Das Verhalten von Eichhörnchen deuten: Eine Spurensuche im Wald

Die Natur birgt viele Besonderheiten und Kuriositäten, wenn man sich die Zeit nimmt, genauer hinzusehen. Eine davon ist das Verhalten der Eichhörnchen, das sich anhand ihrer Spuren im Wald deuten lässt.

Triebe, Knospen und Rinde von Bäumen und Sträuchern bieten vor allem im Winter eine reichhaltige Nahrungsbasis, an die sich viele Pflanzenfresser speziell angepasst haben. Dazu gehören auch Eichhörnchen.

Wer war's? Die kleinen Nager als Verursacher

Mäuse, Eichhörnchen, Bilche und Hasen können mit ihren scharfen Schneidezähnen im Ober- und Unterkiefer mehr oder weniger charakteristische Bissspuren mit scharfen Schnittkanten erzeugen. Dabei sind die Spuren von Kleinsäugern nicht nur am Boden zu finden.

Finden sich unter einem Baum Unmengen von abgebissenen Triebspitzen, waren vermutlich Eichhörnchen am Werk. Die kleinen Allesfresser sind auch im Winter aktiv und ziehen sich nur bei äußerst ungünstigen Bedingungen zu kurzen Ruhephasen zurück. Trotz seiner Schneidezähne verursacht auch das Eichhörnchen fransige Bissränder, die meist Schalenwild zugeordnet werden.

Die Kunst des Fährtenlesens

Lerne die „Spuren“ im Wald richtig zu lesen und du hast eines der spannendsten Bücher vor dir. Tierspuren erzählen dir immer spannende Geschichten und du kannst z.B. Tagesabläufe, Aktivitäten und das Verhalten von Tieren beschreiben. „Spuren im Wald“ begeistern Kinder wie Erwachsene das ganze Jahr!

Lesen Sie auch: Hilfe bei Angst

Das ungeschulte Auge meint nur im Schnee des Winterwaldes genügend Spuren zu finden. Doch auch der Sommerwald bietet einen breiten Spannungsbogen wenn man die Spuren richtig zu lesen vermag. Feuchte Erde, Schlamm und lehmiger Boden im Sommer und im Winter der Schnee bieten besonders guten Untergrund für Hinweise auf Leben im Wald.

Wo haben Fuchs, Hase, Eichhörnchen, Reh oder Wildschwein ihre Zeichen hinterlassen?

Untersuchung der Spuren

Bei Streifzügen durch den Wald gilt es auf ALLE Spuren im Wald zu achten. Wir untersuchen und besprechen Kotspuren, Fraßspuren, Kampfspuren, Schlafspuren, Bruchspuren etc. und lassen es die Witterungs-und Windverhältnisse zu können sogar mancherorts Liebesspuren (Duftstoffe/Pheromone) festgestellt und beschnuppert werden. Dann wissen meine Waldforscher, warum es plötzlich im Wald nach Suppenwürze duftet.

Weitere Waldbewohner und ihre Spuren

Auch die Schläfer, Sieben-, Baum- und Gartenschläfer sowie die Haselmaus verbeißen Forstpflanzen und nagen Rinde.

Hasen verursachen einen regelmäßigen, präzisen „Schnitt“ durch den Trieb. Auffallend ist der sehr gleichmäßige Schnittwinkel von etwa 45 Grad, wenn die Hasen vorschriftsmäßig mit den Schneidezähnen zubeißen. Am sichersten erkennt man Hasenverbiss an der „Begleiterscheinung“ seiner Nahrungsaufnahme: den häufig abgesetzten Kotpillen. Übrigens schmeckt dem Hasen und dem Kaninchen auch die Rinde.

Lesen Sie auch: Was tun bei einer Hai-Begegnung?

Baumnadeln gehören zur winterlichen Nahrungsgrundlage von Auer-, Birk und Haselwild. Die großen Wiederkäuer-Wildarten, Rotwild, Rehwild und Gams werden am häufigsten mit Verbiss und Waldschäden in Verbindung gebracht. Da die Wildwiederkäuer nur Schneidezähne im Unterkiefer besitzen, die die Nahrung an die harte Gaumenplatte im Oberkiefer drücken, sind die Bissspuren von Rot-, Reh- und Gamswild leicht zu erkennen: typisch, die ausgefransten Ränder.

Hasen, Kaninchen und Nagetiere können in alle Richtungen, gerne auch quer zum Stamm, schälen. Auch Schlag- und Fegespuren durch das Hirschgeweih sind deutlich zuzuordnen.

Lesen Sie auch: Wichtige Verhaltensregeln nach Katarakt-OP

tags: #eichhörnchen #verhalten #deuten