Lernen ist weit mehr als das bloße Aufnehmen von Informationen.
Die Rolle von Emotionen beim Lernen
Wie wir uns fühlen, spielt dabei eine entscheidende Rolle - Emotionen können den Lernprozess fördern oder blockieren.
Wer entspannt und motiviert ist, kann sich besser konzentrieren und Inhalte leichter behalten.
Stress, Angst oder Frustration hingegen führen oft zu Lernblockaden und einem Teufelskreis aus Misserfolg und weiterem Stress.
Unser Gehirn speichert Informationen nicht neutral, sondern verknüpft sie mit Emotionen.
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Positive Emotionen wie Neugier, Freude und Begeisterung fördern die Merkfähigkeit, weil sie die Ausschüttung von Dopamin anregen, was das Lernen erleichtert.
Evolutionär betrachtet war es für das Überleben entscheidend, sich besonders an Situationen zu erinnern, die mit starken Emotionen verbunden waren - etwa an gefährliche Erfahrungen oder an lohnende Entdeckungen wie neue Nahrungsquellen.
Negative Emotionen wie Stress oder Prüfungsangst hingegen aktivieren das limbische System, insbesondere die Amygdala, die für Angstreaktionen zuständig ist.
Dabei wird vermehrt Cortisol ausgeschüttet, das die Konzentration hemmt und den Abruf von Wissen erschwert.
Wer unter Stress lernt, hat oft Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren - was wiederum zu schlechten Ergebnissen führt.
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Das verstärkt die Unsicherheit und den Druck, wodurch das Lernen noch schwerer fällt.
Einfluss der Umgebung auf die emotionale Verfassung
Die Umgebung beeinflusst unsere emotionale Verfassung direkt.
- Lichtstimmung: Natürliches Licht fördert das Wohlbefinden, während warmes, gedimmtes Licht Entspannung bringt. Helles, kühleres Licht (z. B. Tageslichtlampen) kann die Konzentration steigern.
- Düfte: Bestimmte Aromen können die Stimmung beeinflussen. Zitronenduft oder Rosmarin wirken anregend und konzentrationsfördernd, während Lavendel und Vanille beruhigen.
- Ordnung und Umgebung: Ein aufgeräumter Arbeitsplatz reduziert Ablenkung. Pflanzen, Bilder oder eine angenehme Sitzposition können das Wohlbefinden verbessern.
Rituale und Gewohnheiten zur Förderung des Lernens
Rituale signalisieren dem Gehirn, dass eine bestimmte Aktivität beginnt. Regelmäßige Abläufe helfen, den Lernmodus leichter zu aktivieren.
Ein bestimmtes Getränk vorbereiten (z. B. Musik kann die Konzentration steigern - oder stören, je nach persönlicher Präferenz. Naturgeräusche (z. B.
Aber letztlich gilt: Jeder Mensch lernt anders.
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Bewegung hilft, Stresshormone abzubauen - aber es sollte nicht erst dann passieren, wenn die Konzentration bereits weg ist.
Feste Bewegungspausen einplanen, z. B.
Probieren Sie selbst aus, was für Sie gut funktioniert.
Die Motivation steigt, wenn Fortschritt spürbar ist.
Gute Belohnungen sind individuell - jeder weiß selbst am besten, was ihn motiviert und guttut.
Besonders geeignet sind kleine Wechsel im Sinnes- oder Tätigkeitsfokus: ein bewusst genossenes Getränk, eine kurze soziale Mini-Auszeit durch eine Sprachnachricht oder ein kurzes Telefonat, oder eine haptische, motorische Beschäftigung wie Kneten, Zeichnen oder etwas anderes, das die Hände beschäftigt, ohne den Kopf zu fordern.
Unser Gehirn speichert Informationen besonders gut, wenn sie mit Sinneseindrücken verknüpft sind.
Orte: Wer immer am gleichen Ort lernt, verbindet diesen mit dem Lernmodus.
Lernen ist nicht nur eine Frage der Disziplin, sondern auch der emotionalen Verfassung.
Die Bedeutung der Emotionsregulation für Studierende
Fähigkeiten zur Wahrnehmung und Regulation von Emotionen sind von besonderer Relevanz für Studierende, da Fördermaßnahmen im Bereich der Emotionsregulation auch positive Effekte auf die Studienqualität, den Studienerfolg und die allgemeine Persönlichkeitsentwicklung haben können.
Jedoch wird diesem Thema wenig Aufmerksamkeit geschenkt und hochschuldidaktisch steht die Gestaltung von kognitiven und inhaltsbezogenen Lernarrangements im Zentrum.
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