Die Kupferspirale ist eine beliebte Methode zur Empfängnisverhütung, die ohne Hormone auskommt. Sie wird von Gynäkologen in die Gebärmutter eingelegt, wo sie Kupferionen abgibt. Diese Kupferionen verringern die Bewegungsfähigkeit und Befruchtungsfähigkeit der Spermien und verändern die Gebärmutterschleimhaut, wodurch die Einnistung einer Eizelle verhindert wird.
Je nach Modell kann die Kupferspirale Schwangerschaften für einen Zeitraum von drei bis zehn Jahren verhindern. Danach muss sie von einem Arzt entfernt werden.
Vor- und Nachteile der Kupferspirale
Wie jede Verhütungsmethode hat auch die Kupferspirale ihre Vor- und Nachteile:
- Vorteile:
- Keine Anwendungsfehler
- Wechsel nur alle drei bis zehn Jahre (je nach Modell)
- Kein Eingriff in den Hormonhaushalt
- Anwendbar während der Stillzeit
- Nachteile:
- Monatsblutung und Regelschmerzen möglicherweise stärker und/oder länger
- In den ersten zwei bis drei Anwendungsmonaten können unregelmäßige Schmier- und Zwischenblutungen auftreten
- Verrutschen oder Ausstoßen der Spirale möglich
- Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen
Mögliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit
Immer häufiger entscheiden sich Frauen bewusst gegen mögliche Nebenwirkungen und Langzeitfolgen von hormoneller Verhütung. Für viele Frauen ist hormonelle Verhütung ein Segen und eine große Hilfe bei starken Regelschmerzen und -blutungen, bei Endometriose sowie bei Hautunreinheiten und Akne. Für alle anderen Frauen, die nicht unter den oben genannten und ähnlichen Beschwerden leiden, eignet sich die Spirale besonders gut als zuverlässige Langzeitverhütung.
Es gibt Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen hormoneller Verhütungsmittel auf die psychische Gesundheit. Eine Veränderung der Stimmungslage zählt zu den häufigsten Beweggründen für die Beendigung der Einnahme hormoneller Kontrazeptiva. Ohnehin sind Frauen von unipolaren depressiven Episoden, die durch gedrückte Stimmung, Interessensverlust, Freudlosigkeit und vermindertes Selbstwertgefühl charakterisiert sind, deutlich häufiger betroffen als Männer.
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Als erwiesen gilt hingegen die Fähigkeit der in den KHK enthaltenen Sexualsteroide, die Blut-Hirn-Schranke zu passieren und ihr Potenzial, Hirnareale, die an der Emotionskontrolle beteiligt sind, in Struktur und Funktionalität zu beeinflussen.
Da die Kupferspirale keine Hormone enthält, wird sie oft als eine gute Alternative für Frauen angesehen, die Bedenken hinsichtlich der psychischen Auswirkungen hormoneller Verhütungsmittel haben.
Alternativen zur Kupferspirale
Es gibt verschiedene Alternativen zur Kupferspirale, sowohl hormonelle als auch nicht-hormonelle:
- Hormonelle Verhütungsmittel: Pille, Vaginalring, Hormonpflaster, Hormonspirale, Minipille, Dreimonatsspritze, Hormonimplantat.
- Barrieremethoden: Kondom, Femidom, Diaphragma, Portiokappe.
- Natürliche Familienplanung: Kalendermethode, Temperaturmethode, Zervixschleimbeobachtung.
- Chemische Verhütungsmittel: Cremes, Zäpfchen, Gele.
- Sterilisation: Vasektomie (Mann), Tubensterilisation (Frau).
Die Wahl der richtigen Verhütungsmethode sollte immer in Absprache mit einem Arzt getroffen werden, um die individuellen Bedürfnisse und Risikofaktoren zu berücksichtigen.
Schmerzfreies Einsetzen der Spirale
Viele Frauen fürchten sich vor den Schmerzen, die beim Einsetzen der Spirale auftreten können. Einige Zentren bieten das schmerzfreie Einsetzen einer Spirale in sanfter Kurznarkose an. Gerade junge oder sehr schmerzempfindliche Frauen bzw. Frauen, die noch keine Kinder geboren haben, empfinden das Einsetzen einer Spirale oft als unangenehm. In Narkose ist das Setzen zu jedem Zeitpunkt des Zyklus möglich.
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Der Eingriff selbst dauert in der Regel nur 5 Minuten, danach bleibt die Patientin noch ca. 20 Minuten zur Nachbeobachtung bevor Sie nach Hause gehen darf. Durch die Entspannung in der Narkose sind auch Schmerzen und Beschwerden nach dem Einsetzen deutlich seltener.
Wie finde ich die richtige Verhütungsmethode für mich?
Um herauszufinden, welche Verhütungsmethode die richtige ist, ist es ratsam, sich mit dem Gynäkologen/der Gynäkologin des Vertrauens zu beraten. In einem Aufklärungsgespräch wird durch Miteinbeziehen der individuellen Bedürfnisse und kompetente Beratung die bestmögliche Variante gefunden.
Pearl-Index verschiedener Verhütungsmethoden
Der Pearl-Index (PI) ist ein Maß für die Zuverlässigkeit einer Verhütungsmethode. Er gibt den Anteil sexuell aktiver Frauen an, die im Laufe eines Jahres bei der Anwendung einer bestimmten Verhütungsmethode ungewollt schwanger werden. Je niedriger der Pearl-Index, desto sicherer ist die Methode einzustufen.
Verhütungsmethode | Pearl-Index (typische Anwendung) |
---|---|
Hormonstäbchen | 0,05 |
Vasektomie des Mannes | 0,15 |
Hormonspirale | 0,2 |
Sterilisation der Frau | 0,5 |
Kupferspirale | 0,8 |
Temperaturmethode | 3 |
3-Monats-Depotspritze | 6 |
Pille | 9 |
Verhütungspflaster | 9 |
Vaginalring | 9 |
Knaus-Ogino-Methode | 9 |
Diaphragma | 12 |
Billings-Methode | 15 |
Kondom | 18 |
Coitus interruptus | 22 |
Schwamm | 32 |
Keine Verhütung | 85 |
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