Die Depression ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die weit über gelegentliche Niedergeschlagenheit hinausgeht. Sie kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, Beziehungen belasten und zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen.
Eine Depression ist eine Erkrankung des Gehirns, die durch ein Ungleichgewicht von Botenstoffen wie Serotonin und Dopamin entsteht. Sie beeinflusst nicht nur die Stimmung, sondern auch den Antrieb, das Denken und die körperliche Verfassung. Depressionen können jeden treffen, unabhängig von Alter oder Lebenssituation.
Depressive Menschen kämpfen oft mit einer Vielzahl von Beschwerden. Eine Depression kann viele Gesichter haben. Um eine genaue Diagnose zu stellen, sind umfassende Untersuchungen erforderlich.
Depressionen entstehen meist durch eine Kombination mehrerer Faktoren:
- Biologische Ursachen: Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn (Serotoninmangel), familiäre Veranlagung (genetische Faktoren)
- Psychische Belastungen: Traumatische Erlebnisse
Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Erfolgschancen der Therapie erheblich. Dank medizinischer Fortschritte lassen sich Depressionen heute sehr gut behandeln. Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung.
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In leichten Fällen kann eine ambulante Therapie erfolgen.
Natürliche Unterstützung für das Gehirn
- Sport & Bewegung setzen körpereigene Glückshormone frei und helfen, depressive Symptome zu lindern.
- Therapeutische Gespräche sind essenziell, um negative Denkmuster zu durchbrechen und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
- Serotonin wieder ins Gleichgewicht bringen: Bei mittelschweren bis schweren Depressionen können Antidepressiva helfen, das Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn zu regulieren.
- Besonders wirksam bei saisonaler Depression: In den Wintermonaten leiden viele Menschen unter Winterdepressionen.
- Regelmäßige Tagesstruktur, soziale Kontakte und Hobbys sind wichtig, um Depressionen entgegenzuwirken.
Suizidgedanken sind ein ernstzunehmendes Alarmsignal!
Depressionen sind weit verbreitet, aber sie sind behandelbar!
Schlafstörungen und Depressionen
Schlafstörungen gehen häufig mit psychischen Erkrankungen, wie Depressionen oder Angststörungen, einher. Wird eine Depression richtig behandelt, wirkt sich dies in vielen Fällen auch positiv auf die Schlafprobleme des Betroffenen aus. Schlafstörungen sind jedoch nicht nur ein Symptom, sondern auch manchmal selbst der Auslöser für eine Depression.
Eine schwere Depression legt sich wie ein dunkler Schatten über alle Lebensbereiche des Betroffenen. Viele unterschiedliche Umstände, wie Schwankungen in der Produktion von Botenstoffen des Gehirns, anhaltender Stress oder Trauer, familiäre Probleme oder nicht bewältigte Traumata können die Erkrankung auslösen oder begünstigen.
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Eine Depression kann unterschiedliche Formen und Schweregrade annehmen. Sie kann phasenweise auftreten oder eine Person durchgehend begleiten. Betroffene leiden unter verschiedenen Beschwerden.
Menschen, die unter einer Depression leiden, quälen sich oft mit Selbstvorwürfen, Schuldgefühlen oder anderen negativen Gedanken. Häufig kreisen diese ununterbrochen um die Vergangenheit oder ein Problem, das in Zukunft auftreten könnte. Betroffene können selbst das Interesse und die Lust auf Dinge verlieren, die ihnen einmal Freude bereitet haben. Dies führt dazu, dass sie sich von Freunden und Verwandten abkapseln und immer mehr zurückziehen.
Auch alltägliche Dinge fallen häufig schwer: Sich zu konzentrieren oder Entscheidungen zu treffen. Andere Patienten wiederum fühlen sich durchgehend erschöpft und ausgelaugt. Sie können schlecht einschlafen oder haben Probleme durchzuschlafen. Meist wachen sie früh morgens auf, geplagt von negativen Gefühlen und kreisenden Gedanken.
Das Zusammenspiel von Schlafstörungen und Depressionen
Unter den psychischen Erkrankungen spielen vor allem Depressionen im Zusammenhang mit Schlafstörungen eine entscheidende Rolle. Schlafstörungen bei Depressionen sind nicht selten. Doch warum gibt es dieses starke Zusammenspiel von Schlafstörungen und Depressionen? Unter anderem sind Nervenbotenstoffe in unserem Gehirn an unserem Schlafrhythmus beteiligt. Gleichermaßen steuern diese auch unseren Gemütszustand und die Leistungsfähigkeit.
Geraten diese Nervenbotenstoffe ins Wanken sowie durch weitere äußere Faktoren, wie Stress, Angst und Anspannung oder Überforderung, spüren wir Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden - darunter auch unsere Psyche. Wie eng die Verbindung zwischen Schlaf und Psyche ist, zeigen deutlich die möglichen Folgen von fehlendem Schlaf. Viele Betroffene liegen nachts lange wach. Wenn sie dann einschlafen, ist ihr Schlaf in der Regel unruhig und nicht sehr tief. Häufig schlafen sie nicht durch und wachen morgens sehr früh auf. Untertags fühlen sie sich ausgelaugt, schlapp und antriebslos.
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Wie bereits erwähnt, können Depressionen phasenweise auftreten. Je nach Intensität oder generell der Form der Depression, sind unterschiedliche Arten von Schlafproblemen denkbar.
Behandlung von Schlafstörungen bei Depressionen
Depressionen können behandelt und daraus resultierende Schlafstörungen in den Griff bekommen werden. Umgekehrt kann bei einer Depression durch Schlafmangel die gezielte Behandlung der Schlafprobleme zu einer Verbesserung des psychischen Zustandes führen. Die Kombination von Schlafstörungen und Depressionen kann sich schnell zu einem gefährlichen Teufelskreis entwickeln. Betroffene sollten die Beschwerden deshalb unbedingt ernst nehmen und ihren Hausarzt aufsuchen.
Besteht der Verdacht auf eine Depression, werden Patienten vom Hausarzt an einen Psychotherapeuten überwiesen. Gemeinsam wird dann, je nach Form und Grad der Depression, nach einer geeigneten Behandlung gesucht. Mit Hilfe einer Psychotherapie und individuell abgestimmten Medikamenten lassen sich Depressionen in den meisten Fällen gut behandeln.
Wenn Sie vermuten, dass eine Depression die Ursache Ihrer Schlafprobleme sein könnte, sollten Sie das Ernst nehmen. Betroffenen fällt es häufig schwer, sich ihr Problem einzugestehen. Machen Sie sich bewusst, dass Sie nicht allein sind und eine Erkrankung in keinem Fall selbstverschuldet ist. Es ist wichtig, dass Sie sich der Problematik annehmen. Bei anhaltenden Problemen sollten Sie Ihren Arzt aufzusuchen.
Einfluss der Tageszeit auf die Stimmung
Wie glücklich, erfüllt, zufrieden oder auch einsam wir uns fühlen, hängt möglicherweise nicht nur von den Lebensumständen ab, sondern auch von der Tageszeit und dem Wochentag. Einer britischen Studie zufolge ist die Gemütsverfassung von Menschen im Allgemeinen früh am Tag am besten und spät am Abend am schlechtesten.
Wie die Forschungsgruppe des University College London schreibt, sind psychische Gesundheit und Wohlbefinden von Natur aus dynamisch und können sich sowohl über kürzere als auch längere Zeiträume hinweg verändern.
Im Rahmen dieser Studie füllten die Teilnehmer regelmäßig Fragebögen aus und gaben dabei auch die jeweilige Uhrzeit, den Wochentag und die Jahreszeit an. Gefragt wurden sie unter anderem „Wie glücklich haben Sie sich in der vergangenen Woche gefühlt?“, „Wie zufrieden waren Sie mit Ihrem Leben?“ oder „Inwieweit haben Sie die Dinge, die Sie in Ihrem Leben tun, als sinnvoll empfunden?“
Die Forscherinnen erfassten zudem Alter und Geschlecht der Teilnehmer, ethnische Zugehörigkeit, Bildungsstand, Beschäftigungsstatus, Wohnort und körperliche oder psychische Erkrankungen.
Insgesamt lagen ihnen Angaben von 49.218 Personen vor, darunter waren Frauen (76,5 Prozent) sowie Menschen mit höherem Bildungsniveau (68 Prozent) überrepräsentiert. Die Stichprobe wurde daher gewichtet, um die Bevölkerungsanteile widerzuspiegeln.
Im Allgemeinen zeugten die Antworten morgens von größerem Wohlbefinden und gleichzeitig von den geringsten Symptomen von Ängstlichkeit, Depression oder Einsamkeit. Auch die Hinweise für Glück, Lebenszufriedenheit und Erfülltheit waren zu dieser Tageszeit tendenziell am deutlichsten. Umgekehrt fielen diese Indizien gegen Mitternacht tendenziell am negativsten aus.
So beobachteten die Wissenschaftlerinnen, dass Glück, Lebenszufriedenheit und Selbstwertgefühl montags und freitags etwas ausgeprägter waren als sonntags. Die Hinweise auf gefühlte Einsamkeit schienen jedoch unabhängig vom jeweiligen Wochentag zu sein. Und: Die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden variierten an Wochenenden stärker als unter der Woche.
Im Vergleich zum Winter neigten Menschen in den anderen Jahreszeiten zu einem niedrigeren Niveau an Einsamkeit sowie weniger Symptomen von Angst oder Depression. Gleichzeitig waren die Werte für Glück, Lebenszufriedenheit und das Gefühl eines lebenswerten Lebens in diesen Jahreszeiten höher. Die tageszeitlichen Muster waren hingegen über alle Jahreszeiten hinweg ähnlich.
Die tageszeitlichen Muster könnten durch physiologische Veränderungen im Zusammenhang mit der Körperuhr erklärt werden. Zum Beispiel erreiche der Spiegel des Stresshormons Cortisol kurz nach dem Aufwachen seinen Höchststand und seinen Tiefststand um die Schlafenszeit.
Depression im Alter
Jede Lebensphase hat ihre Herausforderungen, auch das Alter. Depressiv zu sein, ist aber sicher nicht der Normalzustand im fortgeschrittenen Alter. Depressionen treten oft scheinbar grundlos auf, können aber durch Lebensumstände wie körperliche Erkrankungen, seelische Belastungen (z.B. Verlust eines geliebten Menschen) oder Veränderungen im sozialen Umfeld verursacht werden.
Fachliche Hilfe ist wichtig, aber viele ältere Menschen zögern, Unterstützung zu suchen. Doch je früher die Therapie beginnt, desto besser sind die Erfolgsaussichten.
Erste Anlaufstelle ist oft der Hausarzt bzw. die Hausärztin. Von dort werden Sie zu einer:m Psychiater:in überwiesen werden, denn die Behandlung einer Depression gehört in die Hand der Fachärztin oder des Facharztes. Er bzw. sie wird die Therapie - medikamentös und ev. psychotherapeutisch - individuell für Sie anpassen.
Gerade die neu entwickelten Medikamente sind gut verträglich und schneller wirksam als ältere. Für die Behandlung von Senior:innen sind die neuen Antidepressiva, die sogenannten Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), ganz besonders gut geeignet, da sie weder die Herzfunktion noch den Blutdruck oder die Sehschärfe, die Verdauung oder die Blasenfunktion beeinträchtigen. Außerdem vertragen sie sich sehr gut mit den meisten anderen Medikamenten. Trotzdem ist es wichtig, den behandelnden (Fach-)Arzt bzw. die behandelnde (Fach-)Ärztin genau darüber zu informieren, welche Medikamente sonst noch genommen werden.
Antidepressiva wirken nicht sofort. Antidepressiva sollten so lange eingenommen werden, bis die Ärztin oder der Arzt feststellt, dass die Erkrankung abgeklungen ist, um mögliche Rückfälle zu vermeiden. Die gesamte Behandlung kann, je nach Art und Schweregrad der Depression, mehrere Monate bis Jahre dauern; wenn eine Depression immer wieder auftritt, kann auch eine lebenslange Behandlung erforderlich sein.
Sie haben im Laufe ihres Lebens oft eine erstaunliche seelische Widerstandsfähigkeit entwickelt, um mit Enttäuschungen und Verlusten fertig zu werden. Aber diese reicht oft nicht aus, um selbsttätig eine Depression zu überwinden. Außerdem sind psychische Beeinträchtigungen im Alter oft die Folge mehrerer körperlicher und emotionaler Belastungen, denen ältere Menschen in besonderer Weise ausgesetzt sind. Selten ist es eine einzige Ursache allein.
Schlafstörungen: Ursachen und Behandlung
Eine Studie der Medizinischen Universität Wien zeigt, dass im Jahr 2021 allein in Österreich 8 Prozent an chronischer Schlaflosigkeit gelitten haben und der Trend ist steigend. Doch wieso fällt es manchen Menschen so schwer ein- bzw. durchzuschlafen?
Die häufigsten Ursachen bei Schlafstörungen bilden Unruhe, Stress und Ärger. Neben den bekannten Ursachen, die durch Lebensgewohnheiten entstehen wie der Konsum von Alkohol und koffeinhaltigen Getränken, Bewegungsmangel, Nikotin und/oder zu fette Speisen führen auch Schichtarbeit und Jetlag zu Schlafstörungen. Auch störende, äußerliche Einflüsse, die die Schlafumgebung beeinträchtigen, können beim Einschlafen hinderlich sein. Letztendlich können auch körperlichen Erkrankungen und psychischen Ursachen, wie Depressionen, Krebs, chronische Schmerzen oder Magen-Darm-Erkrankungen der Grund für einen schlechten Schlaf sein.
Eine Schlafstörung besteht, wenn man mindestens 4-mal die Woche länger als 30 Minuten zum Einschlafen benötigt oder die Nacht nicht durchschlafen kann, bzw. zu früh am Morgen munter wird. Halten sich diese Probleme über eine Dauer von mehr als 3 Monaten, spricht man von einer akuten Schlafstörung.
In der weiteren Vertiefung des Schlafs werden psychische Probleme verarbeitet, Träume sind realitätsbezogen. Bei größeren Konflikten kann es in dieser Schlafphase schwierig werden abzuschalten und den Schlaf zu vertiefen.
Während wir schlafen, werden in unserem Körper viele Heilungsprozesse aktiviert, die in dieser Zeit besonders effektiv ablaufen. Freie Radikale werden abgefangen, neue Abwehrzellen gebildet und Zellschäden repariert.
Bei zu wenig Schlaf leidet die Tagesverfassung oft erheblich: Konzentrationsschwäche und eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit erschweren den Alltag. Unausgeschlafene Personen sind schneller erschöpft aber gleichzeitig leichter reizbar und unruhig.
Tipps für eine bessere Schlafhygiene
- Auf eine gute Schlafhygiene achten.
- Einschlafrituale wie ein abendlicher Spaziergang, Yoga oder das Lesen eines leichten Buches helfen dem Körper, sich auf die Nacht und den Schlaf einzustellen.
- Auch ein warmes Bad vor dem zu Bettgehen begünstigt das Einschlafen.
- Elektronische Geräte wie TV-Apparate, Radio und Handys sollten aus dem Schlafzimmer verbannt werden.
- Auf anregende Mittel wie Koffein, Schokolade und Alkohol am Abend weitgehendst verzichten und wenig rauchen.
Bei der Selbstmedikation mit Schlafmitteln sollte auf die Verwendung pflanzlicher Schlafmittel geachtet werden, da diese kaum oder gar nicht zu Abhängigkeiten führen können.
Bei Schlafstörungen aufgrund emotionaler Ursachen wie Nervosität und Stress, ist es ratsam zu pflanzlich basierten Schlafmitten zu greifen. Diese können eine Linderung der Nervosität bewirken und bergen dabei keine Gefahr der Abhängigkeit und/oder Persönlichkeitsveränderung. Auch wird der Hormonhaushalt nicht angegriffen. Sie beruhigen lediglich und fördern den Schlaf, wobei die körpereigene Ruheregulation unterstützt und gefördert wird, was wiederum zur Erhaltung der Traumphasen beiträgt.
Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Aspekte der Schlafhygiene zusammen:
Aspekt | Empfehlung |
---|---|
Einschlafrituale | Abendlicher Spaziergang, Yoga, Lesen |
Schlafumgebung | Dunkel, ruhig, kühl |
Elektronische Geräte | Aus dem Schlafzimmer verbannen |
Anregende Mittel | Koffein, Alkohol, Nikotin vermeiden |
Ernährung | Leichte Mahlzeit am Abend |
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