Psychischer Stress als Ursache für Kloß im Hals

Bei einem Globusgefühl haben Patienten häufig das Gefühl, einen „Knödel“ oder Fremdkörper im Hals (Rachen und Kehlkopfbereich) stecken zu haben. Selbst einfaches Schlucken von Speichel kann dieses unangenehme Gefühl noch weiter verstärken und für Betroffene sehr belastend und auch schmerzhaft sein. Oftmals kann ein genauer Schmerzpunkt gezeigt und beschrieben werden.

Welche Symptome können bei einem Globusgefühl auftreten? Einige verspüren ein knödeliges Gefühl, ein Kratzen, ein Brennen oder auch einmal punktuelle Schmerzen im Hals. Der Hals kann sich ebenso trocken wie auch belegt anfühlen. Betroffene berichten auch unter einem immer wieder kehrenden Schluck- oder Räusperzwang. Bei besonders unangenehmen Krankheitsverläufen kann sich auch einmal eine gefühlte Atemnot entwickeln. Viele Versuchen durch reichlich Flüssigkeitszufuhr den „Knödel“ wegzuspülen.

Ursachen für ein Globusgefühl

Es kann sowohl eine organische Störung im Bereich der oberen und mittleren Luft- und Speisewege vorliegen. Dazu zählen u.a. Rachen, Kehlkopf, Luftröhre sowie die Speiseröhre. Häufig jedoch steckt eine psychische Ursache dahinter. Nicht immer ist ein Auslöser für die Beschwerden eruierbar. Wichtig: meist sind die Ursachen harmlos.

Mögliche Ursachen sind:

  • Schilddrüsenvergrößerung (Struma)
  • Rückfluss von Magensaft (Reflux)
  • Kehlkopfentzündungen und -veränderungen
  • Tumor im Rachen-Kehlkopf-Bereich
  • Vergrößerte Halslymphknoten
  • Halswirbelsäulenprobleme
  • Schleimhauttrockenheit (Sicca-Symptomatik)
  • Veränderungen der Speiseröhre (z.B. Zenker Divertikel)
  • Nervenschäden
  • Stress und psychische Belastung
  • Fremdkörper im Halsrachen, Kehlkopf oder Speiseröhre
  • Verspannungen

Sorgen schnüren dir die Kehle zu, verschlagen dir die Sprache und schlechte Nachrichten muss man erst einmal herunterschlucken. Schon in diesen Redewendungen zeigt sich: Auch psychische Belastungen und Stress können Auslöser des Globussyndroms sein.

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Frühere Untersuchungen zeigten: Bei 96 Prozent der Betroffenen verschlimmern sich die Symptome, wenn sie unter starkem emotionalen Stress stehen. Eine aktuelle Studie im Fachjournal «MRIMS Journal of Health Sciences kommt zu ähnlichen Ergebnissen: Bei 28 Prozent der Studienteilnehmenden war der Kloß im Hals ein Begleitsyndrom einer diagnostizierten Angststörung.

Der Kloß im Hals kann also auch ein Stresssymptom sein. Denn: Psychischer Stress spielt sich nicht nur in deinem Kopf ab, sondern manifestiert sich auch körperlich. Muskelverspannungen im Kehlkopf können daher genauso - wenn nicht sogar häufiger - Ursache des unangenehmen Kloßgefühls sein wie organische Auslöser.

Wie lässt sich ein Globusgefühl abklären?

Ihr HNO Arzt wird zuerst ein ausführliches Patientengespräch (Anamnese) durchführen und dabei auf die Symptomdauer, die genauen Beschwerden, eingenommene Medikamente und etwaige Vorerkrankungen eingehen.

Anschließend wird eine ausführliche Untersuchung durchgeführt. Es wird nach Anzeichen für Entzündungen, Tumoren oder Fremdkörpern gesucht. Bei bestimmten Fragestellungen kann eine Röntgenuntersuchung oder eine Magenspiegelung notwendig und zielführend sein. In speziellen Fällen kann auch eine Röntgenkinematografie durchgeführt werden. Dabei wird die Speiseröhre (Ösophagus) während des Schluckvorgangs im Röntgen dargestellt.

Auch an eine mögliche Verspannung der Halsmuskulatur, Narben im Halsbereich und an Schilddrüsenveränderungen sollte gedacht werden.

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Wenn keine organischen (körperlichen) Ursachen gefunden werden, sollte eine psychosomatische Abklärung erfolgen. Nicht immer lässt sich trotz ausführlicher Abklärung eine Ursache finden, und nicht selten ist besonders diese Situation für Patienten sehr belastend. Viele Patienten haben mit ihrem Globusgefühl eine wahre Arztodyssee hinter sich.

Wichtig ist: Ein Tumor (Krebs) lässt sich in vielen Fällen schon durch die HNO Untersuchung, Spiegelung von Mund, Rachen und Kehlkopf durch den HNO Arzt auschließen. Dabei kann das untersuchte Gebiet Zentimeter genau begutachtet werden. Ebenso ist das Erkennen von Fremdkörpern und einer Reihe weiterer Ursachen damit möglich.

Wann gehört ein Globusgefühl vom HNO Arzt abgeklärt?

Bei länger dauerndem Bestehen (über 10 Tagen) sollte ein Globusgefühl auf jeden Fall abgeklärt werden. Längeres Zuwarten führt meist nur zu weiterer Verunsicherung und damit häufig verbundener Belastung.

Therapie durch den HNO-Arzt

Die Therapie besteht vor allem in der Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung. Da die Ursachen sehr vielfältig sind, ist das Therapiespektrum sehr breit. Dazu zählt z.B. die Gabe von Säureblockern bei Vorliegen eines Rexluxes, die Behandlung einer akuten Entzündung, die Pflege von trockenen und gereizten Schleimhäuten.

Gute Erfolge können bei einigen Ursachen auch mit einer logopädischen Therapie erzielt werden. Lässt sich keine organische Ursache finden, können Stressreduktion, Entspannungs- und Atemübungen sowie eine begleitende Psychotherapie wunder wirken.

Gerne ist Ihnen Ihr HNO Arzt dabei behilflich die geeignete Methode und Ihre Logopädin / Ihren Logopäden zu finden.

Was tun bei verschleimtem Hals?

Um den verschleimten Hals zu behandeln, gibt es einige Hausmittel, die helfen können:

  • Trinken Sie viel Flüssigkeit, um den Schleim zu verdünnen und abzuschwächen.
  • Halten Sie Ihre Luftfeuchtigkeit hoch, indem Sie regelmäßig Wasserdampf einatmen oder eine Luftbefeuchter verwenden.
  • Gurgeln Sie mit warmem Salzwasser, um Entzündungen zu reduzieren und den Hals zu reinigen.
  • Verwenden Sie Honig und Zitrone, um den Hals zu beruhigen und Schmerzen zu lindern.
  • Nehmen Sie rezeptfreie Schleimlöser, wie z.B. Acetylcystein, um den Schleim zu verflüssigen und zu entfernen.

Kloßgefühl loswerden: Das kannst du zuhause tun

Werden keine schwerwiegenden medizinischen Ursachen für das lästige Engegefühl im Hals gefunden, wird sich das Globussyndrom von selbst wieder beruhigen. Was du dennoch zuhause tun kannst, um den Druck im Hals zu lindern, erfährst du jetzt:

Lebensstil

Alkohol am Abend, viel Kaffee oder ein spätes Abendessen sind häufig Auslöser des gestörten Refluxes und damit des Globussyndroms. Wenn du also häufiger einen Kloß im Hals spürst, oder öfter unter Sodbrennen leidest, ändere deinen Lebensstil.

Stress reduzieren

Druck im Job oder Privatleben wird oft zu Druck im Hals. Darum hilft es, Stress im Alltag zu reduzieren und auf erholsame Auszeiten zu achten. Was deinen Stresspegel mindert, ist natürlich individuell, aber: Bewegung, ob Ausdauertraining oder ein entspannter Spaziergang im Freien reduzieren nachweislich das Cortisol im Blut und sind damit ein effektiver Weg aus der Stressspirale.

Auch Atemübungen beruhigen das vegetative Nervensystem und senken damit den empfundenen Stress.

Hausmittel anwenden

Gegen Trockenheit im Hals oder eine erhöhte Schleimbildung gibt es eine Reihe an Hausmitteln, die du ausprobieren kannst. Kräutertees, lauwarm genossen, unterstützen den Körper dabei, Schleim zu lösen und das Druckgefühl im Hals zu reduzieren. Besonders geeignet ist zum Beispiel Tee aus Thymian, Salbei, Spitzwegerich oder Fenchel. Generell solltest du beim Kloßgefühl viel trinken. Auch die Wärme des Tees hilft deinem Körper dabei, Muskelverspannungen im Kehlkopf zu lösen.

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