Psychosen durch Gras: Ursachen, Symptome und Behandlung

Der Konsum von Cannabis wird häufig unterschätzt. Viele Menschen erleben es als entspannend, schlaffördernd oder stimmungsaufhellend - doch in manchen Fällen kann Cannabis psychotische Episoden auslösen. Eine sogenannte Cannabis-Psychose kann für Betroffene und Angehörige beängstigend sein, besonders, wenn Stimmenhören, Angstzustände oder Realitätsverlust auftreten.

Was ist eine Cannabis-Psychose?

Eine Cannabis-Psychose ist eine psychotische Episode, die in engem Zusammenhang mit Cannabiskonsum auftritt. Betroffene erleben akute Symptome wie Halluzinationen, Wahnvorstellungen, starke Angst oder Orientierungslosigkeit. Während manche Episoden nach kurzer Zeit wieder abklingen, können andere länger anhalten und medizinische oder psychotherapeutische Unterstützung notwendig machen.

Cannabis-Psychosen sind keine „Einbildung“, sondern ernsthafte psychische Zustände, die in der Forschung seit Jahrzehnten untersucht werden. Besonders riskant ist hochdosiertes THC oder regelmäßiger, intensiver Konsum.

Typische Symptome einer Cannabis-Psychose

Die Erscheinungsformen können sehr unterschiedlich sein, doch einige Symptome treten häufig auf:

  • Starke Angstzustände oder Panikattacken
  • Verwirrung und Orientierungsverlust
  • Stimmenhören oder das Gefühl, beobachtet/verfolgt zu werden
  • Schwierigkeiten, zwischen Realität und Einbildung zu unterscheiden
  • Stimmungsschwankungen, Gereiztheit oder depressive Gefühle

Diese Symptome wirken oft bedrohlich - sowohl für Betroffene selbst als auch für ihr Umfeld.

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Wer ist besonders gefährdet?

Nicht jede Person, die Cannabis konsumiert, erlebt eine Psychose. Es gibt jedoch Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöhen:

  • Genetische Veranlagung (z. B. psychische Erkrankungen in der Familie)
  • Früher Konsumbeginn (Jugendalter)
  • Hoher THC-Gehalt moderner Cannabisprodukte
  • Regelmäßiger oder intensiver Konsum
  • Persönliche Belastungsfaktoren wie Stress, Trauma oder Instabilität

Studien (z. B. Di Forti et al., 2019) zeigen, dass täglicher Konsum von hochpotentem Cannabis das Risiko für Psychosen um ein Vielfaches erhöht.

Was sagen Studien zur Häufigkeit?

Forschungsergebnisse verdeutlichen, dass Cannabis-Psychosen selten, aber ernst zu nehmen sind:

  • Rund ein Drittel der Gelegenheitskonsument:innen berichtet von kurzzeitigen psychoseähnlichen Symptomen (Green et al., 2003).
  • Je häufiger und hochpotenter konsumiert wird, desto stärker steigt das Risiko.
  • In Großstädten wie London oder Amsterdam wird ein Teil der neuen Psychose-Fälle direkt mit Cannabiskonsum in Verbindung gebracht.

Diese Erkenntnisse helfen, das Phänomen besser einzuordnen - und machen klar, wie wichtig Prävention und Aufklärung sind.

Ursachen von Psychosen

Der Begriff Psychose umfasst verschiedene schwere psychische Störungen, bei denen der Bezug zur Realität gestört ist. Wie sich das äußert, stellt sich recht unterschiedlich dar. Beispielsweise leiden Psychotiker unter Umständen unter Ich-Störungen, Angstzuständen, depressiver Stimmung und/oder Erregungszuständen bis hin zu Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Oft zeigen die Betroffenen keine Krankheitseinsicht, sondern sind vielmehr überzeugt, Veränderungen in der Umwelt wären verantwortlich.

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Psychosen haben ganz unterschiedliche Ursachen (Erkrankungen, Verletzungen, Medikamente, Drogen) oder sind in ihrer Entstehung noch teilweise ungeklärt (endogene Psychose). Es gibt vorübergehende (akute) oder anhaltende (chronische) Störungen.

Experten gehen davon aus, dass weltweit etwa ein Prozent der Bevölkerung einmal im Leben eine Psychose entwickelt (Lebenszeitprävalenz). Meist passiert dies zwischen der Pubertät und dem 35. Lebensjahr. Frauen sind dabei ebenso häufig betroffen wie Männer.

Formen von Psychose

Es gibt verschiedene Formen von Psychosen. Eine organische Psychose (exogene Psychose) basiert auf einer organisch feststellbaren Ursache wie etwa einer Verletzung oder Entzündung des Gehirns, einem Hirntumor oder einer Epilepsie. Eine durch Medikamente oder Drogen (Alkohol, LSD, Cannabis und andere) hervorgerufene Psychose wird als substanzinduzierte Psychose bezeichnet oder - im Falle von Drogen - als Drogen-Psychose.

Bei einer nicht-organischen Psychose (endogene Psychose) wie der Schizophrenie sind die genauen Ursachen zum Teil noch unbekannt. Man geht von verschiedenen Faktoren wie genetischen, psycho-sozialen und teilweise organischen Ursachen wie etwa einer Störung der Hirnchemie aus.

Als schizo-affektive Psychose bezeichnen Fachleute die Kombination aus Symptomen, die jeweils die Kriterien einer Schizophrenie und einer affektiven Störung erfüllen. Unter einer affektiven Störung versteht man eine psychische Störung, bei der die Stimmung krankhaft verändert ist - sie ist auffällig gehoben (Manie) oder gedrückt (Depression) oder wechselt zwischen diesen Extremen hin und her (bipolare Störung).

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Eine paranoide Psychose (wahnhafte Störung) ist eine akute psychotische Störung, bei der Wahnvorstellungen (wie Verfolgungswahn) im Vordergrund stehen. Die Grenzen zu anderen psychischen Störungen mit Wahnsymptomen sind fließend.

Der Begriff postpartale Psychose steht für eine im Wochenbett auftretende Psychose.

Es gibt auch Mischformen verschiedener Psychosen.

Behandlung von Psychosen

Wenn Sie bei sich eine Psychose vermuten, sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen. Der Verlust des Realitätsbezugs birgt nämlich die Gefahr, dass Sie sich selbst oder andere gefährden.

Erster Ansprechpartner bei Psychose-Verdacht ist der Hausarzt. Er wird Sie bei Bedarf an einen niedergelassenen Psychiater oder in eine psychiatrische Klinik überweisen.

Um sich ein Bild zu machen, wird Ihnen der Arzt im Erstgespräch (Anamnese) beispielsweise folgende Fragen stellen:

  • Hören Sie Stimmen oder sehen Sie Dinge, die andere nicht hören oder sehen?
  • Haben Sie das Gefühl, verfolgt zu werden?
  • Haben Sie viel Kontakt zu Familienangehörigen und/oder Freunden?
  • Sind Sie in letzter Zeit ungewöhnlich reizbar?
  • Fühlen Sie sich oft bedrückt oder aufgedreht?

Nach dem Erstgespräch steht eine körperliche Untersuchung an. Sie gibt gegebenenfalls Hinweise auf eine organische Ursache der Psychose. Anhand von Blut- und Urinproben stellt der Arzt etwa fest, ob Drogenmissbrauch, Entzündungen oder Stoffwechselstörungen hinter den Symptomen stecken. Mithilfe von neurologischen Tests lassen sich Erkrankungen des Nervensystems wie Multiple Sklerose und Epilepsie erkennen.

Stellt der Arzt keine Ursache fest, ist ein Fachmann wie ein Psychiater der richtige Ansprechpartner, der Sie auf mögliche psychische Erkrankungen wie Schizophrenie, bipolare Störung oder Depression untersucht. Dabei helfen ihm klinische Fragebögen, die sich an den Klassifikationssystemen psychischer Störungen orientieren.

Psychosen galten lange Zeit als schwer behandelbar oder gar unheilbar. Das hat sich jedoch dank verbesserter Therapieoptionen mittlerweile in vielen Fällen geändert. Grundsätzlich hängt die Prognose wesentlich von der Art der Psychose ab. Beispielsweise bestehen etwa bei einer akuten organischen Psychose oft gute Aussichten, während eine chronische organische Psychose vielfach einen chronisch fortschreitenden Verlauf nimmt. Bei endogenen Psychosen haben affektive Psychosen im Allgemeinen eine günstigere Prognose als eine Schizophrenie.

Im Einzelfall sieht die Prognose einer Psychose mitunter anders aus. Generell ist es wichtig, eine Psychose möglichst frühzeitig zu behandeln (Medikamente, Psychotherapie). Alles, was dem Leben der Betroffenen zusätzlich Stabilität verleiht, verbessert die Prognose weiter. Dazu gehören stabile soziale Bindungen und ein berufliches Umfeld, das Psychose-Patienten nicht überfordert.

Generell lässt sich einer Psychose nicht vorbeugen, da es verschiedene Ursachen gibt, die zum Teil noch nicht bekannt sind. Allerdings lässt sich in vielen Fällen eine beginnende Psychose bereits in einer frühen Form erkennen - insbesondere, wenn es bereits in der Vergangenheit psychotische Episoden gegeben hat. Eine möglichst frühe und konsequente Behandlung hilft oft, eine akute Psychose vorbeugend zu verhindern.

Wie Psychotherapie helfen kann

Eine Cannabis-Psychose ist für Betroffene und Angehörige oft ein Schock. Psychotherapie kann hier einen sicheren Raum bieten, um:

  • Erlebnisse einzuordnen und das Geschehene besser zu verstehen
  • Angst und Scham abzubauen, die häufig mit dem Erleben einer Psychose verbunden sind
  • Stabilität aufzubauen und Strategien zu entwickeln, um Rückfällen vorzubeugen
  • Angehörige einzubeziehen, damit auch sie verstehen, was passiert ist und wie sie unterstützen können

Psychotherapie ist dabei kein „schnelles Rezept“, sondern ein Prozess, der Vertrauen, Klarheit und Sicherheit schafft.

Angehörige im Blick

Auch für Partner:innen, Freund:innen oder Eltern ist eine Cannabis-Psychose schwer auszuhalten. Hilflosigkeit und Sorge prägen die Situation. Psychotherapie kann Angehörige dabei unterstützen, die Dynamik besser zu verstehen, eigene Grenzen zu wahren und Wege zu finden, stabil an der Seite der Betroffenen zu bleiben.

Cannabis ist das weltweit am häufigsten konsumierte illegale Rauschmittel und wird fälschlicherweise als „weiche“ Droge eingestuft. Weil immer mehr Länder den Konsum von THC legalisieren oder medizinisches THC zur Behandlung von Krankheiten zulassen, sinkt vor allem bei jungen Menschen die Hemmschwelle, das Kiffen einmal auszuprobieren. Was die meisten Konsumenten dabei nicht beachten: Der Genuss der Droge kann eine ganze Reihe von Nebenwirkungen mit sich bringen, die von Schlafstörungen bis hin zu Konzentrations- und Leistungsproblemen reichen. Besonders unterschätzt wird diesbezüglich das Risiko einer durch Cannabis ausgelösten Psychose. Neben dem Cannabiskonsum kann für die Entstehung einer substanzinduzierten Psychose auch ein erhöhter Alkohol-, Amphetamin- oder Kokainkonsum verantwortlich sein.

Grundsätzlich gilt, dass vor allem Cannabis mit einem hohen THC-Gehalt im Verdacht steht, eine Psychose auszulösen. Cannabis zu konsumieren, gehört für immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene zum Alltag. So geben beispielsweise 25 Prozent der Männer zwischen 18 und 25 Jahren an, in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Kiffen ist dementsprechend Teil des modernen Lifestyles geworden und wird häufig als ungefährliche Alternative zum Alkohol angesehen.

Dabei haben bereits zahlreiche Studien aufgedeckt, dass regelmäßiges Kiffen - ganz besonders bei Verwendung von starkem Cannabis - das Risiko an einer Psychose zu erkranken, signifikant ansteigen lässt. Besonders gefährdet sind nach neuesten Erkenntnissen Konsumenten, die schon sehr früh mit dem Kiffen beginnen.

Eine deutsche Studie zum Thema Early Developmental Stages of Psychopathology konnte nachweisen, dass mehr als 30 Prozent der Teilnehmer, die im Alter zwischen 14 und 24 Jahren zum ersten Mal regelmäßig Cannabis konsumierten, nach 3,5 Jahren psychotische Symptome aufwiesen.

Genauso wie nicht jeder, der Alkohol trinkt, alkoholsüchtig wird, muss der Konsum von Cannabis nicht bei jedem Betroffenen zu einer Psychose führen. Trotzdem lässt sich der kausale Zusammenhang zwischen den typischen Symptomen und dem Konsum der Droge nach Meinung vieler Experten nicht von der Hand weisen. Fest steht jedoch, dass Cannabis als psychotrope Substanz auf den Neurotransmitter-Stoffwechsel des Menschen einwirkt.

Eine andere Hypothese besagt, dass Cannabis nicht der Verursacher einer Psychose ist, sondern lediglich als eine Art Trigger verstanden werden kann. Das bedeutet, dass die Patienten, die nach dem Kiffen eine drogeninduzierte Psychose erleiden, von vornherein bereits für eine solche Erkrankung anfällig gewesen sind.

Eine weitere These basiert auf der Annahme, dass Personen, die regelmäßig Cannabis rauchen, häufig unter großem Druck stehen und die Droge als eine Art Ventil nutzen. Wenn negative Lebenserfahrungen wie Stress in der Familie oder in der Schule, psychische Erkrankungen wie Depressionen oder andere belastende Probleme zusammenkommen, kann es passieren, dass die Betroffenen ohnehin irgendwann psychotische Erfahrungen erleben.

Symptome

Menschen, die unter einer Schizophrenie oder einer substanzinduzierten Psychose leiden, müssen während der psychotischen Episoden mit verschiedenen Symptomen rechnen. Diese können sich als leichte Beeinträchtigungen manifestieren, die schnell wieder abklingen, oder sie können die Lebensqualität der Betroffenen drastisch verringern. So kann eine akute Psychose derart negativ erlebt werden, dass die Patienten Tendenzen zur Selbstverletzung oder Suizidversuchen entwickeln.

Wird eine Psychose durch Cannabis ausgelöst, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass sämtliche charakteristischen Symptome unmittelbar mit dem Cannabiskonsum auftreten. Häufig ist es zwar so, dass Betroffene berichten, aufgrund psychotischer Symptome eine negative Rauscherfahrung erlebt zu haben. Theoretisch ist es aber auch möglich, dass sich die Folgen für die psychische Gesundheit erst deutlich nach dem Konsum der Droge offenbaren.

Zudem zeigt nicht jeder, bei dem der Genuss der Droge eine Psychose auslöst, dieselben Symptome. Während manche Menschen Sinnestäuschungen wie Lichtblitze wahrnehmen, hören andere Stimmen in ihrem Kopf oder werden von Angst- und Panikschüben überrannt.

Normalerweise klingen die Symptome mit dem Nachlassen der Wirkung der Droge ab.

Mögliche gesundheitliche Folgen, wie zum Beispiel das erhöhte Psychose-Risiko, werden von den Befürwortern der Legalisierung gerne kleingeredet. Fakt ist jedoch, dass insbesondere ein hoher Cannabiskonsum das Risiko, an einer cannabisinduzierten Psychose zu erkranken, augenscheinlich um rund 30 Prozent erhöht.

Patienten, die nach dem Genuss der Droge Veränderungen in ihrer Wahrnehmung registrieren, sollten ihren Cannabiskonsum umgehend stoppen und sich in ärztliche Behandlung begeben. Auch wenn viele Formen einer durch Cannabis ausgelösten Psychose von allein wieder verschwinden, bleibt ein Restrisiko bestehen. Dann kann oft nur eine langjährige und durch Medikamente gestützte Therapie dabei helfen, die psychotischen Schübe in den Griff zu bekommen.

In unserer Klinik können Cannabisabhängige in einem geschützten Rahmen sanft und mit geringen Entzugssymptomen entziehen. Während des Entzugs lernen die Patienten viel über die Konsumursachen und erfahren, wie sie den Konsum künftig unterlassen können. Auch eine bestehende Psychose wird professionell behandelt.

Ein regelmäßiger Drogenkonsum zählt heutzutage für viele jüngere Menschen zum Alltag. Der Rausch am Wochenende durch Partydrogen wie Ecstasy, Kokain oder auch Cannabis sorgt kurzzeitig für ein euphorisches Gefühl und lässt den grauen Alltag vergessen. Um die mit dem Drogenmissbrauch verbundenen Risiken für Körper und Psyche kümmern sich allerdings die wenigsten Betroffenen. Dabei kann bereits eine einmalige Dosis ernsthafte psychische Schäden hervorrufen. Bei der Drogenpsychose handelt es sich um eine substanzinduzierte, exogene psychotische Störung. Exogen bedeutet in diesem Fall, dass sich die Ursache der Psychose und das Auftreten der vorwiegend psychischen Symptome auf den Drogenkonsum zurückführen lassen. Dadurch wird die drogeninduzierte Psychose von einer organischen oder auch endogenen Erkrankung aus dem psychotischen Formenkreis wie etwa der Schizophrenie unterschieden.

Für die Betroffenen bringt die Psychose nicht nur zahlreiche unangenehme Symptome mit sich, sondern kann zudem die Lebenstüchtigkeit maßgeblich einschränken. In der Regel ist es nicht mehr, oder nur noch bedingt möglich, am Schul- oder Berufsleben teilzunehmen. Ebenso kann es bei Patienten mit einer bereits überstandenen endogenen Psychose durch den Konsum psychoaktiver Substanzen zum Rückfall und dauerhaft psychotischen Zuständen kommen.

Die Symptomatik einer von Drogen ausgelösten Psychose ist für Suchtmediziner recht eindeutig. Trotzdem müssen bei der Diagnose andere Krankheitsbilder systematisch ausgeschlossen werden. Insbesondere die Abgrenzung zur klassischen Schizophrenie und einer bipolaren Störung, die beide ebenfalls mit psychotischen Schüben einhergehen können, ist entscheidend.

Wenn die Symptome einer drogeninduzierten Psychose auftreten, wird versucht zu eruieren, ob es sich tatsächlich um eine exogene Psychose handelt und nicht etwa um eine durch Rauschmittel ausgelöste endogene psychotische Phase, was häufig kaum möglich ist. Je nach Substanz treten darüber hinaus in vielen Fällen spezifische Symptome und andere Begleiterscheinungen auf. Bei einer durch Drogen hervorgerufenen Psychose muss zunächst geprüft werden, welche psychoaktiven Substanzen konsumiert wurden. Davon abhängig wird die passende Therapie gewählt.

Besondere Vorsicht gilt überdies, wenn Alkohol mit illegalen Drogen kombiniert wird. Bei einem Mischkonsum können sich die verschiedenen negativen Effekte gegenseitig beeinflussen und verstärken.

Spezifischen Symptome

Eine Kokainpsychose wird durch Kokain ausgelöst und äußert sich anhand verschiedener psychotischer Symptome. Charakteristisch für diese Form der Psychose ist der sogenannte Dermatozoenwahn. Hierbei sind die Betroffenen fest davon überzeugt, dass sich verschiedenste parasitäre Lebewesen, Würmer oder Insekten auf bzw. unter ihrer Haut befinden. Angst, Juckreiz und Panik können durch diese wahnhafte Vorstellung ausgelöst werden. Die Maßnahmen zur „Schädlingsbekämpfung“ sind meist drastisch und schädigen massiv die Haut.

Wer halluzinogene Substanzen wie LSD, Psilocybin oder Mescalin einnimmt, erlebt als typisches Symptom verschiedene Arten von Halluzinationen. Diese sind allerdings beabsichtigt und ein wesentlicher Bestandteil der spezifischen Rauscherfahrung. Farben, Geräusche oder andere Dinge werden häufig als positiv empfunden. Es gibt jedoch auch gegenteilige Erfahrungen. In diesen Fällen werden die Halluzinationen als bedrohlich und sogar lebensgefährdend wahrgenommen, weshalb man häufig von einem sogenannten „Horrortrip“ spricht, der auch nach dem Abklingen des eigentlichen Rausches bestehen kann. In diesem Fall verschwinden die Halluzinationen nicht mehr oder tauchen auf längere Sicht wiederholt auf.

MDMA, Ecstasy und Amphetamine wie Speed oder Pep können ebenfalls auslösende Substanzen für drogeninduzierte Psychosen sein. Teilweise kann das Auftreten der psychotischen Störung bereits nach einmaligem Konsum festgestellt werden. Wer Amphetamine oder Ecstasy schluckt, hat oftmals mit Panikattacken, diffusen Angstgefühlen oder sogar wahnhaften Wahrnehmungsstörungen zu kämpfen. Darüber hinaus werden Situationen durchlebt, in denen das eigene Persönlichkeitsbewusstsein gestört ist.

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