Cannabidiol (CBD) zeigt in zahlreichen Humanstudien ein vielversprechendes Potenzial zur Reduktion von Angstzuständen, insbesondere bei sozialer Angststörung (SAD) und akuten Belastungssituationen.
Wie wirkt CBD bei Angst?
Die anxiolytische Wirkung basiert auf mehreren neurobiologischen Mechanismen: CBD moduliert das limbische System (u. a. Amygdala), aktiviert indirekt 5-HT1A-Rezeptoren und erhöht die Spiegel des körpereigenen Endocannabinoids Anandamid. Diese Prozesse stabilisieren emotionale Reizverarbeitung und senken die Stressreaktion.
CBD wirkt im zentralen Nervensystem nicht sedierend, sondern regulierend. Es stabilisiert das emotionale Gleichgewicht durch Modulation von Serotonin, Anandamid und neuronalen Schaltkreisen der Angstverarbeitung.
Studienlage zu CBD und Angst
Die systematische Analyse von hochwertigen Studien zeigt, dass Cannabidiol (CBD) ein vielversprechendes anxiolytisches Potenzial besitzt, insbesondere bei sozialer Angststörung (SAD), posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) und allgemeinen Angstsymptomen.
Mehrere randomisierte, kontrollierte Studien (RCTs) konnten die akute Wirkung von CBD bei sozialer Phobie und Trauma-induzierter Angst nachweisen.
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Die aktuelle Studienlage deutet darauf hin, dass Cannabidiol (CBD) insbesondere bei akuten, situativen und sozialen Ängsten anxiolytische Effekte entfalten kann. CBD zeigt die beste belegte Wirkung bei sozialer Angst und akuter Belastung. Bei chronischen Angststörungen wie GAD oder PTBS gibt es Hinweise auf Wirksamkeit, aber noch keine flächendeckend belastbare Evidenz.
In den meisten Studien wurden Einzeldosen zwischen 300 und 600 mg CBD oral verabreicht, seltener auch über längere Zeiträume (bis zu 6 Monate).
Hier eine Übersicht einiger Studien:
| Autor | Thema |
|---|---|
| Zuardi et al. | Akute anxiolytische Effekte |
| Bergamaschi et al. | Soziale Phobie |
| Crippa et al. | Angstreduktion |
| Laczkovics et al. | Anxiolytische Effekte in Human- und Tiermodellen |
CBD bei Borderline-Persönlichkeitsstörung
Impulsive Handlungen, starke Stimmungsschwankungen und eine gestörte Selbstwahrnehmung - viele verschiedene Symptome kennzeichnen eine Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). Typische Symptome, unter denen Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeit leiden, sind eine hohe Instabilität der eigenen Gefühlswelt, die Unfähigkeit stabile und „gesunde“ Beziehungen zu den Mitmenschen zu führen sowie ein negatives Selbstbild.
Unbehandelt kann eine Borderline-Erkrankung auf lange Sicht zu einer starken Einschränkung der Lebenstüchtigkeit führen. Zudem steigt das Risiko eines suizidalen Verhaltens im Laufe der Zeit an.
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Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine Persönlichkeitsstörung, die oftmals im frühen Erwachsenenalter ausbricht. Menschen mit Borderline leiden unter starken Stimmungsschwankungen, ihre Gedanken, Wünsche und Einstellungen ändern sich innerhalb kürzester Zeit.
Die Hauptmerkmale der Borderline-Störung sind die starke eingeschränkte Impulskontrolle und die damit einhergehenden Stimmungsschwankungen. Den Betroffenen fehlt die Fähigkeit, Erlebtes und die dadurch ausgelösten Gefühle angemessen zu kontrollieren und zu regulieren.
Sucht als Komorbidität
Wer an Borderline erkrankt ist, hat ein stark vergrößertes Risiko eine stoffgebundene Sucht zu entwickeln. Das betrifft neben Alkohol auch verschiedene andere Drogen wie etwa Cannabis oder Heroin. Ebenso häufig tritt bei Borderline-Betroffenen eine Medikamentensucht auf. Darüber hinaus gibt es auch diverse nicht stoffgebundene Süchte, denen Borderline-Patienten erliegen können.
Einnahme von CBD gegen Angst
Die Einnahme von Cannabidiol (CBD) gegen Angst sollte zielgerichtet nach Art, Schwere und Dauer der Symptome erfolgen. Die Dosis und der Einnahmezeitpunkt sind entscheidend für die Wirksamkeit.
Bei akuten Angstzuständen, etwa situativer Redeangst, zeigen Studien eine Wirksamkeit innerhalb von 30 bis 90 Minuten - insbesondere nach sublingualer oder oraler Gabe von Einzeldosen zwischen 300 und 600 mg.
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Bei chronischen Angststörungen wie der generalisierten Angststörung (GAD) erfolgt die Wirkung hingegen verzögert und setzt nach kontinuierlicher Einnahme über mehrere Tage bis Wochen ein.
Zur Unterstützung bei Angstzuständen eignen sich insbesondere CBD-Produkte mit systemischer Wirkung, die eine ausreichende Bioverfügbarkeit und reproduzierbare Dosierung ermöglichen. Dabei haben sich sublinguale Öle und Kapseln in Studien und klinischen Beobachtungen am besten bewährt.
Sicherheit und Verträglichkeit
Ja, Cannabidiol (CBD gilt bei sozialer Phobie als sicher und gut verträglich, sofern es in kontrollierten Dosen eingesetzt wird. CBD gilt bei sozialer Angststörung (SAD) in Dosen bis 600 mg/Tag als sicher und gut verträglich. Für Panikstörungen liegen keine validen Humanstudien vor.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Ja - Cannabidiol (CBD) kann mit verschiedenen angstlösenden Medikamenten pharmakokinetisch und pharmakodynamisch interagieren, insbesondere über die Beeinflussung des Cytochrom-P450-Enzymsystems (CYP450). Das betrifft viele Psychopharmaka, insbesondere Benzodiazepine, SSRI, SNRI und trizyklische Antidepressiva. Die Interaktionen können zu erhöhten Plasmaspiegeln, Wirkungsverstärkung oder veränderten Nebenwirkungsprofilen führen.
Nutzererfahrungen
Nutzererfahrungen mit CBD bei Angststörungen sind überwiegend positiv, jedoch auch uneinheitlich und nicht mit randomisierten Studien gleichzusetzen. In Online-Befragungen, Fallberichten und Anwendungsbeobachtungen schildern viele Betroffene eine spürbare Reduktion von Angstzuständen, insbesondere bei sozialer Phobie, generalisierter Angst und stressbedingten Symptomen. Häufig berichten Nutzer zudem über eine bessere Schlafqualität, innere Ruhe, geringere Reizbarkeit und weniger Panikgefühle.
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