Typisch für Herzrasen (Tachykardie) ist ein schneller Herzschlag mit oft stark spürbarem Herzklopfen. Damit reagiert der Körper etwa auf Angst oder Aufregung - aber auch bestimmte Erkrankungen gehen mit Herzrasen einher. Schlägt das Herz dauerhaft zu schnell, ist das ein Fall für den Arzt.
Wie fühlt sich Herzrasen an?
Bei gesunden Erwachsenen schlägt das Herz normalerweise in Ruhe zwischen 60 und 80 Mal in der Minute. Bei Herzrasen (Tachykardie) schlägt das Herz bei Erwachsenen mehr als 100 Mal pro Minute - ohne eine körperliche Anstrengung wie Sport oder körperliche Arbeit oder eine emotionale Reaktion wie Freude, Angst oder Aufregung als Auslöser (in diesen Fällen ist ein beschleunigter Puls normal).
Ab wann spricht man von Herzrasen?
Wie schnell das Herz normalerweise schlägt, hängt auch vom Alter ab. So haben Kinder in der Regel einen höheren Puls als Erwachsene. Deshalb besteht bei Kleinkindern mit einer Herzfrequenz von 100 Schlägen pro Minute für gewöhnlich kein Grund zur Sorge.
Normale Herzfrequenzen (pro Minute) in Ruhe sind:
- Bei Neugeborenen und Säuglingen: 120 bis 140 Schläge
- Bei Kleinkindern: 100 bis 120 Schläge
- Bei Kindern und Jugendlichen: 80 bis 100 Schläge
- Bei Erwachsenen: 60 bis 80 Schläge
Ältere Menschen haben oft wieder eine etwas höhere Herzfrequenz.
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Ist die Herzfrequenz höher als die Normalwerte, sprechen Ärzte von Herzrasen. Ab 150 Herzschlägen pro Minute liegt bei Erwachsenen eine ausgeprägte Tachykardie vor. Das mit dem Herzrasen verbundene verstärkte Herzklopfen ist dabei oft bis in den Hals hinauf spürbar. Betroffene nehmen dabei den eigenen Herzschlag deutlich wahr, Mediziner sprechen dabei von Palpitation.
Herzjagen
Herzrasen ist nicht zwangsläufig gefährlich. Gutartiges Herzrasen, umgangssprachlich Herzjagen genannt, tritt meist als Begleiterscheinung harmloser Störungen auf. Ein Beispiel ist die sogenannte AV-Knoten-Reentry-Tachykardie, bei der die Erregungsausbreitung zwischen Herzkammern und -vorhöfen gestört ist.
Gutartiges Herzrasen tritt immer wieder plötzlich auf und verschwindet ebenso unerwartet ganz von selbst. Das ist zum Beispiel das plötzliche Herzrasen im Ruhezustand. In dem Zusammenhang tritt auch Herzrasen nach dem Aufwachen oder Herzrasen beim Einschlafen auf.
Es lässt sich außerdem beispielsweise an folgenden Anzeichen erkennen:
- Das Herzrasen kommt aus heiterem Himmel, es gibt keinen erkennbaren Zusammenhang mit Situationen, die Angst, Aufregung oder Vorfreude auslösen.
- Die Symptome zeigen sich meist in Ruhe oder einige Zeit, nachdem man sich körperlich angestrengt hat. Herzrasen im Liegen ist dabei etwa möglich.
- Schwindel, Druck auf der Brust oder Übelkeit begleiten manchmal das Herzjagen.
Generell gilt: Ist das Herz gesund, verkraftet es plötzlich auftretendes, gutartiges Herzrasen gut. Dennoch ist es ratsam, auch gutartiges Herzrasen ärztlich abklären zu lassen, um ernstere Ursachen auszuschließen und Probleme im Alltag zu vermeiden. Denn die Arbeits- und Fahrtüchtigkeit ist während eines Anfalls eingeschränkt. Es kommt in manchen Fällen sogar zu einer Ohnmacht.
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Herzrasen tritt eventuell beim oder nach dem Essen auf, Herzrasen nachts ist ebenso möglich wie Herzrasen bei kleinster Anstrengung oder nach dem Genuss von Alkohol. Entscheidend ist dabei nicht unbedingt, wann das Herzjagen auftritt, sondern wie oft dies geschieht, ob es gelingt, das Herzrasen schnell wieder zu beruhigen und ob es begleitende Symptome gibt. Im Zweifel lassen Sie besonders immer wiederkehrendes Herzrasen von einem Arzt abklären.
Formen von Herzrasen
Je nachdem, wo das Herzrasen entsteht, unterscheidet man:
- Supraventrikuläre Tachykardie: Hier entsteht das Herzrasen außerhalb der Herzkammern.
- Ventrikuläre Tachykardie: Dabei entsteht der beschleunigte Puls in der Herzkammer. Dies ist die gefährliche Form des Herzrasens, da daraus unter Umständen ein lebensbedrohliches Kammerflimmern hervorgeht.
Herzrasen: Diagnose
Der Arzt unterhält sich zuerst mit Ihnen, um wichtige Informationen zu Ihrer Krankengeschichte einzuholen (Anamnese). Dazu stellt er zum Beispiel folgende Fragen:
- Wann ist das Herzrasen zum ersten Mal aufgetreten und wann zum letzten Mal?
- Wie häufig leiden Sie an Herzrasen?
- Tritt das Herzrasen ausschließlich in Situationen auf, die beispielsweise mit Stress, Angst oder körperlicher Anstrengung verbunden sind?
- Tritt das Herzklopfen plötzlich oder allmählich auf? Und wie verschwindet es?
- Wie hoch ist dabei der Puls? Schlägt das Herz während des Herzrasens regelmäßig? Wie lange dauert ein Anfall?
- Waren Sie während eines Anfalls schon einmal bewusstlos?
- Bekommen Sie die Tachykardie selbst in den Griff (etwa mit einem Medikament oder eigenen Aktionen)?
- Gibt es in Ihrer Familie Fälle von Herzrasen?
- Haben Sie zusätzliche Beschwerden wie Atemnot oder ein Druckgefühl in der Brust?
Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt auch Ihr Herz abhört. Ergänzend kommen weitere Untersuchungsmethoden infrage, zum Beispiel:
- Elektrokardiografie (EKG): Dabei zeichnet der Arzt die Herzströme auf, was unverzichtbar für die Diagnose ist. Sind die Herzströme verändert, weist dies unter Umständen auf verschiedene Herzerkrankungen hin.
- Langzeit-EKG: Im Gegensatz zur Momentaufnahme des klassischen EKGs zeichnet man die Herztätigkeit beim Langzeit-EKG kontinuierlich 24 Stunden lang auf. So lassen sich Unregelmäßigkeiten zuverlässig erkennen.
- Herzultraschall (Echokardiografie): Diese Untersuchung erfolgt von außen über die Haut oder von innen über die Speiseröhre. Sie liefert Informationen über Funktion und Form der Herzklappen sowie die Größe des Herzens.
Herzrasen: Vorbeugen
Wer bereits weiß, dass er zu plötzlichem gutartigem Herzrasen neigt (und die genaue Ursache bereits ärztlich hat abklären lassen), beugt Anfällen unter Umständen vor, indem er Stress vermeidet und Entspannungstechniken am besten in den Alltag integriert. Außerdem ist es förderlich, auf Alkohol, Nikotin oder Koffein zu verzichten, um Anfällen von Herzrasen vorzubeugen.
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Angststörungen und Panikattacken
Als Panikattacken, Panikstörungen oder Panikanfälle werden wiederkehrende Angstattacken bezeichnet, zu denen es meist plötzlich und ohne ersichtlichen Grund kommt. Zumindest für Außenstehende. Die Panik gibt den Betroffenen zusammen mit den weiteren auftretenden Symptomen (wie Herzklopfen, Schwitzen und Atemnot) das Gefühl, es läge eine lebensgefährliche Situation vor.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Panikattacken können verschiedene Ursachen, wie Platzangst, haben.
- Die physiologische Ursache liegt in der überschießenden Stressreaktion. Das vegetative Nervensystem schüttet bei drohender Gefahr Stresshormone aus. Dazu kommt es zu den typischen Symptomen. Das Herz schlägt schneller und die Atmung beschleunigt sich. Der Körper reagiert auf die Gefahr mit Flucht oder Angriff und Kampf.
- Es gibt nicht einen genauen Auslöser für Panikattacken. Wer diese Angstanfälle erlebt, hat das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Die heftige Alarmreaktion kann so weit reichen, dass Patienten befürchten, zu sterben.
Wie lange dauert eine Panikattacke?
Die Phasen starker Angst während der Panikattacke dauern meistens nur wenige Minuten an, meist maximal eine halbe Stunde, und vergehen von allein. Es können in extremen Ausnahmefällen aber auch mehrere Stunden sein.
Bei Panikattacken ist es wichtig, sich gut zuzureden und abzulenken, um das Gefühl der Angst abzuschwächen. Es hilft, tief ein- und auszuatmen. Dies beruhigt. Alternativ kann zur Ablenkung ein leichter Schmerzreiz ausgewählt werden. Die Zufuhr von reichlich Flüssigkeit hilft ebenso. Die Panik muss nicht unterdrückt werden, denn Gegendruck kann sie verschlimmern. Entspannungsverfahren, wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung, bieten sich ebenso an.
Es ist für Betroffene nicht vorhersehbar, wann die nächste Panikattacke auftreten kann. Menschen mit einer Panikstörung meiden gern Situationen und Orte, an denen sie eine Angstattacke hatten, beispielsweise Fahrstühle oder große Menschenmengen. Doch dieses Vermeidungsverhalten ist kontraproduktiv.
Ergänzend oder alternativ können je nach Ausmaß der Beschwerden Antidepressiva, wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, verordnet werden. Beruhigungsmittel (Benzodiazepine) sind nicht zur längerfristigen Behandlung geeignet.
Bei wiederholten Panikattacken empfiehlt es sich, einen Mediziner oder Psychotherapeuten aufzusuchen. Panikstörungen lassen sich mit einer Psychotherapie sehr gut behandeln. Bewährt haben sich die kognitive Verhaltenstherapie. Die Konfrontationstherapie ist ein Bestandteil davon. Betroffene lernen, dass die körperlichen Reaktionen durch die eigenen angstauslösenden Gedanken selbst erzeugt werden. Panikattacken sind immer heilbar, wenn die Auslöser gefunden werden.
Bei wiederholenden Panikattacken ist es wichtig, die typischen Symptome wie Beklemmung, Atemnot und Hyperventilation zu erkennen und sich Hilfe zu suchen, um sie zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Die genannten Akutmittel können die Beschwerden lindern.
Angst als Symptom
Angst kann sowohl seelische als auch körperliche (z.B. Schilddrüsenüberfunktion) Gründe haben. Neben Freude, Wut und Trauer ist Angst eine wichtige und natürliche Emotion, die sich auf der körperlichen Ebene (z.B. erhöhter Blutdruck, erhöhte Herzfrequenz, Herzrasen, Schwitzen, schnellere Atmung, Zittern), der gedanklichen Ebene (z.B. Gedanken an Herzinfarkt, Kontrollverlust, Ohnmacht, Panik) und im Verhalten (z.B. Angriff, Erstarren, Flucht, Vermeidung) äußert.
Grundsätzlich ist die Angst ein sehr nützliches Gefühl, da sie uns vor Gefahren (z.B. im Straßenverkehr oder beim Bergsteigen) warnt und damit einen wichtigen Beitrag zu unserem Überleben leistet. Wenn Angst aber ein sinnvolles Ausmaß überschreitet, bringt sie mehr Nachteile als Vorteile. Im Rahmen vieler psychischer Erkrankungen (z.B. Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Zwängen) tritt Angst als Symptom auf.
Angsterkrankungen: Häufigkeit und Ursachen
Angsterkrankungen zählen zu den häufigsten psychischen Störungen - im Laufe eines Lebens leiden knapp 15% aller Menschen an einer Angststörung. Frauen sind davon weitaus häufiger betroffen als Männer.
Bei Angststörungen wird die Angst oft grundlos oder durch Harmloses ausgelöst, ist unangemessen oder übermäßig stark, lässt nicht mehr nach und wird mit der Zeit immer größer und gehen oft mit einem Gefühl des Kontrollverlustes einher. Die Ängste verursachen einen starken Leidensdruck, führen dazu, dass bestimmte Situationen vermeiden und dadurch Einschränkungen im beruflichen und privaten Leben auftreten und beeinträchtigt das Leben von Betroffenen dadurch ungemein.
Die Ursachen von Angststörungen sind sehr vielfältig und setzen sich in der Regel aus eine Kombination von genetischer Vorbelastung, neurobiologischen Faktoren, negativen Lebensereignissen und Persönlichkeitsmerkmalen zusammen. Mögliche Entstehungsbedingungen werden auch durch ein erhöhtes Stressniveau, Überlastung, negative Erfahrungen in der Vergangenheit, Lernen am Modell und fehlende Lernerfahrungen begünstigt.
Symptome und Formen von Angststörungen
Es gibt viele unterschiedliche Formen von Angststörungen, deren Beschwerden von leichtem Unbehagen bis hin zu Panikattacken reichen. Häufig auftretende Symptome sind beispielsweise Atemnot, Beklemmungsgefühle in der Brust, Herzrasen, Kälteschauer, Muskelverspannungen, Schweißausbrüche und Zittern.
Angststörungen können sich auf bestimmte Situationen oder Dinge - spezifische und soziale Phobien - beziehen. Wenn die Angst dauerhaft ist und sich auf mehrere verschiedene Lebensbereiche bezieht, spricht man von der generalisierten Angststörung. Zu den Ebenfalls zu den Angststörungen zählen die Panikstörung (Angstattacken mit körperlichen Symptomen) und die Posttraumatische Belastungsstörung, welche nach dem Erleben von traumatischen Ereignissen auftritt.
Behandlung von Angststörungen
Heutzutage können Angststörungen sehr wirksam behandelt werden. Je früher eine individuell passende Therapie erfolgt, desto besser ist dies für den Krankheitsverlauf. Zur Behandlung von Angststörungen bewährt sich eine längerfristige Psychotherapie, insbesondere die Verhaltenstherapie, wobei die Betroffenen mit ihren Ängsten konfrontiert werden und ungesunde Denkmuster bearbeiten. In manchen Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung hilfreich sein oder eine Kombination aus beiden.
Jeder Mensch hat manchmal Angst. Wenn Gefahr droht, hat Angst eine wichtige Schutzfunktion: Sie versetzt den Körper in Alarmbereitschaft, damit er schnell reagieren kann. Wenn Ängste jedoch überhandnehmen, können sie zu einer Belastung werden. Betroffene machen sich dann nahezu ständig und über alles Mögliche Sorgen.
Generalisierte Angststörung
Wenn Ängste alles überschatten und gar nicht mehr verschwinden, hat sich möglicherweise eine generalisierte Angststörung (GAS) entwickelt. Wer diese Angststörung hat, weiß meistens, dass seine Ängste ein natürliches Maß überschreiten, kann sie aber nicht kontrollieren. Es ist schwer, diesen Zustand von allein wieder zu überwinden.
Symptome der generalisierten Angststörung
Eine generalisierte Angststörung kann sich sowohl psychisch als auch körperlich äußern. Zu den psychischen Beschwerden gehören andauernde, wirklichkeitsferne und übertriebene Befürchtungen. Die Ängste betreffen verschiedene Bereiche des Lebens. Sie sind keine Reaktion auf eine Bedrohung und auch nicht auf bestimmte Dinge oder Situationen beschränkt.
Menschen mit einer generalisierten Angststörung können sich zum Beispiel in einem Moment ängstigen, dass ihr Partner auf dem Weg zur Arbeit einen Unfall haben könnte. Im nächsten Augenblick fürchten sie, dass ihr Kind auf dem Weg zur Schule überfahren wird; dann, dass sie ihren Schlüssel verlieren könnten, und schließlich, dass sie am nächsten Tag einen Herzinfarkt bekommen. Sie machen sich praktisch über alles Sorgen - über große wie kleine und sogar über völlig belanglose Dinge. Viele fürchten auch die Angst selbst oder machen sich Sorgen darüber, dass sie sich dauernd Sorgen machen.
Die ständigen Befürchtungen schränken das tägliche Leben deutlich ein und können die Stimmung verdüstern.
Körperliche Symptome
Als Reaktion auf Angst setzt die Nebenniere das Hormon Adrenalin frei. Es beschleunigt viele Körperfunktionen - normalerweise, um die Wachsamkeit und Reaktionsbereitschaft kurzfristig zu erhöhen: Das Herz schlägt schneller, die Atemzüge werden kurz und flach. Bei Menschen mit einer generalisierten Angststörung hält dieser normalerweise nur kurze körperliche Alarmzustand mit Herzrasen oder -klopfen und Kurzatmigkeit oft länger an. Mögliche weitere Symptome sind unter anderem Benommenheit, Nervosität oder Schwindel.
Wenn Ängste nur in bestimmten Situationen auftreten, handelt es sich wahrscheinlich nicht um eine generalisierte Angststörung.
Ursachen und Häufigkeit
Die Ursachen einer generalisierten Angststörung sind noch nicht ganz geklärt. Vermutlich spielen sowohl körperliche als auch psychische Faktoren eine Rolle. Manchmal kann eine Lebenskrise Ängste hervorrufen, die sich zu einer generalisierten Angststörung entwickeln. Es gibt auch Hinweise darauf, dass in manchen Familien häufiger Angststörungen vorkommen. Manchmal ist eine Angststörung Folge einer anderen Erkrankung - etwa einer Depression oder Panikstörung - oder hängt mit einer Suchterkrankung zusammen.
Die generalisierte Angststörung ist eine verbreitete Angsterkrankung. Nach Schätzungen erhalten etwa 5 % aller Menschen im Laufe des Lebens diese Diagnose. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Normalerweise entwickelt sich eine generalisierte Angststörung langsam. Ängste und mögliche körperliche Symptome wie Herzrasen fallen zunächst nicht als Anzeichen einer Erkrankung auf.
Verlauf und Diagnose
Eine ausgeprägte Angststörung kann sehr hartnäckig sein. Es dauert häufig viele Monate oder Jahre, bis sie überwunden ist. In einer Studie hatte nach zwei Jahren etwa jeder vierte Betroffene die Angststörung überwunden. Langfristig schaffen es jedoch viele Menschen, ihre Ängste zu überwinden.
Die Symptome einer generalisierten Angststörung können denen anderer psychischer Erkrankungen wie Phobien, Panikstörungen oder Zwangsstörungen ähneln. Eine generalisierte Angststörung festzustellen, kann deshalb schwierig sein und einige Zeit dauern - vor allem, wenn man zunächst wegen der körperlichen Symptome Hilfe sucht, vielleicht sogar in der Notaufnahme. Manchmal wird dann nur ein körperliches Symptom der Störung behandelt - oder nur ein einzelnes Symptom wie Schlafstörungen. Durch erste Gespräche im Rahmen einer Psychotherapie gelingt es Fachleuten aber, die richtige Diagnose zu stellen.
Behandlungsmöglichkeiten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Angststörung mit der Zeit besser in den Griff zu bekommen:
- psychologische und psychotherapeutische Behandlungen wie die kognitive Verhaltenstherapie.
- Entspannungsverfahren wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung sowie Atemübungen können helfen, sich zu entspannen und mit Stress besser umzugehen.
- Medikamente: Bei einer Angststörung kommen vor allem bestimmte Antidepressiva infrage.
- Selbsthilfe: In Selbsthilfegruppen besteht die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Betroffenen.
Zwar ist durch keine Behandlungsmethode eine schnelle und einfache „Heilung“ zu erwarten - die verschiedenen Verfahren können aber dafür sorgen, dass Symptome gemildert werden und man mit der Angst besser umgehen kann. Das ist oft schon nach einigen Wochen spürbar.
Auswirkungen auf den Alltag und soziale Beziehungen
Viele Menschen mit einer generalisierten Angststörung erleben, dass die Erkrankung ihren beruflichen und privaten Alltag und ihre persönlichen Beziehungen beeinflusst. Bei manchen führt die Angst zum Beispiel dazu, dass sie sich öfter krankmelden. Viele versuchen, ihre Angst zu verbergen, und ziehen sich deshalb von anderen Menschen zurück. Manche bleiben dann viel zu Hause, wo sie sich sicher fühlen. Oft fällt es sehr schwer, mit einer Angsterkrankung offen umzugehen. Vielen gelingt das kaum - oder nur bei einer Vertrauensperson.
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