Ein Psychologie Studium ist interdisziplinär ausgerichtet und vereint Inhalte aus den Themenbereichen Mathematik, Biologie und Medizin.
Lernergebnisse im Studium
Absolvent*innen kennen wichtige "Diagnostikbereiche" und besonders gebräuchliche Kategoriesysteme unterschiedlicher Verfahren und können diese in ihrer Interventionsplanung berücksichtigen und anwenden.
Absolvent*innen kennen unterschiedliche Methoden der Informationssammlung und können diese fallspezifisch anwenden. Absolvent*innen kennen psychosoziale diagnostische Instrumente und können diese in ihrer Praxis anwenden.
Absolvent*innen verstehen die Bedeutung und Notwendigkeit der Sozialen Diagnostik und Interventionsplanung für den Aufnahmeprozess und einen fallspezifischen Betreuungsverlauf und können ihre Interventionsplanung entwicklungsförderlich gestalten.
Absolvent*innen sind in der Lage, die Bedeutung des Aufnahmeprozesses als entscheidendes und kritisches Lebensereignis für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und deren Eltern zu erkennen und diesen individuell angepasst zu gestalten.
Lesen Sie auch: Verfahren in der Analytischen Psychotherapie
Inhalte des Studiums
Sozialpädagogische Diagnostik und Fallverstehen, sowie Verstehen der Übertragungs- und Gegenübertragungsreaktionen als Grundlage für die Betreuungsplanung.
- "Diagnostikbereiche" und ausdifferenzierte Betreuungsbereiche im Betreuungsplan
- Schritte der Betreuungsplanung: Erarbeitung von Zukünftswünschen, Zielen und pädagogische Angebote/Handlungsschritte mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
- Verstehen der Belastungen und traumatische Wirkungen von (oftmaligen) Beziehungsabbrüchen und Trennungserfahrungen bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen und Konsequenzen für die pädagogische Praxis.
- Praktische und methodisch fundierte Übungen zu Ankommens- und Abschiedsritualen in Einzel- und Gruppensettings.
Studierende sind in der Lage, die Bedeutung des Aufnahmeprozesses als entscheidendes und kritisches Lebensereignis für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und deren Eltern zu erkennen und diesen individuell angepasst zu gestalten.
Studierende sind in der Lage, unterstützende (verbale und non-verbale) Kommunikationsangebote für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Eltern, zur Bearbeitung ihrer Widerstände oder ihrer Trauer über die stationäre Unterbringung, zu initiieren und etwaige Übertragungs- und Gegenübertragungsreaktionen zu analysieren.
Studierende kennen die Bedeutung von Übergängen wie Ankommen, Abschied, Trennung, Urlaubszeiten und können daraus pädagogisch förderliche Ableitungen für die Praxis vornehmen.
Studierende können emotionale Verunsicherungen bei bevorstehenden Übergängen mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen thematisieren und davon entsprechende Unterstützungsangebote ableiten, sowie sie die Heranwachsenden gezielt in ihrer Weiterentwicklung bzgl. Alltags- und Lebenskompetenzen fördern, ihnen schrittweise entwicklungsadäquate Verantwortung übertragen und Experimentierräume eröffnen.
Lesen Sie auch: Funktional-Analytische Psychotherapie: Eine Definition
Studierende sind in der Lage, mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Zukunftsperspektiven für die Zeit nach dem Auszug aus der Einrichtung zu entwickeln und verfügen über entsprechende methodische Kenntnisse und Gesprächskompetenzen, sowie diese auch in Bezug auf Care Leaver Anwendung finden.
Lehrmethode: Übungen und Fallvignitten sowie Vortrag und Reflexion
Prüfungsmethode: Immanente Leistungsüberprüfung
Vertiefung der Diagnostik-Kenntnisse
Studierende können wichtige "Diagnostikbereiche", gebräuchliche Kategoriesysteme unterschiedlicher Verfahren des psycosozial-diagnotischen Fallverstehens, sowie unterschiedliche Methoden der Informationssammlung benennen und daraus Konsequenzen für die Praxis ableiten.
Studierende sind in der Lage, psychologische/psychiatrische Befunde oder Gutachten, im Kontext der jeweiligen Situation, verstehend einzuordnen und ihre eigenen Haltungen dazu zu reflektieren.
Lesen Sie auch: Psychotherapie: Was Sie wissen sollten
Studierende können Hypothesen, über die Ausgangslage, Bedürfnisse und Hilfebedarfe von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf Basis gesammelter Informationen und der gemeinsamen Gespräche, bilden.
Studierende können Formen und Möglichkeiten der alters- und entwicklungsadäquaten Beteiligung, von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Aufnahmeprozess und der Betreuungsplanung nennen und anwenden.
Studierende sind in der Lage, Betreuungsziele und deren Zielerreichung prozesshaft mit betroffenen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu evalieren und fallspezifisch zu adaptieren.
Lehrmethode: Vortrag, Reflexion und Fallbeispiele
Prüfungsmethode: Immanente Leistungsüberprüfung
Weitere Inhalte des Studiums
- Möglichkeiten und ausgewählte Verfahren psychosozialer Diagnostik in der sozialpädagogischen Praxis
- Sozialpädagoggische Hypothesenbildung
- Befunde und Gutachten aus der Praxis
Dokumentation in der Sozialen Arbeit
Studierende können verschiedene Zwecke, Ziele sowie Zielgruppen von Dokumentationen nennen. Studierende kennen grundlegende Qualitätsmerkmale von Dokumentationstexten und können diese benennen und in der Praxis umsetzen.
Studierende wissen um die Bedeutung und verschiedenen Möglichkeiten beteiligungsorientierter Dokumentationsverfahren, mit Blick auf Einbeziehung von Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und deren Eltern.
Studierende sind in der Lage, die Qualität von Dokumentationstexten mit Blick auf zentrale Zwecke, Zielgruppen und Qualitätsmerkmale zu analysieren.
Studierende sind in der Lage, Herausforderungen beim Verfassen von Dokumentationstexten zu erkennen und können diese bei eigenen und fremden Dokumentationstexten erörtern.
Lehrmethode: Einführungsvideo (Streaming, Flipped Classroom), Vortrag und Beispiele aus der Praxis in Präsenz, Übungen und Fallvignetten in Präsenz
Prüfungsmethode: Immanente Leistungsüberprüfung
Inhalte zur Dokumentation
- Dokumentationszwecke und Adressat:innen (Kinder- und Jugendhilfe, Bewohner:innenvertretung, etc.)
- Qualitätsmerkmale von Dokumentationstexten
- Besondere Merkmale und Fallstricke von Dokumentationen in der Kinder- und Jugendhilfe
- Dokumentationsprozess und Methoden
Beziehungsgestaltung in der Sozialpädagogik
Absolvent*innen sind in der Lage, die Bedeutung der Beziehung von sozialpädagogischen Fachkräften zu den betreuten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (vor allem auch unterschiedlicher Kulturkreise) zu reflektieren und zu verstehen.
Absolvent*innen können die Möglichkeiten und Grenzen entwicklungsförderlicher professioneller Beziehungsgestaltung im Kontext der stationären Kinder- und Jugendhilfe, in Einzel- und Gruppensettings zu reflektieren und zu vertiefen.
Absolvent*innen sind in der Lage, die Bedeutung von förderlichen Beziehungsangeboten in und außerhalb der Betreuungsdyade für die emotionale und psychische Stabilisierung und (Weiter-) Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erkennen und bieten Möglichkeiten zur Unterstützung dieser in der Entwicklung neuer tragfähiger Beziehungsmöglichkeiten.
Absolvent*innen sind in der Lage, deeskalierende Interventionen bei eskalierende Interaktionen anzuwenden und präventiv bei Kontrollverlusten und Übergriffen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen entwicklungsförderlich zu agieren.
Studierende sind in der Lage, herausfordernde Beziehungsdynamiken speziell bei Heranwachsenden anderer Kulturkreise zu reflektieren. Studierende sind in der Lage, entwicklungsförderliche Entwicklungsimpulse abzuleiten. Studierende können mit Machtverhältnissen anhand von konkreten Betreuungssituationen förderlich umgehen.
Lehrmethode: Einführungsvideo (Streaming, Flipped Classroom), Onlinelehre - termingebunden (Vortrag und Reflexion), Präsenzteil
Prüfungsmethode: Immanente Leistungsüberprüfung
Inhalte zur Beziehungsgestaltung
- Flucht und Migration als Vorerfahrung der zu betreuuenden Heranwachsenden
- Spezielle Beziehungsbedürfnisse der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen und Möglichkeiten der Erfüllung dieser Bedürfnisse seitens der Sozialpädagog:innen und seitens der Einrichtung
- Herausforderungen in der Praxis
- Professionelles Nähe-Distanz-Verhältnis und Selbstreflexion
tags: #psychotherapie #studium #osnabrück #voraussetzungen