Das Schlachthoffestival: Neue Kunstraumerfahrung in Alfeld (Leine)

Das Schlachthoffestival hat sich als Beispiel neuer Kunst-Raumerfahrung etabliert.

Künstler und ihre Werke

Im Folgenden werden einige der Künstler und ihre Arbeitsweisen vorgestellt, die beim Schlachthoffestival vertreten sind:

Stefanie Amberger

Stefanie Amberger beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Arbeit besonders mit Performance, Raum- und Soundinstallationen und neugeschaffenen Räumen.

Dabei sind neben der Natur das Gefühlsleben von ihr selbst, wie von den Betrachter_innen wichtige Themen.

Die oftmals partizipativen Arbeiten sollen einen emotional berühren und zum Nachdenken anregen.

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So soll auch die Installation und Performance Fragen über Freiheit, Zwang und Druck aufwerfen.

Als Bildträger wird oftmals Pappe verwendet.

Sensibilisiert für die Eigenheiten dieses als grob geltenden Verpackungsmaterials übersetzt die Malerin Elemente ihrer vormals leinwandbasierten Praxis - wie etwa Farb- und Strukturfelder, die sich verdichten, überschneiden, überlappen und Raum erzeugen können - in ein pappspezifisches Vokabular.

Die als Wandobjekte oder in Vitrinen präsentierten Werke vereinen in sich gemäldehafte und reliefartige Qualitäten.

Helene Eisl

Die Arbeitsweise der Künstlerin ist vielschichtig: neben dem Nachproduzieren erster Farbfotografie-Verfahren setzt Helene Eisl auch auf experimentelle Verfahren und verarbeitet hierfür beispielsweise Röntgenbilder, Abklatschverfahren (Collagen) und Chemie-Abwandlungen druckgrafisch weiter oder arbeitet interdisziplinär (sie programmierte beispielsweise eine Druckmatrize, die mit einem Roboterarm gefräst wird).

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Helene Eisl präsentiert die entstandenen Arbeiten hierfür auch gerne installativ.

Zurzeit lebt die Künstlerin in Wien, um an einem Forschungsprojekt zu arbeiten, über welches sie ihren PhD in Germanistik/Altgermanistik macht.

Ihre reflektierte politische Haltung zur Natur ist häufig Ausgangspunkt.

Es geht um Formen und Farben, um Wahrnehmung, nicht um das Erkennen.

Vergleichbar dem Hinterlassen einer Spur.

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Eindrücke und Abdrücke folgen aufeinander.

Organische Formen und Farbigkeiten tauchen auf.

Die Farbmischung ist spezifisch, in Auseinandersetzung mit dem Gegenüber der Natur.

Weitere Künstler

Ausgehend von druckgrafischen Serien und anderen Vervielfältigungsprinzipien entwickelt der Künstler diverse Konfigurationen, die sich immer wieder auf Vorbilder beziehen.

Kleine, zufällige Abweichungen von diesen Vorbildern durch Wiederholungsprozesse weder durch unterschiedliche Produktionsprozesse provoziert.

Diese Abweichungen bilden das Hauptinteresse des Künstlers.

In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit dem Selbst, dem Körper und der Psyche sowie zwischenmenschlichen Prozessen.

Fotografie, Malerei und Zeichnung stellen ihre derzeit bevorzugten Ausdrucksformen dar.

Die Dunkelkammer ist hierbei eine für sie wesentliche Räumlichkeit.

Beobachtungen von Individuen, Gruppen und Phänomenen werden zu Inspirationen.

Diese werden meine Ausgangspunkte, die ich auf kritische und humorvolle Ebene bearbeite.

Gemeinsam mit Lea Wiednig arbeitet sie an Konzepten, die Sichtbarkeit für das Wissen rund um den Körper der Frau bzw. Personen mit Gebärmutter generieren können.

Darin findet sich eine Formensprache, die durch ihre Mystik und teils Realitätsähnlichkeit eine momentane Verwirrung verursachen mag, aber bei wiederholter Wahrnehmung ein Empfinden der Vertrautheit hervorruft, optisch oder akustisch.

Gotthard i. M., Gmunden und Wien.

Holzbauer ist Konzeptkünstler, Fotograf, Poet und war im Brotberuf Klinischer Psychologe.

Der Künstler beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Fotografie, wobei er den Schwerpunkt auf Sofortbild-Fotografie (Polaroid, Fuji) und Mehrfachbelichtungen (verdichtete visuelle Eindrücke eines ganzen Tages in einem Bild) legt.

Aufgrund seiner Ausbildung interessiert Siegfried Holzbauer auch der psychoanalytische Zugang zu Fotografie.

„So entstehen sehr vielschichtige Bilder mit visuellen Fragmenten, die oft den Eindruck von, sich in einer Wasseroberfläche spiegelnder Objekten und Szenen, erwecken.

Es ist dies die Art, wie Erinnerungen in unseremvisuellen Gedächtnis erscheinen.“

Neben der Fotografie zieren Holzbauers Werk auch zahlreiche Veröffentlichungen, Bücher, performance-artige Lesungen und Ausstellungen (u.a. Der Künstler ist Mitglied der Österr.

In ihrer künstlerischen Praxis befasst sie sich mit der Darstellung von Personen und Objekten aus ihrem Umfeld.

Häufig versucht sie dabei Wohnräume zu kreieren und diese mit Möbelstücken und Textil-Elementen zu befüllen.

Ihre „Patzereien“ entstehen heute primär aus Acryl und Collagenarbeiten.

Sie beschäftigt sich viel mit der Zeichnung und arbeitet zudem mit Druckgrafiken, hat aber auch Ansätze in der Installation und anderen Medien.

Ausgangspunkt ihrer Arbeiten sind dabei oft Fotos und Gegenstände, die sie zufällig gefunden hat und eine flirrende Anziehungskraft auf die Künstlerin ausüben.

Diese werden bearbeitet, überdruckt, bemalt, bekritzelt, zerschnitten und in neue Kontexte gesetzt - analog wie digital.

Ihr Ausgangspunkt ist dabei die Biologie.

Speziell liegen ihre Schwerpunkte in der Malerei und der Grafik.

Kürzlich hat sie ihre Liebe zur Risografie entdeckt und arbeitet in ihrem aktuellen Projekt zum Thema Frauengesundheit an einem Riso-Druck.

Er möchte sich im künstlerischen Schaffensprozess nicht von einem speziellen Medium einschränken lassen.

Jedes hat seine Vorteile, seinen Spielraum für Neues und erschafft somit ein erweitertes Spektrum an künstlerischen Möglichkeiten.

Das Medium folgt der Idee, nicht umgekehrt.

Seine Inspiration finde er auf unterschiedlichste Art und Weise.

Über die letzten Jahre hat die Künstlerin zudem ihre Liebe zu kollektiven künstlerischen sowie performativen Arbeitsweisen entdeckt, weshalb sie seit 2019 Mitglied des fluiden Künstler*innenkollektivs gruppe19 ist.

Neben der Kunst als soziale Praxis liegen ihre Interessenschwerpunkte aber auch in der figurativen Malerei, Zeichnung und Druckgrafik.

Lea Wiednig versucht Themen wie Identität, Archiv, Geduld und Sichtbarkeit(en) zu thematisieren und vor allem die sozialen Aspekte von Kunst und Kunstpädagogik zu zelebrieren.

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