Angst ist ein kraftvoller Motor, unser Körper die Maschine und unsere Psyche das Lenkrad. Obwohl wir wissen, wie unverhältnismäßig wir uns vor manchen Situationen oder Objekten fürchten, können wir in der Konfrontationssituation kaum aus unserer (Gänse-)Haut heraus.
Schlafparalyse: Ein angstauslösender Zustand
Vielfältige Folgeerkrankungen können nach sich ziehen.
Vereinfacht gesagt: Bei der Schlafparalyse ist der Geist wach, während der Körper noch schläft.
Diese Bewegungseinschränkung kann mehrere Sekunden bis einige Minuten andauern.
Die Schlafparalyse wird auch als Schlafstarre oder Schlaflähmung bezeichnet.
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Es handelt sich um ein inkomplettes Erwachen aus dem REM-Schlaf, während dem die Lähmung der Skelettmuskulatur physiologisch auftritt.
Die Schlafparalyse kommt während des Übergangs vom REM-Schlaf in den Wachzustand vor.
Betroffene können sich nicht bewegen und nicht sprechen.
Oft treten zusätzlich Halluzinationen auf.
Schlafparalyse kann ein Teilsymptom der Narkolepsie sein.
Die isolierte Schlafparalyse macht Betroffenen zwar Angst, ist aber ungefährlich.
Damit es in der REM-Phase nicht zu unkontrollierten Bewegungen kommt, ist die Skelettmuskulatur gelähmt.
Diese Schlaflähmung tritt jede Nacht auf, beim Aufwachen verschwindet sie und bleibt unbemerkt.
Die Schlafparalyse zählt zu den sogenannten REM-Parasomnien (Schlafstörungen).
Sie wird zwar als unangenehm oder beängstigend empfunden, ist aber ungefährlich.
Schätzungsweise erleben etwa 8 % der Bevölkerung zumindest einmal im Leben eine Schlafparalyse.
Die genauen Ursachen für das Erleben von Schlafparalysen sind nicht vollständig geklärt.
Die Schlafparalyse tritt häufig bei Menschen mit Narkolepsie auf.
Dabei handelt es sich um eine Schlafstörung, die auf das zentrale Nervensystem zurückzuführen ist.
Leitsymptom ist eine erhöhte Tagesschläfrigkeit trotz adäquater Schlafdauer.
Bei einem fehlerhaften Übergang von der REM-Phase in den Wachzustand wird die Schlaflähmung bewusst wahrgenommen.
Treten Schlafparalysen häufiger auf, sollte eine Ärzt:in aufgesucht werden.
Die erste Ansprechpartner:in ist die Hausärzt:in.
Diese kann oft bereits nach einer ausführlichen Anamnese (Patient:in-Ärzt:in-Gespräch) die Diagnose Schlafparalyse stellen oder gegebenenfalls zu einer Neurolog:in, Psycholog:in oder Psychiater:in überweisen.
Die Schlafparalyse ist ungefährlich und muss in der Regel nicht behandelt werden.
Ist die Schlafangst stark ausgeprägt oder verschlechtert sich durch die Schlafparalyse eine bestehende Schlafstörung oder psychiatrische Erkrankung, ist eine Behandlung sinnvoll.
Möglich ist eine kognitive Verhaltenstherapie oder eine medikamentöse Therapie.
Sofern es eine andere Person gibt, neben der man an den meisten Tagen schläft, sind auch individuelle Lösungen denkbar.
Weitere spezifische Phobien
Es gibt auch andere spezifische Phobien, wie zum Beispiel:
- Ablutophobie: Angst, sich zu waschen oder zu baden.
- Achluophobie: Angst vor Dunkelheit.
- Aerophobie: Angst vor Zugluft.
- Agoraphobie: Angst vor offenen Plätzen.
- Agraphobie: Angst vor sexuellem Missbrauch.
Insektenphobie: Eine weit verbreitete Angst
Ein Picknick im hohen Gras, an einen Baum gelehnt ein Buch lesen, Lüften ohne Insektengitter an den Fenstern. Für Personen mit Insektenphobien sind das meist Dinge, die unmöglich erscheinen. Häufig werden nach einem Aufenthalt im Freien Kleidung und Haare kontrolliert, Sandalen im Sommer eher gegen geschlossene Schuhe getauscht und Räume, in denen sich Insekten befunden haben, gemieden.
Die Angst vor Insekten kann sich auf bestimme Arten begrenzen, oder viele verschiede Insekten betreffen. So kann man an einer Wespenphobie leiden, oder neben Wespen auch Angst vor Käfern, Würmern, Grashüpfern, Libellen und Schmetterlingen haben.
Die Symptome sind dabei oft ähnlich: Schockstarre, Zittern, Schwitzen und Weinen zählen dabei zu den häufigsten. Jede und jeder kennt diese Symptome.
Und das macht Sinn: die Angst warnt und beschützt uns davor, uns in eine gefährliche Situation zu bringen.
Wird aus der sinnvollen Angst aber eine Phobie, warnt uns die Angst auch in völlig ungefährlichen Situationen, in denen uns eigentlich nichts passieren kann.
Definition Acarophobie
Insektenphobie, auch bekannt als Entomophobie, ist eine spezifische Phobie, die eine übermäßige, unangemessene und anhaltende Angst vor Insekten hervorruft.
Diese Phobie kann Menschen jeden Alters und Geschlechts betreffen und in verschiedenen Schweregraden auftreten.
Die Symptome von Insektenphobie können sehr unterschiedlich sein und von Person zu Person variieren.
Einige Menschen können ein allgemeines Gefühl von Unbehagen und Ekel empfinden, wenn sie Insekten sehen, während andere schwere Angstzustände entwickeln, wenn sie sich in der Nähe von Insekten befinden.
Typische Symptome von Insektenphobie können Panikattacken, beschleunigter Herzschlag, Schwitzen, Zittern, Übelkeit, Schwindelgefühl, Atemnot und sogar Ohnmacht sein.
Menschen mit Insektenphobie können ihr tägliches Leben beeinträchtigen, da sie bestimmte Orte meiden oder sogar den Kontakt mit der Außenwelt vermeiden, um nicht mit Insekten konfrontiert zu werden.
Diese Vermeidungsstrategie kann zu sozialer Isolation führen und kann sich auf Arbeit, Beziehungen und Freizeitaktivitäten auswirken.
Wie entsteht die Angst vor Insekten?
Die Entstehung von Insektenangst oder Insektenphobie kann von Person zu Person unterschiedlich sein und auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein.
Hier sind einige der möglichen Ursachen:
- Erfahrungen in der Kindheit: Wenn eine Person in ihrer Kindheit traumatische Erfahrungen mit Insekten gemacht hat, wie zum Beispiel von einem Insekt gestochen oder gebissen zu werden, kann dies die Grundlage für die Entwicklung einer Phobie legen.
- Erziehung: Eltern, die selbst eine starke Angst vor Insekten haben, können diese Angst unbewusst an ihre Kinder weitergeben und somit dazu beitragen, dass ihre Kinder auch eine Phobie entwickeln.
- Biologische Faktoren: Es gibt Hinweise darauf, dass biologische Faktoren wie genetische Veranlagungen und Gehirnchemie eine Rolle bei der Entstehung von Phobien spielen können.
- Medien: Darstellungen von Insekten in Filmen, Büchern oder anderen Medien können die Angst vor Insekten verstärken oder auslösen.
- Traumatische Erfahrungen im Erwachsenenalter: Auch im Erwachsenenalter können traumatische Erfahrungen mit Insekten zu einer Phobie führen.
Es ist wichtig zu beachten, dass es oft nicht nur eine einzige Ursache für die Entstehung von Insektenangst gibt, sondern dass es sich um eine komplexe Interaktion zwischen verschiedenen Faktoren handeln kann.
Ohne einer Behandlung wird die Angst meist schlimmer und die Einschränkungen im Leben größer.
Was kann man tun?
Die psychologische Behandlung einer Insektenphobie zielt darauf ab, die automatische Angstreaktion wieder zu verlernen.
Die wissenschaftlich und medizinisch anerkannte S3 Leitlinie stellt dabei die Grundlage für unsere evidenzbasierte psychologische Therapie und Vorgehensweise dar.
Dazu muss das Gehirn erfahren, dass wir die angstbesetzte Situation überleben „können“.
Wir müssen uns der Angst also stellen - langsam und Schritt für Schritt.
Als Vorbereitung dafür möchten wir Ihnen die Grundlagen der Entstehung und Aufrechterhaltung einer Angststörung näherbringen.
Wie funktioniert sie? Warum kommt und geht sie wieder? Warum kommt sie manchmal und manchmal nicht?
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