Verhalten bei Corona-Fall in der Familie: Informationen und Empfehlungen

COVID-19 ist eine durch das Coronavirus SARS-CoV-2 verursachte Infektionskrankheit. Sie wurde erstmals 2019 in der Metropole Wuhan (Provinz Hubei) beschrieben und breitete sich schließlich zur weltweiten COVID-19-Pandemie aus. COVID-19 ist inzwischen weltweit verbreitet, wobei die genaue Ausbruchsquelle derzeit noch immer unbekannt ist.

Seit dem 1. Juli 2023 ist COVID-19 keine meldepflichtige Krankheit mehr.

Übertragung und Schutzmaßnahmen

SARS-CoV-2 wird hauptsächlich über Tröpfchen in der Atemluft, einschließlich Aerosole, von einer infizierten Person verbreitet, die niest, hustet, spricht, singt oder in unmittelbarer Nähe zu anderen Menschen atmet. Jede:r kann einfache Maßnahmen ergreifen, die zu einem gewissen Maß vor Ansteckung mit und Weitergabe von SARS-CoV-2 schützen können.

Auch partikelfiltrierende Halbmasken (FFP3-, FFP2-Masken) bieten einen sehr wirksamen Selbst- und Fremdschutz (sofern kein Ausatemventil vorhanden ist). Sie filtern sowohl eingeatmete als auch ausgeatmete Luft sehr effektiv. Das korrekte Tragen einer FFP2-Schutzmaske bietet einen sehr guten Schutz vor einer Infektion.

Wenn Sie Symptome bemerken, die auf COVID-19 hindeuten, sollten Sie den Kontakt zu anderen Personen bestmöglich meiden bzw. bei Kontakt eine Schutzmaske tragen. Wenn Sie eines oder mehrere der oben genannten Symptome haben, kann Ihr:e Hausärzt:in einen Antigen-Test und eventuell einen PCR-Test zur Bestätigung durchführen.

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Auf eigene Kosten können Sie Antigen-Schnelltests in Apotheken oder bei niedergelassenen Ärzt:innen durchführen lassen bzw. zur Eigenanwendung kaufen. Ein korrekt durchgeführter Antigen-Test bietet die Möglichkeit eines Nachweises viraler Antigene innerhalb kurzer Zeit (15 bis 30 Minuten). Im Unterschied zu PCR-Tests wird hier nicht das Erbgut des Virus nachgewiesen, sondern dessen Proteine bzw. Proteinhülle.

Den Goldstandard für die Frühdiagnostik einer Infektion bildet, gemäß wissenschaftlicher Evidenz und internationalen Empfehlungen, der direkte Erregernachweis mittels qualitätsgesichertem PCR-Verfahren bzw. anderer molekularbiologischer Verfahren.

Gegen COVID-19 stehen gut wirksame und sichere Impfstoffe zur Verfügung, die in vielen Fällen vor schweren Verläufen und Tod schützen können. Auch gut wirksame COVID-19-Arzneimittel sind in Österreich verfügbar und können Personen, bei denen das Risiko eines schweren Verlaufes besteht, verschrieben werden.

Eine bundesweite SARS-CoV-2-Surveillance wird auch über das Ende der Meldepflicht hinaus weitergeführt. Die Beobachtung der Viruszirkulation wird durch die Bestimmung der SARS-CoV-2-Virenfracht in Abwasserproben abgedeckt. Dies erfolgt über die Nationale Referenzzentrale für SARS-CoV-2 Abwassermonitoring. Mit dem SARI-System (schwere akute respiratorische Infektionen) ist es möglich, die Krankheitslast in den österreichischen Krankenanstalten durch schwere Atemwegsinfektionen zu erfassen. Erfasst werden im System Aufnahme- und Entlassungsdiagnosen aus der Diagnosegruppe SARI. Virusvarianten werden durch genomische Analyse von SARS-CoV-2-positiven Proben überwacht.

COVID-19 und Familien: Herausforderungen und Unterstützung

Die COVID-19-Pandemie hat viele Aspekte der täglichen Routinen von Eltern, die bereits vor der Pandemie komplex und herausfordernd waren, plötzlich und massiv verändert. Die COVID-19-Pandemie verlangte Eltern viel ab. Vor allem das Schließen von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen stellte Familien vor enorme Herausforderungen. Das Homeschooling musste zur Gänze - neben Job und Alltag - von Eltern übernommen werden. Diese leisteten damit einen zentralen Beitrag für das Funktionieren der Gesellschaft während der Pandemie. Das führte jedoch an Belastungsgrenzen. Die Sorge vor neuerlichen Schulschließungen ist groß. Damit Eltern die Pandemie in Zukunft besser bewältigen können, sind Unterstützungsmaßnahmen, Information und Planungssicherheit notwendig.

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Eltern waren zudem plötzlich verantwortlich für die Beschulung ihrer Kinder, mussten Lehrer:innen und Spielpartner:innen ersetzen, den Familienalltag völlig neu organisieren und ihre beruflichen Tätigkeiten oft umgestalten. Zusätzlich standen Eltern vor der Herausforderung, in einer von Unsicherheit geprägten Situation, nicht nur für ihre eigene physische und psychische Gesundheit zu sorgen, sondern auch die emotionale Stabilität ihrer Kinder zu unterstützen.

Besonders häufig war die Strategie „Arbeit im Schichtbetrieb“, wobei erwerbstätige Eltern ihre Arbeitszeiten aufeinander abstimmten und sich gegenseitig abwechselten. Auch das „Arbeiten zu Randzeiten“ wurde forciert, da Homeoffice und Kinderbetreuung zeitgleich oft nicht vereinbar waren. Manche Eltern wechselten ins Homeoffice, um die Kinderbetreuung gewährleisten zu können. Als letzten Ausweg mussten manche die Erwerbsarbeitsstunden reduzieren, um die Herausforderungen bewältigen zu können.

Viele befragte Eltern waren während der Pandemie von Kurzarbeit oder Zwangsurlaub bzw. einem verpflichtenden Abbau von Zeitguthaben, aber auch mit Sonderlösungen wie Freistellungen oder schließlich mit Arbeitslosigkeit konfrontiert. Dadurch war die Pandemie für Eltern auch mit starken finanziellen Sorgen und Zukunftsängsten verbunden.

Homeschooling: Eine besondere Herausforderung

Die phasenweise Schließung des Bildungssektors stellte Eltern und ihre Kinder völlig unvorbereitet vor besonders herausfordernde Situationen. Beim Übergang in das Homeschooling musste der komplette Familienalltag umorganisiert werden. Zusätzlich mussten häufig erst technisches Equipment angeschafft und im Wohnraum ruhige Arbeitsplätze organisiert werden. Dies erzeugte eine Stresssituation für die Eltern, begleitet von finanziellen Belastungen.

Nach und nach war das Homeschooling im Frühling von gestiegenen schulischen Anforderungen und Frustration geprägt, weil den befragten Eltern die erforderlichen pädagogisch-didaktischen Fähigkeiten und Wissenskompetenzen fehlten. Gleichzeitig erhöhte sich das Konfliktpotential zwischen Eltern und Kindern.

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Drei Typen elterlicher Unterstützung konnten im Zuge der Analyse des Datenmaterials eruiert werden:

  1. Eltern, die ihre Kinder aktiv und zeitintensiv beim Homeschooling begleiteten und teilweise die schulischen Aufgaben ihrer Kinder erledigten.
  2. Eltern, welche die erforderliche Unterstützung aufgrund einer Berufstätigkeit vor Ort, geringer formaler Bildung oder sprachlicher Kompetenzen nicht zur Verfügung stellen konnten und daher sehr rasch externe Unterstützung organisierten.
  3. Eltern, welche die selbständigen Lernleistungen ihrer Kinder im Homeschooling forcierten.

Kinder und Corona: Symptome, Verlauf und Risikofaktoren

Kinder sind ebenso ansteckend wie Erwachsene, abhängig von der Virusvariante. In der Regel verläuft Corona bei Kindern milder als bei Erwachsenen. Allerdings kann eine Coronavirus-Infektion bei Kindern auch schwer verlaufen. In seltenen Fällen müssen Kinder auch im Krankenhaus behandelt werden.

Corona-Symptome bei Kindern:

  • Husten
  • Fieber
  • Schnupfen
  • Allgemeines Krankheitsgefühl
  • Halsschmerzen
  • Atemnot
  • Magen-Darm-Beschwerden (Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen)
  • Lungenentzündung

Kinder mit Corona zeigen häufig keine oder nur milde Symptome. Bei jüngeren Kindern im Alter von 1 bis 6 Jahren stehen häufig Fieber, Husten und Schnupfen im Vordergrund. Auch allgemeine Krankheitszeichen wie Abgeschlagenheit sowie Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen treten in dieser Altersgruppe häufiger auf.

Bei älteren Kindern ab 11 Jahren sind Husten und Kopfschmerzen die häufigsten Symptome, gefolgt von allgemeinem Krankheitsgefühl und Halsschmerzen. Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Erbrechen oder Bauchschmerzen treten seltener auf als bei jüngeren Kindern, können jedoch ebenfalls vorkommen.

Risikofaktoren für schwere Verläufe bei Kindern:

  • Kinder mit Herz- und Lungenerkrankungen
  • Immunschwäche
  • Starkem Übergewicht
  • Trisomie 21
  • Chronischer Nierenschwäche
  • Kinder unter einem Monat

Long Covid und PIMS bei Kindern

Auch Kinder können von Spätfolgen einer Sars-CoV-2-Infektion betroffen sein - auch wenn sie während der akuten Erkrankung keine oder nur milde Symptome hatten. Vom „Post-COVID-Syndrom“ spricht man, wenn Beschwerden mindestens 12 Wochen nach der Infektion weiterhin bestehen oder neu auftreten und nicht anderweitig erklärt werden können.

Long Covid ist bei Kindern jedoch seltener als bei Erwachsenen. Die Häufigkeit wird jedoch noch erforscht, und es gibt Hinweise darauf, dass ältere Kinder (10-14 Jahre) häufiger betroffen sind als jüngere Kinder. Mädchen scheinen zudem häufiger betroffen zu sein als Buben.

In seltenen Fällen entwickeln Kinder während oder nach der Coronavirus-Infektion PIMS (engl.: “paediatric inflammatory multisystem syndrome”). Das ist eine Multi-Entzündungserkrankung, bei der das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift.

Corona-Impfung für Kinder

Da gesunde Säuglinge, Kinder und Jugendliche in der Regel milder an Covid-19 erkranken als Erwachsene, wird die Coronaimpfung für sie derzeit nicht generell empfohlen.

Eine Impfempfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG) gibt es derzeit nur für Kinder und Jugendliche mit einer Grunderkrankung, die mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf einhergeht.

Vorerkrankungen, bei denen das NIG die Impfung empfiehlt:

  • Starkes Übergewicht (Adipositas, BMI ≥ 30)
  • Schwere Herzerkrankungen
  • Angeborene oder erworbene Immunschwäche oder relevante Immunsuppression
  • Schwere Erkrankungen des Nervensystems
  • Chronische Lungenerkrankungen mit eingeschränkter Lungenfunktion (Ausnahme: gut eingestelltes Asthma)
  • Chronische Nierenschwäche
  • Trisomie 21
  • Diabetes mellitus
  • Krebserkrankungen
  • Schwere (dekompensierte) Organerkrankungen
  • HIV-Infektion
  • Autoimmunerkrankungen
  • Personen nach Organ- oder Knochenmarkstransplantation

Grippeschutz für Kinder mit Vorerkrankungen

Kinder mit einer chronischen Erkrankung, zum Beispiel Asthma bronchiale, können sich vorbeugend gegen Grippe impfen lassen. Ihnen empfiehlt das Nationale Impfgremium eine jährliche Schutzimpfung gegen Influenza.

Die Grippe-Impfung bietet zwar keinen Schutz vor Sars-CoV-2, sie kann aber eine gefährliche Doppelinfektion mit Influenzaviren verhindern. Vor allem für Risikogruppen besteht bei einer gleichzeitigen Infektion ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe.

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