Die psychosozialen Interaktionen, Störungen und Problemlagen werden nicht an einzelnen Personen festgemacht, sondern als durch die Gruppe und ihr Umfeld bedingt verstanden, selbst dann, wenn sie sich im Individuum verdichten.
Gruppendynamik und ihre Bedeutung
Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Qualität und Forschung der FS GD DG. Das Publizieren ist ein wesentlicher Schlüssel dafür.
Unter dem Titel „Visionen und Wege“ bringt die Fachsektion regelmäßig eine Publikation rund um die Themen Gruppendynamik und Dynamische Gruppentherapie heraus.
Weiter hält die Fachsektion einen Sitz in der Herausgeber:innen-Runde der Fachzeitschrift „Gruppendynamik und Organisationsberatung“ (Springer-Verlag).
Was wir miteinander zu tun haben. Wie finden Menschen zueinander? Was hält eine Gruppe zusammen, was gefährdet ihren Fortbestand?
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Raoul Schindlers Interaktionsmodell zur Rangdynamik gilt als wichtiger Grundstein der Gruppendynamik.
Im Buch werden theoretische Grundlagen und Weiterentwicklungen der Methode sowie die Vielfalt der Anwendungsfelder beschrieben.
Mit Beiträgen von Eva S. Adler, Heinz Baumann, Michael Burger, Elisabeth Dauda, Gwendolin Eckert, Peter Ettl, Claus Faber, Rainer Fliedl, Benedikt-Lars Kaiser, Silvia Korlath, Maria Majce-Egger, Birgit Martini, Christine Pechtl, Dominik Pesendorfer, Julia Rappich, Hannah Rieger, Susanna Schenk, Alexandra Schermann, Raoul Schindler, Michael K.
Gruppendynamik im Kontext von Schule und agilen Teams
Dieser Beitrag der Zeitschrift Gruppe.Interaktion.Organisation (GIO) nimmt Schule als gruppendynamisches Anwendungsfeld in den Blick, denn Lehren und Lernen findet in Gruppen statt.
So ist es nicht überraschend, dass Dynamiken, mit denen in Gruppen zu rechnen ist, Einfluss auf die Lehr- und Lernprozesse haben.
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Eine gruppendynamische Herangehensweise nimmt diese latenten Prozesse, wie sie im Aufeinandertreffen von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrenden entwickelt und gestaltet werden, in den Blick.
Dieser Beitrag in der Zeitschrift „Gruppe. Interaktion. Organisation“ (GIO) zeigt anhand von Beispielen aus der Praxis wie gruppendynamische Kompetenzen und Modelle bei der Führung von agilen Teams unterstützen können.
Denn immer mehr Organisationen auch abseits der IT-Branche setzen agile Arbeitsweisen ein, um in einem zunehmend unsicheren und komplexen Umfeld ihre Wettbewerbsfähigkeit am Konsum- und Arbeitsmarkt zu behaupten.
Da agile Arbeitsweisen im Kern auf Lernen aus Erfahrung basieren und die Verschiebung von Entscheidungen vom Management zu den Mitarbeiter:innen zur Folge haben, sind Führungskräfte mit einer völlig neuen Führungsrolle konfrontiert, die andere Kompetenzen erfordert als in einer rein hierarchisch orientierten Organisation.
Agilität bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Selbst- und Fremdbestimmung, Sicherheit und Flexibilität und erfordert eine von Sicherheit und Vertrauen geprägte Organisationskultur.
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Körperorientierte Beratung und Bioenergetische Analyse
Als Körper - Psychotherapeut:innen und körperorientierte Berater:innen sind wir zunehmend mit der Wahrnehmung von Instabilität unserer Klient:innensysteme konfrontiert.
Der folgende Artikel versucht die Arbeit als Bioenergetische Analytikerin mit den gesellschaftlichen Veränderungen in Beziehung zu setzen.
Ebenso wird eine Integration neuer psychotherapeutischer Erkenntnisse, insbesondere seitens der Säuglingsforschung, der Entwicklung der Mentalisierung und damit des Strukturniveaus in das klassische Konzept der Charakterstrukturen angeboten.
In der Bioenergetischen Analyse wird davon ausgegangen, dass jedem seelischen Erleben ein körperliches entspricht und umgekehrt.
Sie ergänzt die verbale therapeutische Arbeit um die körperliche Komponente.
So fördert die Bioenergetische Analyse die Bewusstmachung, Erweiterung und Veränderung einschränkender Verhaltensmuster sowie die Freisetzung der für den Entwicklungsprozess benötigten Energie und die Eröffnung neuer Lebensmöglichkeiten.
Die AutorInnen zeigen den aktuellen Stand der Methode kompakt und umfassend: Sie beleuchten das theoretische Fundament und berichten, wie Körperinterventionen entwicklungsfördernd in der Praxis eingesetzt werden können.
Übertragung in der offenen Jugendarbeit
Wir begegnen immer wieder Phänomenen, die uns oder unsere Klientinnen und Klienten »blockieren« oder in einer anderen Form »aus dem Hier und jetzt werfen«.
In der offenen Jugendarbeit erleben wir dies auf drei Ebenen: Im Klientinnenkontakt, in Teams und in Organisationen.
Dieser Artikel skizziert Übertragung als Erklärungsansatz.
Wir können mit dem »triangle of insight« im Hier und Jetzt über unsere Beziehungsfähigkeit handlungsfähig werden.
Gerade in der Jugendarbeit sind Übertragungsphänomene besonders stark, und ohne gelingende Beziehungsarbeit ist kein professionelles Handeln möglich.
Konflikt und Kooperation
„KOKO“ ist ein Akronym aus KOnflikt und KOoperation, dem unzertrennlichen Geschwisterpaar, welches aber asymmetrische ungleiche Aufmerksamkeit und Beliebtheit erfährt.
Diese ungleiche Wahrnehmung und Behandlung der beiden KO´s ist ein großes Hindernis für erfolgreiches KOKO-Management.
Balintgruppen und ihre Anwendung
Zwei prägende Namen und Methoden sind hier in Beziehung gesetzt: Michael BALINT für die psychoanalytische Methode und Raoul SCHINDLER für eine psychoanalytisch- rangdynamische Methode, die „Gruppendynamik“: beide sind besonders geeignet für Training und (Lehr)Supervision.
Die nach Michael und Enid Balint benannten Balintgruppen bilden seit ca. 50 Jahren eine etablierte Methode der patientInnenzentrierten Selbsterfahrung für Ärzte und Ärztinnen.
Im Laufe der Jahre haben sich auch andere Berufsgruppen aus dem psychosozialen Bereich dieser Methode bedient und profitieren bis heute nachhaltig davon.
Jüngst werden Balintgruppen auch ProfessionalistInnen aus dem breiten Feld der Beratung sowie Führungskräften zugänglich gemacht.
Im Rahmen dieses Beitrages sollen die Ziele von Balintgruppen sowie deren Möglichkeiten zur Anwendung für BeraterInnen und Führungskräfte in Hinblick auf ihren Benefit diskutiert werden.
Aktionsforschung und Demokratisierung
Als Einzelausgabe gem. 2021 fand das 6. Aktionsforschungslabor zum Thema Autorität und Freiheit in Linz statt.
Das Labor eröffnet als demokratische Werkstatt einen Forschungsraum, Macht- und Partizipationsprozesse nachzugehen, zu verstehen.
Im Kreislauf von Aktion und Reflexion kommt dem Plenum als Ort des Experimentierens besonderes Gewicht zu.
Im Aufeinandertreffen verschiedener Gruppen und ihrer Interessen spiegeln sich gesellschaftliche Prozesse sich wider.
Dieser Artikel stellt ein Aktionsforschungsprojekt vor, das sich als Beitrag zur Demokratisierung versteht und an die Ursprünge gruppendynamischen Arbeitens erinnert.
Grundlegend für das Projekt sind aktuelle gesellschaftspolitische Themen, ein partizipativer Aktionsforschungsansatz, die Gruppendynamik als Interventionspraxis und eine divers zusammengesetzte Gruppe.
Geschlechterfrage in der Arbeitswelt
In die Geschlechterfrage ist in den Arbeitswelten Bewegung gekommen: Geschlechtsspezifische Asymmetrien werden mehr thematisiert und hinsichtlich tradierter Mikropolitiken als zentrale »Schaltstellen« zur Herstellung oder Relativierung der Geschlechterstereotype benannt.
Die Beharrungstendenzen bei diesem vorsichtigen Wandel sind jedoch enorm und polarisierende Differenzsetzungen für Frauen, Männer und Diverse immer noch aktuell.
Ein Interview zu Doing Authority mit Catherine Newmark.
Teamentwicklung und Präsenzformate
Die wichtigsten Kompetenzen für TE - Teamentwicklung, wie Teamwork, Führung, Kommunikation, Konfliktmanagement, Motivation können nach wie vor nur im Präsenzformat trainiert und entwickelt werden.
Daran wird auch die Corona-Pandemie nichts geändert haben können - und auch nicht der „digital boost“, der über weite Strecken zum euphorischen Mainstream geworden ist.
Verlass ist auf Praxiserfahrung statt auf graue Theorie!
Experimenteller sozialer Raum
Wenn wir etwas wagen, ohne zu wissen, wo es uns hinführt, können wir viel gewinnen: Handlungsräume, Kreativität und Selbstbestimmung.
Jenseits alter Rezepturen und neuer Fertiggerichte entsteht ein experimenteller sozialer Raum, der zu Courage ermutigt und das Risiko der Verletzlichkeit anerkennt.
Beratung großer Gruppen
Die Beratung einer großen Gruppe lässt sich weder theoretisch noch praktisch in ein standardisiertes Moderationskonzept bringen.
Verkörperte Beratung
Der Wandel vom Bild der versorgenden Organisation zur persönlichen und gruppalen Selbstermächtigung bedarf in einem körperbezogenen Beratungsansatz auch erweiterter Körperbewusstheit der Berater:innen um ausreichend Containment und die Wahrnehmung eigener körperlicher Resonanz gewährleisten zu können.
Für die Beratenden wiederum ist die Arbeit mit dem Körper auch deshalb hilfreich, um Muster in Bezug von Energie, Blockierungen und Fluss deutlicher zu spüren und auf Sinnhaftigkeit in Bezug auf die auf die Arbeitsaufgabe und auch in Bezug auf die persönlichen Bedürfnisse und Grenzen hin überprüfen zu können.
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