Dir ist permanent kalt? Und selbst mit dicken Socken hast du kalte Füße? Obwohl die Gerüchte sich hartnäckig halten, sind kalte Füße allerdings mitnichten nur ein Frauenproblem. Auch Männer leiden unter kalten Füßen, sie reden nur nicht darüber.
In der TCM nennt man dieses Ungleichgewicht einen Milz- und Nieren-Yang-Mangel. Manchmal frieren die Betroffenen nicht am ganzen Körper, sondern haben immer eiskalte Füße oder Hände. Betrifft es nur einzelne Körperteile, kann es gut sein, dass es sich um eine Stagnation handelt. In den meisten Fällen geht es um eine Leber-Qi-Stagnation (kalte Hände).
Angst kann kalte Hände und Füße verursachen. Denn wenn Sie Angst haben, wird Ihr Blutfluss von Ihren Händen und Füßen weg zu Ihren größeren Organen wie Ihrem Herzen geleitet. Es ist ein grundlegender Kampf- oder Fluchtmodus, den Ihr Körper benötigt, um das Herz und andere Organe zu schützen, die für Ihr Überleben unerlässlich sind. Da Ihr Körper den Unterschied zwischen Panik, wenn Sie plötzlich von Angesicht zu Angesicht vor einem Grizzlybären stehen oder einem Treffen mit Ihrem Chef, bei dem Sie zu spät sind, nicht erkennen kann, reagiert er in beiden Situationen gleich.
Vegetative Dystonie und Kalte Füße
Ist dagegen der Parasympathikus dominant (Vagotonie), geht dies eher mit einem niedrigen Blutdruck, kalten Händen und Füßen, Antriebslosigkeit und Verstopfung einher.
Die vegetative Dystonie ist keine Diagnose im Sinne einer konkreten Krankheit, sondern umfasst ein uncharakteristisches Zustandsbild, bei dem offensichtlich verschiedene Funktionen des vegetativen Nervensystems gestört sind.
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Symptome der vegetativen Dystonie
Eine Vielzahl sehr verschiedener Symptome lässt sich mit dem Begriff vegetative Dystonie in Verbindung bringen. Die Beschwerden sind oft nur schwer einzuordnen. Mögliche Symptome einer vegetativen Dystonie sind:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Durchfall
- Verstopfung
- Schlafstörungen
- Krämpfe
- Vermehrtes Schwitzen
- Erhöhter oder erniedrigter Pulsschlag
- Leichtes Zittern der Hände
- Kribbeln in den Gliedmaßen
Ursachen und Risikofaktoren
Die vegetative Dystonie hat oft keine klar abgrenzbare Ursache (Ärzte sprechen dann mitunter von "idiopathisch"). Nicht selten spielen mehrere körperliche, seelische und soziale Umstände eine Rolle. So ist es schwierig, einen konkreten Auslöser für die vegetative Dystonie zu finden.
Ist eine rein körperliche, organische Ursache für die jeweiligen Symptome nach allen notwendigen medizinischen Untersuchungen ausschließbar, zieht der Arzt eine psychosomatische Ursache in Betracht. Körper und Psyche stehen in einem ständigen Wechselspiel miteinander. Und so ist es nicht ungewöhnlich, dass schwere seelische Belastungen sich auf verschiedene Körperfunktionen niederschlagen.
Dazu zählen zum Beispiel permanenter Stress, Trauer, Sorgen und Ängste. Wer zum Beispiel einen geliebten Angehörigen verloren hat oder sich an seinem Arbeitsplatz sehr unglücklich fühlt, entwickelt oft durchaus langfristig körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder häufiges Zittern. Diese Beschwerden wertet der Arzt möglicherweise als vegetative Dystonie.
Auch hormonelle Veränderungen etwa durch die Wechseljahre oder durch eine Schwangerschaft sind mögliche Auslöser für unklare körperliche Beschwerden, die vom Arzt als vegetative Dystonie oder somatoforme Störung diagnostiziert wird.
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Behandlungsmöglichkeiten
Wie eine vegetative Dystonie am besten behandelt wird, hängt von ihrem jeweiligen Auslöser und ihrer Ausprägung ab. Bleibt die körperliche Diagnostik ohne Ergebnis, raten Ärzte häufig dazu, zunächst abzuwarten und den Verlauf der Beschwerden zu beobachten - somatoforme Störungen legen sich häufig nach einer Weile von alleine wieder.
Ist dies nicht der Fall, empfiehlt der Arzt meist eine Psychotherapie. Dies bedeutet keinesfalls, dass er die Beschwerden des Patienten nicht ernst nimmt. Oft haben körperliche Symptome ihre Wurzeln in der Psyche - es sind dann sogenannte psychosomatische Beschwerden. Die vegetative Dystonie lässt sich deshalb am besten mit psychotherapeutischen Maßnahmen behandeln. Sie versprechen die größte Aussicht auf Beschwerdefreiheit.
Einige Psychotherapeuten sind auf somatoforme Störungen beziehungsweise vegetative Dystonie spezialisiert. Mit dieser Unterstützung lernen viele Betroffene, ihre Beschwerden besser einzuordnen und mit ihnen im Alltag umzugehen - dies geschieht zum Beispiel im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie.
Besonders hilfreich ist es, die Gründe und Gefühle aufzuarbeiten, die hinter den Symptomen stehen. Sind belastende Empfindungen wie Stress, Sorgen oder Trauer aus der Welt zu schaffen oder anders zu verarbeiten, bessern sich auf Dauer meist auch die körperlichen Beschwerden.
Viele Betroffene stecken auch in einer Art "Teufelskreis der Vermeidung". Sie gehen Situationen, in denen ihre Symptome verstärkt auftreten, immer wieder aus dem Weg. Letztlich verstärken sie so den Leidensdruck, den die vegetative Dystonie mit sich bringt. Ein Psychotherapeut ist dabei ein guter Ansprechpartner, um dieses Verhalten zu durchbrechen.
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Auf einige somatoforme Störungen hat körperliche Bewegung einen positiven Einfluss, also Sport oder Spaziergänge. Einigen Betroffenen helfen Entspannungsübungen wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Tai-Chi oder Yoga.
Einigen Patienten hilft Homöopathie als alternative Heilmethode. Die Wirksamkeit von Homöopathie an sich ist allerdings bislang nicht wissenschaftlich erwiesen.
Ernährungsempfehlungen nach TCM
Die gute Nachricht ist: mit der richtigen Ernährung wird Dir schnell wieder warm! Im ersten Schritt kannst Du schon mal versuchen, kühlende Lebensmittel wegzulassen. Hier findet man schon einige Unterschiede zwischen westlichen und chinesischen Ernährungsempfehlungen.
Die empfohlenen Nahrungsmittel richten sich immer nach der jeweiligen Konstitution des einzelnen. Denn auch wenn rohes Gemüse einen hohen Vitaminanteil hat - es nützt dir gar nichts, wenn du es nicht ordentlich verdauen kannst. Im Gegenzug kannst du verstärkt wärmende Nahrungsmittel und Gewürze zum Einsatz bringen. Ingwer (zB.
Das alles sind allgemein gehaltene Tipps. In der TCM wird bei einer Beratung aber immer ganz individuell auf die jeweilige Konstitution der Klienten eingegangen. Nur so lässt sich exakt herausfinden, woher zum Beispiel die Kälte im Körper kommt, um dann mit der Therapie auch an der richtigen Stelle anzusetzen.
Weitere Tipps zur Verbesserung der Durchblutung
Wurden ernste Ursachen vom Arzt ausgeschlossen, können Sie selbst die Durchblutung ankurbeln - und zwar mit einfachen Tricks. Als vorbeugende Maßnahme gegen kalte Füße hilft es z.B., die Beine im Sitzen nicht übereinander zu schlagen. Auf- und Ab-Wippen mit den Füßen, Rollen der Zehen und leichtes Hüpfen eignet sich nicht nur als Sofortprogramm, um wieder Wärme in eisige Füße zu bekommen. Mit regelmäßiger Fußgymnastik halten Sie Ihre Füße beweglich und können die Zehen-Durchblutung fördern. Zudem ist sie jederzeit im Büro oder abends auf dem Sofa durchführbar.
Regen Sie die Durchblutung der Beine und Füße mit Wechselbädern und Güssen an. Mit regelmäßigen Saunagängen wird der Kreislauf angeregt, was gut für den Blutdruck und damit auch für das Wohlbefinden nicht nur Ihrer Füße ist. Leichtes Kneten und Massieren regt die Durchblutung an und fördert das Wohlfühlklima Ihrer Füße. Die Fußmassage können Sie mit einer wärmenden Fußcreme durchführen oder versuchen Sie es mal mit einer anregenden Bürstenmassage.
Wärmende Fußbäder sind nicht nur herrlich entspannend, sondern verbessern auch die Durchblutung. Bevor eisige Füße Sie abends vom Einschlafen abhalten, sollten Sie auf dicke Socken oder Wärmflaschen zurückgreifen. Achten Sie darauf, dass Socken und Bund nicht zu eng anliegen und womöglich die Durchblutung behindern.
Niemand ist frei von Angst. Angst ist eine vollkommen natürliche, sinnvolle Emotion und gehört zu den sogenannten Basisemotionen eines Menschen. In bestimmten Situationen Angst zu erleben, ist nicht nur normal, sondern sogar (über-)lebenswichtig. Sie kann uns nämlich vor den Gefahren des Lebens bewahren.
Unter dem Begriff „Angststörung“ wird eine Gruppe verschiedener psychischer Störungen zusammengefasst, die alle gemeinsam haben, dass die Angst in einer übersteigerten Form empfunden wird und in einem unangemessenen Verhältnis zur gegebenen Situation steht oder sich rational nicht begründen lässt.
Laut dem österreichischen Patientenbericht von 2009 geben 88% der befragten Angststörungspatient*innen eine Depression als eine Begleiterscheinung an. Die Ursachen für die unterschiedlichen Formen von Angststörungen sind äußerst vielschichtig. Daher gelten sie als multifaktorielle Erkrankungen, an deren Entstehung mehrere Elemente beteiligt sind. Dazu zählen biologische Faktoren wie genetische Veranlagungen und mögliche Störungen in der Wirkungsweise von Nerven-Botenstoffen im menschlichen Gehirn. Dabei liegt eine ähnliche biologische Basis wie bei Depressionen vor. Hinzu kommen äußere Ursachen (Umweltfaktoren), die das Auftreten einer Angststörung begünstigen können.
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