Freud und Leid liegen dicht beieinander: Eine Betrachtung

Das Sprichwort „Freud und Leid liegen nah beieinander“ verdeutlicht, dass das Leben oft unberechenbar ist. Freude und Leid folgen oft direkt aufeinander, und es ist schwer, das eine vom anderen zu trennen. In einem Moment kann man sich auf einem Höhenflug befinden, und im nächsten Moment tritt unerwartet ein Problem auf.

Ursprung und Bedeutung

Dieses Sprichwort stammt aus der allgemeinen menschlichen Erfahrung, dass das Schicksal unvorhersehbar ist. Schon seit Jahrhunderten erkennen die Menschen, dass Glück und Pech oft Hand in Hand gehen. In früheren Zeiten, als Naturkatastrophen oder Ernteausfälle das Leben vieler Menschen stark beeinflussten, wurde die enge Verbindung zwischen guten und schlechten Zeiten deutlich.

Alltagsbeispiele

Auch heute spiegelt dieses Sprichwort die Realität vieler Menschen wider. Im Beruf, in der Liebe und im Alltag erleben wir oft, wie schnell sich die Dinge ändern können. Ein erfolgreicher Geschäftsmann könnte am gleichen Tag, an dem er einen großen Vertrag abschließt, mit einer unerwarteten Herausforderung konfrontiert werden.

Im Alltag erleben wir oft die Nähe von Glück und Pech. Ein Beispiel ist ein Student, der eine gute Note erhält, aber gleichzeitig eine schlechte Nachricht in Bezug auf ein anderes Fach bekommt. Ebenso könnte eine Person einen tollen Job angeboten bekommen und kurz danach erfährt sie, dass gerade ihr Hund gestorben ist.

Das Sprichwort „Glück und Pech liegen nah beieinander“ zeigt, dass das Leben oft unberechenbar ist und sich gute und schlechte Zeiten abwechseln. Es stammt aus der Beobachtung, dass sowohl Glück als auch Pech Teil des Lebens sind und oft überraschend eintreten. Auch im modernen Alltag begegnen wir dieser Realität regelmäßig, ob in der Arbeit, in der Schule oder im Privatleben.

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Christliche Perspektive

Schon in der Bibel steht geschrieben: Alles hat seine Zeit - es gibt eine Zeit zum Lachen und eine Zeit zum Weinen (Koh 3,4). Und tatsächlich erleben auch wir Christen manchmal, dass wir unverhofft aus einer freudigen Atmosphäre in eine traurige Stimmung abstürzen. und Freude einander abwechseln. Solange wir auf der Erde leben, kommen wir immer wieder in Situationen, die uns bedrücken und traurig machen. Das kann persönliches Leid sein, aber auch Leid oder Böses, das wir in der Welt wahrnehmen.

Kinder Gottes schweben nicht abgehoben über den wechselnden Umständen des Lebens. wir vieles sogar noch tiefer als andere. Ja, Christen können „Traurige“ sein. In Trauer und Bedrängnis dürfen wir zu Christus aufblicken und erfahren, wie ER uns mit seinem Trost gleichsam überschütten will.

Emotionale Achterbahnfahrt in der Pubertät

In kaum einer anderen Lebensphase spielen unsere Gefühle verrückter als in der Pubertät. Genau diesem emotionalen Chaos nimmt sich Pixars neuester Streich an. «Inside Out 2» tut das liebevoll, farbenfroh, mit viel Witz … und etwas gar routiniert.

Filmkritik: Inside Out 2

Mit «Inside Out» stellte Pixar 2015 alles auf den Kopf, um es mit der deutschen Übersetzung des Filmtitels zu sagen. Die Geschichte der elfjährigen Riley, deren personifizierte Gefühle Joy (Freude), Anger (Wut), Sadness (Kummer), Disgust (Ekel) und Fear (Angst) wegen eines Umzugs verrückt spielen, sorgte rund um den Globus für Begeisterungsstürme. Der Film erzählt die Komplexität menschlicher Emotionen einerseits mit viel Humor und einer gewissen Leichtigkeit. Gleichzeitig ist er enorm tiefgründig und geht ans Herz, sodass kaum ein Auge trocken bleibt.

«Inside Out» ist grosses Kino für Jung und Alt. Ein Spagat, den längst nicht jeder vermeintliche Kinderfilm schafft. Nicht umsonst gilt er für viele als einer der besten Filme Pixars, wenn nicht gar der beste überhaupt. Mit dem Oscar für den besten animierten Spielfilm und einem Einspielergebnis von über 850 Millionen Dollar im Gepäck war es deshalb keine grosse Überraschung, als Disney und Pixar im September 2022 eine Fortsetzung des Blockbusters ankündigten. Nun, neun Jahre nach dem ersten Teil, startet also «Inside Out 2» im Kino. Vermag er die hohen Erwartungen zu erfüllen, die sein Vorgänger geweckt hat?

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Riley ist inzwischen 13 Jahre alt. Im Eishockey und mit ihren Freundinnen könnte es kaum besser laufen. Joy, Sadness, Anger, Fear und Disgust haben in der Schaltzentrale in Rileys Kopf soweit alles im Griff. Doch es stehen Veränderungen an, äussere - aber vor allem innere, als mit Rileys Eintritt in die Pubertät neue Gefühle auf den Plan treten: Anxiety (Zweifel), Envy (Neid), Embarrassment (Peinlich) und Ennui (Langeweile). Als diese sogar das Kontrollpult in Rileys Gefühlszentrum übernehmen und die alten Emotionen aussortieren, scheint das Chaos unabwendbar.

Rileys neue Emotionen in «Inside Out 2» sind eine Bereicherung. Anxiety, Embarrassment, Ennui und Envy decken einen grossen Teil der breitgefächerten Gefühlspalette während der Pubertät ab. «Bin ich genug?», «Gehöre ich dazu?» oder «Warum sind meine Alten so verbohrt?», solche Fragen haben wir uns während der ersten zaghaften Schritte auf dem Pfad des Erwachsenwerdens innerlich alle gestellt, wieder und wieder. Und wenn wir ganz ehrlich sind, hören wir diese und ähnliche Stimmen bis heute ab und zu, denn sie sind in der Pubertät gekommen, um zu bleiben.

«Inside Out 2» veranschaulicht die Irrungen und Wirrungen der Pubertät auf höchst unterhaltsame Art und Weise, ohne den gebotenen Tiefgang ausser Acht zu lassen. Aber angesichts des komplexen Themas bin ich nicht ganz sicher, ob und wie gut dieser Mix noch immer für Gross und (ganz) Klein funktioniert wie beim letzten Mal. Die Pubertät dürfte nämlich eher die Ü10-Zielgruppe ansprechen. Aber hey, da sind immer noch komische Figuren, die lustige Sachen machen, also Schwamm drüber. Die Altersfreigabe von 6 Jahren mit dem Vermerk «empfohlen ab 10 Jahren» kann ich darum unterschreiben.

Abgesehen von den neuen Gefühlen und der etwas anderen Thematik vermisse ich im zweiten Teil die Kreativität, Innovation und neue Ideen, die den ersten Teil auszeichnen. Teilweise wähnte ich mich tatsächlich in einer 1:1-Kopie von «Inside Out». More of the same halt. Das ist einerseits okay, weil «the same» ja zum Besten gehört, was Pixar je abgeliefert hat. Gleichzeitig ist es etwas schade, weil der Überraschungseffekt fehlt.

Das tut Riley in «Inside Out 2» ja auch. Sie gibt zum Beispiel vor, Dinge zu mögen, nur um anderen zu gefallen. Sie lässt ihre alten Freundinnen links liegen, weil sie sich von den neuen mehr verspricht. Sie hat plötzliche Gefühlsausbrüche und lässt sie an anderen aus, ohne dass sie selbst recht weiss, wie ihr geschieht.

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Kelsey Mann thematisiert in «Inside Out 2» zwar die Pubertät, handelt sie aber bequem im Stile seines Vorgängers Pete Docter ab, bei dem sich die Gefühle in Rileys Kopf zuerst streiten und Chaos auslösen, ehe sie sich am Ende doch wieder zusammenraufen.

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