Eine Bipolare Störung ist eine psychische Erkrankung, bei der die Stimmung zwischen zwei entgegengesetzten Extremen schwankt. In extremen Hochphasen (Manie) sind Menschen mit einer Bipolaren Störung unter anderem überschwänglich, extrem aktiv, reizbar, sprunghaft und unruhig. Diese Hochphasen wechseln sich mit extremen Tiefphasen ab (Depression). In diesen fühlen sich Betroffene unter anderem sehr niedergeschlagen, antriebslos und ihr Selbstwertgefühl nimmt stark ab. Die depressiven Phasen überwiegen gewöhnlich.
Es gibt auch Mischformen, bei denen depressive und manische Symptome gleichzeitig auftreten. Zudem kann es vorkommen, dass die Manie nicht so stark ausgeprägt ist. Man spricht dann von Hypomanie.
Ursachen und Risikofaktoren
Wie es zu Bipolaren Störungen kommt, ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt. In der Fachwelt wird angenommen, dass mehrere Faktoren dabei eine Rolle spielen.
Weiters dürften Umwelteinflüsse und Eigenschaften der Persönlichkeit eine Rolle spielen. Risikofaktoren für eine Depression - ob alleine oder als Episode im Rahmen einer Bipolaren Erkrankung.
Symptome einer Bipolaren Störung
Die Symptome einer Bipolaren Störung können sehr vielschichtig sein. Je nachdem welche Symptome vorherrschen, wird die Bipolare Störung in Zusammenschau ihrer Episoden diagnostiziert.
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Manische Episode
Dauer von zumindest vier Tagen. Die Symptome sind jenen der hypomanischen Episode sehr ähnlich. Sie sind allerdings stärker ausgeprägt. Dies führt unter anderem auch zu sozialen Schwierigkeiten sowie Problemen im Arbeitsleben und in Beziehungen. Es fällt zunehmend schwer, die Folgen des eigenen Verhaltens einzuschätzen, bis dies schließlich nicht mehr möglich ist. Das kann auch zu gefährlichen Situationen führen.
Der manischen Episode geht oft eine Phase voraus, in der sich die Manie ankündigt: Das Energielevel steigt, das Schlafbedürfnis sinkt und die/der Betroffene fühlt sich zunehmend aufgewühlt.
Depressive Episode
Depressive Episoden einer Bipolaren Störung unterscheiden sich nicht von schweren Stadien einer reinen Depression. Jedoch ist die Behandlung unterschiedlich.
Gemischte Episode
Bei einer gemischten Episode treten manische und depressive Symptome gleichzeitig auf.
Behandlungsmöglichkeiten
Bei der Akutbehandlung steht die Linderung der Symptome im Vordergrund. Ziel der meist anschließenden sogenannten Phasenprophylaxe ist die Reduktion bzw. Vermeidung von weiteren Episoden.
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Die Akuttherapie erfolgt meist in einem Krankenhaus, ggf. auch in einer Tagesklinik. Je nach Episode kommen Medikamente zum Einsatz sowie begleitende Therapien (z.B. Psychotherapie).
Die Therapieziele sollten gemeinsam von Patientin/Patient und Ärztin/Arzt festgelegt werden. Es finden engmaschige Kontrollen bei der Fachärztin/dem Facharzt für Psychiatrie (und psychotherapeutische Medizin) statt, um die aktuellen Ziele der Behandlung zu besprechen, den Verlauf zu kontrollieren und ggf. auch Behandlungsalternativen anzubieten.
Medikamentöse Behandlung
Welches Medikament bei einer Bipolaren Störung verschrieben wird, hängt vom jeweiligen Verlauf der Erkrankung ab. Vor einer medikamentösen Therapie sollten Laborwerte erhoben werden, die für die Verlaufsbeobachtung wichtig sind.
Stimmungsstabilisierer (auch Phasenprophylaktika genannt): Dazu zählen etwa Lithium sowie die Antiepileptika Carbamazepin, Valproinsäure, Lamotrigin etc. und Antipsychotika.
Antidepressiva: Diese sollen bei einer Bipolaren Störung nur in Zusammenhang mit Stimmungsstabilisierern und nicht in einer gemischten Episode zur Anwendung kommen.
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Die Ärztin/der Arzt bespricht mit Ihnen die Wirkungen und möglichen Nebenwirkungen bzw. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Psychotherapie
Psychotherapie ergänzt und unterstützt die medikamentöse Behandlung bei Bipolaren Störungen. Die Therapieziele werden gemeinsam mit der Patientin/dem Patienten festgelegt.
Die sogenannte Psychoedukation ist ein wichtiger Baustein der Behandlung. Bei dieser soll das Verständnis für die Störung gefördert und der Bezug zum Alltag erläutert werden. Betroffene können so unter anderem auch lernen, ihr Verhalten, Fühlen und Denken besser zu verstehen und zu beobachten sowie bei nahenden Episoden so gut wie möglich gegenzusteuern.
Weitere Therapiemöglichkeiten
- Lichttherapie: Bei einer depressiven Episode - vor allem mit deutlicher Wiederkehr in den Wintermonaten - kommt diese Methode zum Einsatz.
- Wachtherapie: Diese Behandlungsform eignet sich ebenso für depressive Episoden.
- Elektrokonvulsionstherapie (EKT): Bei der EKT (früher auch Elektrokrampftherapie genannt) wird ein generalisierter Krampfanfall künstlich durch elektrische Erregung des Gehirns erzeugt.
- Sport/Bewegungstherapie: Sportliche Aktivität bzw. Bewegung wirkt sich positiv auf die psychische Befindlichkeit aus.
- Entspannungsmethoden: Durch das Erlernen und Ausüben von Entspannungstechniken unter professioneller Anleitung wird gelernt, mit Belastungen besser umzugehen und zur Ruhe zu kommen (z.B. Progressive Muskelentspannung nach Jacobson).
- Ergotherapie: Mittels Ergotherapie soll es Betroffenen möglich gemacht werden, wieder mehr am Leben teilzunehmen.
Pflanzliche Unterstützung
Trübe Stimmung, Angst und Reizbarkeit, Schlafstörungen- der November ist der Monat, der auf's Gemüt drückt. Uns fehlt Licht und Wärme und viele suchen nach einem Präparat, das die Psyche unterstützt, aber nicht gleich eine chemische " Keule" ist. Hier hat Safran als pflanzlicher Stimmungsaufheller in bisher 14 placebo-kontrollierten Studien überzeugen können.
Safran wird aus den Stempelfäden der Krokusblüte (Crocus sativus) gewonnen. Sein hoher Preis erklärt sich durch den aufwendigen Anbau und die Tatsache, dass für ein Kilogramm Safran etwa 150.000 bis 200.000 Blüten benötigt werden.
Wirkungen von Safran
- Stimmungsaufhellende Wirkung: Safran hat sich als wirksam bei der Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen erwiesen.
- Schmerzlinderung und Antioxidans: Crocin, eines der aktiven Pigmente im Safran, hat starke antioxidative Eigenschaften.
- Förderung der kognitiven Gesundheit: Erste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Safran positive Effekte auf die kognitiven Funktionen haben könnte.
Anwendung und Dosierung
Die übliche Dosis für Erwachsene beträgt 30mg Safranextrakt und wird 1x täglich genommen. Auch für Kinder ab 4 Jahren und Jugendliche hat sich Safran sehr bewährt.
CBD als alternative Behandlungsform
CBD stellt eine sehr gute alternative Behandlungsform bei Schlafstörungen dar, da das Endocannabinoid System von CBD direkt stimuliert wird und so zu einem besseren Schlaf verhelfen kann.
Auch bei einer bipolaren Störung konnten bisher positive Effekte in der Behandlung mit CBD gesichert werden. Bei einer bipolaren Störung ist die Kommunikation zwischen Rezeptoren und Botenstoffen gestört, dies führt zu wechselhaften Phasen zwischen Manie und Depression.
Auch hier kann CBD einen ausgleichenden Effekt erzielen, welcher solange wirkt wie der Wirkstoff eingenommen wird. Begleiterscheinungen wie Ess- und Schlafstörungen können mit CBD auch behandelt werden.
Verlauf einer Bipolaren Störung
Die Dauer der Krankheitsepisoden bei einer Bipolaren Störung kann zwischen einigen Tagen, mehreren Monaten und in sehr seltenen Fällen einige Jahre betragen. Durchschnittlich dauert eine Krankheitsepisode unbehandelt zwischen vier und zwölf Monaten.
Zwischen einzelnen Episoden können mehrere Monate oder Jahre liegen - im Durchschnitt zwei bis drei Jahre. In diesen kann die Patientin/der Patient beschwerdefrei sein oder zumindest eine stabile Stimmung aufweisen.
Frühwarnzeichen erkennen
Auf mögliche Warnsignale zu achten und die Selbstwahrnehmung zu schulen, kann Betroffenen und Angehörigen helfen, Krankheitsepisoden früh zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern bzw. zu helfen.
Einbeziehung von Angehörigen
Eine Miteinbeziehung von nahen Angehörigen in die Therapie von Betroffenen mit Bipolarer Störung ist meist hilfreich. Voraussetzung dafür ist, dass die Patientin/der Patient damit einverstanden ist.
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