Belara: Erfahrungen mit Nebenwirkungen und Vorteile

Die Antibabypille, oft einfach "Pille" genannt, ist ein weit verbreitetes Verhütungsmittel. Neben der primären Funktion der Schwangerschaftsverhütung, bietet sie auch eine Reihe von nicht-kontrazeptiven Vorteilen. Allerdings ist es wichtig, sich auch der potenziellen Nebenwirkungen bewusst zu sein.

Positive Auswirkungen der Pille

Die Pille kann verschiedene positive Auswirkungen auf den Körper haben:

Positive Auswirkungen auf Haut und Haare

Hautunreinheiten, Akne, fettige Haut und Haarausfall werden meist u.a. durch erhöhte Spiegel von männlichen Geschlechtshormonen im Blut verursacht. Die Hormone der Pille senken die Hormonspiegel; dadurch verbessert sich das Hautbild oft deutlich.

Linderung von Menstruationsbeschwerden

Starke Regelblutung (Hypermenorrhoe) sowie Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) bessern sich während der Pilleneinnahme; auch die Blutungsstärke und -dauer nehmen ab. Vor allem bei Endometriose - einer Erkrankung, die oft mit starken Menstruationsbeschwerden und Unterbauchschmerzen einher geht - ist die Antibabypille eine sinnvolle Therapie.

Besserung des prämenstruellen Syndroms (PMS)

Antibabypillen verbessern oft (vor allem bei Langzyklusanwendung) zyklisch auftretende prämenstruelle Beschwerden wie depressive Verstimmungen, Wassereinlagerungen, Aufgeblähtheit usw. Vor allem die Gestagene Drospirenon (enthalten in Yasmin, Yasminelle) und Chlormadinonacetat (enthalten in Belara, Balanca) haben einen zusätzlichen entwässernden und stimmungsaufhellenden Effekt und sind daher bei prämenstruellen Beschwerden optimal einsetzbar.

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Gute Zykluskontrolle

Pillen-Anwenderinnen wissen meist auf den Tag genau, wann ihre monatliche Blutung einsetzt und wie lange sie dauert. Gegebenfalls kann die Periode auch vorverlegt oder hinausgeschoben werden. Auch eine durchgehende Einnahme (z.B. jeweils über 3 bis 6 Monate ohne Pillenpause) ist mit den meisten Präparaten möglich; man spricht von einem Langzyklus. Dann bleibt während der gesamten Einnahmedauer die Menstruation aus.

Pille und Krebs

Die Einnahme der Pille senkt bis zu 30 Jahre nach dem Absetzen die Häufigkeit von Ovarialkarzinomen (Eierstockkrebs) sowie von Endometriumkarzinom (Gebärmutterschleimhautkrebs).

Die Pille erhöht jedoch leicht das Risiko für Gebärmutterhalskrebs. Bezüglich Brustkrebs sind die wissenschaftlichen Daten nicht eindeutig. Während einige Studien keine Risikoerhöhung zeigen gibt es auch Daten über ein gering erhöhtes Brustkrebsrisiko vor allem bei Langzeitteinnahme und Beginn vor dem 25. Lebensjahr.

Pille und Fruchtbarkeit

Die Pille beeinflusst keinesfalls die Fruchtbarkeit. Selbst nach langjähriger Einnahme werden die meisten Frauen nach Absetzen der Pille, soweit sie sonst keine Auffälligkeiten aufweisen, schnell schwanger.

Nach einigen Monaten unterscheidet sich die Schwangerschaftsrate von Frauen, die vorher mit einer Pille verhüteten, nicht von der bei Frauen ohne vorherige Pillen-Einnahme.

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Nebenwirkungen der Pille

Wie jedes Medikament kann auch die Pille Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten gehören:

  • Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen
  • Gewichtszunahme
  • Wassereinlagerungen
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien

Einige Frauen berichten von einer Verschlechterung ihrer Stimmung oder sogar von Depressionen während der Einnahme der Pille. Es ist wichtig, diese Nebenwirkungen ernst zu nehmen und mit einem Arzt zu besprechen.

Erfahrungen mit Belara

Die Erfahrungen mit Belara, wie bei jeder Pille, sind individuell verschieden. Einige Frauen berichten von positiven Effekten auf ihre Haut und eine Regulierung ihres Zyklus. Andere erleben jedoch unerwünschte Nebenwirkungen wie Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme oder depressive Verstimmungen.

Eine Anwenderin berichtete, dass sie mit 13 Jahren die Pille Mirelle verschrieben bekam, die sie gut vertrug. Später, ab dem 20. Lebensjahr, musste sie jährlich die Pille wechseln, da ihr Hormonstatus sich änderte. Sie nahm fast 20 kg zu, sammelte Wasser an und bekam Akne. Nach einem Jahr Suche wurde ein 6cm großer Tumor an der Leber gefunden, der nach einem Jahr auf 11cm angewachsen war und operativ entfernt werden musste. Die Diagnose lautete fokal noduläre Hyperplasie, eine gutartige Tumorart, die der Pille zugeschrieben wird. Die Ärztin sagte: "Hättens nicht so viele verschiedene Pillen genommen."

Eine andere Frau bekam mit 16 Jahren die Pille Belara verschrieben, die als "Schönheitspille" bekannt ist. In den nächsten Jahren machte sie sehr gute Erfahrungen damit. Ihre Haut war makellos, sie bekam eine Körbchengröße mehr und war zufrieden. Mit 19 setzte sie die Pille ab, um bessere Fortschritte im Sport zu sehen. Sie verlor Gewicht, war nicht mehr so gereizt und fühlte sich befreiter. Doch dann wurde ihre Haut schlechter und sie bekam Haarausfall. Ende November begann sie wieder mit der Pille, fühlte sich aber immer unwohler. Schließlich setzte sie die Pille wieder ab und verzichtet seitdem fast vollständig auf Milchprodukte. Ihre Haut ist zeitweise etwas schlechter, aber es ist nicht vergleichbar mit dem letzten Absetzen.

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Thromboserisiko bei verschiedenen Gestagenen

Seit 1961 ist das erhöhte venöse Thromboserisiko für orale Antikonzeptiva bekannt. Für die oralen Kontrazeptiva der 2. Generation mit Levonorgestrel (20-30 µg Östrogene) war das Risiko um fast die Hälfte niedriger als für Präparate der 3. Die Reduktion der Östrogendosis von 50 µg auf 20 - 30 µg senkt das Thromboserisiko (um 17 - 32 % von 50 auf 30 - 40 µg, um 18 % von 30 - 40 µg auf 20 µg).

Für die Gestagene Levonorgestrel und Norethisteron (35 µg Östrogen) zeigte sich eine Erhöhung des Thromboserisikos gegenüber Nichtverwenderinnen um das ca. 3,6fache, während für Desogestrel und Gestodene dieses Risiko mit 7,3 bzw. 5,6 deutlich höher lag. Neu hinzugekommen sind nun Daten für Drospirenon und Cyproteronacetat mit einem ebenfalls höherem Risiko von 6,8 und 6,3-fach gegenüber Frauen ohne Pille.

Die jetzt vorliegenden großen Studien belegen, dass gegenüber Levonorgestrel, Norethisteron und wohl auch Norgestimat alle anderen Gestagene ein 1.6 bis 2fach erhöhtes Thromboserisiko haben.

Das absolute Thromboserisiko für Kontrazeptiva mit niederem Östrogengehalt ist gering: Pro 100.000 Frauenjahre steigt das Risiko einer Thromboembolie von ca. 5 (-10) bei Frauen ohne Pille auf ca. 20 (-40) mit Levonorgestrel-, Norethisteron- und Norgestimatpräparaten, allerdings aber auf 40 (-80) mit den anderen Gestagenen.

Thromboserisiko bei verschiedenen Gestagenen
Gestagen Thromboserisiko (gegenüber Nicht-Anwenderinnen)
Levonorgestrel, Norethisteron, Norgestimat ca. 3,6fach
Desogestrel, Gestoden 7,3 bzw. 5,6fach
Drospirenon, Cyproteronacetat 6,8 bzw. 6,3fach

Es hat nicht an Versuchen gefehlt für die Auswahl des Kontrazeptivums Argumente wie Akneverbesserung oder keine Gewichtszunahme zu verwenden. Allerdings konnten kürzliche Cochrane Reviews keine klare Evidenz für eine Gewichtszunahme durch die Pille, bzw. keine relevanten Unterschiede zwischen den Pillen bezüglich dieses Parameters sehen.

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