Psychologie studieren mit Fachabitur: Voraussetzungen und Alternativen

Der Studiengang Bachelor Psychologie ist kultur- und sozialwissenschaftlich orientiert und vermittelt eine Grundlagenausbildung im Fach der wissenschaftlichen Psychologie.

Studienvoraussetzungen in Österreich

Der Abschluss stellt in Österreich nach dem Psychologengesetz die erste Stufe in der Ausbildung zur Psychologin bzw. Psychologen dar.

Der Studiengang Bachelor Psychologie wird an der Fakultät in Wien in deutscher und in englischer Sprache durchgeführt.

Wenn die Muttersprache einer*s Studienplatzwerbers*in nicht die deutsche Sprache ist, so sind für den Studiengang in deutscher Sprache Deutsch-Kenntnisse mindestens auf dem Niveau B2 (nach GERS) nachzuweisen.

Das Aufnahmeverfahren für das Wintersemester 2025/26 läuft vom 1. März bis 15. September 2025 (Nachfrist: 15.09. - 30.09.2025) und besteht aus der Online-Bewerbung über das SFU-Bewerbungstool und dem Auswahlverfahren.

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Zulassungs-/Inskriptionsfrist für das Wintersemester 2025/26: 01.03.

Die Studiengebühren sind am Anfang des jeweiligen Semesters, nach Rechnungserhalt, fällig.

Die gesamten Studiengebühren sind auf die Semesteranzahl der Regelstudiendauer begrenzt (Bachelor: 6).

Die Fakultät für Psychologie bietet seit dem Wintersemester 2020/21 ein Wahlmodul mit entsprechenden Lehrveranstaltungen im regulären Studienplan des deutschsprachigen Bachelorstudiums an, das an den Vorgaben der Gesetzesreform orientiert ist.

Die gesetzliche Neuregelung der Psychotherapieausbildung wird mit 1.10.2026 in Kraft treten.

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Besonderer Schwerpunkt der Akademisierung der Ausbildung ist Schritt 2, das ist die Einrichtung von Masterstudiengängen in Psychotherapie an öffentlichen Universitäten mit 1.10.2026.

Das ansonsten mit 1.1.2025 in Kraft getretene Psychotherapiegesetz 2024 bestimmt gemäß §10 Abs. 2 Z 2, dass ein abgeschlossenes Bachelor-Studium Psychologie (mind. 180 ECTS) an einer anerkannten Hochschule dem ersten Ausbildungsabschnitt (Schritt 1 der Psychotherapieausbildung) gleichgestellt ist.

Zudem regelt das neue Psychotherapiegesetz 2024 gemäß §10 Abs. 3 Z 3 und 4, dass Psycholog*innen, die bereits in die Listen der Klinischen Psycholog*innen oder Gesundheitspsycholog*innen eingetragen sind, direkt in die Fachausbildung (Schritt 3) der Psychotherapie „einsteigen“ können.

Seit dem 1. Jänner 2024 können Patient*innen in Österreich für klinisch-psychologische Behandlung einen Kostenzuschuss im Rahmen der sozialen Krankenversicherung beantragen.

Wie bisher wird auch weiterhin klinisch-psychologische Diagnostik in Österreich als Kassenleistung mit bis zu 80% Rückvergütung bei Wahlpsycholog*innen bzw.

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Studieren ohne Matura

Wenn du dich nach deiner Pflichtschulzeit dazu entschieden hast, eine Berufsausbildung zu beginnen oder eine weiterführende Schule abgebrochen hast, bist du nicht gleich automatisch von der Möglichkeit eines Studiums ausgeschlossen.

Diese Variante ist vor allem dann interessant, wenn du eine abgeschlossene Lehrausbildung oder einen Fachschulabschluss hast.

Die Berufsmatura berechtigt zum freien Zugang an allen Universität und Fachhochschulen.

Wenn du genau weißt, welche Studienrichtung du belegen willst, ist die Studienberechtigungsprüfung eine Möglichkeit, in relativ kurzer Zeit mit deinem Studium zu beginnen.

Falls du über keinen Lehr- oder Fachschulabschluss verfügst und z.B. Schulabbrecher bist, kannst du die Reifeprüfung an einem Abendgymnasium nachholen.

Diese Option ist auch für Migranten sehr gut geeignet, wo eventuelle Vorbildungen oder Abschlüsse aus dem Heimatland nicht anerkannt worden sind.

Ein spezieller Fall ist das Medizinstudium ohne Matura. Hier gibt es neben den allgemeinen Voraussetzungen auch noch weitere Beschränkungen.

Bachelorstudium Psychologie: Aufbau und Inhalte

Das Bachelorstudium Psychologie hat eine Regelstudienzeit von sechs Semestern.

Der Arbeitsaufwand im Bachelorstudium bemisst sich auf 180 ECTS, dabei entfällt ein Teil der ECTS auf die Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP), ein weiterer Teil der ECTS wird an manchen Universitäten den sogenannten Erweiterungscurricula zugeordnet.

Häufig ist das Bachelorstudium als Vollzeit-Studiengang konzipiert, gelegentlich wird aber auch berufsbegleitendes Studieren im Bachelorstudium ermöglicht.

Darüber hinaus können Studieninteressierte ein Fernstudium besuchen.

Nach Abschluss des Bachelorstudiums erhalten Absolvent/-innen den akademischen Grad Bachelor of Science (B.Sc.).

Die Regelstudienzeit im Masterstudium Psychologie beträgt vier Semester.

Studierende absolvieren Lehrveranstaltungen im Ausmaß von 120 ECTS und erhalten nach Abschluss des Studiums den akademischen Grad Master of Science (M.Sc.).

Im Masterstudium ist es Studierenden möglich, Vollzeit oder berufsbegleitend zu studieren oder ein Fernstudium zu wählen.

Darüber hinaus bietet die Fachrichtung Psychologie interessierten Personen ein großes Angebot an Lehrgängen und Weiterbildungen, die bereits binnen weniger Tage oder Monate ein Zertifikat verleihen oder nach ein bis sechs Semestern zu einem Diplom verhelfen können.

Aufnahmeverfahren und Zulassung

Da die Studienplätze im Studium Psychologie an den Universitäten in Österreich begrenzt sind, wird meist ein Aufnahmeverfahren durchgeführt.

Das Aufnahmeverfahren ist oft schriftlicher Natur und prüft z.B. Textverständnis und Englischkenntnisse der Bewerbenden.

Des Weiteren enthält das Aufnahmeverfahren Aufgaben, die beispielsweise auf formales und analytisches Denken abzielen.

Neben der positiven Absolvierung des Aufnahmetests ist u.a. die allgemeine Universitätsreife Voraussetzung, um die Zulassung zum Bachelorstudium Psychologie zu erhalten.

Voraussetzung für die Zulassung zum Masterstudium Psychologie ist meist ein erfolgreich absolviertes Bachelorstudium in einem fachlich passenden Bereich.

Studieninhalte

Im Psychologiestudium steht das menschliche Erleben und Verhalten im Vordergrund.

Studierende befassen sich mit den kognitiven und biologischen Grundlagen, die maßgeblich an diesen Prozessen beteiligt sind und setzen sich mit der psychologischen Diagnostik auseinander.

Zudem spielen die Inhalte Statistik, Qualitative und Quantitative Methoden oder Datenauswertung eine große Rolle im Studium.

Im Rahmen des Studiums Psychologie werden die Grundlagen, Anwendungsbereiche und Teilgebiete der Psychologie genauestens unter die Lupe genommen.

Studierende werden im Studiengang Psychologie u.a. sowie in die Gender- und Diversitätsforschung in der Psychologie eingeführt und erlangen praxisrelevante Grundkenntnisse und Kompetenzen, um beruflich in psychologischen Arbeitsfeldern tätig zu werden.

Studierende beschäftigen sich im Studiengang u.a. mit der Evaluationsforschung, mit Neuropsychologie, Psychiatrie oder mit psychologischer Gesprächsführung.

Die Studieninhalte sind jedoch stark von der Studienrichtung abhängig.

So vermitteln die Lehrveranstaltungen von Studiengängen, die beispielsweise auf die Wirtschaftspsychologie, Kriminalpsychologie, Kommunikationspsychologie, Psychotherapie oder Psychologische Beratung ausgerichtet sind, auch mitunter andere Inhalte und Schwerpunkte als das klassische Psychologiestudium.

Nach Abschluss des Bachelor- und Masterstudiums Psychologie verfügen Absolventen und Absolventinnen über umfassende Kenntnisse und Kompetenzen, um z.B. als Psychologe bzw. Psychologin (laut Psychologengesetz) tätig zu werden.

Als Psychologe/Psychologin arbeiten sie z.B. in der psychologischen Diagnostik und ermitteln u.a. Verhaltensstörungen.

Sie erstellen Gutachten, leisten Prävention oder beraten ihre Patient/-innen.

Dank ihrer umfangreichen Ausbildung in den psychologischen Anwendungsbereichen sind Absolvent/-innen für die Arbeit in zahlreichen Gebieten der Psychologie qualifiziert.

Mit einem Psychologie Bachelorabschluss und Masterabschluss können sie z.B. im Bildungswesen und in der pädagogischen Psychologie arbeiten oder im Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie sowie Wirtschaftspsychologie beschäftigt sein.

Hier wirken sie z.B. in der Personalentwicklung, im Personalmanagement oder in der Unternehmensberatung mit.

Auch das Gesundheitswesen hält zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für Psychologen und Psychologinnen bereit, z.B. in der Rehabilitationspsychologie.

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