Freude über Freude: Weihnachtslieder aus Schlesien und ihre Herkunft

Die Tradition der Weihnachtslieder in Schlesien ist reich und vielfältig, geprägt von unterschiedlichen Einflüssen und Entwicklungen über die Jahrhunderte.

Ursprünge und frühe Formen

Schon im Mittelalter gab es Bestrebungen, die Gemeinde aktiv in den Gottesdienst einzubeziehen. So heißt es noch im 15. Jahrhundert im Liber Ordinarius von St. Stephan, Wien: „Plebs habeat vociferacionem suam“ [Randglosse: „populi vociferacio“] (fol. 39r), „populus habet suas vociferaciones aevia aevia [am Rand: „populus habeat vociferacionem“] (fol. 48r) und „layci habeant vociferaciones suas“ (fol. 54v).

Diese Aufführungspraxis, die den volkssprachlichen Text gleichsam in den Ritus integriert, betraf nach norddeutschen Quellen z. B. Gloria: I-TRbc 90, Nr. 929 und I-TRcap 93*, Nr. 1739; Credo: I-TRbc 90, Nr. 955 und I-TRcap 93, Nr. 1786.

Einflüsse und Verbreitung

Einige Lieder, wie z.B. »A. Weihnachtsgesänge; Harrison 1965. Sammlungen aus Cividale (Kirchenprovinz Aquileia) und Aosta (vgl. Walther 1969, 498 (Nr. Dieses Lied soll schon Anfang des 13. Jahrhunderts existiert haben: Vgl. Janota 1968, 171 und 180-182; zu deutschen Liedern im Seckauer Liber ordinarius vgl. Janota 1968, 110-114.

Die Aufzeichnung in der Handschrift D-EFu Dep. Erf. CA. 4° 332 stammt aus Aachen und ist mensural polyphon (14. Jahrhundert); vgl. Huglo 1999, 30-31 (Nr. A-38). Die betreffenden Folios waren früher als fol. Zur noch wenig erforschten Herkunft dieses Liedes vgl. Strohm 2012. Eine vierstimmige Motette Omnium rerum conditor/ Sancta Maria steh uns bei edierte Feldmann 1938, Anh., 21-27, nach PL-Wu Ms. 2016, fol.

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Zur vorgeschlagenen Zuschreibung von Joseph, lieber neve mein an den Mönch von Salzburg (G 22) vgl. Janota 1968, 127 und 130-131, und » B. Geistliche Lieder des Mönchs von Salzburg. Die älteste Quelle ist jedoch die aus Leipzig oder Nürnberg stammende Handschrift D-LEu Ms. 1305, ca. 1420, wo das Lied anonym und in einer mitteldeutschen Mundart vorliegt; vgl. Lütolf 2003-2010, Bd. 1, Nr. 426 und 427. In D-Mbs Cgm 715, fol.

Beispiele bekannter Weihnachtslieder

Auch der Hymnus A solis ortus cardine, der nach D-Mbs Cgm 715 dem Kindelwiegen vorausgeht, steht in A-Wn Cod. 4494 (fol. Zur Marienklage an St. Stephan, Wien, siehe » E. Zur Überlieferung beider Gesänge vgl. Lipphardt 1984, 41 und Anm. 17.

Zur Handschrift, einem Processionale aus Salzburg, St. Peter, mit überwiegend lateinischen Choralgesängen, vgl. Angerer 1979; Lipphardt 1984 (mit mehreren Versionen). Dies ist nicht das aus dem 13. Textedition Dreves/Blume 1886-1922, Bd. 30, Nr. 13, 34-35; Melodie und deutscher Text bei Lütolf 2003-2010, Bd. 2, Nr. 172.

Gegen 1500 wurde Patris sapientia bereits als „Horae de Sancta Cruce“ im offiziellen Stundenbuch der römischen Kirche geführt. Vgl. Strohm 1985 und Strohm 2009.

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