Die Welt ist vielfältig, und das gilt auch für die Art und Weise, wie Menschen ihre Emotionen ausdrücken und erleben. Was wir fühlen, wie intensiv unsere Gefühle sind und was davon wir mit unserer Umwelt teilen, ist auf internationaler Ebene höchst individuell, unterschiedlich und hängt von zahlreichen diversen Faktoren ab.
Die amerikanischen Psychologen John D. Mayer und Peter Salovey haben im Jahr 1990 in Anlehnung an den in der Psychologie heiß diskutierten Intelligenzbegriff und aufbauend auf der Theorie der multiplen Intelligenzen von Howard Gardner das Konzept einer „emotionalen Intelligenz“ entwickelt. Bekannt wurde die emotionale Intelligenz vor allem durch das 1995 erschienene Buch "EQ-Emotionale Intelligenz" von Daniel Goleman. Es handelt sich dabei um die Kompetenz mit Emotionen umzugehen und wird daher auch als emotionale Kompetenz bezeichnet.
In der Psychologie wird das Konzept kontrovers diskutiert, allerdings aus unserer Sicht unter den falschen Prämissen. Einerseits dreht sich die Diskussion um die Frage, ob es sich bei der emotionalen Kompetnez tatsächlich um eine "Intelligenz" handelt, was eine ziemlich akademische Frage ist und andererseits welche Auswirkungen unterschiedliche Ausprägungen dieses Konstrukts haben.
Emotionale Intelligenz wirkt sich unmittelbar auf Leben und Zufriedenheit aus. Aber was macht emotionale Intelligenz (EQ) eigentlich aus, wie verhalten sich Menschen mit niedrigem EQ - und kann man diesen lernen? Emotionen sind komplex, perspektivreich und vielschichtig. Sie sind die Essenz des menschlichen Lebens und jede zwischenmenschliche Beziehung basiert auf ihnen. Wir lieben, wir lachen, wir trauern und weinen, sind wütend und manchmal wissen wir nicht einmal, was wir fühlen. Dabei ist es doch so wichtig, sich selbst, aber auch andere zu verstehen. Dieses Verständnis unterscheidet sich jedoch von Mensch zu Mensch, der Fachbegriff dafür ist die emotionale Intelligenz.
Komponenten der Emotionalen Intelligenz nach Goleman
Ich verwende im Folgenden die Beschreibung von Daniel Goleman aus seinem 1995 erschienenen Buch „EQ - Emotionale Intelligenz“:Im ersten Schritt unterscheidet Goleman Persönliche und Soziale Kompetenz. Hier eine kleine persönliche Anmerkung: Bei Goleman stehen diese gleichberechtigt gegenüber und sie scheinen unabhängig zu sein. Das bestreite ich und behaupte, dass die soziale Kompetenz auf der persönlichen aufbaut. Dies kommt auch im Metakompetenzmodell zum Ausdruck.
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Goleman unterteilt die Persönliche Kompetenz weiter in Selbstwahrnehmung & Selbstmanagement, während er Soziale Kompetenzen in Soziales Bewusstsein & Beziehungsmanagement unterteilt.
Selbstwahrnehmung
Betrachten wir nun diese Unterteilungen weiter und beginnen mit dem Punkt Selbstwahrnehmung. Unterpunkte sind hier: Emotionale Selbstwahrnehmung, eine zutreffende Selbsteinschätzung und Selbstvertrauen. Wir sehen schon, dass es durchaus auch andere Arten geben könnte, wie man diese Fähigkeiten und Eigenschaften kategorisieren kann und dass die Einteilung wieder auf einigen ziemlich unklaren Begriffen aufsetzt.
- Emotionale Selbstwahrnehmung bedeutet hier, sich der eigenen Emotionen und ihrer Wirkung bewusst zu sein; Sich bei Entscheidungen auch von der Intuition leiten lassen.
- Zutreffende Selbsteinschätzung meint: seine Stärken und Grenzen zu kennen.
- Selbstvertrauen: Sich seines Wertes und seiner Fähigkeiten bewusst sein. In der hier gegebenen Definition halte ich Selbstvertrauen für redundant, denn wenn ich meine Stärken und Fähigkeiten richtig einschätze habe ich auch in dem hier genannten Sinn ein Bewusstsein über meinen Wert und meine Fähigkeiten. Ich halte das Selbstvertrauen trotzdem hier für sinnvoll, da es für mich auch eine Handlungstendenz inkludiert.
Selbstmanagement
Der zweite Punkt im Bereich persönlicher Kompetenzen ist nun das Selbstmanagement, das wiederum die Emotionale Selbstkontrolle, als die Fähigkeit beinhaltet, negative Emotionen und Impulse unter Kontrolle halten zu können. Dies ist nun die Handlungskomponente zur emotionalen Selbstwahrnehmung. Im Metakompetenzmodell fasse ich diese Aspekte im Bereich Emotionsmanagement zusammen.
Goleman nennt hier zwar ausschließlich negative Emotionen, die kontrolliert werden sollten, aber jeder der manischen Personen kennt, weiß, dass es auch ein Zuviel an positiven Emotionen geben kann. Emotions- und Impulskontrolle (und selbstverständlich damit verbunden auch Emotionswahrnehmung und Emotionsbenennung) ist tatsächlich eine Metakompetenz in unserer Gesellschaft.
Ein sehr bekanntes Experiment machte dazu der österreichisch-amerikanische Psychologe Walter Mischel, der ungefähr vier Jahre alten Kindern ein Marshmallow vor die Nase legte und ihnen erklärte, dass er den Raum verlassen würde. Wenn das Kind eine Glocke läutet, würde er zurückkommen und es würde eine zweite Leckerei bekommen. Würde es aber warten, bis er selbst zurückkam, gäbe es zwei davon. Wenn das Kind die Glocke nicht läutete kam der Experimentator nach 15 Minuten zurück. Die Besonderheit war nun, dass Mischel sich jahrelang die schulischen Erfolge der Kinder ansah die an dem Experiment teilgenommen hatten und es zeigte sich ein Zusammenhang zwischen der Zeit, die diese Kinder auf die Belohnung warten konnten und ihrem Schulerfolg. Emotions- und Impulskontrolle haben also viel Einfluss auf das, was hier als „Erfolg“ definiert wurde. Wer es aushält negative Emotionen für eine spätere Belohnung aufzuschieben, also beispielsweise für eine Prüfung lernt, statt Fußball spielen zu gehen, hat wohl bessere Chancen bei der Prüfung. Auch Fußballspielern schadet übrigens Selbstdisziplin nicht. Wer der ersten Person auf der Straße eine reinhaut, auch wenn einem wirklich danach ist, wird wohl schnell in eine versperrte Unterkunft überstellt.
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Die anderen Komponenten des Selbstmanagements sind:
- TRANSPARENZ, die hier für Aufrichtigkeit, Integrität und Vertrauenswürdigkeit, also ethische Aspekte steht.
- ANPASSUNGSFÄHIGKEIT, die als flexible Anpassung an Veränderungen definiert wird.
- LEISTUNG als innerer Antrieb die eigenen hohen Standards zu erreichen.
- INITIATIVE als die Bereitschaft zu handeln.
- OPTIMISMUS als die Fähigkeit die positiven Aspekte zu sehen.
Wir sehen schon: es handelt sich um ein sehr breites und umfassendes Konzept, da jeder dieser Punkte Ausgangsbasis für eigene Forschungsgebiete ist. So ist Optimismus ein zentraler Bestandteil der positiven Psychologie, wie sie durch den amerikanischen Psychologen Martin Seligman und andere untersucht wurde. Also gibt es über jeden einzelnen dieser Punkte noch ziemlich viel zu sagen und höchst spannende Forschungsarbeiten und Erkenntnisse.
Soziales Bewusstsein
Schauen wir uns nun noch den zweiten Teil der emotionalen Intelligenz, die sozialen Kompetenzen an, die sich in das soziale Bewusstsein und das Beziehungsmanagement unterteilten. Auch hier finden wir, wie im ersten Teil, die Unterscheidung in Wahrnehmung sowie Kontrolle bzw. Handlung.
Unter dem Punkt Soziales Bewusstsein, finden wir:
- EMPATHIE, als die Fähigkeit Emotionen anderer wahrnehmen.
- ORGANISATIONSBEWUSSTSEIN: Systeme, Regeln und Gruppen erkennen und verstehen.
- SERVICE: Bedürfnisse von Mitarbeitern und Kunden erkennen.
Diese Fähigkeiten richten sich schon an ihrer Bedeutung für Organisationen aus. Dies werden wir im Konzept der emotionalen Führung, das Goleman entwickelt hat, wiedertreffen. Das gilt auch für den letzten Punkt, das Beziehungsmanagement.
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Beziehungsmanagement
Darunter fallen die:
- INSPIRIERENDE FÜHRUNG, die Fähigkeit mit einer überzeugenden Vision zu lenken und zu motivieren.
- EINFLUSS: verschiedene Taktiken einzusetzen, um andere zu überzeugen.
- ENTWICKLUNGSFÖRDERUNG: als die Fähigkeit andere durch Feedback und Anleitung zu verbessern.
- Die Fähigkeit VERÄNDERUNGSKATALYSATOR zu sein, also Veränderungen zu initiieren, zu managen und zu lenken.
- Das KONFLIKTMANAGEMENT, hier lediglich als Fähigkeit Meinungsverschiedenheiten lösen zu können beschrieben.
- Die Fähigkeit Bindungen aufzubauen, also NETWORKING zu betreiben.
- Die Fähigkeit zu Teamwork und Kooperationen.
Der Punkt Beziehungsmanagement zielt stark auf eine bestimmte Art von Beziehung und eine spezielle Art dieser Beziehung ab, nämlich den Führungskontext. Dabei möchte ich anmerken, dass Führung keinesfalls auf den organisationalen Kontext beschränkt ist. Eine der wichtigsten Führungsaufgaben aus meiner Sicht ist beispielsweise die Elternschaft. Führung ist ein natürliches soziales Phänomen, das in Wirklich in jeder sozialen Beziehung auftritt.
Emotionale Intelligenz im Beruf
So kommen Ernest H. O'Boyle Jr. und seinen Kollegen in einer Metaanalyse im Jahr 2011 zu dem zu dem Ergebnis, "dass die Vorhersagekraft von emotionaler Intelligenz für den Berufserfolg auch von der Art des Messinstrumentes abhängt, mit dem emotionale Intelligenz gemessen wird. So können Leistungstests basierend auf dem Model nach Mayer und Salovey den Berufserfolg nicht besser vorhersagen als die Kombination aus kognitiver Intelligenz und den fünf Persönlichkeitsdimensionen.“
Was hier zusätzlich noch implizit unterstellt wird, ist, dass emotionale Intelligenz etwas mit dem Berufserfolg zu tun haben könnte. Emotionale Intelligenz beschreibt, stark verkürzt, die Fähigkeit soziale Beziehungen herzustellen und positiv zu gestalten. In sozialen Systemen wie Organisationen bzw. Unternehmen in denen vielfach Erfolg das Ergebnis von gemeinsamen Anstrengungen ist, ist es ziemlich leicht nachzuvollziehen, dass hohe soziale Intelligenz vorteilhaft ist.
Ein Mangel entsprechender Fähigkeiten, insbesondere von EMPATHIE ist ein Kennzeichen der "dunklen Tetrade" die sich aus Narzissmus, Macciavelismus, Psychopathie und Sadismus zusammensetzt. Mitgefühl ist ein Luxus den man sich als Tyrann einfach nicht leisten kann und eine Eigenschaft, die dem Zug zur Macht im Wege steht.
Je nachdem wie nun „beruflicher Erfolg“ gemessen wird, kann man schon sehen, dass eine Durchschnittsbetrachtung der Frage „Hängt der Berufserfolg mit emotionaler Intelligenz zusammen?“ nicht besonders hilfreich ist. Ein weiterer Aspekt ist, dass Menschen, die höhere Werte bei Messungen von emotionaler Intelligenz oder anderen Arten sozialer Kompetenz haben, oft auch entsprechende Wertesysteme haben und somit Geld und Macht möglicherweise nicht die primäre Motivationsquellen sind.
Ich sehe das ausgesprochen oft im Coaching von Führungskräften, wenn diese entweder nicht für den Kampf um die nächsthöhere Beförderungsstufe ihren Hut in den Ring werfen, weil ihnen anderes viel wichtiger ist, oder sie sogar aus Firmen ausscheiden, um sich anderen, für sie sinnstiftenderen Tätigkeiten, die aber deutlich schlechter bezahlt sind, zu widmen. Alle diese Fälle belegen sogar einen negativen Zusammenhang zwischen emotionaler Intelligenz und beruflichem Erfolg.
Es kommt nämlich dabei stark darauf an wie ich das Konstrukt „Erfolg“ messe, das eben auch keine einfache physikalische Größe ist. Die Umwandlung von solchen nicht direkt messbaren Dingen in messbare, heißt in der Wissenschaft übrigens Operationalisierung und ist eines der Kernthemen bei der Entwicklung von Messinstrumenten.
Emotionen im Alltag
Dennoch existieren gewisse Grundemotionen, welche alle Menschen von Geburt an aufweisen und welche wir auch alle bis zu einem gewissen Grad gleich (zumindest über die Mimik in Form von Mikroexpressionen) ausdrücken. Grundemotionen werden auch häufig als Basisemotionen, Grundgefühle oder Primäraffekte bezeichnet. Gemeint sind damit die Emotionen, von denen ausgegangen wird, dass diese jeder Mensch von Natur aus (auch schon im Säuglingsalter) in sich trägt und empfinden kann. Sie werden dadurch auch als grundlegender Bestandteil der menschlichen Existenz erachtet.
Nach dem US-amerikanischen Psychologen Paul Ekman gibt es insgesamt sieben Grundemotionen, die in allen Kulturen der Welt vertreten sind und überall nahezu gleich ausgedrückt werden. Unabhängig davon, wo Menschen auf die Welt gekommen sind sowie wo und wie sie erzogen wurden, können Menschen diese Basisemotionen also instinktiv auf internationaler Ebene bei dem Gegenüber erkennen und meist auch richtig zuordnen.
Aus wissenschaftlicher Sicht, wird davon ausgegangen, dass die Grundemotionen des Menschen evolutionäre Gründe haben. Sie werden alltäglich durch gewisse Sinneseindrücke oder innere Bedürfnisse in uns ausgelöst und anschließend zur Erfüllung eines Zwecks (z.B.: Bedürfnisbefriedigung, Kommunikation, Selbstwahrnehmung des aktuellen Wohlbefindens,…) ausgedrückt.
Wenn wir also etwas sehen, hören, schmecken, riechen oder fühlen, dass im Unterbewusstsein eine Erinnerung auslöst, dann steuert das gewissermaßen unsere Basisemotionen und Gefühle. In weiterer Folge löst dieser emotionale Reiz dann im limbischen System die adäquate mimische Expression aus. Das passiert reflexartig und unbewusst, da sich der Verstand gar nicht so schnell einschalten kann.
Das ist auch der Grund dafür, warum die Mimik mehr Auskunft darüber gibt, was jemand fühlt, als darüber, was jemand denkt. Unsere Basisemotionen verfolgen also - wenn auch unbewusst - stets einen gewissen Sinn und Zweck. So versucht Traurigkeit und die körperliche Reaktion auf diese Emotion (z.B.: weinen, Schmollmund, etc.) oft, das Bedürfnis nach Trost, Unterstützung und Zuwendung zu stillen.
Hinter der Emotion Angst steckt oft das Bedürfnis nach Sicherheit. Durch den Ausdruck von Angst, erhoffen wir uns eventuell, die angsteinflößende Situation schnellstmöglich und unversehrt zu verlassen. Die körperliche Reaktion die in uns ausgelöst wird, wenn wir beispielsweise in ein Stück eines verdorbenen Nahrungsmittels beißen (Ekel) zeigt uns, dass es gesundheitsschädigend wäre, einen weiteren Bissen zu nehmen. Ekel hat also eine gewisse Schutzfunktion. Wut wiederum kommt oft zum Vorschein, wenn wir unsere persönlichen Grenzen angegriffen sehen.
Die sieben Grundemotionen nach Paul Ekman
Der Psychologe Paul Ekman widmete sich der Erforschung der 7 Grundemotionen und deren Erkennungsmerkmalen in der Körpersprache. Dieses FACS ist eine Methode zur Mimik- und Emotionserkennung, die ganz besonders wichtig für die Emotionspsychologie, die Ausdruckspsychologie und die psychoanalytische Therapieforschung ist. Mithilfe des Systems können emotionale non-verbale Gesichtsausdrücke erkannt und beschrieben werden. Gleichzeitig blendet das System allerdings alle nicht-emotionalen Gesichtsausdrücke aus. Mit dem FACS ist es somit auch möglich, ein authentisches Lächeln von einem gespielten bzw. gekünstelten Lächeln zu unterscheiden.
Möchten wir nun die Grundemotionen, die unser Gegenüber (oder beispielsweise auch Personen in Fernsehinterviews etc.) gerade empfindet, aus dessen Gesicht „ablesen“, so müssen wir zunächst deren spezifische Merkmale kennenlernen.
Vorweg aber nochmals zur Erinnerung: obwohl die Merkmale der Primäraffekte kulturunabhängig zwar international ident sind, kann die Intensität der Gesichtsausdrücke sehr stark variieren. Wenn jemand wahre Freude empfindet und sich das auch im Gesicht widerspiegelt, so ist das ein Zeichen dafür, dass diese Person in just diesem Moment Zufriedenheit, Begeisterung, Glück oder Heiterkeit fühlt.
Im Kontrast zur Freude steht die Basisemotion Trauer. Der Primäraffekt bzw. die Basisemotion Überraschung ist dann im Gesicht zu erkennen, wenn die Person verwundert, verblüfft, oder eventuell auch kurz sprachlos ist. Bei der Überraschung unterscheiden wir außerdem zusätzlich zwischen freudiger und erschrockener Überraschung.
Anfangs kann es oft etwas schwierig sein, die Mikroexpressionen von Angst nicht mit denen von Überraschung zu verwechseln. Vor allem dann, wenn man den Kontext nicht ausreichend kennt. Dieser kann hier nämlich viel Aufschluss geben. Dennoch gibt es auch ohne Kennen der Situation und des Kontext in der Mimik kleine Unterschiede, die für das geschulte Auge erkennbar sind. Wut bzw. Ekel lässt sich meist ziemlich leicht von den anderen Gefühlen unterscheiden. Die gerümpfte Nase ist hier speziell. Die Grundemotion Verachtung hat zwar nur ein Gesichtsmerkmal, dafür ist dieses umso markanter und leicht zu erkennen.
Grundsätzlich gilt: Wann immer man die Grundemotionen einer Person im Gesicht erkennen möchte, macht es Sinn, die betroffene Person bereits im Vorhinein über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Wir Menschen haben alle eine gewisse Baseline an Gesichtsausdrücken. Diese verwenden wir Tag ein und Tag aus in neutralen Alltagssituationen.
Am besten kannst du diese Baseline beim Gegenüber unter die Lupe nehmen, wenn du ihn beim Smalltalk in seinem Verhalten beobachtest. Die wahren Gefühle kannst du dann im Anschluss leicht erkennen, wenn die Person von ihrer Baseline abweicht. Das ist oft dann der Fall, wenn die Gesprächsthemen weniger neutral sind. Verhandlungen oder diverse Streitthemen sind hier ein gutes Beispiel dafür.
Da diese Mikroexpressionen aber in der Realität wahnsinnig schnell (innerhalb einer halben Sekunde) auftreten und auch sogleich wieder verschwinden, braucht es wirklich viel Übung, Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Empathie, um sie leicht erkennen und richtig deuten zu können. Im Gegenteil dazu, sind normale Gesichtsausdrücke für die meisten leicht ersichtlich. Sie halten nämlich für mindestens eine halbe und bis zu vier Sekunden lang an.
Fürs erste ist hier das Buch Gefühle lesen. Bei der berufsbegleitenden Persönlichkeitsanalyse und Profiling Ausbildung bei Neverest Lifelong Learning bringen dir Expertinnen und Experten das nötige Profiling-Know-How mit einem hohen Praxisbezug und einer großen Methodenvielfalt bei.
Emotionale Intelligenz: Kann man sie erlernen?
Jein. Die Ausbildung der emotionalen Intelligenz ist von verschiedenen inneren sowie äußeren Faktoren abhängig. Sie lässt sich nicht grundlegend erlernen, kann aber durchaus verbessert werden.
- Stärke die Verbindung zu dir und deinen Gefühlen: Das Wichtigste für die emotionale Intelligenz ist es, deine eigene Gefühlswelt zu verstehen. Dann ist es dir auch möglich, einen Zugang zu anderen Menschen zu finden. Emotionen können hin und wieder jedoch ziemlich überfordernd sein. Es tut immer gut, sich ein wenig Unterstützung zu holen, um Gedanken und Gefühle zu ordnen und besser nachvollziehen zu können.
- Höre anderen aktiv zu: Anderen aufmerksam zuzuhören, ist nicht nur ein Zeichen von Respekt und Interesse, sondern hilft dir auch, die Gefühle anderer besser einzuschätzen. Fällt es dir schwer, Gesprächspartner:innen über einen längeren Zeitraum zu folgen? Das kannst du zum Glück lernen! Voraussetzung ist natürlich, dass du an deinem Gegenüber auch wirklich interessiert bist.
- Stelle Nachfragen: Zeige deine Neugierde und dein Interesse nicht nur durch aktives Zuhören, sondern auch, indem du Nachfragen stellst. Versuche, den Gesamtkontext zu betrachten, frage nach, wenn du etwas nicht verstehst und achte auf Details.
- Versetze dich in andere hinein: Verständnis für andere zu haben, ist essenziell, wenn auch nicht immer ganz einfach. Je mehr Lebenserfahrung du sammelst, desto besser kannst du dich in andere hineinversetzen. Was auch bedeutet, hin und wieder die eigene Komfortzone zu verlassen. Versetze dich außerdem in die Situation des oder der anderen. Wie würde es dir damit gehen? Kannst du das Ganze nachvollziehen? Wenn nicht, woran könnte das liegen? Mach den Test
- Öffne dich anderen gegenüber: Sich dir selbst und anderen gegenüber zu öffnen, tut deiner mentalen Gesundheit gut und verbessert deine emotionale Intelligenz. Nur so lernst du, dich über Gefühle auszutauschen, sie besser zu verstehen und ihre Komplexität zu begreifen. Dafür braucht es natürlich Vertrauen. Öffne dich Menschen, die zu deinen engen Bezugspersonen zählen, frage auch mal nach Rat, aber lerne ebenso, dir selbst zu vertrauen und auf dein Bauchgefühl zu hören.
Emotionen und Atemrhythmus
Untersuchungen (Zelano et al., 2016) auch auf die Gehirnfunktionen aus. Einatmens gesehen hatten als während des Ausatmens. Überraschung zeigten, wurde in beiden Fällen gleichermaßen gut erkannt. und Ausatmen nicht. allem in der Amygdala und im Hippocampus. Atemrhythmus schneller und man atmet mehr ein als im ruhigen Zustand. indem man Signale, die auf Gefahr hindeuten, schneller erkennt.
Positive Psychologie
Martin E. P. endlich mehr um das menschliche Wohlergehen zu kümmern. macht und welche Vorteile das bringt. heißt dieser neue Forschungsbereich. ist.
Umgang mit Emotionen
Egal ob bewusst, unbewusst, erwünscht oder unerwünscht: Unsere Grundemotionen können wir nie zu hundert Prozent verstecken. Über unsere Mimik treten diese Primäraffekte an die Oberfläche. Für einen Bruchteil einer Sekunde - zwischen 40 und 500 Millisekunden, um genau zu sein - zeichnen sich die spezifischen Merkmale der momentan empfundenen Grundemotion(en) in unserem Gesicht ab.
Die Gesichtsausdrücke sind damit schneller als unser Verstand und egal wie sehr wir uns bemühen diese zu unterdrücken oder zu vertuschen, so wird dies doch nie komplett möglich sein. Oft gelingt es uns Menschen, die Gesichtsausdrücke nach diesen 40 bis 500 Millisekunden unter Kontrolle zu bringen. Ab diesem Zeitpunkt sind im Gesicht also nicht mehr die wahren momentanen Emotionen zu sehen, sondern die, die wir unserem Gegenüber zeigen oder vorgaukeln wollen.
Unsere Basisemotionen verfolgen also - wenn auch unbewusst - stets einen gewissen Sinn und Zweck. So versucht Traurigkeit und die körperliche Reaktion auf diese Emotion (z.B.: weinen, Schmollmund, etc.) oft, das Bedürfnis nach Trost, Unterstützung und Zuwendung zu stillen. Hinter der Emotion Angst steckt oft das Bedürfnis nach Sicherheit. Durch den Ausdruck von Angst, erhoffen wir uns eventuell, die angsteinflößende Situation schnellstmöglich und unversehrt zu verlassen.
Die körperliche Reaktion die in uns ausgelöst wird, wenn wir beispielsweise in ein Stück eines verdorbenen Nahrungsmittels beißen (Ekel) zeigt uns, dass es gesundheitsschädigend wäre, einen weiteren Bissen zu nehmen. Ekel hat also eine gewisse Schutzfunktion. Wut wiederum kommt oft zum Vorschein, wenn wir unsere persönlichen Grenzen angegriffen sehen.
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