Emotionen und die Leber in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein alternatives Heilsystem mit einem reichen, jahrtausendealten Erfahrungsschatz. Aus europäischer Sicht ist die Annäherung an die TCM nicht immer einfach, denn sie sucht nicht nach schnellen Antworten, sondern probiert, den Dingen auf den Grund zu gehen, anstatt Symptome zu bekämpfen. Diese ganzheitliche Betrachtung des Menschen in seiner Gesamtheit ist die große Stärke der TCM.

Die TCM betrachtet den Menschen in seiner Ganzheit. Demnach können Kopfschmerzen viele Facetten haben, je nachdem in welchem Bereich des Kopfes, zu welchen TCM-Syndromen, in welcher Intensität und Modalität sie auftreten. Die Organbezeichnung dieses Artikels basiert auf TCM und ist nur teilweise mit der uns gewohnten schulmedizinischen vergleichbar.

Die Leber in der TCM

In der TCM wird die Leber auch der "General" genannt und hat die Aufgabe des sinnvollen Pläneschmiedens. Die Galle ist dabei auf der energetischen Ebene ihr ausführender Helfer und wird in der TCM als "Offizier" betitelt. Beide arbeiten als sich unterstützendes Team miteinander. Die Leber bevorzugt eine kühle und ruhige Umgebungsenergie.

Laut TCM zeigen sich Probleme der Leber in den Augen.

Der Funktionskreis Leber/Gallenblase hat laut TCM Aufgaben, die sich teilweise stark von der schulmedizinischen Sicht unterscheiden. Mit dem Holz-Element assoziierte physische und psychische Probleme werden in der TCM über den Funktionskreis Leber/Gallenblase behandelt.

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Die TCM geht davon aus, dass alle Emotionen Einfluss auf die Leber haben. Auch wir deuten in der Sprache einen Zusammenhang zwischen Wut, Reizbarkeit und Leber bzw. Gallenblase an.

Emotionale Aspekte der Leber

Ist Freude die natürliche Grundemotion der Leber, führt anhaltender Zorn und die daraus entstehende Wut zur Schwächung und Schädigung der Leberenergie. Das klassische Kinderspiel „Mensch ärgere Dich nicht“, bekommt dadurch eine tiefere Bedeutung - auch in widrigen und unvorhergesehen Umständen bei sich zu bleiben und nicht dem Ärger anheimzufallen, ist vermutlich ein Attribut der vielfach angestrebten inneren Meisterschaft und es macht kulturell durchaus Sinn diese Grundstruktur schon in der Kindheit spielerisch erlernbar zu machen.

Das Holz-Element bringt Wut und Groll mit sich. Diese Emotionen sind kraftvoll und energiegeladen. Sie treiben uns an, Veränderungen vorzunehmen und Hindernisse zu überwinden. Doch wie ein zu schnell wachsender Baum können Wut und Groll uns aus dem Gleichgewicht bringen. Sie sind wie ein starker Wind, der durch die Bäume fegt: notwendig, um das Alte wegzufegen, aber manchmal auch zerstörerisch. Lerne, diese Kraft zu nutzen, ohne dass sie dich festhält, dich an der Herausforderung zerbrechen lässt.

Ursache für Kopfschmerzen können Emotionen wie Ärger, Zorn, Sorgen oder Frustration sein. Diese negativen Gefühle können, wenn sie länger andauern, das Aufsteigen des Leber-Yang, des Leber-Feuers, begünstigen. Dieses aufsteigende "Feuer" blockiert im Laufe der Zeit die Meridiane der Gallenblase und Leber. Die Folgen sind heftige pulsierende Kopfschmerzen in der Schläfengegend, hinter den Augen, mitunter auch nur auf eine Kopfseite beschränkt. Der Betroffene hat das Gefühl, in seinem Kopf herrscht ein "Überdruck".

Wenn uns im Leben der Plan und der jupiterhafte größere Zusammenhang fehlt , bzw. diese immer wieder durch innere (Launenhaftigkeit, Ungeduld etc.) oder äußere Faktoren (unvorhergesehene Ereignisse) umgestoßen werden, wird die Leber in ihrer energetischen Funktion gestört und dies kann mitunter ein Grund für Schlaflosigkeit sein. Es ist also von großem Vorteil, wenn wir unsere Leberenergie ruhig und geschmeidig halten.

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Leber-Qi-Stagnation

Aus Sicht der TCM wäre das zuerst eine Leber-Qi-Stagnation. Körperlich stehen auch die Stagnationssymptome im Vordergrund: Verspannungen in der Halswirbelsäule, Druckgefühl im Oberbauch. Durch die Stagnation kommt es zur Entwicklung von Hitze und diese steigt auf (Kopfschmerzen) oder attackiert die Mitte (Gastritis oder reizdarmartige Symptome).

Ernährung und die Leber

Was auf der seelischen Ebene emotionale Verletzungen und deren Vergebung für uns bedeuten, spiegelt sich körperlich durch die Verstoffwechslung von Ernährungsgiften. Nikotin, Alkohol, zu säurelastige Lebensmittel wie (zuviel!) Fleisch, Milchprodukte, Weissmehl, Industrie Zucker etc. führen bei regelmäßigen Konsum irgendwann zwangsläufig zur Vergiftung unseres Körpers.

In jungen Jahren können unsere Organe mit diesen Herausforderungen gut umgehen, doch mit fortschreitendem Alter wird es schwieriger, dem Übermaß an belastenden Stoffwechselprodukten Herr zu werden. Die Leber benötigt in diesem Fall mehr basenbildende und damit säureneutralisierende Nahrung.

Vor allem ein zu hoher Fettkonsum kann dieses „Brennen“ und Heißlaufen unnötig verstärken und besonders wer im Leben gerade „sein Fett“ abbekommt, darf hier maßvoller werden um nicht das sprichwörtliche Öl ins Feuer zu gießen. Der bittere Geschmack hilft als Antidot dabei, wieder ruhiger und gelassener auf die heißen Konfliktherde in unserem Leben zu blicken.

Sollte eine Leber-Hitze vorliegen, sollte man das Leber-Blut und Leber-Yin nähren. Ausreichend Blut und Yin kühlen die Leber und halten das Leber-Yang (Leber-Feuer) unten, sodass es nicht in den Kopf steigen kann. Essenziell ist es, mehr Gemüse, vorwiegend gekocht, und weniger Fleisch und Wurst zu sich zu nehmen. Scharfe Gewürze, Zimt, Ingwer, Gewürznelken, Anis sowie Zwiebel und Knoblauch sollten gemieden werden. Häufig sollte ein kleiner, bitterer Blattsalat zum Essen gegessen werden, wie Radicchio, Endivien oder Chicoree. Stangensellerie (Staudensellerie) als roher Saft oder Dekokt (20 Min. in Wasser auskochen und trinken), Suppe oder gekochtes Gemüse senkt das Leber-Yang aus dem Kopf ab und hilft bei plötzlich auftretendem Schwindel und Kopfschmerzen. Günstige Tees sind: Chrysanthemenblütentee (chinesischer Tee, in TCM-Apotheken erhältlich), Löwenzahntee, Pfefferminztee, Grüntee, Jasmintee, Kamillentee.

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Kräuter und Essenzen zur Unterstützung der Leber

Leberschützende Kräuter tun also genau dies: sie helfen der Leber dabei emotionale und Nahrungsgifte schneller und effizienter zu verdauen und in ihrer Funktion unbeeinträchtigter zu bleiben. Immer wenn es der Leber gelingt, toxische Stoffe in ihr zu entsorgen, läuft parallel oft dazu auch eine emotionale Reinigung ab, bzw. Lebertonicas wie Löwenzahn, Mariendistel, Reishi, Schisandra, Gojibeeren ,Perlenpulver oder auch unser wohlschmeckendet „Glow Tee“, helfen unserer Leber dabei, giftige Stoffwechselprodukte körperlich und seelisch leichter zu binden, was auf lange Sicht eine gute und notwendende Gesundheitsvorsorge bedeutet.

Die beiden Ölmischungen Juvaflex und Release von Young Living haben sich diesbezüglich sehr bewährt. Unter anderem ist es diesen Stoffen möglich, unsere Amygdala (die Drüse in unserem Gehirn, die wie eine Bibliothekarin unsere erlebten Emotionen verwaltet und deren Speicherplatz in unserem Körper abrufen kann) zu aktivieren und somit tief in uns vergrabene Emotionen und daran gekoppelte Erinnerungen wieder in unser Bewusstsein zu bringen.

Der tiefere Sinn von leberschützenden Kräutern und Essenzen ist die Unterstützung der Leber um emotionale und Nahrungsgifte schneller und effizienter zu verdauen und in ihrer Funktion unbeeinträchtigter zu bleiben.

Beispiele für Kräuter und ihre Wirkung

Einige Kräuter und Mischungen, die in der TCM zur Unterstützung der Leber verwendet werden, sind:

  • "Easy Qi": Sorgt für das entkrampfte Fließen des "Leber Qi`s" und hat sich vor allem dann bewährt, wenn es zusätzlich zur trägen Leber noch Symptome wie einen chronisch verspannten Nacken und Schulterbereich gibt.
  • "Natural Woman": Sorgt neben der Beruhigung und Entspannung auch für den Blutaufbau der Leber, was vor allem bei Schlafproblemen eine Stütze sein kann.

Weitere TCM-Behandlungen bei Kopfschmerzen

Die TCM bietet je nach Kopfschmerzmuster unterschiedliche Behandlungen. Vor allem die Akupunktur hat sich bei Kopfschmerzen bewährt. Durch eine gezielte Therapie ist es möglich, den Schmerzkreislauf zu durchbrechen.

Bei heftig pulsierenden Kopfschmerzen an den Schläfen, die möglicherweise ein Anzeichen dafür sind, dass "die Galle und Leber" aus der Balance gekommen ist, kann mithilfe der Akupunktur abgeholfen werden. Dabei werden unterschiedliche Akupunkturpunkte herangezogen, wie z.B. Le2, Le3 (Lebermeridian, um Hitze abzuleiten), G20, G5 (Gallenblasenmeridian, um die Gallenblase zu deblockieren), Le8 (Lebermeridian, um die Leber zu schützen).

Ergänzend zu diesen Behandlungsoptionen raten Mediziner zu Bewegungstherapien wie Qigong, Taijiquan oder Yoga, die vor allem für chronisch Kopfschmerzbetroffene Erleichterung bringen. Auch Tuina-Massage und Shiatsu sind bewährte Behandlungen, um den Dauerkopfschmerz in den Griff zu bekommen.

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