Funktional-Analytische Psychotherapie: Definition und Anwendung

Die Funktional-Analytische Psychotherapie (FAP) gehört wie ACT zur dritten Welle der Verhaltenstherapie.

Grundlagen der Funktional-Analytischen Psychotherapie

Die Funktional-Analytische Psychotherapie ergänzt die Verhaltenstherapie um einen beziehungsorientierten Ansatz. Sie betrachtet alle psychischen Probleme vor allem auf der Beziehungsebene.

Die FAP Gründer, Robert Kohlenberg und Mavis Tsai (1991), betrachten die FAP als Brücke zwischen Psychoanalyse und Verhaltenstherapie. In der FAP steht die therapeutische Beziehung im Mittelpunkt als Modell der alltäglichen Beziehungen.

Die therapeutische Beziehung im Fokus

In der FAP steht die therapeutische Beziehung im Mittelpunkt als Modell der alltäglichen Beziehungen. Eine vertrauensvolle Beziehung bildet das Fundament für ehrliche Rückmeldungen und wertschätzende Unterstützung.

Prinzipien und Methoden

Die Funktional-Analytische Psychotherapie (FAP) ist eine erlebnisorientierte Verhaltenstherapie, die von den radikal-behavioristischen Prinzipien B.F. Skinners geleitet wird.

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Achtsamkeit und Akzeptanz

Neben der klassischen kognitiven Verhaltenstherapie arbeite ich mit Methoden der sogenannten „dritten Welle der Verhaltenstherapie“. Diese bezieht neben der Arbeit am Verhalten sowie den Gedanken und Einstellungen („erste und zweite Welle“) unterschiedliche Konzepte wie Achtsamkeit und Akzeptanz (siehe auch ACT) mit ein.

ACT integriert achtsamkeitsbasierte sowie akzeptanzorientierte Strategien in den therapeutischen Prozess. Mit den Methoden der Akzeptanz- und Commitment-Therapie begleite ich Sie dabei, einen bewussten und akzeptierenden Umgang mit sich selbst zu entwickeln.

Mein Anliegen ist es, Sie dabei zu unterstützen, schwierigen Gefühlen und Gedanken mit Achtsamkeit und Selbstmitgefühl zu begegnen, unabhängig von belastenden Erfahrungen oder Emotionen. Achtsamkeit bedeutet, sein eigenes Erleben und Handeln, ohne es zu bewerten, selbst zu beobachten.

In den Sitzungen werden problematische Verhaltensweisen achtsam wahrgenommen („Bewusstheit“). Ich unterstütze Sie dabei, gewohnte Muster zu erkennen und neue Wege auszuprobieren („Mut“).

Kognitive Therapie

Im Mittelpunkt der kognitiven Therapieverfahren stehen Kognitionen, das sind persönliche Einstellungen, Gedanken, Bewertungen und Überzeugungen. Die kognitiven Methoden, zu denen die kognitive Therapie (KT) sowie die Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT) gehören, gehen davon aus, dass die Art und Weise, wie wir denken, bestimmt, wie wir uns fühlen und verhalten und wie wir körperlich reagieren.

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Emotionsregulation

Die Vermittlung von regulatorischen Fähigkeiten im Umgang mit Emotionen bzw. die direkte Zuwendung hin zu den Emotionen z.B. über innere Anteile unserer Persönlichkeit können wir Emotionen spürbar machen. Durch die Kontaktaufnahme mit dem „Inneren Kind“ in uns, welches symbolisch für alle im Gehirn gespeicherten Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen aus der Kindheit steht, wobei uns diese oft nicht bewusst sind, können wir Zugang zu dieser Gefühlswelt bekommen und sie bewusst spüren.

Die Bedeutung der therapeutischen Beziehung

In der FAP steht die therapeutische Beziehung im Mittelpunkt als Modell der alltäglichen Beziehungen. Die FAP setzt auf die therapeutische Beziehung, um gewünschte Verhaltensweisen zu evozieren und ihre Verwirklichung zu unterstützen (shaping).

Der therapeutische Prozess

Hier eine Übersicht über den typischen Ablauf einer Psychotherapie, der auch in der FAP Anwendung finden kann:

  • Das Erstgespräch: Im Erstgespräch lernen wir uns kennen. Sie formulieren Ihre Anliegen und Ihre Erwartungen und am Ende der Stunde entscheiden wir gemeinsam, ob wir ein Arbeitsbündnis eingehen.
  • Die Therapieziele: Nach den ersten Sitzungen werden wir die Therapieziele definieren.
  • Der therapeutische Prozess: Nachdem wir im ersten Therapieabschnitt ihre Probleme, Symptome und die individuelle Entstehungsgeschichte analysiert haben, sowie die Faktoren, welche für die Aufrechterhaltung der Problematik verantwortlich sind, widmen wir uns in einem nächsten Schritt der Problemanalyse. Diese Analyse verläuft parallel zur Definition der Therapieziele. Gemeinsam entwickeln wir die notwendigen Strategien zur Erreichung dieser Ziele. Wir orientieren uns dabei an ihren Stärken und Fähigkeiten. Wichtig ist mir dabei die absolute Transparenz.
  • Das Beenden der Psychotherapie: Jede Psychotherapie sollte sich in der Lebensrealität bewähren. Im letzten Abschnitt der Therapie werden wir auf den Therapieprozess zurück schauen und Veränderungen wahrnehmen. Üblicherweise werden wir die Therapie dann ausweiten und uns beispielsweise nur mehr alle 2 oder 3 Wochen sehen.

Integration in die moderne Psychotherapie

Die Funktional-Analytische Psychotherapie (FAP) ist eine erlebnisorientierte Verhaltenstherapie, die von den radikal-behavioristischen Prinzipien B.F. Skinners geleitet wird. Die Wirksamkeit dieser Methode ist umfassend belegt.

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