Depression ist eine psychische Erkrankung, die tiefe Niedergeschlagenheit, Verlust von Interessen sowie Gefühle der Hoffnungslosigkeit mit sich bringt.
Als mögliche Ursache für die Erkrankung wird eine Störung des Botenstoffhaushalts im Gehirn postuliert.
Hinsichtlich ihrer Bedeutung zählen Depressionen zu den häufigsten stark unterschätzten Erkrankungen. Das Risiko, im Laufe des Lebens an einer Depression zu erkranken beträgt etwa 13 - 20 %.
Depression kann in jedem Alter auftreten. Am häufigsten tritt die Krankheit erstmals zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr auf. Es gibt jedoch auch Hinweise, dass die Erkrankung heute zunehmend früher beginnt.
Im höheren Alter sind Depressionen die häufigste psychische Erkrankung.
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Frauen sind von depressiven Störungen häufiger betroffen als Männer. Mit einer Lebenszeitprävalenz von 16 - 22 % ist das Erkrankungsrisiko bei Frauen doppelt so hoch wie bei Männern mit 8 - 12 %.
Depression als Ersterkrankung zeigt sich bei Frauen deutlich früher.
Die Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin, Dopamin sind aus der Balance geraten. Genetische Veranlagungen können das Risiko zur Entstehung einer Depression erhöhen. So tritt die psychische Erkrankung in manchen Familien gehäuft auf.
Bei der Entstehung von Depressionen können auch psychologische Einflüsse, traumatische Ereignisse wie Missbrauch, schwere Krankheit oder Tod eines geliebten Menschen eine Rolle spielen.
Auch negative Denkmuster, wie Pessimismus, geringes Selbstwertgefühl und übermäßiges Grübeln können zur Entstehung beitragen. Ebenfalls erheblichen Einfluss auf die psychische Gesundheit kann die Umwelt haben, in der man lebt.
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Auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale können das Risiko erhöhen wie z.B. Menschen, die zu Perfektionismus neigen und sich selbst sehr kritisch gegenüberstehen.
Positive zwischenmenschliche Beziehungen und eine starke soziale Unterstützung verringern das Risiko und fördern den Genesungsprozess.
Symptome von Depressionen
Depression kann sich in unterschiedlichen Symptomen äußern, die gleichzeitig oder auch einzeln auftreten können:
- Gedrückte oder traurige Stimmung: Traurige, niedergeschlagene Stimmung, die konstant über längere Zeiträume, zumeist mehrere Wochen, besteht.
- Interessenverlust: Betroffene können sich nicht über Dinge oder Erlebnisse freuen, die sie normalerweise genießen würden. In einer depressiven Phase haben sie kein oder wenig Interesse, Tätigkeiten nachzugehen, die sie eigentlich gerne mögen. Manche verlieren auch das Interesse und die Freude an Sexualität.
- Verminderter Antrieb, rasche Ermüdbarkeit: Die innere Energie und der Elan sind bei depressiven Menschen deutlich herabgesetzt.
- Vermindertes Denk- und Konzentrationsvermögen: Betroffene haben den Eindruck, dass ihre Fähigkeit, logisch zu denken und sich zu konzentrieren nachgelassen hat.
- Innere Hemmung oder Unruhe: Für andere Menschen wirken Betroffene oft verlangsamt, sie würden sich gemächlicher bewegen, verzögert reagieren und langsamer sprechen.
- Vermindertes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl: Mangelndes Selbstvertrauen ist eine häufige Begleiterscheinung.
- Selbstvorwürfe, Schuldgefühle: Viele Betroffene machen sich Selbstvorwürfe, weil es ihnen schlecht geht und ihre Leistungsfähigkeit herabgesetzt ist.
- Schlafstörungen: Schlafprobleme gehören zu den typischen Anzeichen der Erkrankung.
- Appetitmangel, Gewichtsverlust: Betroffene haben keine Lust auf Essen und es schmeckt ihnen nichts.
- Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung: Hoffnungslosigkeit und eine pessimistische Sichtweise betreffen nicht nur die nahe und weitere Zukunft, sondern auch die eigene Erkrankung.
- Schweigsamkeit, gesellschaftlicher Rückzug: Manche Betroffenen werden nach außen hin zunehmend ruhiger und schweigsamer.
Eine Depression kann auch den körperlichen Zustand beeinflussen. Zu den schwersten Symptomen einer Depression gehören Todesgedanken. Nicht immer ist eine Suizidgefährdung klar zu erkennen.
Während bei der unipolaren Depression in Krankheitsphasen nur depressive Episoden vorkommen, sind es bei der bipolaren depressive und manische Episoden (manisch-depressiv). Dysthymie ist eine anhaltende depressive oder gereizte Stimmung, die jedoch schwächer ausgeprägt ist als bei einer depressiven Episode.
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Sie besteht kontinuierlich (d.h. Die Ärzt:in fragt nach Symptomen und wie lange diese bestehen. Zudem erkundigt sie sich nach der Lebenssituation, möglichen Problemen und auch nach möglichen Erkrankungen. Eine körpermedizinische Ausschlussdiagnostik ist unerlässlich.
Behandlung von Depressionen
Es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung zur Verfügung. Die Therapie richtet sich dabei individuell nach der Patient:in. Häufig kommt eine medikamentöse Behandlung zum Einsatz, mittels sogenannter Antidepressiva, die insgesamt eine gute Wirkung zeigen. Die Angst vieler Patient:innen vor Suchtgefahr ist dabei unbegründet.
Phythopharmaka z.B. Wer unsicher ist, ob er an einer Depression leidet, kann einen Selbsttest machen, um eine erste Einschätzung zu erhalten.
Depressionen führen zu erheblichen Belastungen im Alltag und können zu Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen sowie im beruflichen Bereich führen.
Depression und Sehstörungen
Anhaltender Stress löst Burnout und Depressionen aus. Er soll allerdings auch das Sehvermögen mindern.
Kaum verwunderlich also, dass psychische Belastungen und Dauerstress sich auch auf die Sehkraft auswirken können.
Oft steckt hinter Sehstörungen durch Stress eine erhöhte Konzentration des Stresshormons Cortisol und die „Managerkrankheit“.
Psychischer Stress kann verschiedene Arten von Sehstörungen verursachen:
- Plötzliche Sehstörung als körperliches Symptom von Stress
- Gesichtsfeldausfall oder -störung durch Stress
- Doppelbilder und verschwommenes Sehen
- Glaskörperanhebung und Blitze im Auge
Im mittleren Alter kommt es zu einer Verdreifachung von Beeinträchtigungen des Sehvermögens. Zu diesen Beeinträchtigungen gehören verbreitete und korrigierbare wie Refraktionsfehler und Grauer Star und ernsthaftere, chronische Erkrankungen des Auges wie Glaukome, diabetische Retinopathie, hypertensive Retinopathie und Makuladegeneration.
Die auf Daten der Study of Women’s Health Across the Nation (SWAN) basierende Studie hat bei Frauen mittleren Alters die Längsassoziation zwischen Beeinträchtigungen der Sehkraft und depressiven Symptomen untersucht.
Laut den Wissenschaftlern hat eine Depression in der Lebensmitte weitreichende Folgen, nicht nur in Bezug auf damit einhergehenden schlechten Gesundheitsfolgen, sondern auch als negativer Einfluss auf ein gesundes Älterwerden.
Eine frühe Identifizierung und rechzeitige Korrektur der Sehstörungen sei laut den in „Menopause" veröffentlichten Forschungsergebnissen ein wichtiger Schritt zur Bewahrung der geistigen und körperlichen Gesundheit von Frauen mittleren Alters.
Treten akute Symptome, wie Doppelbilder, Sehverlust, ein herabhängendes Lid, Pupillenstörungen oder Gesichtsfeldausfälle auf, ist eine interdisziplinäre Abklärung durch Augenheilkunde, Neurologie, Kardiologie und Radiologie unbedingt notwendig.
Sehstörungen können auch durch eine Störung in der Koordination der Augenmuskeln auftreten, wodurch es im Sehzentrum zu Doppelbildern kommt.
Vor allem bei längerer Krankheitsdauer kann es zu Unruhebewegungen oder Augenzittern kommen, wodurch ein Fixieren des Bildes unmöglich wird.
Diagnostische Biomarker bei Depressionen
Wenngleich noch immer nicht alle biologischen Abläufe von Depressionen erforscht sind, hat die Wissenschaft inzwischen einige diagnostische Marker identifiziert, die auf die Erkrankung hindeuten.
Grundlage dafür ist unter anderem die Metabolomik, welche die Produkte von Stoffwechselreaktionen betrachtet. Diese Metabolite lassen sich per Bluttest untersuchen. Daraus ergibt sich eine Art "metabolischer Fingerabdruck", der sich je nach körperlichem Zustand verändert.
Beim Vergleich der Blutproben von Personen mit und ohne Depressionen stießen Wissenschaftler:innen um Prof. Dr. Helena U. Zacharias auf ein Metabolit, das offensichtlich in Zusammenhang mit Depressionen steht: Laurylcarnitin.
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