hat in der letzten Zeit merklich zugenommen.
Hinzu kommt, dass wir gegenwärtig welt- und weltbilderschütternde Krisen erleben, in denen traditionelle Sinnangebote nur bedingt überzeugen. Damit wird die Auseinandersetzung mit Spiritualität in einem zusehends multireligiösen Kontext immer dringlicher.
Lehrgang für interreligiösen Dialog und interkulturelle Weiterbildung
Der Lehrgang für interreligiösen Dialog und spirituelle Praxis in St. Virgil Salzburg bietet genau diesen Raum. Er verbindet theologische Reflexion mit praktischen Zugängen und begleitet die Teilnehmenden auf einer tiefgehenden Lern- und Erfahrungsreise. Basierend auf neun erfolgreichen Durchgängen wird dieses bundesweit einmalige Weiterbildungsangebot ab Herbst 2025 erneut durchgeführt.
Religionen begegnen - Spiritualität vertiefen
Begegnung und Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedenen Kulturen und religiösen Traditionen gehören längst zu unserem Alltag.
Spirituelle Theologie im interreligiösen Prozess
Wie die Bezeichnung des Lehrgangs nahelegt, ist der eigentliche Zugang zu den spirituellen und religiösen Traditionen ein theologischer, auch wenn religionswissenschaftliche, philosophische und psychologische Perspektiven nicht fehlen dürfen. Das bedeutet, dass die eigene religiöse und/oder spirituelle Verortung den Ausgangspunkt für die interreligiöse Reise bildet.
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Diese ist ein Prozess, in dem Vieles in einem neuen Licht erscheint, in Frage gestellt und in Beziehung gesetzt wird. Für die sechste Durchführung des universitären Masterlehrganges wurden das Konzept und die einzelnen Seminare überarbeitet: Nach der Erarbeitung der Grundlagen werden die verschiedenen religiösen und spirituellen Traditionen miteinander in Beziehung gesetzt, sodass viele Möglichkeiten des Dialogs oder Polylogs möglich werden.
Damit soll auch ein so genanntes «Container-Denken» überwunden werden, wonach Religionen in sich abgeschlossene Einheiten sind. Vielmehr geht es eben um einen «interreligiösen Prozess» und nicht um vergleichende Religionswissenschaft.
Eine weitere Neuerung betrifft die Verzahnung der unterschiedlichen Formen von Spiritualität mit aktuellen Themen wie Gewalt, Sexualität oder Ökologie. Anhand solcher Querschnittsthemen sollen die spirituellen Traditionen und die Reflexion dazu gleichsam auf dem Prüfstand der gesellschaftlichen und weltweiten Aktualität bestehen.
Schliesslich wird besonders auf bisher als randständig erachtete religiöse und spirituelle Traditionen (indigene, ostasiatische, hybride, säkulare) und nicht-religiöse Spiritualität (zum Beispiel Ökospiritualität) fokussiert. Die religiöse und spirituelle Biografie der Teilnehmenden ist vielfältig und spielt im Prozess des Lernens und des Austauschs eine entscheidende Rolle.
Unter dem akademischen Dach der Paris-Lodron-Universität Salzburg findet der Universitätslehrgang (ULG) «Spirituelle Theologie im interreligiösen Prozess» in St. Virgil Salzburg statt. Veranstaltet wird er in gemeinsamer Trägerschaft von Universität Salzburg, St. Virgil Salzburg und Kirchlich pädagogischer Hochschule Edith Stein.
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Der ULG dauert sechs Semester und kann mit einem Master (MA) abgeschlossen werden - richtet sich aber auch an Interessierte, die den Lehrgang ohne konkreten Abschluss besuchen möchten. Der Lehrgang richtet sich an Berufstätige, sich (beruflich) neu Orientierende und Pensionierte jeden Alters.
Die insgesamt 18 Seminareinheiten finden jeweils an zwei oder drei Wochenendtagen (Donnerstag-, bzw. Freitagabend bis Samstag-, bzw. Sonntagnachmittag) statt.
Der ULG ist in seiner Art einzigartig, und zwar in verschiedener Hinsicht. Zum einen werden die besten universitären Lehrkräfte aus dem deutschsprachigen Raum als Referent:innen engagiert, was bei einem formalen Masterlehrgang an einer Universität nicht möglich wäre. Zum zweiten wird der Lehrgang pädagogisch intensiv begleitet, was eine Fülle von didaktischen und methodischen Zugängen zu den inhaltlichen Schwerpunkten eröffnet. Zum dritten geht es neben einer intellektuellen Auseinandersetzung auch um die konkrete Einübung unterschiedlicher spiritueller Formen und die Reflexion der eigenen Entwicklung. Und schliesslich bietet das Bildungshaus St.
Die Teilnehmenden können den ULG mit zwei verschiedenen akademischen Titeln abschliessen: mit einem Master of Arts (MA) in Continuing Education, wofür 120 ECTS-Punkte sowie eine Master-Thesis erforderlich sind. Der MA gibt Zugang zum Doktorat. Oder aber als Akademische/r Expert:in für Spirituelle Theologie, wofür 90 ECTS, aber keine Masterarbeit notwendig sind. Für beide Abschlüsse muss eine mündliche Abschlussprüfung bestanden werden.
Voraussetzung für die Zulassung zum außerordentlichen Masterstudium „Spirituelle Theologie im interreligiösen Prozess MA (CE)“ ist der Abschluss eines fachlich in Frage kommenden Bachelorstudiums mit mindestens 180 ECTS-Anrechnungspunkten, eines anderen fachlich in Frage kommenden Studiums mindestens desselben hochschulischen Bildungsniveaus an einer anerkannten inländischen oder ausländischen postsekundären Bildungseinrichtung und eine mehrjährige einschlägige Berufserfahrung.
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Voraussetzungen für einen ordentlichen Abschluss Durchgehende Inskription an der Universität Salzburg während des gesamten ULG, erfolgreiche Absolvierung der Anforferungen lt. Curriculum, Vorbereitung, Anwesenheit in den Lehrveranstaltungen sowie Mit- und Nacharbeit, Arbeit mit der Lernplattform*, Abschlussprüfung.
*Die Lernplattform (Moodle) bietet den Studierenden Zugang zu Studienunterlagen, Vorbereitungs- und Begleitliteratur in digitaler Form sowie organisatorischen Informationen.
Die Bewerbung um eine Teilnahme am ULG erfolgt schriftlich. (Motivation, Foto, Ausbildung, bisherige Berufspraxis, evtl. Bewerbungsfrist: 30. Lehrgangsgebühr: € 1.990,00 / Semester (voraussichtlich - geringfügige Änderungen noch möglich) Prüfungsgebühren: € 690,00 MA (CE) bzw. Veranstaltungsort: (wenn nicht anders angegeben) St.
Referenten
- Abt. Dr. Marianus Bieber, OSB
- P. Mag.
- Rabbiner Jehoschua Ahrens
- Dr.in Amani Abuzahra
- Michael Blume
- Prof. Dr. Lieven Boeve
- Prof. Mag. Dr. Anton A. Bucher
- Dr.in Angela Büchel Sladkovic
- Prof.in Dr.in Corinna Dahlgrün
- Assoz. Prof. MMag. Dr. Martin Dürnberger
- Angelika Eller, MA
- Dr. Josef Estermann
- Dr.in Sibylle C. Fritsch-Opermann, Pn.em.
- Dr.in phil. Regula Gasser
- Dr. Christian Hackbarth-Johnson
- Prof. Dr. Alois Halbmayr
- Prof. Dr. Hendrik Hansen
- Barbara Haslbeck
- Pater Johannes Hauck OSB
- Mag. Mag. Dr. Johannes Hofinger
- Benjamin Idris
- Prof. DDr. Paul Imhof
- Dr.in Susanne Jacobowitz
- Prof. Dr. Mouhanad Khorchide
- Hubert Knobloch
- Dr.in Alina Knoflach
- Gudrun Krämer
- Dr.in Tanja Mancinelli
- Mag. Denis Mete
- Pfarrerin Melitta Müller-Hansen
- Dr. Armin Münch
- Prof.in Dr.in Susanne Plietzsch
- Martin Radermacher
- Dr.in (habil) Ursula Rapp, MA
- Institut für Religionspädagogische Bildung, Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein, Salzburg
- Maria Reis-Habito
- Assoz. Prof. Dr. Martin Rötting
- Religionspädagoge und Religionswissenschaftler, Leiter von OCCURSO, Institut für interreligiöse und interkulturelle Begegnung, München, Leitung Religious Studies, Universität Salzburg
- P. Dr. Christian M. Rutishauser, SJ,
- Jesuit, Lehrbeauftragter Jüdische Studien, Provinzial der Schweizer Jesuiten, Zürich
- Prof. Dr. Kim Seung Chol
- Dr. Prof. Dr. Ludger Schwienhorst-Schönberger
- Institutsleiter des Instituts für Alttestamentliche Bibelwissenschaft, Universität Wien
- Lucia Siedler
- Marcel Steiner
- Ev.-ref. Pfarrer, Theologe und Zen-Lehrer, Lassalle-Haus Schweiz und Albufeira / Portugal
- Prof. Dr. Michael von Brück
- Markus Vogt
Termine
- Do., 02. Oktober (19.00 Uhr) bis So., 05.
- Do., 06. November (19.00 Uhr) bis Sa., 08.
- Do., 22. Jänner (19.00 Uhr) bis So., 25.
- Do., 19. Februar (19.00 Uhr) bis Sa., 21.
- Do., 26. März (09.00 Uhr) bis Sa., 28.
- Do., 28. Mai (19.00 Uhr) bis So., 31.
- Do., 02. Juli (19.00 Uhr) bis So., 05.
- Do., 24. September (15.00 Uhr) bis Mo., 28.
- Do., 05. November (19.00 Uhr) bis So., 08.
- Do., 14. Jänner (19.00 Uhr) bis So., 17.
- Do., 04. März (17.00 Uhr) bis Mo., 08.
- Do., 22. April (19.00 Uhr) bis Sa., 24.
- Do., 27. Mai (19.00 Uhr) bis So., 30.
- Do., 24. Juni (19.00 Uhr) bis So., 27.
- Do., 16. September (19.00 Uhr) bis Sa., 18.
- Do., 28. Oktober (19.00 Uhr) bis So., 31.
- Do., 02. Dezember (19.00) bis So., 05.
- Do., 20. Jänner (19.00 Uhr) bis Sa., 22.
- Do., 09. März (19.00 Uhr) bis So., 12.
- Mo., 12. Juni, 09.00 Uhr bis Di., 13.
- Mo., 11. September, 09.00 Uhr bis Di., 12.
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