Pille danach und Depressionen: Nebenwirkungen und Alternativen

Ähnlich wie die Anti-Baby-Pille und andere Medikamente kann auch die „Pille danach“ leichte, vorübergehende Nebenwirkungen verursachen. Bisher wurden keine schwerwiegenden Komplikationen mit der „Pille danach“ in Verbindung gebracht. Diese sind meist harmlos und klingen meist innerhalb weniger Tage und ohne die Einnahme weiterer Medikamente ab.

Häufige Nebenwirkungen der Pille danach

Besonders häufig leiden Frauen unter Veränderungen der Menstruationsblutung. Das kann beispielsweise eine verspätete, unregelmäßige oder starke Regelblutung sein. Zudem ist es möglich, dass in den Tagen nach der Einnahme der "Pille danach" Zwischenblutungen und/oder Schmierblutungen auftreten.

Darüber hinaus sind folgende Nebenwirkungen der „Pille danach“ bekannt:

  • Durchfall
  • Blutungen
  • Erbrechen

Bei allen Formen von Nebenwirkungen gilt: Wenn es Ihnen schlecht geht oder Sie sich unsicher fühlen, zögern Sie nicht, Ihren Arzt um Rat zu fragen.

Durchfall

Durchfall als Nebenwirkung ist gar nicht so selten. Kommt es innerhalb von drei Stunden nach der Einnahme der „Pille danach“ zu starkem Durchfall, müssen Sie unter Umständen eine zweite Tablette einnehmen, damit die volle Wirkung der Pille gegeben ist. Sie sollten aber zuvor Ihren Frauenarzt zu Rate ziehen, um diese Möglichkeit zu besprechen.

Lesen Sie auch: Wie du deine depressive Freundin unterstützen kannst

Blutungen

Eine weitere häufige Nebenwirkung betrifft die Menstruation nach Einnahme der „Pille danach“: Zwischenblutung, Schmierblutung, verfrühte und verspätete Regelblutung und ungewohnt starke Blutung - all diese Nebenwirkungen sind möglich und zunächst kein Grund zur Besorgnis. Sprechen Sie dennoch mit Ihrem Frauenarzt.

Erbrechen

Übelkeit und Erbrechen nach der Einnahme der „Pille danach“ kommen eher selten vor. Studien zeigen: Bei der „Pille danach“ mit dem Wirkstoff Levonorgestrel leiden weniger als 20 Prozent der Anwenderinnen unter Übelkeit. Beim Wirkstoff Ulipristalacetat sind etwa 12 Prozent betroffen. Um den Brechreiz zu unterbinden, empfiehlt es sich, vor der Tabletten-Einnahme etwas zu essen - zum Beispiel eine Scheibe Brot.

Wird die Pille innerhalb von drei Stunden nach der Einnahme trotzdem erbrochen, muss so bald wie möglich eine zweite Tablette eingenommen werden. Der Körper hat den Wirkstoff in dieser kurzen Zeit möglicherweise noch nicht vollständig aufgenommen hat. Lesen Sie dazu unbedingt den Beipackzettel!

Antibabypille: Zusammensetzung, Funktion und Alternativen

Durch die rege Diskussion rund um die Langzeitfolgen und Nebenwirkungen der hormonellen Verhütung und neuer hormonfreier Alternativen (wie z.B. Kupfer-Spirale und Co) hat die Antibaby-Pille in den vergangenen Jahren an Beliebtheit eingebüßt. Trotzdem und trotz der täglichen Einnahme, die viele Frauen als lästig beschreiben, ist die Pille immer noch eine der häufigsten Methoden zur Schwangerschaftsverhütung. Demnach sind die beliebtesten Verhütungsmethoden nach wie vor das Kondom (38%) und die Pille (34%). Das große Plus der Antibaby-Pille: Bei korrekter Anwendung verhindert sie eine Schwangerschaft mit hoher Sicherheit.

Woraus besteht die Antibaby-Pille?

Die meisten Pillenpräparate sind so genannte Mikropillen und bestehen aus einer Kombination der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen (Ethinylestradiol) und Gestagen. Das enthaltene Gestagen entscheidet in der Regel auch darüber, welchen Zusatznutzen eine Pille bietet (z.B. positive Effekte auf Haut und Haare). Auch für die individuelle Verträglichkeit ist neben der Höhe der Östrogendosierung die Wahl des Gestagens von Bedeutung. Bei den ExpertInnen von Woman & Health werden Sie in einem ausführlichen Beratungsgespräch über die für Sie individuell geeigneten Präparate aufgeklärt.

Lesen Sie auch: Bin ich depressiv? Selbsttest

Wie funktioniert die Antibaby-Pille genau?

Durch die enthaltenen Hormone Östrogen und Gestagen wird die Eireifung im Eierstock unterdrückt und somit der Eisprung verhindert. Außerdem wird der Gebärmutterhalsschleim durch die Hormone insofern beeinflusst, dass er den Muttermund während des gesamten Zyklus` verschließt und damit verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen. Auch der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird durch die Hormone stark abgeschwächt. Das stellt sicher, dass im Falle es fände trotz allem ein Einsprung statt und ein Spermium schaffe es durch den Gebärmutterhals, könnte sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutterschleimhaut einnisten.

Vorteile der Antibaby-Pille:

Neben der hohen Sicherheit bei korrekter Einnahme hat die Antibaby-Pille - je nach Präparat - auch zahlreiche positive Auswirkungen auf den Körper. Durch die Einnahme können sich Hautunreinheiten legen, Haarausfall kann abgeschwächt werden und sogar starke Akne kann sich bessern. Diese positiven Effekte liegen an der Senkung der männlichen Geschlechtshormone im Blut, deren Konzentration durch die Einnahme der Pille abgeschwächt wird.

Auch Regelbeschwerden (starke Blutungen und Schmerzen) können durch die Einnahme gelindert werden. Außerdem kann sich auch die Symptomatik von Endometriose durch die Pille enorm bessern.

Antibaby-Pillen wirken sich außerdem oft positiv auf zyklisch auftretende prämenstruelle Beschwerden (PMS) wie depressive Verstimmungen, Wassereinlagerungen, Aufgeblähtheit usw. aus.

Durch die Einnahme wird eine gute Zykluskontrolle ermöglicht. Frau weiß meist genau, wann sie ihre Tage bekommt und kann die Periode mit der Pille einige Tage verschieben. Die meisten modernen Pillen können auch im Langzyklus, d.h. über mehrere Monate ohne Pause eingenommen werden.

Studien weisen darauf hin, dass die Pille - sogar bis zu 30 Jahre nach Absetzen - das Risiko für Eierstockkrebs und Gebärmutterschleimhautkrebs senkt. Andere Untersuchungen weisen jedoch auch darauf hin, dass die Einnahme der Pille das Risiko für Gebärmutterhalskrebs leicht hebt. Dies ist offenbar auf die verringerte Benutzung von Kondomen zurückzuführen.

Die Fruchtbarkeit wird von der Einnahme der Antibaby-Pille nicht beeinflusst. Nach Absetzen werden die meisten Frauen in einem normalen Zeitraum schwanger - unabhängig von der Dauer der Einnahme er Pille.

Nebenwirkungen der Antibaby-Pille:

Diese reichen von Zwischenblutungen, Übelkeit und Brustschmerzen über Wasserablagerungen im Körper bis zu Stimmungsschwankungen und Depression. Hierbei gilt jedoch: Jede Frau reagiert anders auf die enthaltenen Hormone, weshalb das Auftreten und die Intensität der Nebenwirkungen von Frau zu Frau stark variieren kann.

Die Pille erhöht das Thrombose-Risiko. Zu den wichtigsten und schwerwiegendsten Komplikationen, die durch die Einnahme gefördert werden können, zählen Thrombosen. Diese treten allerdings vor allem bei Frauen auf, die auch andere Risikofaktoren aufweisen, wie z.B.: Familiäre Vorbelastung, Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder häufige Langstreckenflüge. Das Ärzteteam von Woman & Health stellt vor einer Pillenverschreibung außerdem routinemäßig durch eine Blutanalyse fest, ob ein erhöhtes Thromboserisiko durch eine verringerte APC Resistenz oder andere Veränderungen der Blutgerinnung besteht.

Durch die Antibaby-Pille wird stark in den weiblichen Hormonhaushalt eingegriffen. Viele Frauen wünschen sich, ihren Körper intensiver wahrzunehmen und ihren Zyklus zu spüren und meinen, dieses Gefühl wird durch den Einfluss von Hormonen abgeschwächt. Vor allem kann es zu einer Verminderung der Libido kommen. Für diesen Fall gibt es mittlerweile zahlreiche gute hormonfreie Alternativen. Mehr dazu hier.

Für wen eignet sich die Verhütung mit der Antibaby-Pille?

„Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten für die Empfängnisverhütung. So einzigartig wie jede Frau ist, so präzise auf ihre Bedürfnisse abgestimmt, ist auch das passende Verhütungsmittel zu wählen. In dahingehende Überlegungen sollten die eigene Einstellung zum Körper, die Stabilität der Beziehung, aber auch ein etwaig gewünschter Zusatzschutz vor sexuell übertragbaren Erkrankungen miteinfließen“ erklärt Dr. Andreas Nather, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe und Ärztlicher Leiter bei Woman & Health.

Ob frau sich für die hormonelle Verhütung mit der Antibaby-Pille entscheidet, hängt also von zahlreichen Faktoren ab. In einem Aufklärungsgespräch wird durch Miteinbeziehen der individuellen Bedürfnisse und kompetenter Beratung die bestmögliche Variante gefunden. Im Gespräch werden die Lebensumstände (fixe Partnerschaft oder Single-Leben), der Zyklus und die Periode (starke Schmerzen, starke Blutung, etc.), eventuelle Probleme mit der Haut (Akne, Unreinheiten, etc.) sowie Vorerkrankungen (z.B. Endometriose, Thrombose-Risiko) abgeklärt und schließlich gemeinsam mit den ExpertInnen von Woman & Health die perfekte Lösung gefunden. „Bei einer Patientin mit geringem Thromboserisiko, die nicht raucht, jedoch aufgrund einer Zusatzerkrankung z.B. Endometriose einen hohen Leidensdruck und starke Schmerzen hat, muss jedenfalls eine hormonelle Verhütung in Betracht gezogen werden“, erklärt Dr. Nather.

Vereinbaren Sie einfach ein Beratungsgespräch! Gemeinsam werden wir die ideale Lösung für Sie finden!

Pille danach: Anwendung und Wirksamkeit

Kondom geplatzt? Pille vergessen? Die rezeptfreie Pille danach zögert den Eisprung hinaus, je früher sie nach dem ungeschützten Verkehr eingenommen wird (am besten innerhalb von 24 Stunden), desto besser ist die Wirkung. Die Pille danach ist keine "Abtreibungspille". Ist die Befruchtung bereits erfolgt bzw. besteht zum Zeitpunkt der Einnahme bereits eine Schwangerschaft, wirkt sie nicht.

Die "Pille danach" kann nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft verhindern. Je früher sie eingenommen wird, umso effektiver ist sie. Nach dem Eisprung ist die "Pille danach" wirkungslos. Sie eignet sich nicht als Verhütungsmethode, sondern sollte nur im Notfall angewendet werden.

Die "Pille danach" ist in der Apotheke erhältlich, es ist kein Rezept notwendig. Die Pille danach ist umso wirksamer je früher sie nach dem Sex angewendet wird - am besten 24 Stunden nach dem ungeschützten Verkehr. Bei der Pille danach mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat sollte eine Einnahme max. Das Medikament wirkt nur dann, wenn der Eisprung noch nicht erfolgt ist bzw. noch keine Befruchtung stattgefunden hat. Präparate mit dem Wirkstoff Levonorgestrel kosten ca. 17 Euro; das Präparat mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat ist um ca.

Spermien können bis zu fünf Tage im weiblichen Körper überleben, sie "warten" auf den richtigen Zeitpunkt, bis die Eizelle fertig gereift ist. Nach ungeschütztem Sex stellt die Pille danach eine Art "Notbremse" dar. Vereinfacht gesagt, verschiebt sie den Eisprung um ein paar Tage nach hinten. Sie hat keinen Einfluss auf eine bereits bestehende Schwangerschaft, wenn es schon zur Befruchtung gekommen ist.

Generell ist der Zeitpunkt des Eisprungs nicht genau vorhersehbar. Er kann zu Zyklusbeginn, in der Mitte oder gegen Zyklusende stattfinden. Etwa zwei Tage vor dem Eisprung steigt die Konzentration des luteinisierendes Hormons an, das den Eisprung letztendlich auslöst. Der Wirkstoff Ulipristalacetat wirkt insbesondere auch an den 2 Tagen vor dem Eisprung, indem er das luteinisierende Hormon hemmt. Damit lässt sich der Eisprung um bis zu 5 Tage hinauszögern. Spermien sind zwischen drei und fünf Tagen im weiblichen Körper lebensfähig, um eine Eizelle zu befruchten. Nach dieser Zeitspanne sterben die Spermien ab.

Die Hormone, die die Pille danach enthält, verzögern den Eisprung. Die Pille danach kann zu jedem Zeitpunkt im Zyklus eingenommen werden. Das Medikament wirkt nur dann, wenn der Eisprung noch nicht erfolgt ist bzw. noch keine Befruchtung stattgefunden hat. Die Pille danach ist umso wirksamer je früher sie nach dem Geschlechtsverkehr angewendet wird - am besten 24 Stunden nach dem ungeschützten Verkehr. Bei der Pille danach mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat sollte eine Einnahme max.

Die Hormone, die die Pille danach enthält, verzögern den Eisprung. Das Medikament wirkt nur dann, wenn der Eisprung noch nicht erfolgt ist bzw. Univ. Prof. Dr.

Wichtige Hinweise zur Einnahme der Pille danach

  • So früh wie möglich nach dem Sex: Die Pille danach sollte so früh wie möglich nach dem ungeschützten Sex geschluckt werden.
  • Nicht öfter als einmal im Zyklus: Sie sollte nicht öfter als einmal im Zyklus zur Anwendung kommen.
  • Wenn Sie innerhalb eines Zyklus die Pille danach eingenommen haben, müssen Sie bis zum Einsetzen der Periode mit Kondom verhüten, um eine Schwangerschaft zu vermeiden.
  • Im Normalfall kommt es nach der Einnahme der Pille danach zum üblichen Zeitpunkt zur Regelblutung in der gewohnten Stärke. Es kann sein, dass sie einige Tage früher oder später einsetzt.
  • Bleibt sie länger als 5 Tage überfällig, sollten Sie eine Ärzt:in aufsuchen, um eine mögliche Schwangerschaft auszuschließen.
  • Nach der Einnahme der Pille danach muss man prinzipiell nicht zur Ärzt:in.
  • Wenn Sie die Pille danach eingenommen haben, verhüten Sie bis zur nächsten Regelblutung mit einer Barrieremethode (z.B. Kondom, ev.
  • Die Pille danach kann auch eingenommen werden, wenn Sie üblicherweise mit der Antibaby-Pille verhüten und die Einnahme vergessen haben bzw. eine Einnahme durch Magen-Darm-Probleme nicht erfolgen konnte.
  • Sie sollten in diesem Fall nach der Einnahme der Pille danach am nächsten Tag Ihre herkömmliche Pille bis zum Zyklusende normal weiternehmen. Dennoch sollten Sie zusätzlich mit einer Barrieremethode (z.B. Kondom oder Diaphragma) verhüten. Univ. Prof. Dr.
  • Die Pille danach hat keine Auswirkungen auf die generelle Fruchtbarkeit.
  • Die Pille danach mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat bzw. Präparate mit dem Wirkstoff Levonorgestrel kosten ca. 17 Euro; das Präparat mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat ist um ca.
  • Besteht eine Allergie gegen die in der Pille danach enthaltenen Hormone (Levenorgestrel, Ulipristalacetat) oder einen der Bestandteile der Pille danach, sollte sie nicht eingenommen werden.
  • Auch bei einer bestehenden Schwangerschaft oder einer schweren Lebererkrankung sind beide Präparate tabu.
  • Hat der Eisprung bereits stattgefunden, ist die Pille danach wirkungslos.
  • Die Pille danach sollte nicht öfter als einmal im Zyklus eingenommen werden.
  • Ja. Levonorgestrel reichert sich allerdings in der Muttermilch an. Sie sollten Ihr Baby daher vor der Einnahme stillen und mit der nächsten Mahlzeit mindestens 8 Stunden warten.
  • Rezeptfreie Alternativen zur Pille danach gibt es nicht. Es gibt allerdings die Möglichkeit die Spirale danach zu nutzen. Sie wird von der Frauenärzt:in innerhalb von 5 Tagen nach dem ungeschützten Verkehr in die Gebärmutter eingesetzt. Interview mit Univ.-Prof. Dr.

Depressionen und hormonelle Verhütung

Eine häufige Nebenwirkung bei der Einnahme der Antibabypille ist eine depressive Verstimmung. Häufig, das heißt: Zwischen ein Prozent und zehn Prozent der Anwenderinnen sind betroffen. Das ist in jedem „Pillen“-Beipackzettel nachzulesen. Künftig müssen die Hersteller zudem einen Warnhinweis drucken, der deutlich auf ein Depressions- und Suizidrisiko aufmerksam macht, das mit der Verwendung hormoneller Verhütungsmittel - dazu gehören neben der „Pille“ auch Pflaster, Implantat, Vaginalring und Hormonspirale - einhergehen kann. Das hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) entschieden und eine entsprechende Empfehlung an die nationalen Gesundheitsbehörden herausgegeben.

Die Botschaft ist, dass es zu Depressionen kommen kann und man das nicht alleine aussitzen, sondern rasch professionelle Hilfe holen soll, wenn man es merkt. In den nächsten Monaten werden die Beipackzettel aktualisiert. Arzneien, die schon ausgeliefert wurden, dürfen noch abverkauft werden.

Ausschlaggebend für den Entschluss der EMA ist eine 2017 erschienene Studie, die auf Daten der dänischen Gesundheitsregister beruht. 475.802 Frauen ab 15 Jahren wurden im Zeitraum von 1996 bis 2013 im Schnitt 8,3 Jahre lang beobachtet. 54 Prozent der Frauen verhüteten mit Hormonpräparaten. 6999 von ihnen versuchten mindestens einmal sich umzubringen, 71 begingen Suizid. Die Autoren errechneten daraus ein doppeltes Risiko für Suizidversuche und ein Dreifaches für Suizid für Anwenderinnen hormoneller Verhütung im Vergleich zu Frauen, die sich nicht oder z. B. mit Kondom vor einer Schwangerschaft schützen. Zudem stellten sie fest, dass das Risiko v. a. Frauen unter 20 Jahren betrifft.

Allerdings könne man aus der Untersuchung keine ursächlichen Zusammenhänge zwischen Pilleneinnahme und Depression bzw. Suizidalität ableiten. Denn Hintergründe, wie z. B. Konflikte in der Partnerschaft oder Krisen in der Pubertät, kurzum Probleme, die unabhängig von der „Pille“ zu Depressionen führen können, wurden nicht erfasst.

Bettina Böttcher, Oberärztin an der Uniklinik für gynäkologische Endokrinologie in Innsbruck, macht ebenso auf methodische Schwächen der Studie aufmerksam. „Wer die Pille verschrieben bekommt, geht regelmäßig zur Untersuchung“, sagt sie. Da sei es denkbar, dass depressive Verstimmungen eher zur Sprache kommen und diagnostiziert werden. Umgekehrt blieben Depressionen bei Frauen, die nicht zur Kontrolle müssten, mitunter unerkannt.

Aber: „Es gibt zweifellos einen Zusammenhang zwischen Stimmung und Hormonen“, so Böttcher. Die erste Studie, die ihr vorliegt, sei bereits 1976 erstellt worden. Nach wie vor unklar sei, wie der Mechanismus zwischen Hormonen und Stimmung genau abläuft. Deswegen könnten z. B. keine Aussagen über die Dosierung getroffen werden. Man müsse jede Frau individuell betrachten. Auch Ärzte, die Depressionen diagnostizieren, sollten nachfragen, wie die Patientin verhütet. Manchen helfe der Umstieg auf ein anderes Mittel, andere müssten die „Pill­e“ ganz absetzen. Der Großteil habe aber keine Schwierigkeiten.

tags: #Pille #danach #Depressionen