Rückenschmerzen gehören weltweit zu den häufigsten Gesundheitsproblemen. Studien zeigen, dass rund 80 % der Erwachsenen mindestens einmal in ihrem Leben unter Rückenschmerzen leiden, und für viele werden sie zu einem chronischen Begleiter. Diese Schmerzen können sich in unterschiedlichster Weise äußern, von stechenden akuten Schmerzen im unteren Rücken bis hin zu diffusen, langanhaltenden Beschwerden im gesamten Rückenbereich.
Die Vielfalt an Ursachen erfordert oft eine individuelle Diagnose und maßgeschneiderte Therapieansätze. Rückenschmerzen stellen Ärzte und Therapeuten vor besondere Herausforderungen, da ihre Ursachen multifaktoriell sind und sich oft nicht allein durch eine medikamentöse Behandlung oder eine einzige Therapieform beheben lassen. Besonders bei chronischen Schmerzen wird deutlich, dass ein multimodaler Ansatz erforderlich ist, um dauerhafte Linderung zu erreichen.
Chronische Schmerzen belasten nicht nur den Körper - sie wirken sich auch auf die Psyche aus. Umgekehrt gilt: Menschen mit Depressionen berichten häufiger über körperliche Schmerzen. Die enge Verbindung zwischen Depressionen und chronischen Schmerzen ist kein Zufall. Beide Erkrankungen greifen ineinander - psychisch, neurologisch und biochemisch.
Unter dem Begriff Depression (lat. deprimere = niederdrücken) sind eine Vielzahl von Störungen zusammengefasst, die durch eine gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit, ein Gefühl der inneren Leere, Sinnlosigkeit oder auch Antriebslosigkeit gekennzeichnet sind. Als zentrale Symptome einer depressiven Episode werden eine gedrückte Stimmung, Interessenverlust, Freudlosigkeit und Antriebsverminderung angesehen. Allerdings ist es nicht selten, dass Patienten eine solche typische schlechte und niedergeschlagene Stimmung nicht beschreiben können, sondern vielmehr über eine innere Leere, ein „Gefühl von Gefühllosigkeit“ klagen.
Depressive Episoden werden nach dem Schweregrad (leicht, mittelgradig, schwer) sowie nach symptomatischen Kriterien (mit bzw. ohne somatisches Syndrom, mit bzw. ohne psychotische Symptome) unterschieden. Dabei können nach dem Schweregrad leichte, mittelgradige und schwere Episoden unterschieden werden. Für die Diagnose einer depressiven Episode wird gewöhnlich eine Dauer von mindestens 2 Wochen verlangt. Kürzere Zeiträume können berücksichtigt werden, wenn die Symptome besonders stark ausgeprägt oder sehr schnell aufgetreten sind.
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Im Laufe des Lebens entwickelt rund ein Viertel der Menschen in Österreich irgendwann eine Depression. Experten gehen aktuell rund 500.000 betroffenen Österreichern aus. Allerdings gibt es nicht die eine Ursache für eine Depression, wie es auch nicht ein einheitliches Bild an Symptomen gibt.
Die emotionale Komponente des Schmerzes - also das „Leiden“ - entsteht im limbischen System, dem anterioren cingulären Cortex und dem präfrontalen Cortex. Genau hier zeigen sich bei Menschen mit chronischen Schmerzen strukturelle Veränderungen, etwa in Form von Gewebeabbau (Atrophien). Interessanterweise findet man ähnliche Veränderungen auch bei Menschen mit Depressionen. Ein gemeinsamer Faktor scheint der Wachstumsfaktor BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor) zu sein. Er ist wichtig für die Neubildung von Nervenzellen, besonders im Hippocampus - einer Region, die für Gedächtnis, Stimmung und Motivation entscheidend ist.
Nicht nur die Ursachen überschneiden sich - auch in der Behandlung gibt es Schnittmengen. Einige Antidepressiva wirken nicht nur stimmungsaufhellend, sondern auch schmerzlindernd.
Vor dem Hintergrund des Vulnerabilitäts-Stress-Modells, dem Zusammenspiel von somatischen und psychosozialen Faktoren (z. B. Verluste, Trennungen, berufliche Enttäuschungen, Überforderungen, interpersonelle Konflikte, Beziehungskrisen, mangelnde soziale Unterstützung usw.) ist zu entscheiden, wie sich die Anteile der Behandlung zusammensetzen können. In den meisten Fällen wid eine Kombinationstherapie (Pharmakotherapie und Psychotherapie) angestrebt.
Bei Depression ist in jedem Fall, wenn vom Patienten gewünscht, eine Psychotherapie indiziert. Es kommen unterschiedliche Psychotherapieverfahren zum Einsatz: verhaltenstherapeutische, gesprächstherapeutische, psychodynamische, modifiziert analytische und systemische (familien-) therapeutische Verfahren sowie die Interpersonelle Psychotherapie.
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Unter Kognitiver Verhaltenstherapie werden verschiedene kognitive und behaviorale Therapieansätze zusammengefasst, die insbesondere auf die Entwicklungsarbeiten der Arbeitsgruppen um Beck [Beck, 1979; Clark et al., 1999] und Lewinsohn [1979] zurückgehen. Die Verhaltenstherapie depressiver Erkrankungen beruht auf der Verstärkerverlusttheorie (Mangel an positiver Verstärkung) [Lewinsohn, 1974] und der Theorie der gelernten Hilflosigkeit (Kontrollverlust in einer belastenden Situation) [Seligman, 1975].
In der systemischen Therapie werden die Zusammenhänge zwischen Fühlen, Denken und Handeln hergestellt sowie erweiterte Sichtweisen thematisiert. Gerhard Steiner: „In der systemischen Therapie geht man davon aus, dass normalerweise der Patient selbst entscheidet, was für ihn gut ist.
Neben der therapeutischen Beziehung zwischen Arzt und Patient, die der am besten abgesicherte allgemeine Wirkfaktor von Psychotherapie ist werden noch weitere Faktoren empirisch gestützt, die die Wirksamkeit und Wirkung psychotherapeutischer Interventionen erklären. Es sind dies Ressourcenaktivierung (Nutzen individueller Eigenschaften, Fähigkeiten), Problemaktualisierung.
Die derzeitigen Antidepressiva haben allesamt gemein, dass ihre klinische Wirkung erst mit einer Latenzzeit von etwa zwei Wochen eintritt. Der Wirkgrad von Antidepressiva beträgt 60-70%, d.h. etwa ein Drittel der Patienten spricht auf die medikamentöse Therapie nicht an. In nicht wenigen Fällen sind daher eine Umstellung oder adjuvante Maßnahmen erforderlich.
Schmerzen - besonders chronische Verlaufsformen - werden heute als bio-psycho-soziale Erkrankung verstanden. Das bedeutet, dass neben der körperlichen Erkrankung bzw. Schädigung psychologische und soziale Faktoren entweder als Auslöser oder in der Aufrechterhaltung der Beschwerden eine wichtige Rolle spielen. Im Mittelpunkt der psychologischen Schmerztherapie stehen Ihre individuellen Beschwerden und Bedürfnisse.
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Die Wissenschaft geht heute bei chronischen Schmerzen von einem multidimensionalen Syndrom aus. Dabei wird das Schmerzerleben nicht nur von den biologischen Prozessen wie Verletzungen oder Entzündungen bestimmt, sondern auch wie wir Schmerzen wahrnehmen, interpretieren und in welchen maßen sie uns emotional beeinträchtigen. Die vielfältige Belastung durch Schmerzen kann zu Verzweiflung, Hilflosigkeit und Angst führen.
Zur Behandlung des chronischen Schmerzes bedarf es in der Regel eines multimodalen Settings, d.h. Besonders therapeutische Systeme, die verschiedene Behandlungsansätze kombinieren, sind in der heutigen Rückenschmerztherapie besonders gefragt. Solche Systeme bieten oft eine Mischung aus Schmerzlinderung, muskelstärkenden Programmen und entspannender Massage, um nicht nur die Symptome zu lindern, sondern auch die zugrundeliegenden muskulären und strukturellen Schwächen anzugehen.
Eines dieser Systeme ist das StimaWELL® 120MTRS, das eine Kombination aus elektrischer Nervenstimulation, muskelstärkender Therapie, dynamischer Tiefenmassage und Wärmetherapie anbietet. Das StimaWELL® System basiert auf vier etablierten Therapieprinzipien, die gezielt gegen Schmerzen, muskuläre Schwächen und Verspannungen eingesetzt werden können.
Die vier Therapieprinzipien des StimaWELL® Systems:
- Transkutane Elektrische Nerven-Stimulation (TENS): Schmerzlinderung durch elektrische Impulse.
- Muskeltherapie: Verbesserung der Muskelfunktion durch gezielten Aufbau und Entspannung.
- Dynamische Tiefenmassage: Innovative Technik, die manuelle Massagetechniken imitiert und tiefer in das Gewebe eindringt.
- Wärmetherapie: Anregung des Stoffwechsels und Verbesserung der Durchblutung.
Das StimaWELL® 120MTRS System stellt eine besondere Innovation dar, weil es die vier Grundprinzipien - TENS, Muskeltherapie, dynamische Tiefenmassage und Wärmetherapie - in einem Gerät vereint und gleichzeitig anwendet. Durch die Kombination und gleichzeitige Anwendung der vier Therapieprinzipien bietet das StimaWELL® System eine durchdachte und wirksame Alternative zur herkömmlichen Rückentherapie.
Das StimaWELL® 120MTRS System ist so konzipiert, dass die Anwendung für Patienten besonders komfortabel und angenehm ist. Die Kombination aus Wärme, Massage und elektrischer Stimulation sorgt für ein entspannendes Erlebnis, das im Vergleich zu herkömmlichen therapeutischen Behandlungen deutlich angenehmer empfunden wird.
Die Wirksamkeit der vier Grundprinzipien des StimaWELL® Systems - TENS, Muskeltherapie, dynamische Tiefenmassage und Wärmetherapie - ist gut erforscht und wissenschaftlich belegt. Diese Behandlungsmethoden werden weltweit in der Schmerz- und Muskeltherapie eingesetzt und sind für ihre positive Wirkung bekannt.
Fast alles was den Körper aktiviert, ist auch für den Rücken gut: Gymnastik, Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking oder auch Klettern. Jeder Mensch ist ab und an niedergeschlagen und lustlos. Und jeder Mensch war wohl auch schon einmal unglücklich oder sogar verzweifelt.
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