Beschreibung der Magersucht
Patienten mit Magersucht (Anorexie oder Anorexia nervosa) haben das krankhafte Verlangen, ihr Körpergewicht immer weiter zu reduzieren. Oft scheint die Erkrankung im Rahmen einer Diät auszubrechen. Man weiß jedoch, dass Magersucht lange vor der Gewichtsabnahme beginnt. Sie wurzelt unter anderem in einem mangelnden Selbstwertgefühl und ist stark genetisch mitgeprägt.
Im Laufe der Zeit bestimmen die Gedanken um das eigene Körpergewicht zunehmend den gesamten Alltag der Betroffenen. Selbst wenn sie stark abgemagert sind, fühlen sie sich zu dick und wollen weiter abnehmen.
Für manche Betroffene ist der Selbstwert stark von einer möglichst dünnen Figur abhängig. Die absolute Kontrolle über Essverhalten und Gewicht erzeugt das Gefühl, insgesamt Kontrolle über sein Leben zu haben.
Magersucht gehört mit der Bulimie und der Binge-Eating-Störung zu den Essstörungen. Der starke Gewichtsverlust ist zwar das auffälligste Symptom einer Magersucht. Letztlich ist er aber nur das äußerlich sichtbare Anzeichen einer tiefgreifenden seelischen Störung. Um die Krankheit zu heilen, reicht es nicht aus, einfach wieder zu essen.
Suchtähnlicher Drang
Die Krankheit hat einen suchtähnlichen Charakter: Der Drang zu hungern ist für die Patientinnen und Patienten nahezu unwiderstehlich. Die besondere Motivation besteht darin, größtmögliche Kontrolle über seine Bedürfnisse und seinen Körper zu haben. Für Außenstehende ist das kaum nachvollziehbar.
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Magersüchtige (anorektische Menschen) haben zudem lange keine Krankheitseinsicht. Es fällt ihnen schwer, sich einzugestehen, dass sie ein problematisches Essverhalten haben. Sie sträuben sich daher oft gegen eine Therapie.
Selbst wenn ihnen klar ist, dass sie krank sind, ist ihre Haltung oft zwiespältig: Sie möchten die körperlichen Folgen, Ängste und Einsamkeit gerne überwinden, andererseits ist die Angst vor der Gewichtszunahme ein starker Gegenspieler.
Anorexia nervosa ist eine schwere psychische Erkrankung. Einige der Betroffenen sterben aufgrund der Mangelernährung oder durch Suizid.
Wer ist von Magersucht betroffen?
Meist tritt Magersucht erstmals in der späten Kindheit, in der Jugend, bis ins frühe Erwachsenenalter auf. Die meisten Magersüchtigen sind weiblich und zwischen 15 und 25 Jahre alt. Jungen und junge Männer sind erheblich seltener betroffen.
Untersuchungen und Diagnose
Bei einem Verdacht auf Magersucht ist der Kinder- oder Hausarzt ein guter erster Ansprechpartner. Er kann zunächst das Ausmaß der Gefährdung einschätzen, indem er den Patienten untersucht und Blutwerte bestimmt.
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Anamnesegespräch
Am Anfang jeder ärztlichen oder psychologischen Beratung steht die Anamnese: Im Gespräch berichtet der Patient von seiner persönlichen Magersucht-Geschichte, eventuellen körperlichen Beschwerden und Vorerkrankungen. Bei Verdacht auf Magersucht könnte der Arzt beispielsweise folgende Fragen stellen:
- Fühlen Sie sich zu dick?
- Wie viel wiegen Sie?
- Wie stark haben Sie in den letzten vier Wochen an Gewicht verloren?
- Versuchen Sie, absichtlich Ihr Gewicht zu senken, beispielsweise durch übermäßigen Sport oder durch unzureichende Ernährung?
- Was ist Ihr Wunschgewicht?
- (bei Mädchen/Frauen:) Ist die Regelblutung ausgeblieben?
- Haben Sie sonstige körperliche Beschwerden wie Schwäche, Schwindel oder Herzstolpern?
Körperliche Untersuchung
Im Anschluss an das Gespräch folgt die körperliche Untersuchung. Dabei verschafft sich der Arzt einen generellen Überblick über den körperlichen Allgemeinzustand. Unter anderem wird er dabei das Herz und den Bauch mit dem Stethoskop abhören.
Außerdem misst er Körpergewicht und Körpergröße des Betroffenen, um den Body-Mass-Index zu bestimmen - als objektives Maß des Untergewichts. Untergewicht beginnt bei einem BMI von unter 18,5. Der BMI anorektischer Menschen liegt oft weit darunter.
Blutuntersuchungen
Wichtige Informationen über den körperlichen Allgemeinzustand erhält der Arzt oder die Ärztin außerdem durch die Bestimmung verschiedener Blutwerte. So lassen sich mittels Blutuntersuchung beispielsweise die Funktion der Leber und der Nieren sowie die Blutbildung überprüfen und gefährliche Störungen im Salzhaushalt (Elektrolythaushalt) erkennen.
Weitere ärztliche Untersuchungen
Die Mangelernährung kann jedes Organsystem des Körpers schädigen. Daher hängt es von den konkreten Beschwerden ab, welche weiteren Untersuchungen nötig sind.
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Psychologische Untersuchungen
Magersucht ist eine seelische Erkrankung. Für die Diagnose sind daher die psychischen Symptome entscheidend. Sie werden in Form verschiedener Fragebögen und klinischer Interviews erfasst.
„Eating Disorder Inventory“ (EDI)
Ein professioneller Fragenkatalog zu Essstörungen wie Magersucht und Bulimie ist das "Eating Disorder Inventory" (EDI) von Garner. Das aktuelle EDI umfasst 91 Fragen, die typische psychologische Charakteristika von Magersucht und Bulimie-Patienten erfassen. Sie lassen sich in elf Kategorien unterteilen:
- Schlankheitsstreben - z. B.: "Ich habe fürchterliche Angst, zuzunehmen."
- Bulimie - z. B.: "Ich kenne Fressanfälle, bei denen ich das Gefühl hatte, nicht mehr aufhören zu können."
- Unzufriedenheit mit dem Körper - z. B.: "Ich glaube mein Bauch ist zu dick."
- Selbstzweifel: "Ich halte nicht viel von mir."
- Perfektionismus - z. B.: "Ich hasse es, nicht der/die Beste zu sein."
- Misstrauen - z. B.: "Es fällt mir schwer, meine Gefühle anderen gegenüber auszudrücken."
- Interozeptive Wahrnehmung - z. B.: "Ich weiß nicht, was in mir vorgeht."
- Angst vor dem Erwachsenwerden - z. B.: "Ich wünschte, ich könnte in die Geborgenheit der Kindheit zurückkehren."
- Askese - z. B.: "Essen aus Genuss ist ein Zeichen moralischer Schwäche."
- Impulsregulation - z.B.: "Ich erlebe erhebliche Stimmungsschwankungen."
- Soziale Unsicherheit: „Ich bin lieber allein als mit anderen zusammen.“
Diagnostische Interviews
Psychotherapeuten setzen zur Diagnosestellung häufig das Diagnostische Interview für psychische Störungen (DIPS) oder das Strukturierte Klinische Interview für DSM-IV (SKID) ein. Mit ihnen lassen sich sowohl Essstörungen als auch andere psychiatrische Erkrankungen feststellen.
Dazu stellt der Psychotherapeut Fragen, nach einem strukturierten Muster. Die Antworten klassifiziert der Therapeut mit einem Punktesystem.
Diagnosekriterien der Magersucht
Die Diagnose Magersucht erfolgt, wenn die folgenden vier Symptome vorliegen:
- Untergewicht (BMI von unter 18,5)
- selbst herbeigeführter Gewichtsverlust
- Körperschema-Störung
Magersucht-Test zur Selbstbeurteilung
Der bekannteste Magersucht-Test zur Selbstbeurteilung ist der "Eating Attitude Test" (EAT) von Garner und Garfinkel. Der EAT umfasst 26 Aussagen zum Essverhalten sowie zur Haltung bezüglich Figur und Gewicht. Sie werden auf einer Skala von "immer“ bis "nie" beantwortet.
Beispiele für Aussagen im EAT sind:
- "Ich vermeide zu essen, wenn ich hungrig bin."
- "Ich vermeide vor allem Lebensmittel mit Zucker."
- "Andere Menschen denken, dass ich zu dünn bin."
- "Ich habe das Bedürfnis, mich zu übergeben, wenn ich gegessen habe."
- "Ich bin von dem Wunsch schlanker zu sein besessen."
Magersucht-Tests im Internet
Auch Selbsttests im Internet fragen typische Denkmuster und Verhaltensweisen bei Essstörungen ab. Solche Online-Tests auf Magersucht können eine ärztliche oder psychologische Untersuchung nicht ersetzen, können aber eine erste Orientierung liefern, ob das Essverhalten gestört ist.
Verlauf und Prognose
Eine Anorexia nervosa kann individuell sehr unterschiedlich verlaufen. Grundsätzlich gilt: Je jünger die Patienten und Patientinnen sind, desto besser sind die Heilungschancen. Außerdem hängt die Prognose auch maßgeblich davon ab, wie niedrig das Gewicht ist, wie lange der Betroffene schon magersüchtig ist und welche körperlichen und mentalen Ressourcen er hat. Zudem ist die Unterstützung des sozialen Umfelds und vor allem der Familie extrem wichtig für die Genesung der Magersüchtigen.
Nicht jeder wird geheilt
Ein Teil der Magersüchtigen kann nicht vollständig geheilt werden. Man geht heute davon aus, dass rund ein Drittel der Magersüchtigen lebenslang mit der Krankheit zu kämpfen hat. Auch nach einer Gewichtsnormalisierung hält bei manchen Betroffenen die verzerrte Einstellung zu Gewicht und Figur an.
Wechsel zu Bulimie
Ungefähr 30 Prozent der Betroffenen entwickeln - ausgehend von der Magersucht - eine andere Essstörung: Bulimie (Ess-Brech-Sucht). Hierbei handelt es sich um eine Essstörung, bei der in Heißhungerattacken viel Nahrung aufgenommen und gleich darauf wieder erbrochen wird oder mit anderen Gegenmaßnahmen wie exzessivem Sport oder Abführmitteln. Das Verhalten der Magersüchtigen wandelt sich vom vermeidenden zum gegensteuernden bulimischen Verhalten.
Körperliche und seelische Langzeitfolgen
Es ist nicht überraschend, dass eine Magersucht, die bereits in der Kindheit oder der frühen Jugend beginnt, besonders gravierende Folgen hat: Erhebliche Entwicklungsverzögerungen, sowohl körperlich als auch geistig, sind eine typische Folge der Mangelernährung. Der Eintritt der Pubertät verzögert sich, und das Wachstum ist gestört.
Die körperlichen Auswirkungen der Magersucht sind oft schwerwiegend, denn die Mangelernährung schädigt die meisten wichtigen Organe. Nicht immer erholt sich der Körper davon vollständig. Manche Folgen wie eine reduzierte Knochendichte oder Unfruchtbarkeit können auch nach einer Gewichtsnormalisierung bestehen bleiben.
Lebensgefahr
Magersucht ist eine sehr gefährliche psychische Erkrankung. Bei einem Teil der Patienten endet die Krankheit tödlich - entweder wegen der massiven Mangelerscheinungen oder aufgrund von Suizid als Folge der begleitenden Depression.
Die Genesung ist ein langwieriger Prozess mit Fort-, aber oft auch mit Rückschritten. Auch nach einem Klinikaufenthalt ist eine längere therapeutische Betreuung notwendig. Aber die gute Nachricht ist: Die Anstrengung lohnt sich.
ICD-10 Codes für Essstörungen
In der gültigen Klassifikation der WHO (ICD-10) werden im Subkapitel 50.x die folgenden Störungen definiert:
- Anorexia nervosa (AN; Code: F50.0)
- Bulimia nervosa (BN; F50.2)
- ihre atypischen (weil symptomatisch unvollständigen) Varianten (AN-atypisch; F50.1 und BN-atypisch; F50.3)
- Essattacken bei anderen psychischen Störungen (z.B. unter Belastungen) (F50.4)
- Erbrechen bei anderen psychischen Störungen (wie z.B. bei dissoziativen Störungen) (F50.5)
- sonstige spezifische Essstörungen (z.B. psychogener Appetitverlust) (F50.8)
- nicht näher bezeichnete Essstörungen (F50.9)
Störungen der Nahrungsaufnahme und Fütterstörungen der Kindheit werden derzeit nicht unter den Essstörungen kodiert, sondern unter F98.2 (Fütterstörung) und F98.3 (Pica).
Die drei klinisch bedeutsamsten und am besten charakterisierten Essstörungen sind Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Binge-Eating-Störung.
Epidemiologie
Bisher fehlen in Österreich für das gesamte Bundesgebiet repräsentative Daten über die Häufigkeit von Essstörungen im Kindes- und Jugendalter und im Erwachsenenalter. Wir greifen daher auf Erhebungen in europäischen Ländern zurück, da anzunehmen ist, dass die Prävalenzund Inzidenzzahlen gegenüber denen in anderen westlichen Staaten nicht wesentlich differieren.
Zur Häufigkeit der Essstörungen liegen Zahlen über mehrere Jahrzehnte vor. Die Ergebnisse sind je nach Herkunftsland (Europa, USA, Asien), Geschlecht, Alter und untersuchter Population (Allgemeinbevölkerung, Primärversorgung, Sekundärversorgung) sehr heterogen. Essstörungen treten zumeist zuerst im Jugendalter auf.
Anorexia nervosa hat seit Jahrzehnten stabile Inzidenzraten in der primären Versorgung, die Inzidenz der Bulimia nervosa stieg ab 1980, scheint aber derzeit leicht rückläufig; zur Binge-Eating-Störung, deren Definition erst 1994 erfolgte und zu den anderen spezifischen oder unspezifischen Essstörungen liegen entweder wenige oder noch keine konsistenten Daten vor.
Mädchen und Frauen sind häufiger von Magersucht (2009-Inzidenzrate 14 weibliche vs. 1 männlichen/ 100.000), Bulimia nervosa (Inzidenzrate 20 weibliche vs. 1,5 männliche/100.000) und von „Unspezifischen Essstörungen“ (Inzidenzrate 28 weibliche vs. vier männliche/100.000) betroffen als Knaben oder Männer.
Da keine gesamtösterreichischen epidemiologischen Daten bei Jugendlichen in Österreich vorliegen, wird im Moment eine solche Erhebung im Rahmen des MHAT-Projektes durchgeführt.
Tabelle: Inzidenzraten von Essstörungen (2009)
| Essstörung | Weibliche Inzidenzrate (pro 100.000) | Männliche Inzidenzrate (pro 100.000) |
|---|---|---|
| Magersucht (Anorexia nervosa) | 14 | 1 |
| Bulimie (Bulimia nervosa) | 20 | 1,5 |
| Unspezifische Essstörungen | 28 | 4 |
Diagnostische Herausforderungen
Die für Erstversorgung und Weichenstellung des Managements der Essstörungen so wichtigen Allgemeinmediziner/ Schulärzte verkennen die Magersucht (AN) bei Jugendlichen in der frühen Adoleszenz häufig als „organische Erkrankung“. Psychosomatische Probleme und depressive Symptome werden erkannt, die spezifischen Symptome der Magersucht aber kaum (acht Prozent bei typischen Fällen). Die Kenntnis der Klinik der Magersucht ist immer noch unzureichend.
So ist ein diagnostischer Fallstrick, Symptome zu übersehen bzw. nicht ausreichend diagnostisch zu würdigen, weil die Betroffenen sie trotz direkter Befragung nicht angeben. Dabei spielt bei einigen Betroffenen eine mitunter radikale Verleugnung ihrer Symptomatik eine Rolle, während bei anderen die dem Untersucher augenscheinlichen Symptome der Essstörung der eigenen Wahrnehmung nicht zugänglich sind.
Differenzialdiagnose
Differenzialdiagnostisch kommen für die Essstörungen alle Krankheiten infrage, die zu Gewichtsverlust (bis zur Kachexie), zu Erbrechen und fehlender Gewichts- und Größenentwicklung führen, allerdings ist die Motivation hinter dem gefundenen Verhalten (Angst zuzunehmen, Angst vor Gewichtszuwachs, extreme Bestimmtheit des Selbstwertes durch Figur und Gewicht) das entscheidende Unterscheidungsmerkmal.
Zudem sind psychische Störungen (insbesondere depressive Störungen bei allen Essstörungen, Zwangs- und Angststörungen bei Magersucht und Bulimie sowie Störungen der Persönlichkeitsentwicklung und Suchterkrankungen beim bulimischen Spektrum) diagnostisch sowohl als Komorbiditäten als auch im differenzialdiagnostischen Prozess genauestens zu erfassen.
Essstörungen sind nahezu immer - sowohl komorbid als auch im Lebenszeitverlauf - mit anderen Störungsbildern bzw. Symptomen anderer Störungen verbunden.
Medizinische Komplikationen
Essstörungen können medizinische Komplikationen verursachen, die über zwei Wege zustande kommen: Einerseits kann Unterernährung gepaart mit motorischer Hyperaktivität den Organismus übermäßig belasten, andererseits können Erbrechen und Laxantienabusus zu kardialen und neurologischen Komplikationen führen. Bei simultanem Auftreten beider Wege (wie z.B. bei der Diagnose F50.01) sind am häufigsten schwerwiegende Komplikationen zu beobachten.
Als gefürchtete Langzeitkomplikation tritt Osteopenie bzw. manifeste Osteoporose auf, die aufgrund der Trias Hypokalzämie plus Östrogenmangel plus Kortisolerhöhung relativ rasch eintreten kann. Sie kann im Extremfall zu pathologischen Frakturen führen.
Ein Stopp des Längenwachstums ist, wenn die Erkrankung nicht vor Abschluss der Epiphysenfugen geheilt ist, letztlich irreversibel.
Typisch und pathognomonisch für BN sind Narben am Handrücken, das sogenannte Russell’s sign, welches durch Kallusbildung nach regelmäßigem Gebrauch der Finger zum Auslösen des Erbrechens entsteht.
Im Rahmen von Konzepten, die die Wiederauffütterung von schwer kachektischen AN-Patienten zu einem wichtigen und vorrangigen Ziel haben, ist besonders auf die Prophylaxe des gefürchteten, aber dem Laien oft unbekannten iatrogenen Refeeding-Syndromes zu achten.
Ursachen
Essstörungen haben keine isolierten Ursachen. Immer müssen verschiedene Risikofaktoren in einem Leben zusammentreffen, damit die Erkrankung ausbricht.
Als Risikofaktoren für die Entstehung der Anorexia nervosa gelten:
- Das weibliche Geschlecht (90-95 Prozent Frauen)
- Biologisch: Genetisch: Zwillingsstudien und Familienstudien zeigen, dass Essstörungen in Familien gehäuft vorkommen.
- Psychologisch: Kindliche Angststörungen, niedriger Selbstwert und perfektionistische Haltung im Leben sind nahezu ubiquitäre Voraussetzungen für die Entstehung von Essstörungen.
Für die Binge-Eating-Störung stellen folgende Faktoren ein Risiko dar: sexueller Missbrauch, physische Vernachlässigung; Adipositas während der Kindheit; Selbstwertproblematik; negative Lebensereignisse; vermeidendes Coping; geringe soziale Unterstützung; Mobbing bzgl. Figur, Gewicht, Essverhalten.